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Kirchenaustritt: Vorbereitung auf neue Gruselzahlen

16. Jänner 2023 in Kommentar, 29 Lesermeinungen
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Die Kirchensteuer ist in ihrer gegenwärtigen Konfiguration ein Ärgernis, die hohen Austrittszahlen noch weitaus mehr. Ist den Verantwortlichen das Geld mehr wert als das Seelenheil? - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)

Alle Anzeichen sprechen wieder für einen neuen Rekord bei den Zahlen für den Kirchenaustritt. Es werden Zahlen der Trauer und der Schande sein. Offiziell wird die EKD die Zahlen für die deutschen evangelischen Landeskirchen im Frühling oder Frühsommer bekannt geben. Die DBK wird, sollte die Praxis der vergangenen Jahre beibehalten werden, wieder im Juni oder Juli offizielle Zahlen – auf Hochglanzpapier hübsch designt – herausgeben. Gleichwohl lässt sich schon jetzt sagen, dass es auf neue Höchststände hinausläuft. Anfragen bei Ämtern ergeben schon im Laufe des Jahres oder zum Ende des Jahres ein Bild, aus dem sich einigen erahnen lässt. In der vergangenen Woche gingen bereits Zahlen durch die Medien. Im ersten Halbjahr 2022, meldet die Katholische Nachrichtenagentur, traten laut NRW-Justizministerium im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland 111.235 Menschen aus der Kirche aus. Das ist ein Negativrekord. Im gesamten Jahr 2021 traten 155.322 Menschen aus der Kirche aus. In dieser Zahl wird nicht nach katholisch und evangelisch unterschieden. Die Zeitung des Bistums Münster, „Kirche + Leben“ hatte berichtet, dass in einigen Pfarreien im Jahr 2022 doppelt so viele Katholiken ausgetreten sind, wie im Vorjahr.

Das alles sind noch keine offiziellen Zahlen, die eine abschließende Bewertung erlauben, dennoch kann man sich bereits jetzt auf Kirchenaustrittszahlen vorbereiten, die das vergangene Jahr weit in den Schatten stellen. Im Jahr 2021 waren rund 360 000 Katholiken aus der Kirche ausgetreten. Rechnet man den Trend der Zahlen von NRW linear auf ganz Deutschland hoch, dann wird die Zahl der Austritte einer halben Million schmerzhaft nahekommen, sie aber wohl dennoch deutlich unterschreiten. Eine spannende Zahl wird erneut die Kirchensteuer, deren Aufkommen auf Grund der Energiekrise und der im vergangenen Jahr beginnenden Rezession anfangen könnte zu stagnieren.

Bis hierher sind dies zunächst alles erst einmal nüchterne Zahlen, die jedes Unternehmen oder jeder Verein so aufstellen kann. Die Kirche ist aber jenseits der in Deutschland sehr privilegierten Situation als Körperschaft des öffentlichen Rechts weitaus mehr als einfach nur eine Körperschaft. Es geht bei der Existenz der Kirche nicht allein um innerweltliche Fragen und Aufgaben. Es gibt – entgegen der Auffassung eines deutschen Erzbistums – nicht tausend Gründe für die Mitgliedschaft in der Kirche, sondern nur einen einzigen. Die Kirche ist heilsnotwendig und außerhalb der Kirche gibt es kein Heil. Dieser eine Grund ist allerdings so gewichtig, dass die Kirche eben das „innerhalb – Sein“ zu Recht nicht von rein weltlichen oder gar behördlichen Kriterien abhängig gemacht hat. Dennoch ist in Deutschland eben diese Körperschaft des öffentlichen Rechts die sichtbare Kirche und wer hier raus ist, wird als außerhalb der Kirche angesehen, wofür die Exkommunikation nach Kirchaustritt ein klarer Beweis ist. Der Massenaustritt ist ein Ärgernis.


