Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  2. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  3. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  4. "Die Macht der Dummheit"
  5. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  6. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  7. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  8. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  9. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  10. Neuevangelisierung und Liturgie im 21. Jahrhundert – Lernen aus der Geschichte für die Gegenwart
  11. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  12. Papst Leo XIV. empfängt am 23. Oktober den britischen König Charles III.
  13. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  14. Wird der Menschensohn den Glauben finden? Der Glaube, der bleibt. Die neuen Heiligen der Hoffnung
  15. Bischof von Gurk: Pfarren geistlich vertiefen, aber nicht strukturell zerstören!

Kleines Ding, große Wirkung

19. Februar 2021 in Kommentar, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Es ist besser zu beten, während du Schuhe putzt, als gar nicht zu beten und auf einen besseren Zeitpunkt zu warten. BeneDicta von Petra Knapp-Biermeier.


Linz (kath.net)

Alles oder nichts. Entweder vollständig oder gar nicht. Wenn du das nicht fertig stellst, dann kannst du gleich damit aufhören, dann hat es sowieso keinen Sinn. Wenn du das nicht sofort alles erledigst, dann lass es bleiben. Hast du auch solche Sätze in dir? Kommen sie dir automatisch über die Lippen, wenn du dein Handeln bewertest oder das der anderen?

Sätze wie diese bergen Weisheit in sich: Es ist gut, ein Ziel zu haben. Es ist gut, sich anzustrengen, ein Ziel zu erreichen. Es ist gut, wenn du dich überwindest, um eine Sache durchzuziehen und fertig zu bringen.

Aber Sätze wie diese blockieren manchmal unser Leben. Unter manchen Umständen sind sie sogar Gift: Wenn sie dich davon abhalten, kleine Schritte zu setzen, wo über weite Strecken nichts sichtbar ist.

Wo du vielleicht nicht einmal weißt, ob du das Ziel jemals erreichst. Oder wo du das Ziel nicht kennst, weil du noch nicht dort warst. Es gibt tausende Variationen von Prozessen, die über Tage, Monate, Jahrzehnte laufen müssen. Und plötzlich bist du an einem Ort, wo du nur deswegen hingekommen bist, weil du einfach dran geblieben bist.


Seit Wochen habe ich jeden Tag mehrere Fünf-Minuten-Aufgaben gestellt, für Bereiche, die ich ändern will. Ich stelle mir den Timer für fünf Minuten, beginne und höre pünktlich wieder auf. Das mache ich jeden Tag, seit Wochen. Das klingt lächerlich, und ich habe noch das ungläubige Lachen einer Bekannten im Ohr, der ich davon erzählt habe.

Ob ich nur fünf Minuten täglich Klavier spiele, Bauchmuskeltraining mache, eine neue Sprache lerne oder die ärgste Chaos-Zone meines Hauses aufräume – macht das tatsächlich einen Unterschied? Wenn ich dir das jetzt erzähle, klingt das sehr bescheiden. Aber was denkst du: Bin ich jetzt, drei Wochen später, besser oder schlechter dran als vorher?

Beim Beten geht es mir ganz ähnlich. Das innere Script „Entweder gescheit oder gar nicht“ beraubt mich kostbarer Momente im Alltag. Ein Stoßgebet im Auto kommt mir weniger bedeutsam vor als die Viertelstunde, wo ich exklusiv und ohne Ablenkung bete.

Ich will das Besondere nicht klein reden: Alles hat seine Zeit, und es gibt die Zeit des ruhigen Betens, der Sonntagsmesse, der Exklusivität mit Gott. Aber es gibt die vielen kostbaren Momente dazwischen. Der Alltag prägt unser Leben, und die kleinen Momente sind wie die kleinen Schrauben, die ich gerne mal entsorge, während mein Mann entsetzt „Kleines Ding, große Wirkung“ ruft und sie aus dem Müll wieder heraus kramt.

Es ist eine trügerische List des Feindes, uns glauben zu machen, dass wir immer auf die großen geistlichen Momente warten müssen, um in die Gänge zu kommen. Dein Gebet, während die Ampel von orange auf grün umspringt, kann den Lauf der Dinge ändern. Vergiss nicht die kleinen Momente, während du klagst, dass es dir an Zeit und Ruhe für die großen Momente fehlt.

Vielleicht ist es die eine Minute am Morgen, wo du um den Heiligen Geist bittest, beim Schuhe anziehen und beim letzten Blick in den Spiegel, ehe du das Haus verlässt. Du wirst heute wieder rennen, tun, telefonieren, einkaufen, diskutieren, überlegen, kochen, planen und tun, was du immer tust. Aber vergiss nicht: Es ist besser zu beten, während du deine Schuhe putzt, als gar nicht zu beten und auf einen besseren Zeitpunkt zu warten.

Ein „Jesus, sorge du“, wenn du gerade an deine Kinder in der Schule denkst. Ein „Jesus, segne diese Person“, wenn du einen Krankenwagen mit Blaulicht vorbeifahren siehst. Oder ein einfaches „Gegrüßet seist du Maria“, wenn du komplett ratlos in einer Situation bist. Die kleinen geistlichen Schrauben sind es, die große Wirkung zeigen in der unsichtbaren Welt. Auch jetzt hast du noch 30 Sekunden Zeit zum Beten, während du den Laptop zuklappst, deinen Stuhl zurückschiebst, aufstehst und wieder zurück gehst in deine Welt... Jesus segne dich!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. "Die Macht der Dummheit"
  2. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  3. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  4. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  5. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  6. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  7. "Warum hast du solche Angst vor Johannes Paul II.?"
  8. Island-Reise - Sommer 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  9. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  10. „Kardinal Marx und Bischof Bätzing werden voraussichtlich in der Trierer Studie berücksichtigt“
  11. Bea, versteck ihn nicht, das sind die schönsten Perlen der Welt!
  12. Leo XIV. segnete „Deutschland dankt Maria“-Madonna auf dem Petersplatz
  13. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  14. Die Entdeckung der Ewigkeit: Vom Leben auf Erden und dem Himmel darüber!
  15. „Man wird dir nie verzeihen, was du für die Kirche getan hast“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz