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Polen: Seligsprechung eines ungeborenen Kindes – ein katholischer Präzedenzfall

16. Februar 2023 in Prolife, 6 Lesermeinungen
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Das ungeborene Kind der Märtyrerfamilie Ulma war nicht getauft, ist aber für den Glauben gestorben – Wird dieses namenlose Ulma-Kind zum Schutzpatron für die ungeborenen Kinder werden? - Seligsprechung am 10.9.2023


Markowa (kath.net/pl) „Die Seligsprechung des ungeborenen Kindes von Józef und Wiktoria Ulma wird ein Präzedenzfall in der Geschichte der katholischen Kirche sein.“ Das erläutert Bogumił Łoziński, stellvertretender Chefredakteur der in Kattowitz/Polen erscheinenden katholischen Wochenzeitung „Gość Niedzielny“. Hintergrund: Die Familie Ulma war mit ihren sechs geborenen Kinders im Alter von 1 bis 8 Jahren erbarmungslos hingerichtet worden, zuerst die Eltern vor den Augen ihrer Kinder. Wiktoria Ulma war bei der Hinrichtung hochschwanger. Die Familie starb, weil sie aus christlichen Motiven acht Juden eineinhalb Jahre lang im Haus versteckt hatte, um sie vor dem Zugriff der nationalsozialistischen deutschen Besatzer zu schützen. Deutsche Polizisten hatten die Bluttat vollbracht. Am 17.12.2022 bestätigte Papst Franziskus das Martyrium der Familie und macht damit den Weg für die Seligsprechung frei, kath.net hat berichtet (siehe Link).

„Dies wird der erste Fall der Seligsprechung eines ungeborenen Kindes sein“, zitierte Łoziński den Relator des Seligsprechungsprozesses, Prof. Zdzisław Kijas OFMConv vom vatikanischen Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Obendrein war das ungeborene Ulma-Kind noch nicht getauft. Wie Christus selbst sagt, erläutert Łoziński in seinem lesenswerten Beitrag, ist die Taufe für die Errettung notwendig (Joh 3,5). Dann führt er weiter aus: „Der Katechismus der Katholischen Kirche besagt jedoch, dass diejenigen, die wegen des Glaubens den Tod erleiden, ohne vorher die Taufe empfangen zu haben, durch ihren Tod für und mit Christus getauft werden“. Dies ist die sogenannte „Bluttaufe“, sie bringt die „Wirkungen der Taufe hervor, ohne selbst Sakrament zu sein“ (CIC 1258). Das ungeborene Kind war namenlos.


Es sei eher unwahrscheindlich, dass von dem verstorbenen ungeborenen Kind bei der bevorstehenden Exhumierung noch Knochenmaterial gefunden werden wird, erläutert Prof. Ireneusz Sołtyczewski vom Genetiklabor der Abteilung für Gerichtsmedizin der Universität Warschau. Bisher kenne man noch nicht einmal das Geschlecht dieses Kindes. Dennoch trägt das ungeborene Kind bereits jetzt den Titel „Ehrwürdige Diener Gottes“, ebenso seine sechs Geschwister und seine Eltern.

Abschließend zitiert Łoziński den Ordenspater Prof. Jacek Salij mit dem Gedanken, dass die Seligsprechung der Familie Ulma den Kreis der Heiligen erweitert, an die wir uns um Fürbitte wenden können. Dabei ruhen besondere Hoffnungen auf der Fürbitte des ungeborenen Ulma-Kindes für jene Kinder, die vor ihrer Geburt gestorben sind. Die ersehnten Kinder werden betrauert und bleiben in Erinnerung. Doch gerade jene Kinder, die unerwünscht gewesen und die durch Abtreibung getötet worden waren, werden ebenfalls nicht vergessen – denn die Kirche betet für sie. Oft genug haben gerade die Mütter dieser abgetriebenen Kinder ein starkes Bewusstsein für sie und leben in Schmerz und Reue. Mit der Seligsprechung des ungeborenen Ulma-Kindes gewinnen diese Eltern einen Fürsprecher im Himmel, durch dessen Fürsprache sie Gott um Gnaden für ihre eigenen ungeborenen Kinder bitten können. Es sei wahrscheinlich, dass sich der Kult um das ungeborene Ulma-Kind so stark entwickeln wird, dass es zum Schutzpatron der ungeborenen Kinder erklärt wird. Indem die Kirche das allerjüngste Kind der Familie Ulma zu den Altären erhebt, wird die Kirche auch betonen, dass ein ungeborener Mensch ein Mensch ist, der Würde und alle daraus resultierenden Rechte verdient.

Der Beitrag von Bogumił Łoziński in „Gość Niedzielny“ in voller Länge: "Nienarodzony będzie błogosławiony" (Siehe Link)

Die Seligsprechung der Diener Gottes Józef und Wikoria Ulma und ihrer sieben Kinder findet am 10. September 2023 in in ihrem früheren Wohnort Markowa statt, teilte die Erzdiözese Przemyśl jüngst mit. Der Seligsprechungsmesse wird der Leiter der Vatikanbehörde für Heiligsprechungen, Kurienkardinal Marcello Semeraro, vorstehen.


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