Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  6. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  7. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  8. Republik der Dünnhäutigen
  9. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  10. Die Achillesferse des Teufels
  11. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  12. Manuel Ostermann, Vize-Vorsitzender der Polizeigewerkschaft: „Die Kriminalität explodiert“
  13. US-Bischof Daniel Thomas/Ohio: „Gott hat Transsexualität nicht vorgesehen“
  14. Thomas von Aquin über Migration
  15. "Wir glauben nicht an eine Ökumene der Vermischung, sondern der versöhnten Verschiedenheit"

Der Kampf zwischen Wahrheit und Irrtum war immer und überall derselbe

17. September 2010 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Jeden Tag diese Woche auf kath.net: Exklusive Leseproben von "Apologia pro vita sua" von John Henry Kardinal Newman.


Linz (kath.net)
„Es war schwer einzusehen, weshalb die Eutychianer oder Monophysiten Häretiker gewesen sein sollten, wenn die Protestanten und Anglikaner keine wären. Es war schwierig, gegen die tridentinischen Väter Beweise zu erbringen, die nicht auch gegen die Väter von Chalcedon zeugten, und die Päpste des sechzehnten Jahrhunderts zu verurteilen, ohne auch die des fünften Jahrhunderts zu verurteilen. Das Drama der Religion und der Kampf zwischen Wahrheit und Irrtum war immer und überall derselbe. Die Grundsätze und die Handlungsweise der Kirche waren die gleichen wie damals und die Grundsätze und Handlungsweise der damaligen Häretiker unterschieden sich nicht von denjenigen der heutigen Protestanten. Fast mit Schrecken sah ich das: Es war eine furchtbare Ähnlichkeit, umso furchtbarer, weil sie so still und teilnahmslos zwischen den toten Urkunden aus der Vergangenheit und der fieberhaften Chronik der Gegenwart lag. Der Schatten des fünften Jahrhunderts fiel auf das sechzehnte. Es war, als tauche ein Geist aus den aufgewühlten Gewässern der alten Welt auf mit der Gestalt und den Charakterzügen der neuen Welt. Man konnte die Kirche damals wie heute gebieterisch und ernst, entschlossen, anmaßend und unbarmherzig nennen. Die Häretiker waren schlau, wechselhaft, verschlossen und arglistig, umschmeichelten stets die weltliche Macht und waren nie unter sich einig, außer mit deren Hilfe.


Und die weltliche Macht war jederzeit auf Vergleiche bedacht, versuchte, das Unsichtbare aus der Sicht zu verdrängen und setzte die Zweckmäßigkeit an die Stelle des Glaubens. Was konnte die Fortsetzung der Kontroverse oder die Verteidigung meiner Stellung nützen, wenn ich schließlich für Arius und Eutyches Beweise schmiedete und gegen den großen Dulder Athanasius oder den majestätischen Leo als des Teufels Advokat auftrat? Meine Seele sei bei den Heiligen! Gegen sie soll ich die Hand erheben? Eher soll meine Rechte erlahmen und auf der Stelle verdorren, wie es demjenigen geschah, der sie einstmals gegen einen Propheten des Allerhöchsten erhob! Das Anathema sei ausgesprochen gegen die ganze Sippe eines Cranmer, Ridley, Latimer und Jewel! Die Namen Bramhall, Ussher, Taylor, Stillingfleet und Barrow sollen vom Angesicht der Erde weggefegt werden, ehe ich mich abhalten lasse, in Liebe und Verehrung zu den Füßen jener niederzusinken, deren Bild beständig vor meinen Augen steht und deren Worte voll Wohllaut immer in meinen Ohren und auf meiner Zunge sind!“

Kaum hatte ich dieses Studium beendet, als mir von Freunden, die der Sache Roms besser gesinnt waren als ich, die Dublin Review vom August desselben Jahres übergeben wurde. Sie enthielt einen Artikel über den „anglikanischen Rechtsanspruch“ von Bischof Wiseman. Dies war ungefähr Mitte September. Er handelte von den Donatisten und brachte sie in Verbindung mit dem Anglikanismus. Ich las ihn, konnte aber nicht viel daraus entnehmen. Die donatistische Streitfrage war mir, wie ich oben anführte, schon seit ein paar Jahren bekannt. Der Fall stand zur anglikanischen Kirche in keiner Parallele. Der hl. Augustinus schrieb in Afrika gegen die Donatisten in Afrika. Sie bildeten eine Partei, die mit ihrem Fanatismus ein Schisma in der afrikanischen Kirche erzeugte, darüber hinaus reichte ihr Einfluss nicht. Es war eine Angelegenheit zwischen zwei Altären, zwischen zwei Bischöfen, die um denselben Stuhl stritten, ähnlich wie zwischen den Eidverweigerern in England und der Staatskirche, nicht die Angelegenheit zwischen zwei Kirchen, wie es der Fall war bei Rom und den orientalischen Monophysiten. Aber mein Freund, damals wie jetzt ein gewissenhaft religiöser Mann, der mir sehr teuer und übrigens noch Protestant ist, wies auf die ausgezeichneten Worte des hl. Augustinus hin, die in einem Auszug in der Review enthalten und meiner Aufmerksamkeit entgangen waren. Sie lauteten: „Securus judicat orbis terrarum“ (sicher urteilt der Erdkreis).

APOLOGIA PRO VITA SUA
Geschichte meiner religiösen Überzeugungen
John Henry Kardinal Newman
13,5 x 20,5 cm, gebunden, 448 Seiten
Euro 25,60
Mit einem Beitrag von Joseph Kardinal Ratzinger, Papst Benedikt XVI


Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch nur Inlandportokosten.

Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Theologie

  1. „Ich wünsche mir gebildete Laien!“ – Newman hätte Martin Lohmann als Beispiel genommen
  2. Zahl der Theologiestudenten in Passau in drei Jahren versiebenfacht - Von 21 auf 140 Studienanfänger
  3. US-Theologe: Es ist nicht katholisch, wenn man ständig das Lehramt kritisiere
  4. ‚Veritatis splendor – der 30. Jahrestag einer vergessenen Enzyklika’
  5. Knalleffekt am Aschermittwoch: Vier Synodale verlassen den "Deutsch-Synodalen Irrweg"
  6. Roma locuta causa finita
  7. Es reicht
  8. Liebe kann wachsen
  9. Ratzinger-Preis 2021 für zwei in Österreich lehrende Theologen
  10. Das Mahl des Lammes






Top-15

meist-gelesen

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  3. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  6. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  7. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  8. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  9. Die Achillesferse des Teufels
  10. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  11. Republik der Dünnhäutigen
  12. Thomas von Aquin über Migration
  13. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  14. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  15. Legenden vom Heiligen Nikolaus

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz