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Nein zum Nein. Ein Aufstand der 'Homo-Häresie'?

18. März 2021 in Kommentar, 11 Lesermeinungen
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Der deutsche Katholizismus hat große Sorgen mit dem Sechsten Gebot, aber anscheinend noch größere mit dem Achten Gebot - Ein Gastkommentar zum römischen Responsum von F.N. Otterbeck


Köln (kath.net)

Der Geist spricht, der stets verneint: "Ich will nicht dienen." Oder in deutschkatholischer Logik: "Ich will dienen, aber so wie ich will." Das Nein aus Rom zu eheähnlichen Segensfeiern, für nichteheliche Verbindungen spezieller Art, war aber ein Ja zur Liebe. Denn zur Liebe gehört es, falsche Etiketten und einen falschen Anschein zu vermeiden.

Das Urteil der Glaubenskongregation bekräftigt eine Selbstverständlichkeit. Die Begründung ist einleuchtend, milde und respektvoll formuliert. Dennoch erhebt sich aus insbesondere deutschdiözesanen Gefilden ein Sturm der Empörung. Wie groß soll denn die Empörung noch werden, wenn aus Rom wieder einmal eine wirklich wichtige Entscheidung kommt? Anscheinend hat der Kardinal Ladaria SJ die "Herzmitte" des so gen. Synodalen Wegs getroffen. Man hätte es ahnen können, als sich Bischof Bätzing am Sonntag "Laetare" verpredigte, kath.net hat berichtet, dass mehr in der Luft liegt als nur das Murren der frommen Minderheit wider die Neukonstruktion der deutschen Kirche. Aber ich bin in der Bätzing-Sternberg-Logik noch nicht so geübt, dass ich alle Schlichen und Maschen sofort durchschaue. "Nein" sei keine einfache Antwort, hieß es dann am Montag. Der deutsche Katholizismus hat große Sorgen mit dem Sechsten Gebot, aber anscheinend noch größere mit dem Achten Gebot.


Wem in der deutschen Kirche geht es tatsächlich um den "Kampf gegen Homosexuellen- und Menschenfeindlichkeit"? Den angeblich Jesus heute als seinen Kampf kämpfen würde? Seine Erlösungstat besiegte doch Sünde und Tod. Wie wäre es denn mal mit einem Kampf in der Welt für die Kirchenfreundlichkeit, im vollen Wortsinn? Anscheinend geht es im bischöflich bezahlten Sektor vielmehr darum, die lästigen Schatten der eigenen, katholischen Vergangenheit zu bekämpfen und noch mehr darum, für die "Kirche der Zukunft" neue Horizonte zu proklamieren: Als ob es je ein Christsein geben könnte auf Erden, in dem Glaube, Gebet und Liebe mit Wollust, Macht- und Geldgier vereinbar wären. Agitation statt Buße? Der Sünde zu widersagen bedeutet: der Sünde widersagen. Immer wieder. Das ist eine ganz einfache Antwort. Von einer "Homo-Häresie" sollte man bei denen, die lieber kompliziert antworten, dennoch nicht sprechen, weil das Ausmaß des gegenwärtigen Phänomens damit nicht präzise erfasst wird. Die nicht ganz so fromme Meinung, als könnte ein homosexuell geprägter Lebensstil dem Ehesakrament so weit angenähert werden, dass diese "Verbindung" kirchlichen Segen empfangen kann, ist zwar populär, aber doch nur ein prominentes Beispiel für die bewusste Verwirrung klarer Begriffe, in der Dogmatik, in der Moral, in der Verkündigung.

Rom untersagt eine Segenssimulation. Ein höherer Kleriker aus Speyer, der sich kleidet wie ein SED-Bezirksleiter alter Schule (als Ersatz für das Parteiabzeichen blinkt ein kleines Kreuzchen am breiten Sakko), bekannte sich als "schockiert und fassungslos" über die Nachricht aus Rom. Wie schockiert und fassungslos will er dann sein, wenn ein Papst mal wieder von der Dreifaltigkeit spricht? Aus der Dreifaltigkeit eine Einfältigkeit zu machen, das wird hierzulande von Striet und Goertz und anderen als theologischer Fortschritt vermarktet, weil man Texte drechselt ähnlich wie Heidegger, Habermas oder Sloterdijk. Es bleibt aber gedrechselte Einfalt. Natürlich musste auch Klaus Pfeffer aus Essen seinen Senf dazugeben. Er sieht aus wie ein frühpensionierter Handelslehrer, der an der Volkshochschule noch Kurse in Buchhaltung gibt. Aber das kann täuschen. Prost, Mahlzeit!

Ich bin kein Experte für Fragen der so gen. "Homo-Häresie", mangels Einblick in die Szene, wenngleich sie in Köln bekanntlich sehr stark öffentlich gefördert wird. Zeitlebens hatte ich es nicht nötig, auch nur irgendein freches Wort über einen homosexuellen Menschen zu sagen und schon gar nicht zu ihm. Aber ich lasse mir nicht aufzwingen, einer öffentlichen Lüge zuzustimmen. Queer ist nicht normal. Ich respektiere "queer" als queer, nicht als normal. Gleiches ist gleich zu behandeln und Ungleiches ungleich (vgl. Art. 3 GG). Es liegen bislang keine humanwissenschaftlichen Erkenntnisse vor, die dazu zwingen, mit dieser schlichten Vernunft zu brechen. Wäre die Zivilehe heute unauflöslich gestaltet und der Ehebruch würde bestraft: Hätte es dann jemals die Forderung nach einer "Ehe für alle" gegeben? Der "queere" Lebensentwurf sieht im Schwerpunkt nunmal völlig anders aus als das, was Christus als Ehesakrament gestiftet hat, einmal für immer. Die aktuelle Empörung wider Rom offenbart also einmal mehr das weitverbreitete Unverständnis für die eheliche Sakramententheologie, wie es schon seit Jahrzehnten typisch ist für die deutsche Kirche. Insofern muss man etlichen der Empörer doch so etwas wie "mildernde Umstände" zubilligen. Andere allerdings kämpfen seit langem einen im Kern heidnischen Kampf, gegen die Kirche, sogar im Namen Jesu. Das ist dann nicht mehr ein vermeidbarer Irrtum, sondern die wissentliche Preisgabe des göttlichen und katholischen Glaubens.


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