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Intellektuelle sehen Katholisch-Sein als Makel

28. September 2013 in Deutschland, 47 Lesermeinungen
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Historiker Gerber beurteilt die Tendenz sich die Etikette ‚katholisch‘ anzueignen als sinkend.


Jena (kath.net/ KNA)
Der Jenaer Historiker Stefan Gerber beobachtet einen drastischen Rückgang katholischer Intellektueller. „Kaum eine Geistesgröße will noch mit dem Attribut 'katholisch' in Verbindung gebracht werden, aus Angst in eine Schublade gesteckt und darauf reduziert zu werden“, sagte Gerber am Donnerstag in Jena bei einer Tagung von Katholizismusforschern. Selbst ein klar katholisch orientierter Intellektueller wie der Philosoph Robert Spaemann wehre sich gegen eine solche Einordnung. Dahinter stehe die Sorge, die eigenen philosophischen, wissenschaftlichen oder politischen Positionen würden nur noch als „katholisches Sondergut“ wahrgenommen, so der Zeithistoriker.


Zugleich gebe es immer mehr sogenannte postkatholische Intellektuelle, sagte Gerber. „Diese sind meist bewusst aus der Kirche ausgetreten, sind kritisch gegenüber der Institution, richten ihre geistige Statur aber immer wieder an ihrer katholischen Sozialisation aus und diskutieren kirchliche Themen“, erläuterte er. Seiner Ansicht nach können diese Intellektuellen ihre Sozialisation nicht überwinden. In ihrer Kritik blieben sie der Kirche verhaftet. „Postkatholische“ Intellektuelle haben laut Gerber eine grundsätzliche Offenheit für die Funktion der Religion für die Gesellschaft, auch wenn sie sich von der Amtskirche und ihren Lehren abgrenzen.

Im 20. Jahrhundert sahen sich Gerber zufolge katholische Denker immer wieder einer Deklassierung ausgesetzt. „Wer nicht in das allgemeine Bild des modernen Intellektuellen passte, wer nicht Liberalismus und Aufklärung das Wort redete, wurde von den anderen klar ausgegrenzt“, so der Historiker. Viele erhielten den negativen Stempel „Gegenintellektuelle“. Die starke Abneigung heutiger Intellektueller gegen eine Einordnung als „katholisch“ deutet Gerber als eine Kapitulation, die aus der Jahrzehnte langen Deklassierung herrühre.

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche mediale Nutzung und Weiterleitung nur im Rahmen schriftlicher Vereinbarungen mit KNA erlaubt.


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Lesermeinungen

 Marcoman 4. Oktober 2013 

"... sagt Stefan Gerber"

Vielleicht ist der Titel etwas reißerisch und bedarf nur des hiermit gelieferten Zusatzes. Und vielleicht verwechselt Herr Gerber nur die Begriffe "Intellektueller" und "Wissenschaftler", letzteren meinend. Wissenschaftler dürfen nicht "glauben", sie dürfen nur "axiomatisch annehmen", aber damit kommt man weit und man begeht auch keine Schandtat dabei. Ich vermute sehr stark, dass die meisten katholischen Wissenschaftler über die Aussage keinen Schlaf verlieren werden.


0
 
 Antigone 3. Oktober 2013 
 

Zweifel

Mein Eindruck ist eher ein umgekehrter: dass mehr und mehr (in der Öffentlichkeit stehende) Intellektuelle sich zur Kirche bekennen oder zu ihr zurückkehren (Peter Hahne, Matthias Matussek, Gabriele Kuby, Peter Seewald etc. pp.). Wenn Robert Spaemann als klar katholisch orientiert auftritt, spricht das doch gegen die These von Herrn Gerber. Dass er in seiner Arbeit darauf nicht reduziert werden will ("katholisches Sondergut") ist doch logisch. Wird vielleicht falsch, nämlich als Abwertung des Katholischen, verstanden. Nein, es ist doch Widerstand gegen die Abwertung, die mit einem solchen Begriff ("katholisches Sondergut") verbunden ist!


2
 
 Calimero 2. Oktober 2013 
 

@Wolfgang63

"Die Scholastik berief sich auf Aristoteles (und Rationalismus wurde im antiken Griechenland Jahrhunderte vor Christus entwickelt)."

Genau. Und deswegen kann man auch sagen, dass der Rationalismus erst durch die Scholastik ins westlich Denken einzog.

Zuvor waren dergleichen Denkmethoden komplett vergessen, bzw. mutwillig ausgelöscht worden.
Ich bin der Ansicht, dass durch die "Aristotelisierung des Christentum" im Hochmittelalter die unabdingbaren Vorausstzungen geschaffen wurde, dass eine neuzeitliche und nicht zuletzt (von den Kirchenlehrern unbeabsichtigt) auch kirchen- und glaubenskritische Philosopie entstehen konnte.

Vielleicht begründet sich ein Missverständnis darin, dass ich das antike Griechenland nicht zum "Westen" zähle.


2
 
 bernhard_k 1. Oktober 2013 
 

Wenn sich Wissenschaftler an ihre (jeweiligen) Methoden halten,

können sie dem Glauben (gar) nicht widersprechen. Wann immer Intellektuelle gegen den Glauben, die Kiche oder die Dogmen argumentieren, verlassen sie die wissenschaftliche (Forschungs-)Logik bzw. ihre Methoden. Seriöse Wissenschaftler sind in der Lage, diese beiden Dimensionen (Glaube und Wissenschaft) sauber zu trennen.


3
 
 Philalethes 30. September 2013 
 

@Myschkin ! Intellektuelle

Da stimme ich Ihnen voll zu. Man sollte auch annehmen können, dass ein Intellektueller, der das weiß, was Sie jetzt gelesen haben, "katholisch sein" nicht als Makel empfindet. Keiner von meinen vielen Kollegen hat das jemals geäußert und durch sein Praktizieren das Gegenteil bekundet. Für eine Ablehnung des Katholischseins kann es ja auch äußere Störungen in der Beziehung zur Pfarre und dergl. geben, die mit Intellektualität nichts zu tun haben. Das ist keine leere Vermutung, denn wir haben Postings mit diesen Themen hier im Forum.
Auffallend ist hier im Forum auch, dass einige Kommentatoren, die man aufgrund ihres Beitrages als Intellektuelle bezeichnen kann, dennoch niemals etwas zu ihrer Glaubenshaltung äußern und die "strenge Sachlichkeit" üben. Man kommt folglich auch nicht mit ihnen in ein Gespräch über Glaubensfragen. Wie wäre eigentlich Augustinus mit seinen anfänglichen Glaubensproblemen fertig geworden, hätte er nicht die außerordentlich vielen Gespräche führen können?


10
 
 PBaldauf 30. September 2013 
 

Katholisch-Sein ein Makel?

Ich lese: ‘Intellektuelle‘ sehen
Katholisch-Sein als Makel an?
Dies scheint mir auf dem Kopf zu stehen
Drum fange ich zu reimen an:

Dass für ‘Katholisch‘ ich mich schäme
fiel mir nicht im Traume ein
Erntet manchmal man auch Häme
berührt dies nicht im tiefsten Sein

Kein Dogma will mir Freiheit rauben
es beleuchtet unseren Weg
Licht und Kraft entspringt dem Glauben
Er trägt auf Dauer, ist ein Steg

‘Katholisch‘ hindert nicht am Denken
der Glaube gibt ihm Fundament
Er will nichts nehmen, will nur schenken
Wer glaubt, sieht tiefer – und erkennt

Katholisch-Sein umspannt die Welt
Glaube, der wärmt, den Geist uns erhellt

Wer, ach, so ‘aufgeklärt‘ sich wähnt
und bei ‘Katholisch‘ höchsten gähnt
Rümpft vermutlich hier die Nase
da er noch in der Dünkel-Phase

Gibt er sich nun auch überheblich
die hohe Nase bleibt vergeblich:
Katholischer Glaube enthält so viel Licht
dass an ‘Aufklärung‘ es uns nicht gebricht

www.kathshop.at/suche.php?sb=9783903028371


1
 
 Scotus 30. September 2013 

Unser Glaube ist und bleibt ein Ärgernis.

Was nützt uns Christen die Überzeugung, dass der Glaube der Vernunft nicht widerspricht (diese sogar übersteigt), so lange sogenannte Intellektuelle der Meinung sind, die Aufklärung sei vom reifen Baum des Humanismus gefallen.

Der katholische Glaube ist ein Ärgernis und wird die am wenigsten tolerierte Religion wohl immer bleiben. In intellektuellen Diskussionen werden sogar Muslime noch eher toleriert.

Siehe:
http://www.kath.net/news/28284


1
 
 myschkin 29. September 2013 
 

@Philalethes

Ihre Beiträge habe ich mit Interessse gelesen. Der Satz, dass man Relativismus nicht gänzlich verteufeln soll, hat mir gut gefallen. Jeder, der wissenschaftlich arbeitet, weiß, wie schnell gewonnene Erkenntnisse überholt sein können. Und um wie viel mehr gilt das für private Ansichten und Meinungen?

Glauben wiederum hat etwas mit Entscheidung zu tun. Es stellt sich bspw. jedem Christenmenschen die Frage, ob er die Zeugnissse, die uns die Evangelisten überliefert haben, für glaubhaft hält oder nicht. Wer sich dafür entschieden hat, den Evangelisten und damit der Kirche zu glauben, hat sich damit einen via Glauben festgefügten Sockel zum Fundament seines eigenen Weltbegriffs gemacht. Ich finde schon, dass Intelektuelle, die so denken, darüber auch reden sollten.


1
 
 Philalethes 29. September 2013 
 

@ Wiederkunft! Fortsetzung:

Der Relativismus hat also seine Geschichte. Es ist nicht richtig, ihn unspezifiziert und ganz allgemein als Kennzeichen unserer Zeit hinzustellen. Das besagt noch nichts. Kennzeichen unserer Zeit ist vielmehr die Tendenz, den geoffenbarten Glauben und die daraus abgeleiteten ethischen Vorschriften stärker relativieren zu wollen als bisher.Die Versuche hat es immer schon gegeben(was keine Rechtfertigung sein soll).
Unser Leben vollzieht sich, soweit der rein irdische Bereich gemeint ist, in Relativierungen. Z.B.: Neben rationalen Entscheidungen treffen wir auch ständig Wertentscheidungen. Was aber sind persönliche Wertentscheidungen anderes als reine Relativierungen, weil sie allein aus dem hervorgehen, was mir persönlich subjektiv als wertvoll erscheint. Und darauf wird niemand ständig verzichten wollen. Weitere Beispiele erübrigen sich. Zu unserem Leben gehört es, mit ständigen Relativierungen umgehen zu können. Man sollte sich davor hüten, Relativismus gänzlich zu verteufeln.


2
 
 goegy 29. September 2013 
 

Als Deutscher hat Stefan Gerber eine germanozentrische Sicht.

Deutschland ist eines der am stärksten entchristlichten Länder. Luthers engere Heimat hat europaweit den höchsten Anteil an Atheisten .

Kaum irgendwo sonst erlauben sich
Medien, sogar öffentlich rechtliche, vergleichbare antikirchliche Unverschämtheiten, Unterstellungen und Falschinformationen .

Systematische Beeinflussung des öffentlichen Bewusstseins in eine bestimmte Richtung, über Jahre hinweg, fängt schliesslich mit der Zeit an Früchte zu tragen.

In Deutschland und Anrainerstaaten verlassen wenig selbständig denkende Menschen die Kirche oder kaschieren in der Öffentlichkeit ihren konfessionellen Standort , was nicht für Zivilcourage spricht.
Kurz: Der deutsche Sprachraum ist kein Humus für katholischen Intellekt.

Weltweit aber stehen überall bedeutende Intellektuelle zu ihrer Katholizität wie etwa die Konvertiten Alasdair MacIntire (Oxford/Princeton/Notre-Dame) oder Fabrice Hadjadj (Fribourg CH )


1
 
 Philalethes 29. September 2013 
 

@ Wiederkunft! Der Satz „Alles ist relativ“ ist

ja keine Neuigkeit, sondern war der Antike schon bekannt. Philosophen haben schon damals darauf geantwortet, die Grundstruktur unseres gesamten Lebens sei durch Relativität gekennzeichnet und wir könnten daran nichts ändern, dass wir alles immer nur unter bestimmten Blickwinkeln sähen.
Die höhere Welt des Absoluten jedoch sei keinerlei Relativität unterworfen und unser Glaube an sie dürfe deshalb nicht unserem stets relativierenden Denken unterworfen werden, da wir andernfalls keinen Bezug zu dieser Welt herstellen könnten. Zwei verschiedene Welten mit einer je eigenen Denkweise! Was hat sich daran bis heute grundlegend geändert?
Wenn wir nun heute von „Relativismus“ schlechthin sprechen, dann wird der nur dann zum Problem, sobald wir vor Glaubensfragen gestellt sind, wie bereits dargelegt. In allen rein irdischen Belangen haben wir gar keine Alternative, als relativierend zu denken, weil weder wir noch die Welt anders strukturiert sind.


2
 
 myschkin 29. September 2013 
 

@jadwiga

Mein Eindruck ist, dass es insbesondere unter Naturwissenschaftlern diese Demut gibt. Wer in diesem Bereich forscht, erlebt nämlich meistens, dass sich hinter neu gewonnenen Erkenntnissen neue Fragen auftun. Das lehrt Demut. Vielleicht ist es ja so, dass im geisteswissenschaftlichen Bereich die Tendenz zu vorschnellen abschließenden Antworten eher besteht. Und der öffentliche Diskurs unserer Zeit, in dem Intellektuelle zumeist sich tummeln, neigt ohnehin dazu, sich mit schnellen und einfachen Antworten auf komplizierte Fragen zu begnügen. Da wäre ein Intellektueller, der mit katholischem Gottvertrauen auch einmal eigene Antworten mit Verweis auf die Religion schuldig bleibt, sicher eine wichtige Stimme, um die Grenzen menschlicher Erkenntnis den Gesprächspartnern zu Bewusstsein zu bringen.


5
 
 Philalethes 29. September 2013 
 

Wolfgang63

Sie schreiben: "Gleichzeitig vertraten die führenden Scholastiker die Position "die Philosophie sei die Magd der Theologie".
Um diese Position ist Jahrhunderte gestritten worden. Nur die eine Seite zu nennen, die diese Position zu verteidigen suchte, ist unredlich. Schlie8lich wurde Thomas v.Aquin zum Überwinder dieser Position.

Sie schreiben weiter: "Da ist es kein Wunder, dass Intellektuelle die katholische Kirche mit großer Skepsis sehen."
Das trifft auf R.Spaemann ja wohl nicht zu. Im übrigen ist für ein solches Urteil über die Gründe der Stellung zur Kirche ein Umfrageergebnis oder eine Selbstäußerung der Betroffenen die alleinige wissenschaftliche Grundlage.


3
 
 Wolfgang63 29. September 2013 
 

Verstaendlich

Die Kommentare wundern mich: Es ist absolut verständlich, dass Intellektuelle seit Jahrhunderten Distanz zur katholischen Kirche halten. Die RKK hat schliesslich viele von ihnen auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt. Ähnlich im wissenschaftlichen Bereich: Bis vor wenigen Jahrzehnten wurde Evolutionslehre abgelehnt. Es ist nicht lange her, dass Papst Johannes Paul die Erforschung des Urknalls ablehnte.

Calimero meinte, erst durch die Scholastik wurde Rationalismus in westliches Denken eingeführt. Dies ist falsch: Die Scholastik berief sich auf Aristoteles (und Rationalismus wurde im antiken Griechenland Jahrhunderte vor Christus entwickelt). Gleichzeitig vertraten die führenden Scholastiker die Position "die Philosophie sei die Magd der Theologie". Da ist es kein Wunder, dass Intellektuelle die katholische Kirche mit großer Skepsis sehen.


1
 
 Philalethes 29. September 2013 
 

@ Calimero!

"Aber ist diese "Erkennen des Absoluten" letztlich nicht auch nur ein "realativistischer Vorgang"? Schließlich haben wir nur fünf Sinne und ein begrenztes Gehirn, das uns nur zu oft falsche Tatsachen vorspielt, die sich am Tag danach in Luft auflösen."

Hinter jedem Relativismus steckt der menschliche Wille, im Bewusstsein des einschränkenden Relativismus zu denken, zu handeln und ein dementsprechend eingeschränktes Ergebnis zu erzielen. Das kann man beim Erkennen des Absoluten nicht sagen. Wir wollen ja hier nicht schon von vornherein zu einer eingeschränkten Erkenntnis kommen, sondern so viel wie möglich erkennen, geben uns nicht zufrieden und streben immer weiter danach. Aber unvollkommen ist und bleibt diese Erkenntnis in jedem Fall mit der Begründung, die Sie selbst oben gegeben haben.

Sehr gut Ihre Frage: "Aber wie soll der kognitiv und erfahrungstechnisch begrenzte Mensch jemals das Tal des Relativismus verlassen können?"
Goethes Antwort: "Wer immer strebend sich bemüht, ...


2
 
 jadwiga 29. September 2013 

@Myschkin

"Es gibt viele Intellektuelle, die mit Gott rechnen..."

Wenn diese Menschen davon ausgehen, dass es einen Gott gibt, dann müssen sie unbedingt auch in Betracht ziehen, dass Gottes Intellekt alle menschliche Erwartungen übertrifft!

Ich hatte einmal einen Traum; Ich stand ganz oben auf der Treppe und ganz unten am Ende der Treppe stand ein Käfer. Er wollte unbedingt hoch zu mir kommen. Er nahm Anlauf und versuchte zwei Stufen auf einmal zu überspringen. Natürlich rutschte er immer wieder zurück.
Als ich wach wurde, musste ich an Wissenschaft denken, an die kleinen Menschen, die Gott erreichen wollen.

Ich bin stark davon überzeugt, dass das fehlende Glied in der Kette auf dem Weg der Wissenschaft zum Gott, Demut ist.
Die Wissenschaftler sollten zuerst beichten, dann ihre Hände und Füße abwaschen und erst dann ihre Untersuchungen fortsetzen.

Das mag auch sehr infantil klingen aber das, was für uns Menschen unsichtbar ist, ist für Gott abstoßend.


1
 
 jean pierre aussant 29. September 2013 
 

Die Zahl oder die Essenz.

Betrachte man, dass die Meisten Intellektuelle unfähig sind dem Konformitätsdruck und dem Gruppenzwang zu widerstehen und betrachte man, dass die Kirche mehr oder weniger die einzige Stimme auf diesem Planet ist, die sich frontal gegen die 2 Ecksteine der Kultur des Todes zu kämpfen traut (Abtreibung und Banalisierung der Homosexualität), dann ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Intellektuelle versuchen sich von der Kirche zu distanzieren.
Es hat zu tun mit banaler Feigheit.
Das ist aber nicht so schlimm. Die Hauptache ist, dass die Kirche ihrer Mission treu bleibt.
Die Wahrheit Gottes hat nichts zu tun mit der "Zahl", sondern mit der Essenz.


1
 
 myschkin 28. September 2013 
 

@Jadwiga, zum Zweiten:

Ihr Beitrag fordert mich weiter heraus. Und so will ich ein Beispiel dafür geben, wie Kants Überlegungen uns zu einem tieferen Verständnis der Heiligen Schrift führten. Nun erst, seit wir im Schöpfungsbericht nicht mehr eine naturwissenschaftliche Erklärung des Weltursprungs sehen müssen, können wir die Größe und die Glaubhaftigkeit dieses Textes erkennen. Jetzt erst, nach Kant, erkennen wir klarer, dass es sich um einen Text über das Verhältnis von Gott und Mensch zur Schöpfung ist - über ihr Gutsein und die Ehrfurcht, die der Mensch gegenüber der Schöpfung zu wahren hat. Es ist ein Text, der uns bspw. vor esoterischen Spekulationen und damit vor Aberglauben bewahrt, weil die "Himmelslichter" selbst nicht Götter sind, sondern von Gott, dem Herrn über den Kosmos, so auf die Bahnen gesetzt wurden, auf denen sie nun eben laufen. Und wie sie laufen, darüber klären uns die Astronomen auf. All diese Erkenntnisse wiederum sind der Hagia Sophia, der Heiligen Weisheit, zugehörig.


1
 
 Calimero 28. September 2013 
 

@Philalethes

"Wir können das Absolute nur im Wesen Gottes erkennen und in seinen uns geoffenbarten Wahrheiten entgegennehmen ..."

Aber ist diese "Erkennen des Absoluten" letztlich nicht auch nur ein "realativistischer Vorgang"? Schließlich haben wir nur fünf Sinne und ein begrenztes Gehirn, das uns nur zu oft falsche Tatsachen vorspielt, die sich am Tag danach in Luft auflösen.

Ich verstehe ja was Benedikt meint, wenn er zurecht vor der "Diktatur des Relativismus" warnt. Aber wie soll der kognitiv und erfahrungstechnisch begrenzte Mensch jemals das Tal des Relativismus verlassen können?


1
 
 girsberg74 28. September 2013 
 

@ Nada – Beitrag auf @girsberg74

„Spontan fiel mir auf Ihre Frage, wer oder was ein Intellektueller sei, folgende Definition ein. Brockhaus in der 16. Auflage von 1945: Ein Intellektueller sei ‚ein Mensch, der seinem Verstande nicht gewachsen ist’.“

Das ist ja interessant, gilt aber nicht für das gegenwärtige Verständnis von „Intellektueller“ und wohl auch nicht für ein früheres.
Meine Frage: War jene Auflage druckgelegt vor oder nach dem „Umsturz“.


1
 
 Dismas 28. September 2013 

Da sollten wir wachsam aber im Glauben fest,also gelassen bleiben.

Dies ist doch deutlich die Frucht der "Modernismus". Dieser will auf jeden Fall ein Diener des "Zeitgeistes" sein. Und dass dieser zur Zeit gegen den im Lehramt gefestigten katholischen Glauben läuft, spüren wir doch alle. "Ihr seid das Salz der Erde", wir sind somit der Stachel im Zeitgeist, "ein Ärgernis". Und der weiseste Theologe unserer Tage (Papst em.Benedikt) wurde ja geswegen auch hart angegriffen. Lassen wir uns von der Arroganz des Zeitgeistes nicht irre machen. Leider sind die meisten Bischöfe oft „Schoßhündchen des Zeitgeistes“ anstatt „Löwen des Glaubens“ zu sein.


1
 
 Philalethes 28. September 2013 
 

Ja, Jadwiga, da haben Sie eine wahre Erkenntnis ausgesprochen:

„Sind alle die Thesen und Hypothesen, auch die des Rationalismus, nicht relativ? Sie beziehen ... !“

Richtig! Wir Menschen können nichts Absolutes produzieren,es bleibt alles relativ.Wir können das Absolute nur im Wesen Gottes erkennen und in seinen uns geoffenbarten Wahrheiten entgegennehmen.
Es wird so oft von der Vermeidung des Relativismus gesprochen.Das hat aber nur Sinn bei uns von Gott geoffenbarten Wahrheiten: Denn diese Wahrheiten und die daraus abgeleiteten ethischen Vorschriften sollen vor dem Relativismus bewahrt bleiben.Das allein hat Bdkt.XVI. gemeint, als er von Relativismus sprach. Die sonstigen zahlreichen Relativismen unseres menschlichen Daseins kann er gar nicht gemeint haben.Mit diesen müssen wir leben und wir wollen auch mit Irdischem nach unseren relativen Wertvorstellungen umgehen,solange kein moralischer Konflikt entsteht.Was wir wählen,was wir erkunden,was wir erwerben,was wir gestalten etc. geht auch aus unserem Werturteil hervor.Wer möchte das nicht?


2
 
 ctadna 28. September 2013 
 

Der Apostel Paulus sagt:

"Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt?" (1 Kor 1,20)


4
 
 Wiederkunft 28. September 2013 
 

Relativismus

@Suarez genau so ist es. Der Intellektuelle flüchtet vor dem Glauben, den er ist mit seinem Denken, "alles ist relativ, und ich bin der Gescheite der das weis" nicht vereinbar!


1
 
 Nada 28. September 2013 
 

@girsberg74

Spontan fiel mir auf Ihre Frage, wer oder was ein Intellektueller sei, folgende Definition ein. Brockhaus in der 16. Auflage von 1945: Ein Intellektueller sei "ein Mensch, der seinem Verstande nicht gewachsen ist".
Der katholische Christ behält doch stets "1. Kor. 4,7" was hast du, dass du nicht empfangen hättest", im Bewusstsein. Wenn man an die tägliche Apokalypse der verfolgten Christen weltweit denkt, dann beschämt die Lauheit im Bekenntnis der satten Kirchenchristen. Es kommen sicher mal wieder rauere Zeiten hierzulande, wo man als bekennender Christ das Haupt wird erheben müssen. Dann müssen alle aus den Elfenbeintürmen heraustreten, die auf den HERRN getauft sind. Jesus hält nach Nachfolgern Ausschau, die im Falle des Falles ihr Blut vergießen, wie die "Wolke von Zeugen" nicht die "Wolke von Intellektuellen"


2
 
 Fink 28. September 2013 
 

Die katholische Journalistenschule "IFP" in München -

-mit unserer Kirchensteuer finanziert- produziert seit Jahrzehnten "postkatholische Journalisten" ! Im Namen der Kirche. Es ist zum Weinen.


5
 
 jadwiga 28. September 2013 

Danke,@Calimero für ihre Erklärung!

Ich habe da meine Probleme mit den philosophischen Erkenntnissen.
Sind alle die Thesen und Hypothesen, auch die des Rationalismus, nicht relativ? Sie beziehen sich doch schließlich alle auf den Genius der menschlichen Kreatur!


2
 
 Suarez 28. September 2013 

Ausdruck von Dekadenz

Unsere heutige Zeit ist geprägt vom Relativismus, in dem alles unbestimmt bleibt und man sich nicht festlegt. Alles wird dann zu einer Frage des Blickwinkels. Diese Haltung ist mit einem tieferen Glaubensverständnis nicht vereinbar und daher sucht man lieber die Distanz zum Glauben und flüchtet in die Dekadenz des bloßen Zeitvertreibes, der sich durchaus intellektuell geben kann.

Nicht umsonst ist auch der Anteil an Drogensüchtigen unter Intellektuellen so hoch.

Christlicher Glaube verlangt auch Demut, was insbesondere von vielen Intellektuellen als Zumutung empfunden wird, hält man sich doch für die Elite.


3
 
 girsberg74 28. September 2013 
 

Wer oder was ist ein „Intellektueller“?

Bevor man jemanden so einordnet und damit Aussagen macht, wäre es sinnvoll, sich darüber klar zu werden was „intellektuell“ und folglich „Intellektueller“ meint – und hier fehlt mir zur politisch korrekten Vollständigkeit noch das passende Wort analog zu „Liebe Hühnerinnen und Hühner“.

„Intellektueller“ zu sein ist jedenfalls kein Beruf und auch keine reine Gedankenschärfe, denn dann wären Rechner besser.

Bevor man sich in Gedanken verliert, könnte es für die Lebenspraxis helfen, wenn man sich mal umschaut, wer so alles als intellektuell gilt und sein Katholisch-Sein nicht zu verstecken braucht.

Ich sehe da einen, der in Rom lebt, Deutsch spricht und in allen seinen Werken Glaube und Vernunft miteinander verbindet. Wer dessen Werke liest und mit dessen Gedanken etwas anfangen kann, der braucht sich nicht als „katholisch“ zu schämen, falls er auch noch als „Intellektueller“ gilt.

Kurz: Für manches hilft ein Vorbild!


2
 
 Martyria 28. September 2013 

Das ist kein neues Phänomen!

Lange Zeit, nämlich vom ausgehenden 16. bis weit ins 20. Jahrhundert hinein galt in protestantischen Kreisen die Maxime

"catholica non leguntur" (Katholisches wird [prinzipiell] nicht gelesen).

Die postmoderne Zeitgeistgesellschaft hat ganz selbstverständlich das Erbe der genuinen protestantischen Anpassungs- und Überheblichkeitshaltung übernommen.

Insofern ist für mich die Beobachtung des Historikers genauso nachvollziehbar wie banal.


1
 
 HX7 28. September 2013 
 

das ist nicht neu

Man sehe sich einmal die "Truppe" von Jesus an, als er damals auf der Erde wirkte. Bestenfalls war das die Mittelschicht. In extrem kommunistischen Richtungen ist der Glaube eine Fehlentwicklung bzw. Krankheit. Was der Islam intelektuell vom Christentum hält sollte mittlerweile bekannt sein. Der Glaube wird nicht verschwinden, auch wenn es keine "intellektuellen Christen" gibt. Man werfe nur einmal einen Blick in die ersten Jahre der Kirchengeschichte. Möglicherweise ist das sogar heilsam, wenn manche intellektuelle Theologen in Zukunft ohne Nachfolger bleiben.


1
 
 AlbinoL 28. September 2013 

Naja wenn in den Jesuiten Schulen und anderen bewusst nur noch

"post katholische" Intellektuelle ausgebildet werden...


2
 
 myschkin 28. September 2013 
 

Sehr anregende Gespräche

Es gibt oft genug anregende Gespräche, wenn ich mein Katholischsein in die Diskussion bringe. Ich erlebe da keine Herabsetzung, eher ein Staunen, weil ich meistens anders - nämlich als Freigeist - eingeordnet werde. Wer im Gespräch über katholische Standpunkte und die eigene Position dazu Auskunft geben kann, erlebt häufig, dass Nichtkatholiken über katholische Positionen nicht gut informiert sind. Oft sind die Gesprächspartner dann darüber positiv erstaunt, dass die Kirche ihren Vorurteilen nicht entspricht. Viele sind der Meinung, bei der Kirche handele es sich um eine Art Meinungsdiktatur, die den Gläubigen vorschreibe, was sie zu denken hätten. Dass es freilich eine sachbezogene innerkirchliche Diskussionskultur gibt, ist etlichen Nichtkatholiken nicht bekannt.

In etlichen Diskussionen hier in kath.net ist diese Art des sachorientierten Meinungsaustausches übrigens gut zu verfolgen.


2
 
 dominique 28. September 2013 
 

Ein Intellektueller ist ein Arbeiter in den Weinbergen des Diskurses

Arbeiter im Erlösungs-Weinberg des Herrn sind Priester, Verkündiger oder Propheten.
Wer in den Weinbergen der christlichen Diskurse arbeitet, und speziell in jenem des kath. Christentums ist katholischer Theologe oder Denker etc.
Wir machen kein intellektuelles "Jesuitentheater" mehr im Sinne einer Gegenreformation oder "Reformierung der Menschen", ihrer Gesellschaft, Technologien und sonstiger Kompetenzen. Unsere Schnittstelle und Kommunikationsebene zu den Menschen ist unser Glaubenszeugnis.


3
 
 Tin 28. September 2013 
 

Lächerliche Beobachtung

Entweder folgt man in dieser Welt als bekennender römisch-katholischer Christ Jesus von Nazareth, ob Intellektueller, Denker, wie auch immer, oder man lässt es einfach, da man zu feige, zu lau ist.

Die Nachfolge Christi verlangt und will, den Menschen ganz für den Weg, die Wahrheit und das Leben. Wer also Angst vor sterblichen Menschen hat, die sich selbst als Halbgott durch ihren Intellekt gebärden, aber Christus ablehnen, ist dann selbst schuld, sich von den Kindern dieser Welt schwachsinniges als Intellektuelles andrehen zu lassen. Man bedenke, wer sich vor den Menschen zu Christus bekennt (nach seiner Glaubenslehre lebt) zu dem wird sich auch der Menschensohn vor unserem himmlischen Vater bekennen, ob Du Intellektueller bist oder nicht.


4
 
 Stephaninus 28. September 2013 
 

Ja und nein

Für die deutschsprachige "Welt" mag das wohl stimmen, aber andernorts gibt es sehrwohl und gottlob noch katholische Intellektuelle. Die "Amtskirche" (hasse dieses Wort, fällt mir aber an dieser Stelle nichts besseres ein) tut herzlich wenig (in den deutschsprachigen Ländern), katholische Intellektuelle heranzubilden und zu fördern. Teilweise ist die Schuld gar im innersten der Kirche zu suchen: Das - pardon - Grundschullevel von Predigten und anderen Ausdrucksformen des Bodenpersonals des Lieben Gottes ist hierzulande oft alles andere als dazu angetan, intellektuelle Menschen anzuziehen. Wir brauchen dringend eine Niveausteigerung!


3
 
 ASchell 28. September 2013 
 

@Mariatheresia: Sie schreiben, dass Gott in Ihrem Beruf an erster Stelle stehe. Das irritiert mich, denn sollte gerade bei einer Ärztin nicht der Patient an erster Stelle stehen? Vielleicht sehen Sie da keinen Widerspruch, jedoch gibt es zweifellos Situationen, in denen sich Ärzte wiederfinden können und in denen sie wählen müssen zwischen Gott und Patient. (Da kommt es aber, das gebe ich zu, oft auf die fachliche Ausrichtung des Arztes an.)

Zum Thema: Mir ist es völlig egal, ob sich ein Intellektueller als katholisch, buddhistisch, atheistisch oder was auch immer begreift oder bezeichnet. Wenn er etwas Gescheites zu sagen hat, erkenne ich das an, ungeachtet seines Bekenntnisses. Und wenn er Quatsch erzählt, dann ist das eben Quatsch, ob er katholisch ist, atheistisch oder was ganz anderes.


3
 
 Helena_WW 28. September 2013 
 

Die Wortkisten und die Methode die dahinter steckt ist bezeichnend

Nicht nur wenns um sogenannt intelektuell sein geht. Die Methode des angeblich so politisch korrekten Mainstreams, der Wortkisten mit Attributen hat, die er Andersdenkenden schnell anheftet, um sie herabzuwürdigen oder mundtod zu machen. Diese Schubladen Methode, diese negativ labeln mittels Agiprop und Medien. Da sollte man nicht mitmachen oder sich ängstlich anpassen. Sondern die Falschheit die dahinter steckt erkennen, und sich überzeugt zu dem stehen was man glaubt und wer man ist.


2
 
 Calimero 28. September 2013 
 

Undank ist der Welten Lohn

@jadwiga
"Ist das ein Angriff der intellektuellen Welt auf die Dogmen der katholischen Kirche?"

Es ist genau umgekehrt. Die Dogmen wurden postuliert als Abwehrmaßnahme gegen die neuzeitlich-rationalistischen Angriffe auf Kirche und Glauben.
Treppenwitz der (Kirchen-)geschichte.
Der Rationalismus (mit allen Folgeerscheinungen) fand erst durch die mittelalterliche Scholastik Einzug in das westliche Denken.

Undank ist der Welten Lohn.


4
 
 Helena_WW 28. September 2013 
 

Intellektuelle ? oder eher PseudoMöchteGernIntelektuelle?

mehr als in der Überschrift brauche ich doch eigentlich nicht dazu zu sagen. Ob heute oder in der Vergangenheit, die richtig Gescheiten haben auch eine Demut und stellen sich mit ihrer Gescheitigkeit eben _nicht_ arrogant in der Vordergrung und stellen sich _nicht_ anmaßend über andere. Die kennen auch ihre Grenzen, Grenzen des Menschenseins, erkennen die Schöpfung. Die sind dann auch aus tieferer Erkenntnis gläubig und katholisch.


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 Mariatheresia 28. September 2013 
 

Man muß unterscheiden!

Wenn Gerber beklagt, "Selbst ein klar katholisch orientierter Intellektueller wie der Philosoph Robert Spaemann wehre sich gegen eine solche Einordnung", dann ist das nichts, was zu beklagen wäre. Spaemann ist Philosoph, und nicht Berufskatholik! Ich bin Ärztin, und praktizierend katholisch, aber ich klebe nicht das Katholische auf meine Diagnosen drauf! Daß ich katholisch bin, zeigt sich in jeder meiner Lebensäußerungen, es prägt natürlich meine Entscheidungen, weil Gott in meinem Leben und genauso im Beruf an erster Stelle steht. Aber deshalb muß ich nicht ständig betonen, daß ich eine "katholische" Ärztin bin. Wer mich kennt, weiß das sowieso.


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 borromeo 28. September 2013 

Angst

Zitat: "aus Angst in eine Schublade gesteckt und darauf reduziert zu werden".

Angst war für das eigene Leben noch nie ein guter Ratgeber. Um es positiv auszudrücken: An der im Artikel geschilderten Tendenz ist sehr gut abzulesen, daß es gerade eben nicht mutig ist, zeitgeistkonform à la WisiKi & Co. die Kirche zu kritisieren und ständig Forderungen zu stellen, sondern viel mutiger, die Angst zu überwinden, als bekennend katholisch von der Gesellschaft gebrandmarkt zu werden und von selbsternannten "Intellektuellen" in eine Schublade mit der Aufschrift "geistig zurückgeblieben" gesteckt zu werden.

Ich finde öffentliche, katholisch geprägte Äußerungen von Autoren wie Martin Lohmann, Gabriele Kuby, Matthias Matussek, Martin Mosebach, Birgit Kelle, Manfred Lütz et al. daher umso bemerkenswerter und außerordentlich wichtig für unsere Gesellschaft!


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 Civil Qurage 28. September 2013 
 

Schicksal der wahren Intellektuellen

Es war schon oft das Schicksal der wahren Intellektuellen, gegen den Strom zu schwimmen und sich gerade dadurch Lorbeeren zu verdienen. Immer haben sie gegen den Mainstream gekämpft und den Spießern die Leviten gelesen. Zum Begriff Spießer Wikipedia: So werden "engstirnige Personen bezeichnet, die sich durch geistige Unbeweglichkeit, ausgeprägte Konformität mit gesellschaftlichen Normen, Abneigung gegen Veränderungen der gewohnten Lebensumgebung auszeichnen." Heute beherrschen die linken und rechten Katholikenhasser den intellektuellen Mainstream. Aber Geschichte machen sie schon lange nicht mehr. Dazu bedarf es der Querdenker, die den Geist Gottes wieder zum Zentrum ihres Denkens machen, auf Gott hören und sich an anderen Querdenkern, wie dem Papst, orientieren. Aber dazu gehört Mut. Möge Gott ihnen zum Geist den Mut schenken, damit die Welt wieder etwas besser wird.


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 purple 28. September 2013 
 

Echte Intellektuelle haben genug Rückgrat auch für ihre katholischen Wurzeln einzutreten.

Wenn sich einer schon wegen des "Katholischseins" diskriminiert fühlt ist es nicht weit her mit seiner Glaubwürdigkeit als Intellektueller.


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 OStR Peter Rösch 28. September 2013 
 

In Deutschland . . .

. . . sollte man sich mit *römisch-katholisch* attributieren, um sich klar von irrigen Sonderwegen abzugrenzen.


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 jadwiga 28. September 2013 

Ist das ein Angriff der intelektuellen Welt auf die Dogmen der katholischen Kirche?

Muss jetzt, die, durch uns Katholiken so geliebte Muttergottes, etwa auch ihr Titel als Mutter ohne Makel der Erbsünde empfangen, zurückgeben?
Niemals!!!!
Was ein Mensch mit seinem Herz tief ergründen kann, das kann er mit seinem Intellekt nur flüchtig wahrnehmen, denke ich.


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 Marienzweig 28. September 2013 

Der "Zeitgeist" sagt, wo´s lang geht!

Klar kann man erkennen, wie subtil Stimmungen, Meinungen, Trends wirken können.
Wenn selbst Intellektuelle, die sich doch geistig frei und unabhängig wähnen -und insgeheim vielleicht sogar ein bisschen auf uns herabschauen- kaum mehr katholisch genannt werden wollen, zeigt das doch deutlich, wie sehr der vielzitierte "Zeitgeist" inzwischen auch ihr Denken erfasst und allgemein die Macht übernommen hat.
Er erstickt und begräbt alles unter sich, was sich ihm entgegenstellt.
Gab´s da nicht mal in früheren Zeiten ein kleines gallisches Dorf, das heftig Widerstand geleistet hat?
Was ist eigentlich am Katholischsein so schämenswert?
Ist katholisch sein gleichzusetzen mit doof sein?


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