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23. November 2021 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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„Kirche in Not“-Geschäftsführer Ripka zur Aktion „Red Wednesday“


Wien-München (kath.net/KIN)

Das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) hat rund um den letzten Mittwoch im November die Aktion „Red Wednesday“ ins Leben gerufen, um auf das Schicksal verfolgter Christen weltweit aufmerksam zu machen. Florian Ripka, Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland, informiert im Interview über die Aktion und aktuelle Brennpunkte der Christenverfolgung.

Wie kam es zur Aktion „Red Wednesday“?

Florian Ripka: „Kirche in Not“ hat den „Red Wednesday“ 2015 ins Leben gerufen. Die Idee dazu kam aus Brasilien. Kirchen, öffentliche Gebäude in aller Welt wurden seither in rotes Licht getaucht – in Erinnerung an das Blut der Märtyrer. Dazu zählen zum Beispiel der Trevi-Brunnen oder das Kolosseum in Rom, Sacré-Coeur in Paris, das österreichische Parlament und viele mehr. Auch in Deutschland machen in diesem Jahr rund um den 24. November mehr als 70 Pfarrgemeinden mit, darunter auch die Kathedralen in Passau und Paderborn. Vielerorts finden Gebete und Andachten für verfolgte Christen statt. Aus dem „Red Wednesday“ ist eine weltweite Bewegung geworden, und darüber freuen wir uns!

Welche Entwicklungen in Sachen Christenverfolgung stellen Sie aktuell fest?


Auch wenn das Thema nicht viele Schlagzeilen macht: Christenverfolgung findet statt, Tag für Tag. Christen, aber auch andere religiöse Gruppen, leiden unter dschihadistischem Terror, autoritären Regime wie in China oder einem erstarkenden Nationalismus, der das Christentum als „kulturfremd“ ansieht. Ein Beispiel dafür ist der erstarkende Hindu-Nationalismus in Indien. Große Sorgen machen wir uns aktuell um die Länder in Subsahara-Afrika. Dort explodiert der Terror. Christenverfolgung findet mittlerweile auch digital statt. Ein Beispiel sind Massenüberwachungssysteme. Auch hier steht wieder einmal China an vorderster Front. Es wird immer gefährlicher, Christ zu sein: Das zeigt auch eine aktuelle Ehrhebung der OSZE. Demnach ist die Zahl der Hassverbrechen gegen Christen und christliche Einrichtungen im Vergleich zum Vorjahr um 70 Prozent gestiegen. Noch höher ist der Anstieg bei antisemitischen Gewaltverbrechen. Wer für verfolgte Christen betet, darf Religionsfreiheit insgesamt nicht vergessen.

„Kirche in Not“ gibt einen Bericht „Religionsfreiheit weltweit“ heraus. Verwässert das nicht den Einsatz für verfolgte Christen?

Ganz und gar nicht! Wir sollten da immer redlich sein: Wo Christen verfolgt werden, werden auch andere religiöse Gruppen verfolgt. Der islamistische Terror in Afrika richtet sich auch gegen die Muslime, um nur ein Beispiel zu nennen. Darum dokumentieren wir in unserem Bericht Verstöße gegen die Religionsfreiheit und die Menschenrechtslage in 196 Ländern weltweit. Alle reden über Menschenrechte, Religionsfreiheit fristet demgegenüber oft ein Schattendasein. Das kann so nicht bleiben. Deshalb suchen wir den Dialog mit Politik und Öffentlichkeit.

Es kursieren immer wieder unterschiedliche Zahlen, wie viele Christen von Verfolgung betroffen sind. Wie beziffern Sie das?

Zahlen mögen griffig sein, aber sie suggerieren auch Zusammenhänge, die so nicht zutreffen. Niemand kann seriös sagen, wie viele Christen tatsächlich verfolgt sind. Auch da geht es um Glaubwürdigkeit. Wir können aus unseren Erkenntnissen von „Religionsfreiheit weltweit“ hochrechnen: Zwei Drittel der Menschen weltweit leben in Ländern, in denen die Religionsfreiheit eingeschränkt ist. Das sind 5,2 Milliarden Menschen. Die Zahl der Christen in diesen Ländern liegt bei über 600 Millionen. Das heißt nicht, dass alle diese Gläubigen blutig verfolgt sind. Das heißt aber sehr wohl, dass sie unter Umständen leben, die ihr alltägliches und religiöses Leben beeinträchtigen.

Was kann man konkret für verfolgte Christen tun?

Wir folgen bei „Kirche in Not“ dem Dreiklang: Gebet – Information – Hilfe. Der „Red Wednesday“ schafft Aufmerksamkeit und lädt zum Gebet ein. Das Zweite ist Information, und zwar seriöse Information. Und tatkräftige Hilfe: „Kirche in Not“ fördert über 5000 Einzelprojekte pro Jahr, damit Priester, Ordensleute, Katecheten auch unter widrigen Umständen ihre Arbeit machen können – und zwar nicht nur für die Pfarrangehörigen. Vom Engagement der Kirche profitieren alle, niemand wird weggeschickt und niemand fragt einen Menschen in Not nach dem Taufschein. Auch das ist gelebte Religionsfreiheit.

Weitere Informationen und Tipps zur Gestaltung des „Red Wednesday“: www.redwednesday.kirche-in-not.de.

Studie „Religionsfreiheit weltweit 2021“ von „Kirche in Not“: www.religionsfreiheit-weltweit.de


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