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,Heute wird man öffentlich angeklagt und vors Medientribunal gezerrt’

1. Oktober 2007 in Interview, keine Lesermeinung
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Fürstin Gloria von Thurn und Taxis spricht im KATH.NET-Interview über Eva Herman, Kardinal Meisner, Kunst und Glaube, Summorum Pontificum, Gabriele Pauli und Papst Benedikt.


Regensburg (www.kath.net)
Was derzeit in Deutschland rund um Eva Herman und Kardinal Meisner abläuft, erinnere sie an die Zeit vor der Inquisition. Das meinte Fürstin Gloria von Thurn und Taxis im KATH.NET-Exklusiv-Interview.

Es erinnere sie „an die Zeit, wo es noch keine geregelte Rechtsprechung gab und ein Beschuldigter ohne Verfahren verurteilt werden konnte“, sagte sie im Gespräch. Das Interview führte Roland Noé.

KATH.NET: In Deutschland gibt es seit einiger Zeit heftige Debatten rund um zwei Personen. Eva Herman wurde wegen einer vermeintlichen problematischen Äußerung entlassen; Kardinal Meisner stand unter Beschuss, weil er den Begriff „entartet“ verwendete. WELT-Korrespondent Paul Badde sprach davon, dass es in Deutschland eine Art „Wortpolizei“ gebe. Was sagen Sie dazu?

Gloria von Thurn und Taxis: Mich betrübt die Tatsache, dass wir eben doch nicht in einer freien Gesellschaft leben. Es gibt zwar keine eigentliche Behörde die offiziell über das wacht, was gesagt werden darf, aber das Erschreckende ist, dass die Menschen diese Überwachung freiwillig selbst besorgen.

Heute wird man öffentlich angeklagt und vors Medientribunal gezerrt, ohne sich adäquat verteidigen zu können. Ob zu Recht oder nicht – der Angeklagte ist gebrandmarkt und gesellschaftlich out. All das erinnert an die Zeit vor der Inquisition. Also an eine Zeit, wo es noch keine geregelte Rechtsprechung gab und ein Beschuldigter ohne Verfahren verurteilt werden konnte.

KATH.NET: Sind Kunst und Glaube heute ein Gegensatz? Wie schätzen Sie das ein?

Gloria von Thurn und Taxis: Ich bedauere es sehr, dass die großen Künstler unserer Zeit sich überhaupt nicht mit sakralen Themen befassen. Wenn, dann geschieht das eher zufällig oder- was sehr traurig ist – auf blasphemische Art. Das mag wohl daran liegen, dass die Kirche über Jahrhunderte das Kunstmäzenatentum bestimmt hat und der wichtigste Auftraggeber war.

So wie man heute nicht mehr in der gleichen Art gegenständlich malt wie vor 400 Jahren, weil das die damaligen Künstler besser konnten und heute andere Medien und eine andere Formensprache herrschen, so will man sich womöglich unterbewusst aus der Jahrhunderte alten kirchlichen Auftragsdominanz lösen.

Man könnte auch sagen: Die Kunst hat sich emanzipiert. Trotzdem bleibt ein Künstler immer auch ein Suchender. Und da kann es durchaus sein, dass ganz und gar unterbewusst wunderschöne sakral wertvolle Werke entstehen.

Gerade hat sich ein junger Künstler, der russische Jude Matvey Levenstein ein Jahr lang in Rom aufgehalten und sich von den Altären in den Kirchen inspirieren lassen. Dabei sind wunderbare sensible Ölbilder entstanden, die man durchaus auch als Andachtsbild nutzen könnte. Seine Werke werden in der Galleria Lorcan O’Neill in Rom ausgestellt.

KATH.NET: Seit 14. September ist das Motu Proprio Summorum Pontificum in der Kirche gültig. Was halten Sie davon? Haben Sie persönlich einen Zugang zur „Alten Messe“?

Gloria von Thurn und Taxis: Der Ausdruck „Alte Messe“ gefällt mir nicht. Es ist die junge Messe der Ewigkeit! Ich würde auch gern den Ambrosianischen oder den Ritus von Braga erleben dürfen, wenn das möglich wäre. Die genauen und detaillierten Rubriken in der Form der heiligen Messe von 1962 erleichtern dem Priester die würdige Feier und schützen die Gläubigen vor priesterlichen Absonderheiten.

Ich mag auch, dass man nicht ununterbrochen laut beten und singen muss, weil das von der Frömmigkeit und der Sammlung ablenken kann. Aber eine würdig gefeierte Messe im neuen Ritus liebe ich auch sehr, allerdings bin ich kein Fan von nicht liturgisch gekleideten Laien im Altarraum oder gar Damen. Aber in solchen Dingen bin ich eben hoffnungslos altmodisch.

KATH.NET: CSU-Landrätin Gabriele Pauli hat diese Woche gefordert, dass Ehen in Deutschland nur mehr sieben Jahre andauern sollen und anschließend automatisch enden, wenn sich beide Partner nicht aktiv dafür entscheiden. Was sagen Sie zu diesem Vorschlag?

Gloria von Thurn und Taxis: Cabaret!!

KATH.NET: Vor etwa einem Jahr besuchte Papst Benedikt XVI. Bayern und Regensburg. Was hat der Besuch für Bayern und speziell für das Bistum Regensburg gebracht?

Gloria von Thurn und Taxis: Der Papst ist natürlich immer ein gern gesehener Gast. Da entdecken auch die U-Boot-Christen ihr Katholisch-Sein, das ist schon mal sehr gut.Jeder Papstbesuch ist ungeheuer wertvoll, denn er ist mit großen Gnaden verbunden. Bei uns in der Familie hat sich während des Papstbesuches eine Bekehrung ereignet.

Durch die Persönlichkeit und Liebenswürdigkeit des Papstes fasziniert, hat sich ein Mitglied der Baptisten entschlossen, sich tiefer mit der katholischen Kirche zu befassen und ist mittlerweile katholisch geworden. Regensburg ist durch den Besuch des Heiligen Vaters insgesamt bedeutender geworden.

KATH.NET: Danke für das Interview!



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