Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. „Warum so inkonsequent, Herr Bischof Kohlgraf?“
  2. Zum Tod von Laura Dahlmeier – eine Betrachtung aus christlicher Sicht
  3. Klartext von US-Bischof Barron nach Kritik an der Verleihung des Josef-Pieper-Preises an ihn
  4. Relativ hoher Anteil an Besuchern der Alten Messe unter US-Katholiken
  5. Prof. Riccardo Wagner: „Hm? Wir Christen sind nicht die Folkloretruppe …“
  6. „Haben sich viele bei mir gemeldet, darunter auch viel jüdische Freunde aus Deutschland und Israel“
  7. Brosius-Gersdorf kritisierte Pressenutzung anonymer Quellen, FAZ widerspricht
  8. „Israel trägt keinerlei Schuld an der Eskalation auf unseren Straßen“
  9. Heiligenkreuzer Abt legt wegen Krankheit Amt als Abtpräses der Zisterzienser nieder
  10. „Film-Festival will Doku über 7. Oktober nicht zeigen – angeblich aus Sorge um Bildrechte der Hamas“
  11. Kampf der Fakultäten
  12. Scheuer bei Jägerstätter-Gedenken: Mehrheitsmeinungen hinterfragen
  13. Tausende besuchen den Papst im Urlaub
  14. „Terrororganisation der Hamas (die in Deutschland verboten ist) braucht unsere Solidarität nicht“
  15. Gewissen oder Eigenwillen?

Der Zeit die Sinnfrage "geben" - Denn Gott gibt es

15. August 2018 in Kommentar, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Zum Tode des Kölner Weihbischofs Manfred Melzer. Gastbeitrag von Franz N. Otterbeck


Köln (kath.net) Ein Zeuge Christi ist von uns gegangen. Wie für seinen Förderer und geistlichen Vater, Kardinal Joseph Höffner (+ 1987) war Jesus Christus für Manfred Melzer "das Alpha und das Omega", der Anfang und das Ende. "Christus ist für mich – alles", predigte Höffner beim kleinen Bonner Katholikentag 1986. Ich war als junger Student, im ersten Semester, tief beeindruckt – von beiden, vom Kardinal und seinem Sekretär.

Manfred Melzer hatte mich kurz zuvor ins Bonner Albertinum geholt, nach einiger Korrespondenz und mehreren Gesprächen. Das Theologiestudium wurde dann zwar zum Fehlstart, aber das trage ich uns schon lange nicht mehr nach. Denn er behielt ja Recht, "in nomine Domini", dass der Christ einmal springen müsse, einen Schritt wagen, und nicht mehr herumkauen dürfe auf einer bedrängenden Situation, sondern auch einmal: gehen. Ich ging dann doppelt: erst von Kevelaer nach Bonn, dann wieder von Bonn zurück (zur Zeit des Papstbesuches dort). "Nur Mut", so fasste Höffner diese exemplarisch christliche Haltung zusammen. Neuland erkunden, Entscheidungen setzen! Aber immer im Angesicht Christi, nie ohne ihn.


Leider setzte Melzer viele Jahre später auch den banalen, letzten Anlass für mein Ausscheiden aus der Joseph-Höffner-Gesellschaft (2012), deren erzdiözesaner Schirmherr er von der Gründung an, unter Lothar Roos und Martin Lohmann, immer gewesen ist, mit Umsicht und Tatkraft den jeweiligen Erzbischof mit der Höffner-Gesellschaft verknüpfend. Aber auch das war "gut so", weil es mich schließlich vom Klein-klein des rezenten konfessionellen "Ehrenamts" wegbrachte: Seine Predigt vom Weißen Sonntag 2018 im Kölner Dom brachte dann – ein wunderbarer Zufall – das Wesentliche genau "so" in Erinnerung. Er sagte, wir hätten Sorge dafür zu tragen, dass der Welt die "Sinnfrage" nicht ohne uns "gegeben" wird. Richtig. Der Sinn wird durch das Christsein erst "gegeben". Es wird nämlich nicht nur eine sophistische "Frage beantwortet". Denn. Gott gibt "es"; das All, die Zeit, das Ende, den Himmel, das Jüngste Gericht. "Siehe, ich mache alles neu."

Zu seinem 70. Geburtstag schenkte ich Melzer eines der letzten Exemplare meiner nur 88-seitigen Jugenderinnerungen, die 2009 als Privatdruck und 2013 nochmals in sehr kleiner Auflage erschienen waren. Darin ist die Begegnung mit dem kardinalen "Geheimsekretär" festgehalten, der emsig, aber "kettenrauchend" um seinen Herrn diente. (Rainer Woelki hat dieses Amt abgeschafft.) Sein langer, rührender Dankesbrief hält schließlich fest, dass er mich nun als "Nichtraucher" grüßt. Denn dieses einstmals sehr männliche Laster hatte nunmal mit zu frühzeitigen gesundheitlichen Belastungen und ernsten Sorgen geführt.