Seit Jahren kommuniziert die Kirche von Jahr zu Jahr ihr eigenes Schwinden, ohne irgendeine Idee der Neuevangelisierung zu haben und konterkariert damit den Auftrag ihres Herrn zur Ausbreitung des Evangeliums. „Verkündet allen Völkern …“, heißt nicht allen Völkern, außer dem eigenen.

Zudem zeigt sich derzeit überdeutlich, wie unsinnig eine gedanken- und bedenkenlos gespendete Kindertaufe in einer solchen Situation war und ist. So sehr es immer noch sinnvoll ist, die Kinder zu taufen, wenn sie in gläubige und praktizierende Familien hinein geboren wurden, so wenig sinnvoll ist es Kinder von Ungläubigen zu taufen. Man tut damit weder den Kindern noch den Familien einen Gefallen. Am Ende sind es nämlich diese Kinder, die derzeit beim Berufseintritt in Scharen aus der Kirche austreten, weil sie plötzlich den Kirchensteuerabzug auf ihrer Gehaltsabrechnung sehen. Auch andere Kirchensteuerzahler, die sich innerlich von der Kirche verabschiedet haben, gehen in der Krise oder der Inflation den Weg des Kirchenaustritts. Bei Umfragen wird überproportional die Kirchensteuer als Austrittsgrund genannt. Das müsste in einem Episkopat, das sein ganzes Streben und Handeln auf das Seelenheil der Gläubigen ausrichtet, die Alarmglocken läuten und eine Diskussion um diese unselige Steuer auslösen. Aber ganz offensichtlich vom Mammon verblendet wird die Nichtzahlung hierzulande als apostatischer Akt gewertet.

Gleich welche Häresie(n) „engagierte“ Katholiken – sogar öffentlich und medienwirksam – vertreten. Niemand schert sich drum. Mehr noch, niemand kümmert sich, da ja das Verharren in einer Häresie auch vom Heil ausschließen kann, um eine Korrektur der Irrenden. Das wäre sogar ein Werk der Barmherzigkeit. Nein, jeder Irrtum darf in die Welt hinausposaunt werden, doch wehe man verweigert seinen Obolus. Dann ist man sofort exkommuniziert. Mammon geht vor Glauben.

Man sollte es ferner sehr ernst nehmen, dass die Vertreter der Kirche den Gläubigen derzeit permanenten und fortgesetzten Anlass zum Ärgernis geben. Die jährlich neuen Gutachten in immer anderen Bistümern zum sexuellen Missbrauch von Klerikern an meist männlichen Minderjährigen sind nicht trivial. Wir werden, geht es so weiter, noch Jahrzehnte unseren „Spass“ daran haben von kirchlich bestellten und hochbezahlten Juristen zu hören, welche Fehler verstorbene Bischöfe gemacht haben. Lebende mühen sich tüchtig, um sich aus der Affäre und der Verantwortung zu ziehen. Bislang hat mir keiner erklären können, was das Betroffenen nutzen soll, die sich dennoch eine Anerkennung ihres Leids mühsam vor Gericht erstreiten müssen. Wen wundert es, dass Leute, die die beschuldigten Bischöfe noch gekannt haben, verärgert aus der Kirche austreten. Gerecht ist das nicht, wenn hier die Gutachter zugleich als Richter auftreten.

Sieht man sich als gläubiger Katholik die Dekonstruktion der Kirche auf dem synodalen Weg von DBK und „ZdK“ an, verwundert es nicht, dass gläubige Katholiken ebenfalls nicht mehr bereit sind, so etwas zu finanzieren. Es gibt auch diese, die den Schritt zum Amt oder zum Gericht gehen und ihren Austritt aus der Körperschaft erklären, ohne die geringste Absicht zu haben, aus der Kirche auszutreten. Auch in dieser Situation spricht die Deutsche Kirche ihr gnadenloses „Anathema sit“ über die Zahlungsunwilligen. Es ist ein Unrecht, das zum Himmel schreit.

Ganz gleich, wie man es dreht oder wendet: Die Kirchensteuer schadet der Kirche, weil die Kirchensteuer dem Seelenheil der Gläubigen zu schaden vermag. Sie treibt Menschen aus der Kirche, die vielleicht trotz eines gewissen Abstands der Kirche die Treue gehalten haben, weil die Kirche so viel Gutes tut. Das ist so und das ist nach wie vor so. Kirchliche Hilfswerke sind weltweit anerkannt und geschätzt. Würde man Wege öffnen, die Steuer Werken zuzuweisen, also einzelnen Gemeinschaften, Orden, Klöstern, Stiftungen zukommen zu lassen, bräuchte niemand um des Geldes wegen austreten. Die Kirchensteuer konterkariert den Auftrag der Kirche.

Angesichts der hohen Austrittszahlen ist dies das Gebot der Stunde: Um seines Seelenheiles willen sollte niemand wegen des lausigen Geldes aus der Kirche austreten müssen. Zudem muss endlich universales Recht in deutschen Bistümern gelten, dass der wirkliche Austritt aus der Kirche nicht einer staatlichen, sondern einer kirchlichen Stelle gegenüber erklärt werden muss, um als apostatischer Akt angesehen werden zu können.

Ist schon die Kirchensteuer in ihrer gegenwärtigen Konfiguration ein Ärgernis, so sind es die hohen Austrittszahlen noch weitaus mehr. Und diejenigen, die diese zu verantworten haben, die dem Ärgernis geradezu ein Gesicht geben, sollten sich wirklich sehr ernsthaft fragen, ob ihnen das Geld tatsächlich mehr wert ist als das Seelenheil derer, die ihnen anvertraut wurden.


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Lesermeinungen

 bibelfreund 18. Jänner 2023 
 

Wahrheit

So schwer es für Katholiken ist: das Wort Kirche kommt in der Bibel kein einziges mal vor — vor allem nicht als steuerfinanzierte Behörde…. Jeder Christ braucht Gemeinschaft, die „Herausgerufenen“ (Ekklesia) brauchen eine Gemeinde, das ist wahr. Deshalb geht der Weg Richtung Bekenntnis-Ökumene, wie sie auch Papst Benedikt in seinem Schülerkreis praktiziert hat: Die Christus-Gläubigen gehören zusammen! Losgelöst von einer synodal-irrlichternden Religionsbehörde.


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 MPDE 17. Jänner 2023 
 

@Chris2

Also grundsätzlich haben Sie recht, dass die deutsche Kirche auf den Untergang zuläuft. Ich halte aber den nachlassenden Gottesdienstbesuch für ein generelles Zeichen einer sterbenden Volkskirche. Auf anderen Kontinenten sieht das wieder ganz anders aus. Als ich in Saarlouis einen befreundeten Priester der FSSP besucht habe war der Messbesuch auch eher bescheiden, Altersstruktur höher. Ich war zum Beispiel sehr enttäuscht, als eine Familie zu einer Taufe im überlieferten Ritus kam, bei der ich ministrierst habe, und nicht einmal einen Namenspatron für das Kind gewählt hatte, und generell kaum Kenntnis der liturgischen Abläufe. Also so ganz schwarz/weiß darf man das auch nicht sehen.


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 SalvatoreMio 17. Jänner 2023 
 

Das Glaubens-ABC

@Lieber Chris! Ich stimme Ihnen zu; es gibt viel zu beklagen an Versäumnissen von Seiten der Verantwortlichen in der Kirche. Das allein aber macht das Übel nicht aus! "Sie haben Ohren, hören aber nicht", sagt schon die Schrift. Es muss auch in unserer Seele ein eine Sehnsucht, ein Suchen sein, eine Offenheit für den, den wir Gott nennen. Sie hatten diese Sehnsucht, und Gott hat Sie geleitet! - Ich hatte mit 12 Jahren einen Traum: ich war gestorben, sah mich im Sarg, und man senkte mich in die Erde. Plötzlich sah ich über mir die anderen Kinder in der Frühlingssonne spielen und Rollschuhe fahren. Da wachte ich auf, und die Tränen liefen. Am Sonntag ging ich zur Kirche - ganz allein. Der Pastor redete von Auferstehung und ewigem Leben. Da war es um mich geschehen!


