Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  2. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  3. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  4. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  5. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  6. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  7. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  8. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  9. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  10. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  11. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  12. Der Anker und der Mann mit dem hörenden Herzen
  13. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  14. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?
  15. Dziwisz: "Das Leiden von Franziskus war fast eine Nachahmung dessen, was Johannes Paul II. erlitt"

Fachreferent für Grundsatzfragen der Katechese

8. Februar 2015 in Kommentar, 24 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Tebartz-van Elst kehrt in sein akademisches Spezialgebiet zurück. Von Ludwig Ring-Eifel (KNA)


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Die Ernennung des ehemaligen Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst zum Fachreferenten (Delegaten) im «Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung» hat lange gebraucht, bis sie ihren Weg in die Medien fand. Zunächst schien es eine Art Glaubenskrieg darüber zu geben.

Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» und der evangelische Pressedienst epd schrieben, der Papst persönlich habe Tebartz die kalte Schulter gezeigt und dies mit den Worten «Ich denke gar nicht daran!» erläutert. Andere, darunter die «Passauer Neue Presse» und das Internetportal kath.net, berichteten unter Berufung auf anonyme Quellen, dass die Ernennung bereits erfolgt sei. Da eine offizielle Mitteilung des Heiligen Stuhls ausblieb, konnte jeder nach Belieben spekulieren, was der Papst zu der Personalie Tebartz gesagt oder entschieden habe.

Erst eine neue Information aus dem Vatikan, die am Samstagabend in Rom einigen deutschen Korrespondenten mitgeteilt wurde, brachte mehr Klarheit: Der ehemalige Limburger Bischof ist zum Delegaten ernannt worden, und das bereits im Dezember und mit Unterschrift des Kardinalstaatssekretärs.


Die Entscheidung liegt ganz auf der Linie einer vatikanischen Mitteilung vom 26. März 2014. Damals hatte der Heilige Stuhl Tebartz' Amtsverzicht bekanntgegeben und erklärt: «Der scheidende Bischof Tebartz-van Elst wird zu gegebener Zeit mit einer anderen Aufgabe betraut werden. Der Heilige Vater bittet den Klerus und die Gläubigen des Bistums Limburg, die Entscheidung des Heiligen Stuhls bereitwillig anzunehmen und sich darum zu mühen, in ein Klima der Barmherzigkeit und Versöhnung zurückzufinden.»

Dass die neue Aufgabe im Vatikan für den habilitierten Pastoraltheologen Tebartz durchaus passend sein könnte, war in Rom seit Wochen im Gespräch. Denn vor seiner glücklosen Zeit als Limburger Bischof war Tebartz Fachmann für die Theorie der Erwachsenen-Katechese, also Glaubensunterweisung. Er hatte an der Notre Dame Universität in Indiana studiert und war mit einer Arbeit über das US-amerikanische Erwachsenen-Katechumenat promoviert worden. Er lehrte an den Universitäten Münster und Passau und hatte einen exzellenten Ruf, den er erst in den Limburger Bischofsjahren durch eine Reihe von Fehlern ramponierte.

Der Blick auf das akademische Vorleben war es auch, der offenbar den Präsidenten des Päpstlichen Rates für Neuevangelisierung, Erzbischof Salvatore Fisichella, rasch von der Eignung des Deutschen überzeugte.

Fisichella, selbst ein Mann der Wissenschaft, hatte es zwar geschafft, das Feld der Katechese in die Zuständigkeit des 2010 gegründeten Rates zu ziehen. Es war dem Italiener aber bislang nur ansatzweise gelungen, hier Konzepte zu entwickeln, die international greifen. Mit Tebartz' Kenntnissen aus der deutschen, amerikanischen und französischen Fachliteratur erhofft sich der Rat neue Impulse. Zu seinen Aufgaben gehört es, Konzepte und Empfehlungen für die Glaubensunterweisung in allen Altersstufen zu entwickeln.

Dass Tebartz sich auf diesem Gebiet besser bewährt als in der Führung des Limburger Bistums, ist nun die Hoffnung im Vatikan. «Ein bloßer Versorgungsposten für einen gefallenen Bischof ist die Stelle jedenfalls nicht», erklärte ein deutschsprachiger Kurienmitarbeiter. Selbst wenn der Rat für die Neuevangelisierung aufgelöst werden sollte, bleibe das Feld der Katechese wichtig.

Noch immer nicht geklärt ist indes die Frage, ob der Papst von der Ernennung wusste und ob der Satz er «denke gar nicht daran» gefallen ist oder nicht. Wollte er damit möglicherweise nur das Ansinnen abschmettern, die erfolgte Ernennung offiziell bekanntzugeben oder zu kommentieren? Oder blockierte das Staatssekretariat die Veröffentlichung, weil es neue Negativschlagzeilen in Deutschland fürchtete?

Bei der letzten aktenkundigen Ernennung eines solchen Delegaten war der Vatikan jedenfalls viel transparenter: Als Carlos Alberto de Pinho Moreira Azevedo, vormals Weihbischof in Lissabon, am 11. November 2011 zum Delegaten im Päpstlichen Kulturrat ernannt wurde, teilte der vatikanische Pressesaal dies ganz regulär in seinem täglichen Pressebulletin mit.



(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Bischof Tebartz-van Elst (c) Paul Badde


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Tebartz-van Elst

  1. „Nach Missbrauchs-Skandal wirkt Badewannen-Diskussion lächerlich“
  2. Früherer Limburger Bischof Tebartz bei Exerzitien des Papstes
  3. Tebartz-van Elst wirbt für «Mut zur Identität» in der Kirche
  4. Tebartz-van Elst nimmt an Fastenexerzitien des Papstes teil
  5. Tebartz-van Elst äußert sich erstmals wieder: Barmherzigkeit ist alles
  6. Tebartz-van Elst muss keinen Schadenersatz leisten
  7. Zeitung: Papst gegen Schadenersatz durch Tebartz- van Elst
  8. Limburger Staatsanwaltschaft bekräftigt ihre Rechtsauffassung
  9. «Bild»: Bistum Limburg will Schadensersatz von Tebartz-van Elst
  10. Bischof Tebartz-van Elst in geändertem Outfit







Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  2. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  3. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  4. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  5. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  6. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  7. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  8. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  9. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  10. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  11. Der Volkspapst – Was bleibt vom Franziskus-Pontifikat?
  12. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  13. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  14. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  15. Papst Franziskus wurde nun in Santa Maria Maggiore beigesetzt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz