Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Wallfahrt nach Medjugorje - Schicken Sie uns Ihr Anliegen!
  2. "Nazi-Eklat" um deutschen Kirchenrechtler Schüller
  3. "Warum nicht?" - Kardinal Marx möchte homosexuelle Paare segnen
  4. "Bischof Bätzing beugt die Wahrheit"
  5. „…während häretische und unmoralische Bischöfe treiben können, was sie wollen“
  6. Deutsche Regierung möchte zukünftige Ärzte zum Töten von Kindern im Mutterleib zwingen!
  7. „Als Ihr geistlicher Vater muss ich Sie eindringlich warnen: Akzeptieren Sie diese Täuschung nicht“
  8. Gravierende Missbrauchsvorwürfe gegen Gründerbischof des Bistums Essen, Kardinal Hengsbach
  9. Ein Dachverband in schlechter Gesellschaft
  10. Bischof Gmür, Pfarrer Sabo und ein homosexueller Missbrauchsfall
  11. Brisanter Vorwurf aus der Schweiz an Papst Franziskus
  12. "Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen..."
  13. Vatikan ruft Gläubige weltweit zum Gebet für die Synode auf
  14. Ermittlung gegen ehemaligen Pariser Erzbischof Aupetit eingestellt
  15. Grüne tritt aus der Kirche aus, weil Kirche gegen das Töten kleiner Kinder ist

Spektakuläre Funde: Neros Blattgold und knöcherne Rosenkränze

vor 5 Tagen in Chronik, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wer in Rom gräbt, stößt ständig auf Mauern und Scherben - Das verzögert Bauvorhaben und beschert Überraschungen - Ordensritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem erlebten dies, die ein Theater fanden-Von Kathpress-Korrespondetin Severina Bartonitschek.


Rom (kath.net/ KAP)
Mit spektakulären Wandbemalungen wirkt das erste Geschoß des Palazzo della Rovere in Rom wie ein spätmittelalterliches 3-D-Kino. Der Maler Pinturicchio hat mit seinen Schülern Säle voller räumlicher Illusionen geschaffen. Auf Wunsch eines einflussreichen Kardinals Ende des 15. Jahrhunderts erbaut, beherbergt der Renaissance-Palast heute den Stammsitz des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Prachtvoll ging es auf dem heutigen Gelände in der Via della Conciliazione aber wohl schon in der Antike zu. Bei Ausgrabungen im Innenhof des großen Gebäudekomplexes knapp 200 Meter vor dem Petersplatz haben Archäologen jüngst die Überreste des privaten Theaters von Kaiser Nero gefunden. Eine Sensation. Galt es doch bislang als verschollen.

Von seiner möglichen Existenz zeugten lediglich Schriften antiker Autoren. So sollte es in den Gärten der Agrippina am Westufer des Tibers liegen, damals außerhalb der Stadtmauern. Das prächtige Villenanwesen zog sich einst vom Fuß des Gianicolo-Hügels über das Gebiet des Vatikans bis zum Tiberufer. Die nun gefundenen Überreste liegen nur einen Steinwurf entfernt von dem von Kaiser Nero vollendeten Zirkus, der sich auf der heutigen Fläche von Petersdom und Petersplatz befand.

Es ist der Ort, wo der Apostel Petrus im Jahr 64 wahrscheinlich sein Martyrium erlitt. Zeuge dieser Vergangenheit ist noch heute der große Obelisk vor der päpstlichen Basilika; er stand einst in der Arena des Zirkus.

Wohl Bühne für Nero
Im Innenhof des Palazzo della Rovere in fünf Metern Tiefe entdeckten die Forscher nun Teile des Theaters: die linke Seite des halbkreisförmigen Sitzbereichs und einige weitere Räume, die vermutlich als Lager für Kostüme und Kulissen dienten. Zwei rechtwinklig angeordnete Gebäude blickten auf einen großen, unüberdachten Hof, vermutlich umgeben von Säulengängen.

Berechnungen auf Grundlage der Funde zufolge könnte das Theater einen Durchmesser von 42 Metern gehabt haben. Ein Großteil des ehemaligen Gebäudes liegt verborgen unter den umliegenden Straßen und Bauten. Von vergangener Pracht zeugen weiße wie farbige Marmorsäulen sowie mit Blattgold überzogener Stuck.

Vermutlich ist in dem Theater der künstlerisch interessierte Nero selbst vor geladenen Gästen aufgetreten. Hier könnte er gesungen, Khitara gespielt oder Gedichte vorgetragen haben. Die Forscher vermuten, der berühmte Herrscher könnte es zudem als Proberaum für Auftritte vor größerem Publikum in anderen Theatern genutzt haben. Ob es auch der Ort war, von dem Nero im Jahr 64 auf den großen Brand von Rom geschaut hat?

Aufgrund der Pracht der Funde, der verwendeten Materialien und der Zeitstempel auf den Ziegeln, sind sich die Archäologen ziemlich sicher, dass es sich um das verschollene Teatro handelt. Weitere Gewissheit sollen die Ergebnisse einer eingehenden Untersuchung aller gefundenen Artefakte bringen.

Im Mittelalter ein Pilgerhaus?
Das Theater selbst war kein Bau für die Ewigkeit. Spuren deuten darauf hin, dass es schon in den ersten Jahrzehnten des folgenden Jahrhunderts abgebaut wurde. Das Material wurde anderweitig benötigt. Damit ist die Geschichte des Ortes aber nicht vorbei. Zugleich fanden die Archäologen neue Hinweise auf Pilgeraktivitäten im Mittelalter. Vermutlich wurden an der Stelle auch Besucher aus dem nordeuropäischen Raum beherbergt. Unter den Artefakten befinden sich einige Exemplare von Kelchen mit Glassäulen, die als wertvolle liturgische Ausstattungen zu deuten sind.

Außerdem entdeckten die Forscher Hinweise auf umfangreiche Devotonialenproduktion für die Wallfahrer zum Petrusgrab. Funde von bearbeiteten Knochen, halb fertige Rosenkränze und Matrizen lassen darauf schließen. Neben Krügen und Keramik sowie Pilgerabzeichen wurden zudem eine Reihe von Straßen entdeckt, die mehrfach um- und neugebaut wurden, um die Gläubigen zum Apostelgrab zu leiten. Damit können mittelalterlichen Pilgerfahrten rekonstruiert werden.

Grabungsgelände wird wieder verschlossen
Drei Jahre dauerten die Ausgrabungen. Nach Abschluss der Arbeiten soll das Grabungsgelände wieder verschlossen werden. Die gefundenen Gegenstände werden einen Platz in einem Ausstellungsraum des Palazzos erhalten. Die prunkvolle Tradition des Ortes wird indes fortgesetzt.

Ab 2025 sollen Gäste eines Luxushotels über den Theaterruinen und Pilgerspuren wandeln können. Der Ritterorden hat Teile seines einen Häuserblock umfassenden Gebäudes an die Kette "Four Seasons" vermietet. Die umfassenden Renovierungsarbeiten sollen pünktlich zum Heiligen Jahr 2025 beendet sein. Zu diesem Anlass werden in Rom etwa 45 Millionen Besucher erwartet.

Copyright 2023 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 girsberg74 vor 5 Tagen 
 

„Ihnen hat der Artikel gefallen?“ - Ja !

Er stellt mich deutlicher in eine Kette mit denen und mit dem , was schon lange vor mir/uns war, was die, die schon lange vor mir/uns gelebt haben, mir/uns hinterlassen haben.

Unsere Welt / unsere Kultur ist nicht erst vorgestern durch uns entstanden, lässt mich denken/prüfen, was ich/wir unseren Nachkommen an Gutem für ihr Leben hinterlassen.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Wallfahrt nach Medjugorje - Schicken Sie uns Ihr Anliegen!
  2. KOMMEN SIE MIT! - kath.net-Wallfahrt nach Medjugorje - Oktober 2023
  3. Ostern 2024 im HEILIGEN LAND - Kommen Sie mit! - Eine EINMALIGE CHANCE!
  4. "Bischof Bätzing beugt die Wahrheit"
  5. "Meine Anwälte bereiten eine Schadensersatzklage über mehrere Millionen Franken vor!"
  6. „…während häretische und unmoralische Bischöfe treiben können, was sie wollen“
  7. "Warum nicht?" - Kardinal Marx möchte homosexuelle Paare segnen
  8. Deutsche Regierung möchte zukünftige Ärzte zum Töten von Kindern im Mutterleib zwingen!
  9. Ein Dachverband in schlechter Gesellschaft
  10. 'Marsch für das Leben' - Linksradikale beschädigen katholische Kirche in Berlin
  11. „Als Ihr geistlicher Vater muss ich Sie eindringlich warnen: Akzeptieren Sie diese Täuschung nicht“
  12. "Nazi-Eklat" um deutschen Kirchenrechtler Schüller
  13. Bischof Gmür, Pfarrer Sabo und ein homosexueller Missbrauchsfall
  14. "Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen..."
  15. Brisanter Vorwurf aus der Schweiz an Papst Franziskus

© 2023 kath.net | Impressum | Datenschutz