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US-Erzbischof Cordileone kritisiert "Hinterzimmermethoden" bei Diskussion über Eucharistiezulassung

27. Mai 2021 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Dürfen katholische Politiker, die sich öffentlich und aktiv für die Abtreibung einsetzen, die Hl. Eucharistie empfangen? In den USA verschärft sich der Bischofsstreit über diese Frage. Von Petra Lorleberg


Washington D.C. (kath.net/pl) Seit Jahrzehnten tobt in der US-amerikanischen Kirche ein heftiger Streit über die Frage, ob Geistliche jenen Katholiken die Hl. Kommunion reichen sollten, die in politischen Ämtern öffentlich pro Abtreibung agieren. Dieser Streit hat einen neuen Höhepunkt erreicht, seit sich mit Joe Biden ein dezidierter Abtreibungsbefürworter als „praktizierender Katholik“ präsentiert und mit beiden Themen auch im Wahlkampf aktiv unterwegs gewesen war. Die Gratulation der US-amerikanischen Bischofskonferenz (USCCB) zur Amtseinführung Bidens im Januar 2021 war bereits auffallend unterkühlt ausgefallen, kath.net hatte berichtet. Bereits wenige Stunden nach seiner Angelobung versprach Biden einen ausgedehntem Zugang zum sogenannten „Recht auf Abtreibung“ und bezeichnete Abtreibung als Sorge um die reproduktive „Gesundheit“, kath.net hat berichtet. Die US-amerikanische Bischofskonferenz plant, in ihrer Vollversammlung im Juni das Thema auf die Tagesordnung zu setzen und eine gemeinsame Erklärung zu verabschieden, dass Abtreibungsbefürworter, die diese Haltung öffentlich in ihre Ämter eintragen, gemäß der katholischen Lehre nicht zum Kommunionempfang berechtigt sind, ihnen also die Eucharistie verweigert werden kann oder sogar sollte. Einzelheiten zu dieser geplanten Erklärung sind noch nicht bekannt.


Ob der Vatikan unterstützt, dass die US-Bischöfe die katholische Lehre angesichts von Pro-Abtreibungspolitikern einfordern oder ob er zu diplomatischer Vorsicht mahnt, scheint unsicher zu sein, nicht erst, seit ausgerechnet der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Luis Ladaria, in einem Brief an den USCCB-Vorsitzenden Erzbischof Jose Gomez, offiziell angemahnt hat, dass die Formulierung einer nationalen Linie „angesichts ihres möglicherweise strittigen Charakters den gegenteiligen Effekt haben“ „und zu einer Quelle der Zwietracht und nicht der Einheit innerhalb des Episkopats und der Kirche in den Vereinigten Staaten werden“ könne. Gleichzeitig forderte Ladaria allerdings dazu auf, die Diskussion über diese strittige Frage intensiv fortzuführen. kath.net hat berichtet.

Inzwischen haben 60 US-amerikanische Bischöfe versucht, mit einem gemeinsamen Brief an den USCCB-Vorsitzenden darauf hinzuwirken, dass das Thema nicht auf die Tagesordnung der Vollversammlung kommt. Gemäß Darstellung der Website „Pillar“, hätten die Kardinäle Wilton Gregory, Blase Cupich und Sean O'Malley diesen Brief unterzeichnet, Kardinal Timothy Dolan habe ursprünglich seine Unterstützung ausgedrückt, sich jedoch zurückzogen, nachdem er den Text des Briefes gesehen hatte.

Ebenso haben sich verschiedene dezidierte Prolife-Bischöfe zu Wort gemeldet. Der Erzbischof von San Franzisco, Salvatore J. Cordileone, reagiert mit einer eigenen Erklärung auf den Brief der 60 US-Bischöfe, darin kritisiert er, dass diese der ruhigen Diskussion dieser Frage mit Hinterzimmermethoden ausweichen würden.

kath.net dokumentiert die Erklärung des Erzbischofs von San Francisco, Salvatore J. Cordileone, zur Veröffentlichung des Briefes einiger Bischöfe an den Präsidenten der USCCB, Erzbischof José Gómez, in dem sie ihn aufforderten, die Frage der Würdigkeit zum Kommunionempfang von der Juni-Tagesordnung der US-Konferenz der katholischen Bischöfe am 25. Mai 2021 zu streichen – Übersetzung © kath.net/pl

Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem Priester aus Deutschland, einem alten Klassenkameraden aus Rom, als ich noch neu im Bischofsamt war. Er erzählte mir, wie sich die Bischöfe in Deutschland in der Öffentlichkeit durch die Medien gegenseitig kritisieren würden. Ich erinnere mich, dass ich darüber aufgebracht, aber auch dankbar war, ein amerikanischer Bischof zu sein: Wenn wir unsere Differenzen haben – so sagte ich ihm –, dass wir uns [trotzdem] gegenseitig respektieren und nichts öffentlich tun würden, um die Einheit in der Kirche zu stören.

Ich bin zutiefst betrübt über die zunehmende öffentliche Schärfe zwischen den Bischöfen und die Ausbreitung von Manövern hinter verschlossenen Türen, um die akzeptierten, normalen, vereinbarten Verfahren der USCCB zu stören. Wer kein Dokument über die Würdigkeit beim Empfang der Eucharistie herausgeben möchte, sollte so offen sein, die Frage objektiv und zu diskutieren.

Ich danke Erzbischof Gómez für seine Integrität in der Sicherstellung, dass die Verfahrensweisen der Bischofskonferenz eingehalten werden. Dies ist der einzige Weg, um Respekt und Gleichheit für alle zu gewährleisten. Ich freue mich diesen Juni auf den ruhigen Dialog, zu welchem Kardinal Luis Ladaria, Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, uns in seinem Brief an Erzbischof Gómez ermahnt hat, damit wir „den besten Weg für die Kirche in den Vereinigten Staaten“ erkennen, „die schwerwiegende moralische Verantwortung katholischer öffentlicher Leitungspersönlichkeiten zu bezeugen, das menschliche Leben in allen Phasen zu schützen.“

Archivfoto Erzbischof Cordileone (c) Erzbistum San Francisco

Der Brief von Erzbischof Cordileone im englischen Original:

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