Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Burke kritisiert liturgische Änderungen nach dem II. Vatikanischen Konzil
  2. Papst an Ministranten: Denkt über Priesterberuf nach
  3. "Katholischer Medienpreis" der DBK für "korrektive Fake News"
  4. Lebensschutz ist und bleibt ein Kernthema für Christen
  5. Offensichtlich geht es heute auch ohne Religion
  6. Ist der Begriff „Neger“ mit dem des „parasitären Zellhaufens“ verfassungsrechtlich vergleichbar?
  7. 'Ich bin Protestant und glaube an die Realpräsenz der Eucharistie'
  8. Großbritannien: Junge Menschen kehren in die Kirchen zurück
  9. Die deutsche Versuchung, selbst ins Autoritäre abzugleiten!
  10. Papst Leo XIV. betet für die Opfer des Attentats auf eine katholische US-Schule
  11. Sozialethiker Rhonheimer: Jesus war kein Kapitalismuskritiker
  12. USA werden im Jahr 2100 ein katholisches Land sein
  13. Das einzige Land mit der Bibel auf seiner Flagge
  14. „Schick diese Artikel gerne an alle neugierigen und fragenden Freunde weiter!“
  15. Wir sind hier, um der Welt zu erklären, dass auch Wladimir Putin für seine Verbrechen bezahlen muss"

Die Pandemie – ein Wendepunkt?

30. Jänner 2021 in Kommentar, 24 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Denn in Krisenzeiten werden Weichen neu gestellt. Und das geht uns Christen an. Wir dürfen uns nicht verschreckt ins Kämmerlein zurückziehen und abwarten, wohin der Wind weht - Gedanken zur „neuen Normalität“ - Von Christof Gaspari / VISION2000


Wien (kath.net/VISION2000) Es ist jetzt 30 Jahre her: Die Berliner Mauer war gefallen, der sowjetische Machtbereich löste sich, Demokratie, Menschenrechte, marktwirtschaftliches Wirtschaftssystem schienen sich endgültig durchgesetzt zu haben.

Ein enormer wirtschaftlicher Aufschwung begann, der Siegeszug der Elektronik nahm seinen Lauf. Internet, Handy, Facebook, Google, Amazon veränderten das Leben tiefgreifend, zumindest in den wohlhabenden Industriestaaten. Im Bewusstsein der meisten etablierte sich die Vorstellung: materieller Wohlstand, langes, möglichst gesundes Leben, weite Reisen, hohes Bildungsniveau gehörten selbstverständlich zum normalen Leben.  Der Politikwissenschaftler  Francis Fukuyama sprach vom Ende der Geschichte. Sein Buch wurde ein Bestseller. Sicher, es gab Krisen. Aber mit denen schienen Wirtschaft und Politik zurecht zu kommen. Und dann gab es auch die Peripherie, Regionen der Welt, wo noch Nachholbedarf herrschte – und Kriege, Unterdrückung, Verfolgung. Aber all das war weit weg von unserem Alltag.  

Und nun erleben wir plötzlich dieses Jahr 2020: Von Normalität keine Spur. Lockdown löst Lockdown ab. Alarmmeldungen begleiten uns seit fast einem Jahr auf allen Kanälen, kein Tag ohne Infektionsstatistik und Todeszahlen… Am Horizont ein Hoffnungsstreifen: die Impfung. Endlich werde sich die „Normalität“ von früher wieder einstellen.
Wer sich dieser Hoffnung hingibt, dem empfehle ich die Lektüre von Klaus Schwabs neuem Buch: Covid-19: Der große Umbruch. Klaus Schwab ist nicht irgendwer, sondern Gründer und Vorsitzender des Weltwirtschaftsforums, einer Einrichtung, in der sich jährlich die wirklich Mächtigen der Welt treffen, bekannte und weniger im Rampenlicht stehende.


Lassen wir ihn zu Wort kommen: „Viele von uns fragen sich, wann sich die Dinge wieder normalisieren werden. Die kurze Antwort lautet: niemals. Nichts wird jemals wieder so sein wie zuvor. Die Normalität in dem Sinne, wie wir sie kannten, ist zu Bruch gegangen, und die Coronavirus-Pandemie stellt einen grundlegenden Wendepunkt auf unserem globalen Kurs dar. Einige Analys­ten sprechen von einem Scheideweg, andere von einer tiefen Krise ,biblischen’ Ausmaßes, das Ergebnis ist gleich: Die Welt, wie wir sie in den ersten Monaten des Jahres 2020 kannten, gibt es nicht mehr, sie hat sich im Kontext der Pandemie aufgelöst. Es kommen derart radikale Veränderungen auf uns zu, dass manche Experten bereits von der ,vor Corona’ (BC) und ,nach Corona’ (AC) sprechen.“

Halten wir fest: Die Corona-Pandemie ist ein Wendepunkt – und zwar weltweit. Und: Es gibt eine Zeit „vor Corona“, BC. Im englischen Sprachraum ist BC die Bezeichnung für die Jahre vor der Geburt Christi (Before Christ), bisher der Angelpunkt der Zeitrechnung. Wenn nun also mit BC Corona als markantestes Ereignis der Geschichte hervorhebt, das künftig die Geburt  Christus in den Schatten stellt, sollte das uns Christen hellhörig machen. Daher sei noch einmal Schwab zitiert. Er spricht von einer neuen Normalität, „die sich radikal von jener unterscheidet, die wir nach und nach hinter uns lassen werden. Viele unserer Überzeugungen und Annahmen, wie die Welt aussehen könnte oder sollte, werden sich dabei zerschlagen.“

Ich sage das jetzt nicht, um Angst zu machen, sondern um auf die Notwendigkeit hinzuweisen, uns zu fragen, vor welche Herausforderungen eine durchaus absehbare, tiefgreifende Krisenzeit uns Christen stellt. Denn in Krisenzeiten werden Weichen neu gestellt. Und das geht uns Christen an. Wir dürfen uns nicht verschreckt ins Kämmerlein zurückziehen und abwarten, wohin der Wind weht. Es muss auch Schluss mit einem nostalgischen Blick zurück in die „Normalität“ von einst sein. Sie war und ist in vieler Hinsicht unerträglich: Man denke an die -zig Millionen umgebrachten Kinder im Mutterleib, die Einführung gleichgeschlechtlicher „Ehen“, mit der um sich greifenden Euthanasie…  

Also kein Zurück in die „gute, alte Zeit“, sondern Rückbesinnung auf die ursprüngliche Berufung: der Welt vor Augen zu führen, dass Gott Herr der Geschichte ist, dass ohne Ihn absolut nichts geht. Und dass es eine lebenswerte, erfüllende Alternative zu dem gängigen Lebensentwurf gibt, in dem der einzelne immer mehr unter die Räder einer gesellschaftlichen Maschinerie kommt. Denn deren weitere Perfektionierung ist das Programm von morgen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Bitte helfen SIE uns jetzt JETZT!
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. 'Ich bin Protestant und glaube an die Realpräsenz der Eucharistie'
  4. Das einzige Land mit der Bibel auf seiner Flagge
  5. Kardinal Burke kritisiert liturgische Änderungen nach dem II. Vatikanischen Konzil
  6. Großbritannien: Junge Menschen kehren in die Kirchen zurück
  7. "Katholischer Medienpreis" der DBK für "korrektive Fake News"
  8. Die deutsche Versuchung, selbst ins Autoritäre abzugleiten!
  9. Lebensschutz ist und bleibt ein Kernthema für Christen
  10. USA: Dominican Sisters of St. Cecilia heißen dieses Jahr 21 Postulantinnen willkommen
  11. Ist der Begriff „Neger“ mit dem des „parasitären Zellhaufens“ verfassungsrechtlich vergleichbar?
  12. Papst an Ministranten: Denkt über Priesterberuf nach
  13. US-Erzdiözese Denver: Pfarreien nominieren 900 junge Männer für das Priestertum
  14. Wie zwei Konvertiten spannend den Glauben vermitteln
  15. Papst Leo XIV. betet für die Opfer des Attentats auf eine katholische US-Schule

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz