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Irischer Prolife-Bischof Doran: „Töten verändert Charakter der Gesellschaft“

8. Juli 2024 in Prolife, 2 Lesermeinungen
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Die „Rally for Life“ „ist ein bedeutender politischer Akt, der auf das Übel der Abtreibung aufmerksam macht. Egal, wie es dargestellt wird: Abtreibung ist ein Akt der Gewalt gegen Frauen. Sie tötet ungeborene Babys.“ Von Petra Lorleberg


Dublin (kath.net/pl) „Wie könnte es möglich sein, dass all diese Gewalt und das Töten von Menschen den Charakter unserer Gesellschaft nicht grundlegend verändern würden? Wenn das Gesetz nicht mehr das Prinzip aufrechterhält, dass eine Person nicht willentlich das Leben einer anderen Person nehmen darf, dann werden die Grundfesten unserer Zivilisation erschüttert.“ Das stellt Bischof Kevin Doran in seiner Predigt bei der „Messe für das Leben“ im Zusammenhang mit der „Rally für das Leben“ in Dublin fest. Doran ist Bischof von Elphin, Apostolischer Administrator der Diözese Achonry, er sprach in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Council for Life der Irischen katholischen Bischofskonferenz.

Ungefähr 3.000 Teilnehmer hatte diese Prolife-Demonstration in Dublin, man setzte sich dafür ein, dass ungeborene Kinder künftig stärkeren gesetzlichen Schutz erhalten. Die Rally for Life möchte, dass die Regierung eine Taskforce einrichtet, um sich mit den „spiralförmig steigenden Abtreibungsraten“ auseinanderzusetzen. Organisatorin Niamh Ní Bhriain wies darauf hin, dass es 2023 10.000 Abtreibungen in Irland gegeben hat. „Den Leuten wurde 2018 gesagt, dass Abtreibungen selten seien – aber genau das Gegenteil ist der Fall und die Regierung muss aufhören, als Cheerleaderin für Abtreibungen aufzutreten.“ Diese 18. Prolife-Rally stand unter dem Motto: „Wir marschieren für jene, die keine Stimme haben.“ Auf der Rally waren u.a. auch Plakate zu sehen mit dem Schriftzug: „Abtreibung tötet unsere eigene Zukunft.“

kath.net dokumentiert die Predigt von Bischof Kevin Doran am 6. Juli 2024 bei der 12.00-Uhr-Messe bei der „Rally for Life“ im Saint Saviours’ Priory, Dominick St, Dublin in voller Länge in eigener Übersetzung – Übersetzung © kath.net

Warum sind wir hier?

Viele von Ihnen sind in den vergangenen Jahren zu dieser Messe für das Leben gekommen. Für einige von Ihnen ist es vielleicht das erste Mal. Es ist gut für uns, hier zu sein. Nachdem wir gemeinsam Gottes Wort gehört haben, ist es vielleicht gut für uns, ein paar Augenblicke darüber nachzudenken, warum genau wir hier sind.

Natürlich findet heute Nachmittag eine „Rally for Life“ statt. Das ist ein bedeutender politischer Akt, der noch einmal auf das Übel der Abtreibung aufmerksam macht. Egal, wie es dargestellt wird, Abtreibung ist ein Akt der Gewalt gegen Frauen. Sie tötet ungeborene Babys; 38.000 von ihnen hier in Irland seit der Verabschiedung der aktuellen Gesetzgebung. Das sind nicht nur Statistiken; es sind unschuldige Menschen, jeder mit seiner eigenen einzigartigen Identität.


Wie könnte es möglich sein, dass all diese Gewalt und das Töten von Menschen den Charakter unserer Gesellschaft nicht grundlegend verändern würden? Wenn das Gesetz nicht mehr das Prinzip aufrechterhält, dass eine Person nicht willentlich das Leben einer anderen Person nehmen darf, dann werden die Grundfesten unserer Zivilisation erschüttert.

Unsere erste Lesung heute, die auch am Fest der Unbefleckten Empfängnis verwendet wird, präsentiert uns das Bild der Jungfrau Maria, die in die Wildnis flieht, verfolgt vom Drachen. Es geht nicht nur um die Geburt Jesu, sondern um den uralten Kampf zwischen Gut und Böse. Das Buch der Offenbarung wurde von Johannes wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts in einer Zeit der Krise geschrieben, als Christen im Römischen Reich wegen ihres Glaubens verfolgt wurden. Es soll den Gläubigen versichern, dass in der Person Jesu das Gute bereits über das Böse gesiegt hat. Wir brauchen keine Angst zu haben. In der Geschichte verläuft der Kampf auf allen möglichen Wegen, und manchmal scheint das Böse die Oberhand zu haben. Aber der Sieg hängt nicht von uns allein ab.

Unser politisches Handeln heute Nachmittag ist ein kleiner, aber wichtiger Ausdruck unserer Verpflichtung, das Gemeinwohl unserer gesamten Gesellschaft zu verteidigen. Dafür werden unsere Politiker gewählt, und sie brauchen die Kraft unseres Zeugnisses. Frauen und Babys brauchen unsere Unterstützung, und Männer auch. Ärzte, Krankenschwestern und Apotheker brauchen unsere Unterstützung und Ermutigung, um für die Wahrheit einzustehen und mit Integrität zu handeln.

Aber ich habe Sie zunächst gefragt, warum Sie hier sind – nicht nur wegen der Kundgebung, sondern auch wegen der Messe im Vorfeld der Kundgebung. Natürlich könnten Sie sagen, wir sind hierhergekommen, um für Frauen und ihre Babys zu beten, und um für unsere Gesellschaft zu beten. Vielleicht sollten wir aber zuerst für uns selbst beten, damit wir gute Menschen sein mögen; Menschen mit Integrität, die in allem, was wir tun, die Liebe Jesu widerspiegeln. Ich lade Sie ein, noch einmal über unsere Passage aus dem Evangelium nachzudenken.

Wir werden gehen, so wie Maria über die Berge von Judäa ging, um Solidarität mit ihrer Cousine Elisabeth zu zeigen, deren Schwangerschaft bereits zu Ende ging. Aber es ist gut für uns, das Vertrauen zu haben, dass wir nicht allein gehen. Wir bringen mehr mit als nur uns selbst. Maria trug Jesus in ihrem Leib, als sie ging. Es ist wichtig, dass wir ihn beim Gehen in unseren Herzen tragen.

Das Evangelium bietet uns einen sprachlichen [Anm.d.Ü.: statt fotografischem] Schnappschuss von zwei Frauen, Maria und Elisabeth, die sich gemeinsam über das Geschenk des Lebens freuen. Warum zögern wir in unserer Gesellschaft, uns über das Geschenk des Lebens zu freuen? Natürlich ist es nicht immer einfach, eine Schwangerschaft als Geschenk zu sehen, aber könnte es sein, dass unsere Gesellschaft darauf konditioniert wird, Schwangerschaft als Problem zu sehen? Vielleicht müssen wir uns, während wir Gottes Wort hören, fragen, wie wir zur Entwicklung einer positiveren und einladenderen Haltung gegenüber Schwangerschaft und Geburt beitragen können.

In der Evangeliumsperikope von der Heimsuchung geht es darum, präsent zu sein. Für manche Frauen ist die Schwangerschaft eine einsame Zeit, und wir hören oft, dass Abtreibung eine einsame Entscheidung ist. Sie sind von Menschen umgeben, aber niemand ist bei ihnen. Seien wir ehrlich, unsere Gesellschaft ist so darauf konzentriert, Abtreibungen möglich zu machen, dass wir kein formelles Verfahren haben, um eine Frau auch nur zu fragen, warum sie das Gefühl hat, diese Entscheidung treffen zu müssen. Gibt es eine Möglichkeit, wie wir Frauen von der frühen Schwangerschaft über die Geburt ihres Kindes bis ins Säuglingsalter begleiten und sie auf eine Weise begleiten können, die nicht aufdringlich wäre, ihnen aber die Gewissheit vermitteln würde, dass sie nicht allein sind?

Was ich also sagen will, ist Folgendes: Wir müssen sicherlich das Gesetz ändern und die Praxis ändern und die vorherrschenden Einstellungen in der Gesellschaft ändern. Aber unser Gebet muss immer mit dem Wunsch beginnen, dass unsere eigenen Herzen, unsere eigenen Einstellungen und unsere eigenen Handlungen gereinigt werden. Ich denke, das ist der Grund, warum wir hier sind. Am Ende der Messe werden wir also auf Mission in die Welt geschickt, mit der Ermutigung: „Geht in Frieden und verherrlicht den Herrn durch euer Leben.“

Bevor ich zum Schluss komme, möchte ich Ihnen, wie ich es auch anderen vorgeschlagen habe, nahelegen, dass wir die Verbindung zwischen Abtreibung und Euthanasie herstellen müssen. Natürlich gibt es Unterschiede in der menschlichen Erfahrung, aber die Ideologie ist dieselbe: das absolute Recht auf Entscheidung, der Vorrang der persönlichen Autonomie und die Tatsache, dass sie, sobald sie in der Praxis akzeptiert wird, einfach außer Kontrolle gerät. Wir im Council for Life der Bischofskonferenz haben kürzlich ein dreißigminütiges Video mit dem Titel „Through the Valley“ [siehe unten] produziert, um die Menschen zu ermutigen, darüber nachzudenken, wie wir uns um Menschen mit schweren und tödlichen Krankheiten kümmern. Es ist in unseren eigenen sozialen Medien und auch auf der iCatholic-Plattform zu finden. Ich ermutige Sie, es sich anzusehen und weithin zu verbreiten. Through the Valley!

Foto: Plakat für die Rally for Life in Dublin, 6. Juli © Archiv des Catholic Communications Office

Video der Irischen Bischofskonferenz: „Through the Valley“ mit Bischof Doran


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Lesermeinungen

 modernchrist 10. Juli 2024 
 

Diesen Satz sollten sich alle Protestanten

hinter die Ohren schreiben, die für das assistierte Suzidangebot in ihren Altenheimen eintreten. Wunderbar formuliert: Töten verändert den Charakter einer Gesellschaft! Wir hatten schon einmal so eine Gesellschaft! 12 Jahre lang! Noch heute leiden wir unter den Folgen der damaligen Verbrechen! Abtreibung ist Töten von Menschen: eine Legalisierung und Aufweichung der Gesetze im Lebensschutz verändern die Gesellschaft komplett! Und da machen viele, auch Christen ohne mit der Wimper zu zucken mit! Bitte: Treten Sie ein in die Lebensrechtsverbände, werden Sie ein aktiver Lebensschützer!


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 remigius66 9. Juli 2024 
 

übersehen?

Guten Morgen. Ich bin zutiefst von der These, dass "Töten den Charakter einer Gesellschaft verändert!" überzeugt und habe, um sie zu unterstützen, Ihnen einen Beitrag geschickt, den Sie nicht veröffentlicht haben. Haben Sie ihn übersehen? Mit liegt das Thema sehr am Herzen. Danke


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