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 Chris2 16. Jänner 2023 
 

Den Glauben wieder vermitteln wie das ABC

Denn, liebe @SalvatoreMio, genau das hat die Kirche jahrzehntelang versäumt. Nämlich, dem Kirchenvolk die Tiefe und Schönheit von Liturgie und Glaube zu vermitteln und zu erklären. Doch wer nicht mehr weiß, warum er überhaupt in einem "Verein" ist (außer, dass es da zünftig zugeht und es einem gut tut, wenn man dort ist), der wird sich auch nicht tiefer mit ihm identifizieren und geht, wenn es "irgendwie nicht mehr passt".
Doch wo hört man noch, dass der Mensch eine unsterbliche Seele und damit eine Würde von Gott hat, die ihm nichts und niemand mehr nehmen kann, auch nicht er selbst? Doch ohne diese Überzeugung zerbröseln die Menschenrechte und werden willkürlich entzogen, so wie im Fall der ungeborenen Kinder. Oder welcher Priester erklärt der Gemeinde noch, dass die Hl. Messe die unblutige Gegenwärtigsetzung des Kreuzesopfers Christi ist, wir dabei also buchstäblich unter dem Kreuz der Erlösung stehen?
Stattdessen: Gestaltetes Gemeinschaftsmahl mit "Heilig Brötle"...


4
 
 Chris2 16. Jänner 2023 
 

@elmar69

An den gewachsenen Messorten der überlieferten Liturgie, die ich kenne, gibt es eher einen normalen Schnitt durch die Alterspyramide. Der Schwerpunkt hat sich dabei von älteren Paaren längst auf junge Familien verlagert. Bei Ausnahmen gibt es meist einen Grund, etwa bei einem Priorat von Pius X., dessen sedevakantistischer Priester suspendiert wurde, was die Hälfte der Gläubigen vertrieb (tragischer Fall).
Ich selbst war übrigens schon fast volljährig, als ich erfahren habe, dass es einmal eine andere Liturgie gab. Bis dahin kannte ich bestenfalls einen teilweise lateinisch zelebrierten "Novus Ordo". Und seit damals verfolge ich die Entwicklung beider Riten in der Praxis: Während der gewachsene langsam wächst und viele Priester hervorbringt, stirbt der gemachte langsam, aber stetig, aus.
Im Übrigen haben Sie natürlich insofern recht, als ein gläubiger Katholik, der keine Kirchen(d)steuer mehr abgezogen bekommt, wahrscheinlich auch nicht mehr aus der Kirchensteuer austreten würde.


2
 
 Chris2 16. Jänner 2023 
 

Gott ist kein Tyrann

@Wynfried Wer weigehend ohne eigene Schuld der Kirche den Rücken kehrt, für den tragen oft andere die Verantwortung. Etwa Priester, die die ihnen anvertrauten Schäfchen eher vom Glauben weg- als zu Gott hingeführt haben. Oder solche, der sich an Kindern (meist Buben) vergangen haben.


1
 
 SalvatoreMio 16. Jänner 2023 
 

Den Glauben kann man offenbar nicht vermitteln wie das ABC

@Lieber Wynfried! Ihre Fragen sind berechtigt und wichtig. Doch dahinter birgt sich auch ein Geheimnis: Warum sind die einen bereit, Gott/Jesus in ihr Herz aufzunehmen, nach ihm, nach dem Heil, zu fragen, und warum lässt es andere völlig kalt? Es gibt viele Eltern, die haben ihr Bestes gegeben, den Glauben grundzulegen - aber nach menschlichem Ermessen ziemlich erfolglos ...


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 modernchrist 16. Jänner 2023 
 

Ungetaufte Kinder

werden dann die meisten auch nicht in einen Religionsunterricht gehen! Das ist ein Problem, wenn man beim Taufen zu große Ansprüche stellt. Das ist ein großes Problem. Gute Relilehrer könnten und können sehr viel im Kind - das noch unverdorben ist - bewirken und zum Klingen bringen, auch wenn sie nach der Taufe relativ wenig von den Eltern vielleicht mitbekommen. Die Anstrengungen der Kindergottesdienstteams sind auch oft sehr fruchtbar!


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 Chris2 16. Jänner 2023 
 

Fakten aus der Statistik der dt. Bischofskonferenz:

Die Zahl der Kirchenaustritte hatte sich z.B. zwischen 1965 (Ende des letzten Konzils) und 1970 (Liturgie"reform") mehr als verdreifacht und ist auch in den letzten 5 Jahren stark angestiegen. Durch die Veränderung des zeitl. Abstands in der Graphik ist dies kaum erkennbar.
Wie beim Kirchenbesuch, bei dem der Einbruch am Ende so wie ein sanfter Abschwung aussieht. Lag er 1950 noch bei über 50%, brach er vor allem zwischen 1965 und 1975 ein (s.o.) und natürlich auch nach den Coronamaßnahmen der Bistümer und vor allem den Gnadenlockdowns à la Marx, der unterschieds- und ausnahmslos alle Hl. Messen mit Volk verboten hatte, sogar über Ostern 2020! Wie viele dieser Hl. Messen dadurch ausgerechnet in diesen schweren Zeiten komplett ausfielen, hat man nie erfahren. Früher feierte die Kirche in Krisenzeiten extra häufig die Gegenwärtigsetzung des Kreuzesopfers Jesu Christi, so wie die Piusbruderschaft in M mit 5 Hl. Messen jeden Sonntag während Corona...

www.dbk.de/kirche-in-zahlen/kirchliche-statistik/


1
 
 Wynfried 16. Jänner 2023 

Wer aus der Kirche austritt, bleibt getauft!

Das ist das Dilemma, vor dem wir alle stehen.
Wie damit umgehen?
Über die Motive der Kirchaustritte gibt es unterschiedliche Informationen.
Sind diejenigen, die aus der Kirche austreten, keine Christen mehr?
Eigentlich kann man gar nicht aus der Kirche austreten, man kann nur vom Glauben abfallen.
Was aber ist, wenn der Glaube nie grundgelegt und nie richtig praktiziert wurde?


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 elmar69 16. Jänner 2023 
 

@ThomasR

Diejenigen, die noch mit der alten Messe aufgewachsen sind, sind inzwischen weitgehend in Rente - da kostet die Kirchensteuer nicht mehr so viel und sie ist ja auch schon lange "normal". Wer von denen austreten wollte hat das längst getan.


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 einsucher 16. Jänner 2023 
 

Fragen

Wann habt sie, liebe kath.net leser, zuletzt eigtl. mal aktiv, außerhalb des pfarrlichen Kontextes, im Alltag evangelisiert, also mit Leuten über Jesus gesprochen? Haben sie schon einmal, von sich aus das Evangelium verkündet?, oder überlassen sie es lieber den "Profis", den Klerikern dies zu tun?
Jeder Christ ist in der Pflicht, da wo er steht, lebt und wirkt, das Evangelium zu verkünden in Wort und Tat.
Gibt es eine Bibelrunde in ihrer Pfarre?, falls nicht gründen sie eine. Investieren sie Zeit in Freundschaften zu nicht Christen, nutzen sie da die Gelegenheit zum Zeugnis für den Glauben. Es lohnt sich in diese Freundschaften zu investieren, dies führt zu einem Wachstum echtem Glaubens.


3
 
 Krysia 16. Jänner 2023 
 

ThomasR
So ist es. Mein Mann und ich jedenfalls brauchen keinen weiteren linksgrünen Verein für unser Seelenheil. Wittichenau bestätigt nur wieder einmal unseren Austritt. Wir waren gestern wieder bei der Piusbruderschaft. Da erleben wir die wahre katholische Kirche.


3
 
 SalvatoreMio 16. Jänner 2023 
 

Bricht die Bindung zur Kirche weg, gibt es kein Halten mehr ...

@Jothekieker: es ist genauso, wie Sie sagen! Derzeit steht "alles Kopf" durch die Missbrauchsfälle, Corona und evtl. dünnere Portemonnaies. Aber die wahren Austrittsgründe lagen bislang immer eher im Desinteresse am Glauben und damit auch am Unwillen, sich nach den Regeln der Kirche auszurichten. Das kenne ich seit langem aus der Diaspora. Wenn Leute aus dem kath. Land in die Diaspora umzogen, wo keiner sie mehr "beobachten" konnte, verließen sie oftmals die Kirche für immer. Dieses Verhalten setzt sich jetzt überall fort, zumal man gute Gründe hat wegen der "bösen und verlogenen Priester". - Die neuesten Ideen des Synodalen Weges sind bei vielen noch gar nicht angekommen oder werden sogar begrüßt, damit die Kirche endlich aus dem Mittelalter in die Neuzeit gelangt.


5
 
 discipulus 16. Jänner 2023 
 

@ThomasR

Insofern es die hl. Messe nach dem neuen Meßbuch inzwischen mehr als 50 Jahre gibt, ist Ihre Aussage eine Trivialität.

Aber wenn Sie das schon ansprechen: Glauben Sie wirklich, daß die meisten Unterstützer der Piusbruderschaft noch Kirchensteuer zahlen?


3
 
 ThomasR 16. Jänner 2023 
 

@elmar69

Kirchenaustritte betreffen momentan beinahe ausschließlich Gläubige die in der neuen Messe aufgewachsen sind und die Kirche nicht als Sakrament sondern als eine weitere Gemeinschaft wahrnehmen.


5
 
 elmar69 16. Jänner 2023 
 

Austritte sind nicht das wirkliche Problem

Das Problem liegt tiefer, es gibt sehr viele Kirchenmitglieder, die zwar noch auf der Liste stehen, aber eigentlich mit der Kirche nichts mehr zu tun haben.

Die absolut überwiegende Mehrheit der Austretenden rekrutiert sich aus dieser Gruppe. Da ist auch mit einer Abschaffung der Kirchensteuer nicht viel zu erreichen - außer dass sie vermutlich weiterhin auf der Liste eingetragen blieben.

Eigentlich müsste man die vielen Menschen ohne Bindung an Christus und die Kirche mental von der Mitgliederliste ausblenden und mit dem Rest daran arbeiten, möglichst viele hinzuzugewinnen - egal ob sie noch auf der Liste stehen oder nicht.


4
 
 Zeitzeuge 16. Jänner 2023 
 

Liebe girsberg74, Chris2, ThomasR.!

Sehr viele getaufte Katholiken westlicher Prägung
sind wohl nicht bereit, die sittlichen Anforderungen
des kath. Glaubens zu erfüllen (Ehe- und Sexualmoral), das ist der innere, lautlose Abfall.

Das Bild von Don Camillo, ich habe übrigens einmal
gelesen, daß Fernandel ein Freund des klassichen
römischen Ritus war, hat mich inspiriert, einen
interessanten Artikel über den letzten Don Camillo-Roman, der nach dem Tod des Autors 1969
erschien, zu verlinken.

www.thecathwalk.de/2016/05/17/don-camillo-autor-guareschi-und-seine-prophezeiung/


4
 
 ThomasR 16. Jänner 2023 
 

Übernahme von wenigstens einem deutschen Priesterseminar

durch Kommunität St.Martin dringendst gefragt,
damit auch die im neuen Ritus beheimatete konservative Bewerber Priesterausbildung beginnen können, sonst haben sie tatsächlich französisch zu lernen und auswandern

Auf einige überfromme Medjugorjebesucher warten einige Plätze in den Priestergemeinschaften im Innland und im Ausland

Über 50% der Erstkommunionkinder zugelassen zur Erstkommunion ohne Beichte , ekumenisch-ekologische Fronleichnahmprozessionen, Frauenpredigten und/oder Konzelebrationen mit lesbischen Pastorinnen bzw allgemein Queerkirchebewegung sind eher ein miserables Zeugnis für die Qualität der Priesterausbildung in der Heimat von Joseph Ratzinger


1
 
 Jothekieker 16. Jänner 2023 
 

Inflationsausgleich

Welchen Grund gibt es für jemanden, der maximal zu Weihnachten oder Ostern einen Gottesdienst besucht, weiterhin Kirchensteuern zu zahlen? Vielleicht der Wille der Oma, auf deren Erbe man scharf ist? Vielleicht eine letzte Scheu vor dem endgültigen Bruch?
In jedem Fall fehlt nur noch ein kleiner Anstoß, um die Trennung zu vollenden. Das kann eine eisige Kirche zu Weihnachten sein, aber auch die durch Inflation geschmälerte Kaufkraft.

Wo die Bindung zur Kirche weggebricht, hält sich auch die Kirchensteuer nicht.


3
 
 girsberg74 16. Jänner 2023 
 

„zu dick “ ! - Wer ? ------ Doch nicht der Scheff !

@ThomasR in Bezug zu @Elemosinarius


1
 
 Chris2 16. Jänner 2023 
 

"All is lost"? Von wegen!

@Dinah Ich kenne den Film nicht, aber der Titel suggeriert Hoffnungslosigkeit. Und das ist zutiefst unchristlich, denn der Herr hat uns garantiert, dass seine Kirche niemals untergehen wird. Sicherlich wird sie in Deutschland sehr klein werden und immer mehr Katholiken werden keinen regelmäßigen Zugang mehr zu den (gültigen/erträglichen) Sakramenten haben. Aber mit dem Zerfall der 60 Jahre alten und verkrusteten progressiven Strukturen erstarrten Amtskirche wird jenseits der noch zuckenden Ruinen einer NGO-Kirche neues geistlichs Leben blühen, werden reisende Priester Seelsorge betreiben, wird man Fahrgemeinschaften bilden, um gute Hl. Messen besuchen zu können usw.


2
 
 je suis 16. Jänner 2023 

Vor einiger Zeit...

... sagte der Münsteraner Bischof Genn er werde keine "konservativen" Seminaristen im bischöflichen Priesterseminar zulassen, geschweige denn weihen.
Glücklich (Felix) ist, wer vergisst, was doch leicht zu ändern ist!


5
 
 Taubenbohl 16. Jänner 2023 
 

Vor 60 Jahren verstanden sich 70% als Anglikaner. Die Staatskirche.

Wir erleben hier in West Europa in socio-kulterelles Problem..nicht nur in die ehemalige BRD. Die Zahlen der Anglikaner mit Frauen Bischöfe , homosexuelle Kleriker (beide Geschlechter) und neulich Transgender. Und Klerus ist seit 1537 erlaubt so hieraten .

Und die Menschen geben auf.

Ich zitiere von British Social Attitudes:

Die jüngste Umfrage von British Social Attitudes zeigt, dass sich die Zahl der Briten, die sich als Church of England identifizieren, seit 2002 mehr als halbiert hat und von 31 % auf 14 % gesunken ist 11 % im Jahr 2017). Der Anteil der Menschen, die sich selbst als römisch-katholisch (8 %) bezeichnen, „anderen christlichen Konfessionen“ (10 %) angehören und „nichtchristlichen Glaubens“ (8 %) sind, ist relativ stabil geblieben.

Traurig. Das Blendwerk der Moderne und Post.Moderne bringtiele in eine geistige Sackgasse


2
 
 ThomasR 16. Jänner 2023 
 

@Elemosinarius

Ja, in München fließen jährlich Millionen in ins Budget des Diözesanmuseums (nicht eine Pfarre erhält in EB soviel Geld per Anno wie Diözesanmuseum)
und die stark in der bayerischen Heimat verwurzelten Pfarren haben ohne Priester auszukommen.

Die Idee von Kard Döpfner (RIP) von einer Kirche ohne Priester findet insbesondere auf dem Lande keine Zustimmung, dann ist es tatsächlich den Gläubigen lieber auszutreten

Jahrelang hat man in München zu fromme Bewerber zur Priesterausbildung nicht zugelassen (dazu zählen in München u.A. z.B. die im alten Ritus beheimatete Bewerber und/oder Medjugorjebesucher - ein Grund findet sich immer z.B. da zu dick -) und jetzt , wenn es sich über Mundpropaganda herumgesproechen hart, meldet sich tatsächlich insbesondere vom Lande kaum jemand mehr.

c'est la vie


3
 
 Dinah 16. Jänner 2023 

All is lost

Da der Text oben mit einem Bild von Don Camillo eingeleitet wird, möcht ich auch auf einen neueren Film hinweisen, der einen verborgenen, aber zutiefst religiösen Charakter hat: "All is lost" mit Robert Redford. Hierin ist eine tiefe menschliche Wahrheit zu erkennen.


1
 
 Elemosinarius 16. Jänner 2023 
 

Der Fisch stinkt immer vom Kopf her ?

Das Erzbistum München ist ein besonders eklatantes Beispiel für hohe Kirchenaustritte. Seit Jahren schon lässt man die Pfarreien auf dem Land, wo die Volkskirche noch halbwegs intakt ist, am ausgestreckten Arm seelsorglich verhungern. Die Leute verlassen die Kirche in Scharen. Trotzdem legt das Bistum eine Arroganz an den Tag, als wollte es den verbliebenen Rest mit Gewalt auch noch vergraulen. Priester werden gemobbt, verleumdet, aus dem Amt oder gleich aus dem Bistum gedrängt. Bei Widerspruch droht der Generalvikar sofort mit sämtlichen Strafen des Kirchenrechts, da er über die Priester „Kraft Amtsautorität verfügen könne.“
Enttäuschten Gläubigen wird ins Gesicht gesagt „sie können ja austreten, wenn es ihnen nicht passt…“
Der Fisch stinkt immer vom Kopf her.


4
 
 Coburger 16. Jänner 2023 
 

Welche "Verantwortlichen"?

Es ist doch fast alles in kirchenfeindlicher Hand.
Appelle sind wertlos geworden.


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 ThomasR 16. Jänner 2023 
 

in Deutschland gibt es Bistümer wo über 50% Pfarren auf dem Lande

ohne Priester auskommen müssen und die Amtskirche kein Bederf sieht ausrecheichend Priester für das Feiern der Heiligen Messe +Seelesorge vom Ausland (oder altrituelle Priester ) einzustellen

Hier gibt es tatsächlich kein Grund daß die Gläubigen Kirchensteuer entrichten - um die diözesanen Museen (oft mit mehr als 10fachen Budget einer Pfarre) oder Kindergärten zu finanzieren?

Selbst wenn wir das Betreiben der Kindergärten als eine sinnvolle Aufgabe betrachten (jede Hilfe für Kinder und ihre Eltern hat Sinn) es ist keine originäre Aufgabe der Kirche.


4
 

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