Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  5. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  6. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  7. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  8. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  9. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  10. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  11. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  12. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  13. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  14. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  15. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan

'Ungewollt schwanger'?

18. August 2014 in Kommentar, 9 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Dieser Begriff ist nicht ganz so unschuldig, wie er zunächst klingt. Denn das bereits existierende Kind wird sprachlich ausgeblendet. Ein kath.net-Klartext von Bischof Andreas Laun


Salzburg (kath.net) Ungewollt schwanger, eigentlich gut zu verstehen, man weiß, was gemeint ist. Und doch, der Begriff ist nicht ganz so unschuldig wie er klingt. Wenn sich jemand beim Skifahren den Fuß bricht, sagt kein Mensch, der Verunglückte habe sich „ungewollt den Fuß gebrochen“. Warum sagt man das nicht? Weil klar ist, dass kein Mensch skifährt, um sich den Fuß zu brechen. Beim sexuellen Verkehr ist es anders: Verheiratete Frauen und Männer verkehren sexuell nicht in jedem Fall, aber oft auch, um schwanger zu werden.

Dann wäre es ohnehin besser von „guter Hoffnung“ oder, wunderbar altmodisch, „sie ist gesegneten Leibes“ zu sprechen. So ist Schwangerschaft oft Freude, herrliche Überraschung oder vielleicht ungewollt, aber wenn sie eintritt, ist sie doch Freude, weil mit ihr ein Kind ins Dasein getreten ist. In anderen Fällen ungelegen oder sogar wirklich ein Unglück. Wie ein gebrochener Fuß? Vielleicht auch ein wenig, aber das zu denken oder gar auszusprechen schämen sich mindestens die meisten Eltern: „Unser Kind ein Unglück? Nein, eigentlich nicht, eine Freude, obwohl damals…“

Rein biologisch gesehen, hat sexueller Verkehr nur den Sinn, ein Kind zu zeugen oder bei Tieren ein „Junges“. Bei dem Menschen gehört die Liebe zu, ohne sie ist Sex unmoralisch, und die Absicht zu zeugen, kann dabei sein, muss aber nicht, wohingegen eine gewisse Offenheit immer dazugehört.


Wer für sich selbst oder von einer anderen Frau von „ungewollt schwanger“ redet, sagt: Gewollt war in diesem Augenblick nur der sexuelle Verkehr, die Schwangerschaft ist lediglich passiert und darum für mich und ihn, wegen der Alimenti, ein Übel! So gilt das Kind, das nun existiert, als Übel, die Frau will sich darum nicht gerne „Mutter“ nennen und auch nicht von Anderen so nennen lassen.

Dazu kommt: Diese Redeweise lenkt die Aufmerksamkeit einzig und allein auf den eben nicht gewollten Zustand der Frau, auf ihre Schwangerschaft. Das Kind wird in der Sprache ausgeblendet, man könnte sagen „sprachlich lässt man es gar nicht ins Dasein treten, es wird einer „damnatio memoriae“, also einer Löschung aus der Erinnerung anheimgegeben, obwohl alle wissen, dass es bereits existiert!

Und was macht man mit einem Übel, das „ungewollt“ störend ins Dasein getreten ist? Man wünscht, es wäre nicht da und denkt nach, ob es wirklich eintreten wird oder wie man es entfernen und dann vergessen könnte.

Das aber heißt: Die Rede von „ungewollt schwanger“ ist zwar verstehbar, aber gefährlich, weil sie, im Begriff verborgen, dazu ermuntert, erstens das Kind als Übel zu denken und dann daran, wie man „das Übel vielleicht doch ungeschehen, nicht mehr existierend machen“ könnte.“ Wenn also die Frau, vielleicht gedrängt und motiviert von dem Mann, der das „Übel“ mitverursacht hat, dies tun, also abtreiben, sollte, scheint es sehr naheliegend zu sein, dafür Verständnis zu zeigen, weil es ja ungewollt war. Ausgeblendet wird nicht nur das Kind, sondern auch die Verantwortung der Partner, die die „ungewollte Schwangerschaft herbeigeführt haben, ungewollt aber eben doch.

„Ungewollt“ könnte suggerieren: Sie haben zwar fahrlässig gehandelt, aber sind doch nicht „so wirklich“ schuldig, wie wenn die „Täter“ das eingetretene Übel direkt gewollt hätten. Zudem suggeriert der Begriff „ungewollt“, es sei in Ordnung, einen anderen Menschen, in diesem Fall das Kind, als Übel zu betrachten. Außerdem: Auf diese Weise stellt sich auch nicht die Frage, ob das Tun, das der ungewollten Schwangerschaft „gewollt“ vorausging, vielleicht selbst nicht hätte „gewollt“ sein dürfen?

Wie auch immer: Die Entfernung des Übels geht auf jeden Fall leichter, wenn man Begriffe wie Kind, Mutter, Abtreibung ohne Versprecher lückenlos vermeidet und schon vorweg so redet, dass der Hörer, wenn er nicht herzlos sein will, moralisch geradezu verpflichtet ist „das zu verstehen“: das Gewollte und die Entsorgung des Ungewollten.

Dann wird auch die „ergebnisoffene Beratung“ noch offener, als sie es ohnehin ist, zu Gunsten eines Ergebnisses, das zurückführt zu dem gewollten Zustand des nicht mehr schwanger zu sein - ohne die Zumutung, das Ungewollte anzunehmen und damit zu einem gewollten, geliebten Kind zu machen.

kath.net-Buchtipp
Klartext III
Dialog mit dem Zeitgeist
Von Andreas Laun
Taschenbuch, 104 Seiten
2014 Dip3 Bildungsservice Gmbh
ISBN 978-3-902686-59-6
Preis 8.90 EUR
Leicht bestellbar im kathShop, lieferbar auch durch jede Buchhandlung

´Aaron´ - Eindrückliches Kurzvideo gegen Abtreibung (Englisch)



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Abtreibung

  1. „Die Tragödie von 73 Millionen Abtreibungen jährlich weltweit ist zur Normalität geworden“
  2. Polizei räumt besetzte Kirche in Flensburg
  3. ALfA kritisiert FEMM-Beschluss zu Abtreibung als Angriff auf europäische Grundwerte
  4. 10.000 Teilnehmer bei Staffellauf für den Lebensschutz in den USA
  5. USA: Ungefähr 60 Abtreibungskliniken stellen 2025 ihren Betrieb ein
  6. Spanien: Kinostart „Verwundet“ - Zeigt, wie Gottes Barmherzigkeit die Wunden der Abtreibung heilt
  7. US-Bischof Robert Barron betet erneut vor Abtreibungsklinik
  8. US-Bischöfe haben wieder zur ProLife-Novene aufgerufen: Beten für das Ende der Abtreibung
  9. Studie: Risiko für psychische Probleme erhöht sich nach Abtreibung
  10. Kardinal Cupich und Pro-Abtreibungs-Senator Durbin: Spielt Geld eine Rolle?






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  4. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  5. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  6. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  7. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  8. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  9. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  10. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  11. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe
  12. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  13. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  14. Die Kirche bleibt der Welt fremd
  15. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz