Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  2. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  3. Bischof sein in Opferperspektive
  4. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  5. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  6. Katholische Bischöfe zeigen sich besorgt vor Abtreibungs-Abstimmungen des EU-Parlaments
  7. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  8. Mariologen-Vereinigung IMA kritisiert ‚Mater Populi Fidelis‘
  9. „Vermeintliche Förderung der Meinungsfreiheit durch Einschränkung der Meinungsfreiheit“
  10. Mansour: Terrorschlag in Australien ist „logische Konsequenz einer global entfesselten Hassdynamik“
  11. Meinungsfreiheit in Gefahr
  12. „Satt, aber nicht erfüllt – Kirche im Land der religiösen Indifferenz“
  13. Sender RBB muss Ex-Direktorin mehr als 8.000 Euro monatlich Ruhegeld zahlen – bis an ihr Lebensende
  14. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  15. Wiener Weihbischof Turnovszky: Klare Pro-Life-Botschaft für Weihnachten

Transhumanismus – die derzeit vielleicht gefährlichste Ideologie der Welt

22. Mai 2023 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Gudula Walterskirchen sprach am ITI Trumau über den Totalitätsanspruch der Transhumanisten und ihren Zugriff auf die Kinder über angeblich fortschrittliche Bildungssysteme. Sie rät dazu, sich persönlich nicht von der Technik beherrschen zu lassen


Trumau (kath.net/mk) Über die gut verborgen, aber wirkmächtig grassierende Ideologie des Transhumanismus und ihre totalitäre Komponente sprach unlängst die Historikerin und Autorin Dr. Gudula Walterskirchen im Rahmen des „Internationalen Bildungsgipfels“ der Katholischen Hochschule ITI in Trumau bei Wien. Ausgehend von der jüdischen Philosophin Hannah Arendt, die die Identität des pervertierten Menschenbildes von Nationalsozialismus und Kommunismus beschrieb, erläutert die Historikerin den wesentlichen Unterschied zwischen einer Diktatur und einem totalitären Regime: Während der Diktator zwar das öffentliche Verhalten der Bürger kontrollieren wolle, lasse er sie im privaten Bereich unbehelligt. Dagegen strebe ein totalitäres Regime auch danach, das Denken und die Privatsphäre jedes Menschen zu beeinflussen. Es gebe dann kein nicht-politisches Handeln mehr, keiner komme mehr am Regime vorbei, es werde zum Prüfstein für jeden.


Heute finde sich solches Totalitätsdenken zum einen offen erkennbar in Nordkorea und China, wo die Menschen in Orwellscher Manier mittels Technik bis ins Letzte überwacht würden, und das Schulsystem zur möglichst frühen Indoktrination und Atomisierung des Einzelnen missbraucht werde. Denn Bildung sei laut Walterskirchen in einer totalitären Gesellschaft nicht Mittel zur Selbstbestimmung der Menschen, sondern zur Entfremdung von der eigenen Familie, Eingliederung in die Masse als Kollektiv und Abhängigmachung vom Staat. Zurückbleibe das einsame, ängstliche, misstrauische Individuum, das damit empfänglich für Propaganda und gut beherrschbar sei.

Die Ideologie des Transhumanismus komme ebenfalls mit einem Totalitätsanspruch daher, sei aber noch viel gefährlicher, weil sie nicht offen erkennbar sei, sondern nach und nach, unter der Flagge des Fortschritts, vor allem aus dem Silicon Valley in die westliche Welt einsickere. Als ihre Kernaussage solle der Mensch durch Technik „überwunden“, „perfektioniert“ werden, weil er an sich ein Mangelwesen sei. Davon zu unterscheiden sei eine sinnvolle „Ergänzung“ etwa durch eine Prothese nach einem Unfall.

Die Historikerin hebt als konkretes Ziel der Transhumanisten hervor, den Tod als „größten Fehler“ des Menschseins zu überwinden, sowie das Gehirn, das als „zu schwache Festplatte“ gesehen wird, mit Technik zu „formatieren“. Dafür würden schon Kinder möglichst früh mit dem binären Denken des Computers in Berührung gebracht, das wie 0 und 1 nur Gut und Böse kenne und keine Differenzierung zulasse. Laptop-Klassen, Multiple-Choice-Tests oder die Verwendung von Google als Suchmaschine („was man dort nicht findet, das gibt es nicht“) seien vor diesem Hintergrund kritisch zu hinterfragen. Der Transhumanismus leugne die Seele sowie den freien Willen des Menschen und sei bereit, einzelne Menschenleben zum Wohle der Überwindung des Menschen zu opfern. Was mit nicht optimierbaren oder optimierungswilligen Menschen passieren soll, werde etwa vom bekannten israelischen Transhumanisten Yuval Harari ausdrücklich offen gelassen. Walterskirchen empfiehlt abschließend, sich selbst immer die Frage zu stellen, ob die Technik mir im konkreten Fall dient, oder sie mich schon beherrscht.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Bischof sein in Opferperspektive
  4. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  5. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  6. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  7. O Adonai, et Dux domus Israel
  8. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  9. O radix Jesse
  10. Die erste Guadalupe-Predigt von Papst Leo ermöglicht einen Blick in sein Herz
  11. O clavis David
  12. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  13. Papst Leo ernennt Pro-Life-Bischof zum Erzbischof von New York
  14. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  15. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz