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Synodaler Weg: 21 tapfere Bischöfe sperren Grundtextbeschluss zur Veränderung der Sexualmoral

9. September 2022 in Deutschland, 129 Lesermeinungen
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Diese Bischöfe stehen nun unter hohem, gezieltem öffentlichen Druck! - Frankfurter Allgemeine Zeitung titelt: „‚Synodaler Weg‘ vor dem Aus?“. Von Petra Lorleberg


Frankfurt a.M. (kath.net/pl) Eine knappe Sperrminorität von 21 Bischöfen hat am Donnerstag verhindert, dass der Synodale Weg einen hochumstrittenen Grundtext offiziell beschließt, der massive Änderungen in der Lehre zu Sexualmoral der Kirche fordern wollte, darunter auch die Legitimierung der Homosexualität. Ein Wermutstropfen ist allerdings: von den 57 abgegebenen Stimmen von Bischöfen sprachen sich nach Medienangaben 31 für Grundsatzänderungen an der kirchlichen Lehre bezüglich Gender, künstlicher Verhütung und homosexuellen Partnerschaften aus. Es gab drei bischöfliche Enthaltungen. Um das Papier annehmen zu können, sieht die Satzung des Synodalen Wegs eine Zweidrittelmehrheit der Bischöfe vor. Zu den Bischöfen, die das Papier abgelehnt hatten, zählten unter anderem der Passauer Bischof Stefan Oster und der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke sowie die Kölner Weihbischöfe Ansgar Puff und Rolf Steinhäuser. Dass insgesamt 80 Prozent der deutsch-synodal Bewegten dem Papier zustimmten, überrascht hingegen nicht, denn die wenigen, die sich vorbehalten, anderer Meinung zu sein, werden innerhalb des Synodalen Wegs und durch die öffentlichen Medien erheblich unter Druck gesetzt.

Der Vorsitzende der DBK, Bischof Georg Bätzing/Limburg, zeigte sich über diesen Beschluss tief enttäuscht. Er, der auch einer von den zwei Präsidenten des „Synodalen Wegs“ ist, vertrat die Meinung, dass damit die Synodalität in eine „krisenhafte Situation“ geraten sei. Weitere Äußerungen Bätzings könnten dazu führen, den (auch öffentlichen) Druck auf die 21 tapferen Bischöfe zu erhöhen: so behauptete er beispielsweise einseitig, dass diese aktuelle „riesige Enttäuschung“ beim Synodalen Weg schon Personen dazu gebracht habe, „dass sie nicht mehr hier sein können“. Gleichzeitig ging Bätzing mit keinem einzigen verständnisbereiten Wort darauf ein, dass nicht wenige Katholiken in Deutschland bereits bisher von den Entwicklungen des Synodalen Wegs derart enttäuscht sind, dass sie ihren Kirchenaustritt erwogen oder sogar vollzogen haben.


Die ZdK-Vorsitzende Irme Stetter-Karp – die selbst vor und hinter den Kulissen sehr heftig austeilen kann – brach etwas später wegen der Vorgänge sogar in Tränen aus. Ausgerechnet Stetter-Karp warf jenen Bischöfen, die mit Nein gestimmt hatten, dann „Gesprächsverweigerung“ vor, auch sie thematisierte nicht, wie sehr sich lehramtstreue Katholiken von ihr und von der Mehrheit des Synodalen Wegs mit aktiver Gesprächsverweigerung konfrontiert und gemobbt sehen.

Auch Thomas Söding, immerhin Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, vertrat noch am Donnerstagabend kampfentschlossen, er sei bereit, „alles zu tun, damit die Reformanliegen nicht erneut von einer kleinen Minderheit diffamiert werden, im Inland wie im Ausland“. Die sogenannte „Diffamierung“ bezieht sich auf lehramtstreue Kritik bsp. von der Polnischen Bischofskonferenz, der Nordischen Bischofskonferenz, über 70 Bischöfen und Kardinälen weltweit, die sich explizit gegen den deutsch-synodalen Irrweg gewendet hatten. Auch Papst Franziskus hatte mehrfach seine Grundsatzkritik öffentlich gemacht, bisher wird er aber auch rein kirchenpolitischen Gründen noch nicht in den Begriff „Diffamierung“ mit einbezogen.

Für die Initiative „Neuer Anfang“ schilderte EWTN-Reporterin Anna Diouf in einem lesenswerten Text (siehe Link): „Ich muss mich entschuldigen. Bei mindestens 21 Bischöfen. Ich hatte es nicht verstanden: ‚Warum wehrt ihr euch nicht?‘, wollte ich sie fragen“. Doch nach ihrem ersten Tag vor Ort in der Synodalversammlung habe sie „nun selbst“ gespürt: „Der Druck. Das Kesseltreiben. Die unverhohlenen Drohungen, die eingeleitet werden mit „Ich will niemandem drohen, aber…“. Die Beleidigungen, die beendet werden mit der Forderung „Wir dürfen niemanden verletzen…“. Ich kann nicht mehr leichthin das Martyrium fordern von denen, die diesen Spießrutenlauf seit Jahren ertragen. Die Ungerechtigkeit, die Verlogenheit, die Heuchelei dieses Synodalen Weges tritt nun voll zutage, denn trotz der Drohkulisse, der Manipulation, der Schützenhilfe durch weltliche und nicht wenige kirchennahe und kirchliche Medien haben sich nun 21 Bekenner zusammengerauft.“ Sofort seien „Medien zur Stelle um den ‚spontanen‘ Protest zu dokumentieren“. Synodalität bedeute „für die Mehrheit der hier Versammelten: Meine Meinung wird durchgesetzt. Und nur die Durchsetzung meiner Meinung bedeutet, dass ich ernstgenommen werde.“ Hätte es die folgenden Forderungen nach einer Aussprache auch dann gegeben, „wenn ein glaubenstreuer Weihbischof unter Tränen zusammenbräche, weil die geliebte Lehre seiner geliebten Kirche abgeschafft und pervertiert würde? Ich bezweifle es.“ Denn auf dem Synodalen Weg gebe es „eine berechtigte Ansicht und böse Menschen, die sich verweigern. Ihr Verweigern ist nicht legitim. Ihre Zweifel zählen nicht. Sie sind auch auf gar keinen Fall authentisch, ehrlich und an Dialog interessiert – weil sie ja nicht die Mehrheitsmeinung vertreten!“

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ titelte: ‚Synodaler Weg‘ vor dem Aus? – Bischöfe lehnen Papier zu Sexualmoral ab“

Erste Reaktionen in weiteren Medien zeigen das Unisono-Verständnis für jene Dissenz-Katholiken, deren Vorstellungen zur kirchlichen Sexuallehre nun auf Glatteis gekommen sind, sowie die Unisono-Verurteilung der katholischen Lehramtspositionen, des Vatikans und seiner bremsenden Stellungnahmen sowie jener tapferen 21 Bischöfe, die den Vorschlag am Donnerstag abgelehnt hatten. Eine faire, dialogoffene Darstellung der Personen und Positionen, die lehramtlich-katholische Meinungen vertreten, findet sich wenig bis nie.

Die mediale Unisono-Empörungswelle wurde allerdings stark ausgebremst durch den Tod der britischen Königin Elizabeth II. Das Zuendegehen einer Ära der britischen Monarchie und die Entwicklungen rund um den neuen König Charles III. zeigten, dass die meisten Medien diesen aktuellen Nachrichten einen höheren Stellenwert einräumten als dem Dauergejammer und der Dauer-Selbstbeweihräucherung des Synodalen Wegs.

 

 


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