Rund um den Dom ist es als relativ schäbige Aktion in Erinnerung geblieben, dass der Diözesanadministrator, mit Höffners Ableben, den ihm wohl zu einflussreich gewordenen Höffner-Sekretär als schlichten Pastor nach Waldbröl "kinderlandverschickte". Die Gegend hat dem gebürtigen Solinger, der durchaus auch messerscharf sein konnte, die Klingen kreuzen, sehr zugesagt und die Jahre in der Normal-Pastoral haben ihm, nach eigenem Bekenntnis, auch gut getan. Aber in Köln dann, unweit seiner früheren "Schaltzentrale", wurde Melzer zu dem allseits geachteten Weihbischof, der immer offen und zugänglich war; und, wie schon sein Vorgänger Klaus Dick, als wirklicher Hirte, nah bei den Menschen, in Erscheinung trat. Ich bewundere auch heute seine im guten Sinne schlichte, gebetsstarke, traditionstreue Frömmigkeit. Manfred Melzer war ein wirklicher Beter und Arbeiter im Weinberg unseres Herrn Jesus Christus.

Bereiten wir ihm ein ehrendes Gebetsgedenken.

Erzbistum Köln - Der Kölner Weihbischof Manfred Melzer zeigt das Telegramm Pauls´ VI.


Archivfoto Weihbischof Melzer (c) Erzbistum Köln/Kasiske


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Rosenzweig 15. August 2018 

“Bereiten wir ihm ein ehrendes Gebetsgedenken.”-

-
Danke– werter Herr Franz N. Otterbeck für Ihren ”lebensnahen” Beitrag zum Heimgang des Kölner Weihbischofs Manfred Melzer.-

Mir persönl. war Wbf. Melzer wenig bekannt–
außer hier einmal durch die Bekanntgabe des sehr bemerkenswerten Telegrammes Pp.Paul VI. durch Wbf.Melzer !

So geben Sie uns hier ein wertvolles Zeugnis von einem BISCHOF-
einem wirklichen Beter u. Arbeiter im Weinberg des HERRN-
und zugleich S.E. Wbf. Melzer ein ehrendes Gebetsgedenken, dem ich mich dankbar anschließe-
und so verbunden..


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Erzbistum Köln

  1. Katholische Kirchgemeinde in Düsseldorf lädt zu Gottesdienst zum CSD ein
  2. Erzbistum Köln wehrt sich gegen DDR-Vergleich von ‚Maria 2.0’
  3. Kita des Erzbistums Köln – Kritik an ‚geschütztem Raum’ für Masturbation
  4. Kölner Erzbistum streicht Dom aus dem Logo
  5. Angriffe auf Kardinal Woelki aus den eigenen Reihen
  6. Kardinal Woelki gewinnt erneut gegen BILD vor Gericht
  7. "Anbetung ist unser Dienst"
  8. Kölner Theologie-Hochschule weist FAZ-Behauptungen zurück!
  9. Deutsche Medien verbreiten nach Kleriker-Hetze Fake-News über Kardinal Woelki
  10. Kardinal Woelki obsiegt vor Gericht






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit!
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Zum Tod von Laura Dahlmeier – eine Betrachtung aus christlicher Sicht
  4. Klartext von US-Bischof Barron nach Kritik an der Verleihung des Josef-Pieper-Preises an ihn
  5. Heiligenkreuzer Abt legt wegen Krankheit Amt als Abtpräses der Zisterzienser nieder
  6. Kampf der Fakultäten
  7. „Warum so inkonsequent, Herr Bischof Kohlgraf?“
  8. Castel Gandolfo: Shake-Hands mit Papst Leo, doch Papst Franziskus gab ihm einen Korb
  9. Kardinal Koch über Leo XIV.: „Das ist der Papst, den die Kirche jetzt braucht“
  10. Prof. Riccardo Wagner: „Hm? Wir Christen sind nicht die Folkloretruppe …“
  11. Zell am Ziller: Zehn Jahre ununterbrochene Anbetung
  12. Sie wurde nur 8 Jahre alt und doch ist sie außergewöhnlich: Anne-Gabrielle Caron (2002 - 2010)
  13. Papst schickt Kardinal Schönborn als Delegaten nach Köln
  14. Brosius-Gersdorf kritisierte Pressenutzung anonymer Quellen, FAZ widerspricht
  15. Maria Himmelfahrt - Einladung zur Gebets-Novene zur Muttergottes

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz