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Medjugorje-Seher Ivan: 'Der Himmel ist ein Platz ohne Grenzen'

10. Februar 2003 in Interview, keine Lesermeinung
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Über Irak, Homosexualität, AIDS, Himmel und Hölle sprach Medjugorje-Seher Ivan Dragicevic in einem Interview für ein australisches Magazin.


Medjugorje / Sydney (www.kath.net)
Ivan Dragicevic, einer der Seher von Medjugorje, befindet sich auf einer zehntägigen Vortragsreise in Australien. In einem Interview mit dem Magazin "The Catholic Weekly" sprach er über die Erscheinungen in dem bosnischen Wallfahrtsort sowie über aktuelle Themen. KATH.NET dokumentiert Auszüge des Interviews in eigener Übersetzung.

CW: Können Sie beschreiben, wie die Jungfrau Maria ausschaut?

Ivan: Es gibt keine Worte, um zu beschreiben, wie schön die Jungfrau Maria ist. Ich kann sagen, dass sie ein graues Kleid trägt, einen weißen Schleier, blaue Augen, rosige Wangen und schwarzes Haar hat. Sie schwebt auf einer Wolke und ist von einer Sternenkrone umgeben. Auf jedes Treffen bereiten wir uns mit einem Rosenkranzgebet vor und warten, dass sie kommt. Wenn sie dann etwa um 18.40 Uhr kommt, und schon vor diesem Zeitpunkt, spüre ich ihre Nähe in meinem Herzen. In dem Moment, wo ich niederknie, kommt die Jungfrau Maria. Wenn sie kommt, sehe ich niemanden mehr vor oder hinter mir, nur sie. Meistens ist sie fröhlich und zu Beginn grüßt sie uns mit den Worten: "Gelobt sei Jesus Christus, meine lieben Kinder". Manchmal kommt sie zusammen mit Engeln. Nach dem Gruß betet sie über uns mit ausgestreckten Händen, sie segnet uns mit ihrem mütterlichen Segen. Sie segnet auch alle Gegenstände, die von den Menschen mitgebracht worden sind. Danach empfehle ich ihr alle, die an den Erscheinungen teilnehmen, alle Kranken und jene, die um die Fürsprache gebeten haben. Danach spreche ich mit ihr. Wenn sie eine Nachricht hat, gibt sie mir diese - eine Nachricht für die Welt, für die Priester, für die Familien, für die Jugend. Meistens bezieht sich die Nachricht der Jungfrau Maria auf die ganze Welt. Sobald ich die Nachricht erhalten habe, gebe ich sie weiter. Ich schreibe sie sofort nach der Erscheinung nieder, und dann wird sie in die ganze Welt verschickt. Jedes Mal, wenn die Erscheinung zu Ende ist, geht Maria im Licht eines Kreuzes mit dem Gruß weg: "Geht in Frieden, meine Kinder". Ich sehe Maria dreidimensional. Das heißt, ich sehe sie und spreche mit ihr, so wie mit Ihnen. Ich kann sie berühren. Wenn Sie mich fragen, wie alt sie ist, würde ich sagen, etwa 26 oder 27 Jahre.

CW: Sie sagen, Sie können die Jungfrau Maria berühren?

Ivan: Ich sage, ich kann sie berühren, wenn ich möchte, aber ich habe es nicht getan. Meine Kinder haben es getan. Es war zu Weihnachten, als ich meine Kinder hochhob und die Reaktion in ihren Augen beobachtete, als sie die Jungfrau Maria berührten - das ist schwer in Worte zu fassen. Die Kinder, eines ist sieben, eines drei, das dritte ist 16 Monate alt, man konnte in ihrem Gesicht sehen, was sie erlebten. Ich habe sie nicht danach gefragt, weil sie noch sehr jung sind, das zu beschreiben. Meine Kinder werden fähig sein, das Geschenk zu tragen und es zu schätzen.

CW: Die Welt steuert auf einen Krieg mit dem Irak zu, und es gibt unzählige Kämpfe in der ganzen Welt. Was hat Ihnen die Jungfrau Maria über die Zukunft der Menschheit anvertraut?

Ivan: Es ist in den letzten 21 Jahren sehr klar für uns geworden, was die Jungfrau Maria von uns möchte. Sie hat gesagt: 'Liebe Kinder, ich komme, weil mein Sohn mich sendet, damit ich euch helfe. Liebe Kinder, Frieden, Frieden, Frieden. Frieden muss zwischen Mensch und Gott und unter den Menschen sein. Liebe Kinder, diese Welt, diese Menschheit geht auf eine große Gefahr und auf ihre Selbstzerstörung zu.' Wir sehen schon zu Beginn der Erscheinung, was ihr größtes Verlangen ist, und das ist der Frieden. Diese Botschaft des Friedens, neben jener des Gebets, ist jene, die uns die Jungfrau Maria in den letzten 21 Jahren am häufigsten gegeben hat. Sie bittet uns ständig um das Gebet für den Frieden, dass wir uns für den Frieden und für den Heiligen Geist öffnen. Neben diesen Botschaften des Friedens und des Gebets ruft die Jungfrau Maria uns zur Umkehr auf, dass wir zu Gott zurückkehren. Nur in Gott ist Frieden.

CW: Befinden wir uns in der Endzeit?

Ivan: Nein. Wir sprechen nicht über das Ende der Welt oder das zweite Kommen Jesu Christi. Maria ist nicht gekommen, um uns zu erschrecken; sie kommt nicht, um mit uns über die Dunkelheit zu sprechen. Sie kommt als Mutter der Hoffnung. Sie möchte ein Licht in diese Welt bringen. Sie will uns aus dieser Dunkelheit hinausbringen und ins Licht und in ein neues Leben bringen. Sie möchte diese geplagte Welt, die müde gewordenen und verdrossenen Familien, Jugend und Kirche aufrichten. Sie sehnt sich danach, uns aufzurichten und uns zu stärken. Sie sagt: 'Liebe Kinder, wenn ihr stark seid, wird die Kirche stark sein. Wenn ihr schwach seid, wird die Kirche schwach sein. Ihr seid die lebendige Kirche. Liebe Kinder, diese Welt, diese Menschheit hat Hoffnung und hat Zukunft. Aber ihr müsst euch ändern. Ihr müsst zu Gott zurückkehren.'

CW: Die Kirche steht seit einiger Zeit aufgrund der Missbrauchsfälle unter Angriffen. Hat die Jungfrau Maria mitgeteilt, was sie dazu meint?

Ivan: Die Jungfrau Maria hat nichts direkt darüber gesagt. Aber ich sehe, dass sie uns indirekt darum bittet, besonders für dieses Anliegen zu beten. Sie betet immer für ihre Kinder. Sie schaut auf diese Welt, nicht nur auf die Priester, sie sieht die Krise der Familie. Wie viele Scheidungen, wie viele Abtreibungen, wie viele heimatlose Kinder ... Die Jungfrau Maria betet für all dies. Deswegen ist sie gekommen. Sie möchte uns all das sagen, was nicht gut ist, und uns zum Guten bringen, uns zeigen, was wir tun sollen, und das ist, das Evangelium nehmen und leben. Das Gebet in der Familie wieder aufnehmen. Zur Messe, zur Beichte gehen, vor dem Kreuz niederknien, die Bibel in der Familie lesen, dem anderen vergeben, einander lieben.

CW: Die Kirche hat eine klare Einstellung zur Homosexualität. Hat die Jungfrau Maria etwas darüber gesagt, ob sich Homosexualität gegen Gott richtet?

Ivan: Konkret hat sie nichts darüber gesagt. Die Kirche ist hier kompetenter, entprechende Regelungen zu erlassen. Die Jungfrau Maria hat sich zu dieser Situation nicht geäußert. Sie betet einfach ständig.

CW: Können Sie Himmel und Hölle beschreiben?

Ivan: Die Jungfrau Maria hat mir den Himmel gezeigt, aber nicht die Hölle. Sie wollte mir die Hölle zeigen, aber ich war ängstlich. Als ich zum ersten Mal den Himmel sah, war ich zusammen mit der Jungfrau Maria, und ich sah Leute, die gingen, beteten, sangen, und sie trugen blaue und weiße Gewänder. Sie waren sehr glücklich. Die Leute waren, sagen wir, zwischen 35 und 40 Jahre alt. Der Himmel ist ein Platz ohne Grenzen. Ich habe keine Zäune gesehen. Es ist einfach ein eigener, ganz spezieller Platz. Ich war dort ungefähr 3, 4 Minuten. Ich kann die Schönheit des Himmels nicht beschreiben. Denken Sie, was darüber im Evangelium steht: "Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat ..."

CW: Sind Sie und die Jungfrau Maria enttäuscht, dass Medjugorje von der Kirche noch nicht anerkannt ist?

Ivan: Nein, ich bin nicht enttäuscht. Die Kirche ist immer vorsichtig. Sie ist gehorsam. Sie fragt, und sie folgt den Botschaften. Ich bete in diesem Anliegen. Ich möchte sagen, was im Evangelium gesagt wird: "An ihren Früchten wird man sie erkennen."

CW: Ist AIDS eine Strafe Gottes?

Ivan: Die Jungfrau Maria hat nichts Konkretes darüber gesagt. Ich möchte jedoch sagen, dass 2,3 Millionen Leute in Afrika an dieser Krankheit sterben. Und das sind zuviele. Es ist ein Problem, weil die Reichen und die Armen einander nicht helfen. Menschen wissen nicht, wie sie miteinander umgehen und miteinander teilen sollen.

CW: Es gibt Leute, die sehr krank sind, etwa Krebs haben und große Not leiden. Will Gott dadurch ihren Glauben prüfen?

Ivan: Ich treffe täglich viele Menschen, vor allem Kranke. Sie kommen zu mir mit allen möglichen Krankheiten. Ich sage ihnen und auch mir selbst immer, dass wir jede Art von Krankheit annehmen und als Willen Gottes tragen sollen, dass Gott dadurch verherrlicht wird. Wenn es Gottes Wille ist, wird er uns dadurch besser machen.

CW: Welche Rolle spielt Medjugorje im Leben der Menschen?

Ivan: Ich glaube, dass die Jungfrau Maria so viele Menschen in der Welt berührt hat, weil sie eine Mutter ist. Viele Leute, nicht nur Katholiken, haben ihre Nähe gespürt. Es hat zahlreiche Konversionen von Anglikanern, Protestanten und Methodisten gegeben. Sie sind alle Gläubige, aber sie waren weit weg von ihrer Mutter. Sie sind gekommen, und ihnen ist klargeworden, dass sie eine Mutter haben müssen. Diese Menschen beten den Rosenkranz, gehen zur Messe, lesen die Bibel. Sie sind große Instrumente in den Händen der Jungfrau Maria und Gottes geworden. In der Welt von heute brauchen wir diese zwei Arten von Instrumenten. Diese Leute tragen das Wort Christi in die Welt hinein. Unsere Welt braucht Missionare, und wir sind gerufen, Missionare zu sein.

CW: Betrachten sie Ihr Leben als gesegnet, weil Sie die Jungfrau Maria sehen können?

Ivan: Ich hätte mir in meinem ganzen Leben nicht erträumt, dass so etwas mir passieren könnte. Bevor ich 16 wurde, war ich sehr introvertiert, sehr schüchtern. Ich war ein praktizierender Gläubiger. Ich ging zur Kirche und betete mit meiner Familie. Und sehr oft konnte ich es nicht erwarten, dass das Gebet aufhört. Zu Beginn der Erscheinungen war das ein großer Schock für mich. Seit 21 Jahren frage ich mich jeden Tag: "Warum ich? Gibt es keinen besseren als mich? Kann ich das alles zu Ende führen, worum du (die Jungfrau Maria, Anm. d. Red.) mich bittest?" Für mein Leben ist es ein großes Geschenk, eine große Freude, aber eine große Verantwortung. Ich weiß, dass Gott mir viel gegeben hat. Es ist nicht leicht, es ist nicht einfach, jeden Tag mit der Jungfrau Maria 5 bis 10 Minuten, manchmal 30 Minuten zu verbringen, und dann nach der Erscheinung wieder zur Erde zurückzukehren und hier zu leben.

CW: Medjugorje war vom Krieg in Bosnien verschont. War es göttliche Intervention oder nur Glück?

Ivan: Ich bin sicher, dass es Gott war. Ich weiß das. Das ist alles, was ich darüber sagen will.

CW: Erzählen Sie mir etwas von Ihnen und Ihrem Leben?

Ivan: Ich rede nicht so gern über mich selbst, aber kurz meine Biographie: Ich habe 1994 geheiratet, meine Frau ist eine Amerikanerin aus Boston. Wir haben drei Kinder - Christina, Mikaela und Daniel. Wir leben sechs Monate in Medjugorje und sechs Monate in Boston. Im Winter leben wir in Amerika, weil die Kinder dort zur Schule gehen. Wir leben eine Art von Leben, wie es die Jungfrau Maria wünscht. Mein Leben ist in den letzten 21 Jahren eine Schule des Friedens, der Liebe und des Gebets gewesen. Alles, was mir die Jungfrau Maria gegeben hat, möchte ich in meine Familie einbringen. Ich möchte ein lebendiges Zeichen sein - ein Werkzeug unter den Menschen, eine Sendung - die Jungfrau Maria, ich, die Welt.

CW: Sehen die Menschen Sie als Berühmtheit?

Ivan: Ich möchte das nicht sein, aber manchmal machen dich die Menschen dazu. Ich möchte nur die Person sein, die ich mit 16 war. Man muss demütig sein, und daran muss man wirklich arbeiten.

CW: Gibt es jemanden, der nicht erlöst ist?

Ivan: Wir können alle gerettet werden. Gott ist immer voll Erbarmen. Wir haben alle eine Chance, und wir müssen die Gelegenheit ergreifen.

(Copyright der Übersetzung bei KATH.NET - Die Weiterverwendung - auch auszugsweise - ist ohne Genehmigung nicht erlaubt!)



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