Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  2. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  5. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  6. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  7. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  8. Irischer Priester vergibt Mann, der ihn erstechen wollte
  9. „Wie retten wir die Welt?“
  10. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  11. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  12. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche
  13. "Gebet ist die wahre Kraft, die in der Kirche die Einheit aller fördert"
  14. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?
  15. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten

Mixa nur dann zum Rücktritt geraten, wenn Vorwürfe bewiesen wären

3. August 2010 in Deutschland, 37 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Regensburger Bischof Müller: Der Hauptvorwurf gegen Bischof Mixa, dass er Kinder missbraucht haben soll, ist schnell in sich zusammengefallen. Das relativiert andere Vorwürfe.


München (kath.net)
Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller hält den Rücktritt des Augsburger Bischofs Walter Mixa für unnötig und hat den Münchner Erzbischof Reinhard Marx wegen dessen Vorgehen bei der Aufklärung von Missbrauchsskandalen kritisiert. In einem Interview mit der "Süddeutschen" spricht Müller davon, dass sexueller Missbrauch von Kindern schreiendes Unrecht ist, allerdings haben haben die Proportionen in der Berichterstattung nicht gestimmt. "Kirchliche Mitarbeiter sind für 0,1 Prozent dieser Untaten verantwortlich. Aber es gab 70.000 Berichte zu Kirche und Missbrauch in den letzten vier Monaten." Der Regensburger Bischof lehnt daher eine Kollektivbeschuldigung ab.

Auf die Frage, ob es richtig war, dass die Erzbischöfe Reinhard Marx und Robert Zollitsch Mixa zum Rücktritt gedrängt haben, erklärt Müller: "Das haben sie nicht getan. Der Hauptvorwurf gegen Bischof Mixa, dass er Kinder missbraucht haben soll, ist schnell in sich zusammengefallen. Das relativiert andere Vorwürfe."

Für den Bischof bleiben bei den Vorwürfen gegen Mixa Ungereimtheiten. "Es wäre notwendig gewesen, erst einmal die Vorwürfe von unabhängiger Seite fachkundig zu prüfen. Im Bericht des sogenannten Sonderermittlers bleiben Ungereimtheiten."


Er hätte Mixa nur dann zum Rücktritt geraten, wenn die schweren Vorwürfe bewiesen wären. "Wir müssen aber kritischer werden gegenüber öffentlich inszenierter Kritik, die nur jemanden weghaben will. Mit Urteilen über andere sollte man ohne genaue Kenntnisse der Faktenlage sehr zurückhaltend sein. Zumal wenn sich nun herausstellt, dass die Vorwürfe gar nicht so gravierend sind, wie es mit dem vorgetäuschten Missbrauch nahegelegt wurde.", betont Müller. Der Regensburger Bischof betont dann, dass Mixa immer gesagt habe, dass er niemanden misshandelt habe und die damals tätigen Ordensschwestern die Vorwürfe so nicht bestätigen können. Über die inhaltliche und juristische Beurteilung der eidesstattlichen Versicherungen könne er sich kein Urteil erlauben.

Kritik übt Müller schließlich daran, dass der Münchner Erzbischof Marx den Abt von Ettal wegen der Missbrauchsfälle im Kloster zum Rücktritt gedrängt habe. Anschließend bekam er vom Papst dafür eine Ermahnung. Wörtlich sagte der Regensburger Bischof dazu: "Offiziell wurde festgestellt, der Abt habe sich keiner Versäumnisse schuldig gemacht. Ich selbst habe weder genügend Kenntnis der Vorgänge noch die entsprechende Zuständigkeit, um hier Stellung zu beziehen. Bei Personalentscheidungen muss immer die Gerechtigkeit an erster Stelle stehen. Ich würde niemanden opfern, nur um ein Problem weniger zu haben."

Bischof Müller erinnerte dann daran, dass die Kirche Gottes Werk ist und die Menschen in seinem Dienst stehen. Einige Orden seien ihm derzeit zu defensiv. "Wer sich zurückzieht, wirkt nicht anziehend. Die letzten Monate haben dazu beigetragen, dass Menschen mit lockerer Verbindung zur Kirche, der Familie Gottes, ausgetreten sind. Das tut uns als ihren Brüdern und Schwestern sehr weh. Andere aber sagen: Jetzt setzen wir uns erst recht ein! Ich sehe die Situation nicht negativ. Wir haben gute Leute in den Priesterseminaren und auch ein hervorragendes Engagement der Laien. Vielleicht wird unsere Herde kleiner, aber nicht verzagter."

Den Priestermangel möchte Müller mit Gebet und guter Jugendseelsorge begegnen. Er erinnerte aber auch daran, dass im Bistum Regensburg alle Pfarreien ihren Pfarrer haben. Nichts hält der Regensburger Bischof von den Ideen vom Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, der in einem Interview den Zölibat in Frage stellen wollte. "Wer theologisch nachdenkt, wird bei der Position des II. Vatikanischen Konzils zum Verhältnis von Priesteramt und Zölibat ankommen und an der bisherigen Ordnung festhalten." Müller verteidigt auch den Zölibat und weist Forderungen nach der Zulassung von viri probati (erfahrene verheiratete Männer) zum Priesteramt zurück: "Alle Bischofssynoden jüngster Zeit haben sich mehrheitlich dagegen ausgesprochen. Die Kirche ist kein weltlicher Betrieb, der sich irgendwie Mitarbeiter sucht, sondern die Stiftung Gottes. Es wird Menschen geben, die freiwillig auf die Ehe verzichten um des Himmelreiches willen (Matthäus 19). Der Zölibat gibt dem Priester eine größere Freiheit im Dienste Christi, nämlich der ganzen Gemeinde ein Vater und Hirte zu sein."

Foto: (c) kath.net


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Bischof Gerhard Ludw

  1. Früherer Glaubenspräfekt Kardinal Müller wird 70
  2. Du hast die klaren Überlieferungen des Glaubens verteidigt
  3. Erzbischof Müller: Prozess gegen Wulff unverständlich
  4. Justizministerin meint: Müllers Pogrom-Vergleich 'geschmacklos'
  5. Papstbruder: Wünsche Müller Zeit für die Einarbeitung
  6. Kardinal: Müller 'hervorragend geeignet' für Glaubenskongregation
  7. Erzbischof Müller zum Präfekten der Glaubenskongregation ernannt
  8. Papst beruft Bischof Müller in Einheitsrat und Bildungskongregation
  9. Eine parasitäre Existenzform
  10. Bischof Müller: Bischöfe sind nicht an allem schuld







Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  2. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  5. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  6. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  7. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  8. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  9. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  10. Kardinal Parolin leitet die Papstwahl
  11. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  12. George Weigel: Konklave ist Richtungsentscheidung
  13. Das Konklave beginnt am 7. Mai
  14. „Wie retten wir die Welt?“
  15. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz