Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst will "schmerzhafte" Geschichte mit Täuferbewegung aufarbeiten
  2. „Frauen, die Kinder erziehen, sitzen nicht in der Teilzeitfalle, sondern mitten im Leben“
  3. Sieg des Lebensschützers und Katholiken Karol Nawrocki im polnischen Wahlkrimi
  4. Wie der Sohn gesandt: Priester im Herzen der Kirche - Schule der Glaubwürdigkeit
  5. Der Auftritt war "objektiv blasphemisch"
  6. LGBT-Popup Fenster auf der Internetseite der Katholischen Jugend Innsbruck
  7. Das Schweigen der Windelhühnchen
  8. ‚Dienstmädchen des Patriarchats‘ – Hillary Clinton beleidigt konservative Frauen
  9. Papst Leo XIV. wird im Apostolischen Palast wohnen
  10. Schweiz: 'Katholische' Frauenorganisation verzichtet auf das 'katholisch'
  11. Strafanzeige nach Performance halbnackter Tänzer im Dom von Paderborn
  12. Papst Leo XIV. empfängt verurteilten Kardinal Becciu
  13. Aus Ehe und Glaube entsteht Zukunft. Einheit ist kein Kompromiss, sondern Frucht der Wahrheit
  14. Lächle einen Menschen an, der dich nervt!
  15. Moskauer Patriarch: Orthodoxie macht schwierige Zeiten durch

Bischof Bonnemain macht auf Christenverfolgung aufmerksam

22. Jänner 2022 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Churer Bischof erfüllt es mit grosser Sorge, dass „nie in der Geschichte eine solch grosse Zahl von Christinnen und Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt oder gar ermordet wurde wie in der Gegenwart.“ Von Vera Rüttimann


Luzern (kath.net/KIN) In der Jesuitenkirche Luzern fand am Sonntag, 16. Januar 2022, um 10.00 Uhr der Gedenkgottesdienst für die verfolgten Christen statt. Hauptzelebrant war der Bischof von Chur, Joseph Maria Bonnemain. Auch dieses Jahr rief das Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» dazu auf, in einem besonderen Gottesdienst der verfolgten und ermordeten Christen zu gedenken.

Es war ein feierlicher Anblick, als der Churer Bischof Joseph Maria Bonnemain und etliche Konzelebranten unterschiedlicher Nationalitäten in die Jesuitenkirche einzogen. Die Würdenträger versammelten sich mit den zahlreichen Gottesdienstbesuchern, um der Christen zu gedenken, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt und getötet werden. In vielen Ländern werden Kirchen und Kapellen niedergebannt, Menschen auf der Flucht erschossen und christliche Schulen zerstört.

„Generell stellen wir fest, dass das Menschenrecht auf Religionsfreiheit weiter geschwächt wird.“ sagte Jan Probst, der Geschäftsführer des katholischen Hilfswerkes „Kirche in Not ACN“, in seinen Einführungsworten. In Indien beispielsweise hätten sich Übergriffe auf Christen verfünffacht. Im Irak müssen, so Jan Probst, christliche Familien hinter Betonmauern leben und ihre Häuser mit alten Autoreifen beheizen. Deshalb habe «Kirche in Not (ACN)» in die Projektarbeit intensiviert. Weltweit, erfuhren die Gottesdienstbesucher, werden durch das Hilfswerk jährlich rund 750 Bauprojekte und tausende Seminaristen unterstützt sowie über 1000 Fahrzeuge finanziert. „18 000 Schwestern erhalten Existenzhilfe, damit sie dort helfen können, wo sonst niemand hinschaut“, berichtete Jan Probst.


«Licht im Dunkeln»

Gespannt waren die Gottesdienstbesucher auf die Predigt von Bischof Maria Bonnemain. Ihn erfüllt es mit grosser Sorge, dass „nie in der Geschichte eine solch grosse Zahl von Christinnen und Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt oder gar ermordet wurde wie in der Gegenwart.“ Christen, weiss der Churer Bischof, werden benachteiligt, diskriminiert und unterdrückt. Der Jahresbericht von «Kirche in Not (ACN)» bringe dies auf bedrückende Art und Weise zum Ausdruck. «Kirche in Not (ACN)» gebe all diesen Menschen eine Stimme. Joseph Maria Bonnemain ist überzeugt, dass dieses Hilfswerk eine „Fackel der Gerechtigkeit“ und ein „Licht im Dunkel“ für viele verfolgte Christen sei. Es sei wichtig, dass diese Menschen das Gefühl bekommen würden, nicht vergessen zu werden.

Die Krankheit der postmodernen Zivilisation

Dabei appellierte Joseph Maria Bonnemain auch an die Anwesenden in den Kirchbänken: „Die Fähigkeiten, die wir haben, sind dazu bestimmt, dass wir sie für andere einsetzen.“ Für Bonnemain ist jeder Mensch ein Unikat. Jeder besitze einen Reichtum, den es zu entdecken gelte. In Bezug auf das Schicksal Jesu am Kreuz stellte der Bischof klar: „Wir müssen Opfer erbringen, Hilfe leisten und unsere Egoismen zurückstellen. Sich für anderen einzusetzen, kostet immer einen Preis.“ Dazu sei es notwendig, dass „wir uns hier in der reichen Schweiz aus der Komfortzone bewegen.“ Für den Churer Bischof ist der Individualismus „die Krankheit der postmodernen Zivilisation.“ Viel wichtiger als jedes Marketing und jeder Aktionismus sei deshalb, dass die Spenden bei denen ankommen, die sie existentiell brauchen. Auch wenn die Realität sich oft ganz anders zeige, so ist Bischof Joseph Maria Bonnemain überzeugt: „Der Heilige Geist ist kreativ, fantastisch und dynamisch. Er ist gut für Überraschungen und fördert Wachstum und Erneuerung. Und er formt alles zu einem wunderbaren Ganzen“.

Auf jeden Redebeitrag folgte während dieses Gottesdienstes ein herzerwärmendes Jodellied von Silvia Rymann, die von Paul Amrein an der Handorgel begleitet wurde.

27 Namen

Ein besonderer Moment bei diesem Gottesdienst sind stets die Gedenkmomente an die Christinnen und Christen, die in den vergangenen Monaten durch Gewaltakte ihr Leben lassen mussten. 2022 steht erneut Syrien im Fokus. Der Krieg, der 2011 seinen Anfang nahm, ist noch nicht vorbei. Die Lage der Christen dort hat sich drastisch verschlechtert. Darauf machte «Kirche in Not (ACN)» in diesem Gedenkgottesdienst aufmerksam. Die Berichte von Einzelschicksalen aus Syrien machten betroffen. Aber auch die aus anderen Ländern. So etwa der Fall von zwei Ordensschwestern aus Pakistan, die ermordet wurden, weil sie sich weigerten, zum Islam zu konvertieren.

Lucia Wicki-Rensch sagte: „Als Zeichen für die Solidarität mit allen, die um des Glaubens willen ihr Leben liessen, werden am Altar Kerzen entzündet.“ Die 27 Namen von Menschen auf den Kerzen stünden stellvertretend für die 200 Millionen verfolgten Christinnen und Christen weltweit.

All die Zeugnisse in diesem Gottesdienst gaben Einblick in die Arbeitsweise von «Kirche in Not». Das katholische Hilfswerk sammelt jährlich Spendengelder für mehr als 5000 Projekte in mehr als 140 Ländern, welche von der Kirche vor Ort betreut werden.

Im Jahr 2020 stellte «Kirche in Not (ACN)» allein für Projekte in Syrien rund CHF 3.7 Mio. bereit.

Foto: Bischof Bonnemain und die vier Kerzen für verfolgte Christen (c) Kirche in Not

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Das Schweigen der Windelhühnchen
  2. Sieg des Lebensschützers und Katholiken Karol Nawrocki im polnischen Wahlkrimi
  3. Der Auftritt war "objektiv blasphemisch"
  4. Papst Leo XIV. wird im Apostolischen Palast wohnen
  5. Papst Leo würdigt Pius XII. für mutiges Handeln im Zweiten Weltkrieg
  6. Papst Leo XIV. empfängt verurteilten Kardinal Becciu
  7. Papst will "schmerzhafte" Geschichte mit Täuferbewegung aufarbeiten
  8. Wie der Sohn gesandt: Priester im Herzen der Kirche - Schule der Glaubwürdigkeit
  9. Aus Ehe und Glaube entsteht Zukunft. Einheit ist kein Kompromiss, sondern Frucht der Wahrheit
  10. „Frauen, die Kinder erziehen, sitzen nicht in der Teilzeitfalle, sondern mitten im Leben“
  11. Alte Messe - Kommt es zu einem Kurswechsel unter Papst Leo XIV.?
  12. Strafanzeige nach Performance halbnackter Tänzer im Dom von Paderborn
  13. ‚Dienstmädchen des Patriarchats‘ – Hillary Clinton beleidigt konservative Frauen
  14. Christi Himmelfahrt: Papst fährt überraschend nach Castel Gandolfo
  15. Kard. Eijk: JP-II-Institut und Päpstliche Akademie für das Leben müssen „klar und eindeutig“ sein

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz