Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  2. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  3. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  4. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  5. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  6. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  7. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  8. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  9. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  10. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  11. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  12. Der Anker und der Mann mit dem hörenden Herzen
  13. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?
  14. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  15. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"

Gibt es doch eine abgestufte Menschenwürde?

vor Minuten in Deutschland, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Warum die Entscheidung des Bundestags wirklich ein Dammbruch ist Ein Kommentar von Hartmut Steeb


BRD (idea)
In einer Sternstunde des Deutschen Bundestags wurde 1990 alle Fraktionen hinweg das Embryonenschutzgesetz verabschiedet. Darin ist klar formuliert, daß menschliches Leben mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle zustande kommt. Und folgerichtig wurde darin auch festgelegt, daß an einem solchen Menschen, also dem ungeborenen, keine Eingriffe zu Forschungszwecken gemacht werden dürften. Die Entscheidung der Mehrheit des Deutschen Bundestags, den Import von Stammzellen nach Deutschland zu Forschungszwecken zuzulassen, bricht mit dieser klaren Übereinkunft. Denn Menschenwürde kann es ja nur brutto geben. Entweder sie steht allen Menschen von der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle zu oder sie verliert ihre Substanz. Ab wann sonst soll der nach Artikel 1 unseres Grundgesetzes notwendige Verpflichtung zur Achtung und zum Schutz der “Würde des Menschen” “durch alle staatliche Gewalt” beginnen?

Tötung von Menschen für eine “Ethik des Heilens”?

In den Abtreibungsdebatten wurde immer wieder leutselig argumentiert, man könne das ungeborene Kind nicht gegen die Mutter schützen, weil es ja nun eben körperlich ganz eng mit ihr verbunden sei. (Das hat mich nie überzeugt, zumal bekannt ist, daß die meisten Abtreibungen durch den Druck der Männer zustande kommen.) Aber jetzt dreht man die Argumentation wieder um und will den ungeborenen Menschen außerhalb des Mutterleibes nicht mehr die gleiche Würde zusprechen, wie denen im Mutterleib und sie eben dann unter gewissen Umständen doch der Forschung zur Verfügung stellen. Aber nun hat sich der Bundestag ja eben nicht für die absolute Forschungsfreiheit entschieden, weil offenbar die Mehrheit – Gott sei Dank – immer noch davon ausgeht, daß das nicht sein darf. Aber ist es dann nicht eine verabscheuungswürdige Doppelmoral, daß man sich gerne jener bedient, die das alles ganz anders sehen, sich nicht im gleichen Verständnis um die Menschenwürde kümmern und deshalb problemlos sogenannte “überzählige” Embryonen herstellten und zur Forschung bereitwillig abgeben? Und was ist das denn noch für eine “Ethik des Heilens”, wie sie etwa vom früheren CDU-Generalsekretär und evangelischen Theologen Peter Hintze in der Debatte vertreten wird, die die Tötung von Menschen dafür in Kauf nimmt?

Es müssen neue Dämme errichtet werden

Nun will man mit dem Kompromiß nur auf jene Stammzellen zurückzugreifen erlauben, die bereits keine andere Zukunft mehr vor sich haben. Aber aufgepaßt! Die Entscheidung im Bundestag fiel so aus, weil sich die Befürworter größerer Freiheiten in ihrer großen Mehrheit dazu entschieden haben, jetzt wenigstens erst einmal den Kompromiß anzunehmen.

Auch das spricht eindeutig dafür, daß dies der Einstieg in den Ausstieg vom Embryonenschutzgesetz ist. Die jetzige Entscheidung ist ja “nur” ein weiterer Dammbruch in einer Reihe von Entscheidungen früherer Jahre, die zum immer weiteren Substanzverlust bei der Achtung und beim Schutz der Menschenwürde führten. Ich bin sehr dankbar, daß sich die Vorsitzenden des Rats der EKD und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz eindeutig gegen die drohende Entscheidung des Bundestages gewandt hatten. Weil die jetzt getroffene Entscheidung aber im Lichte der jahrzehntelangen menschenverachtenden Rechtsentwicklung gegenüber ungeborenen Menschen liegt, ist jetzt noch mehr nötig, als dafür einzutreten, “damit dieser Beschluß nicht zu einem Dammbruch führt” (Presseerklärung der EKD und der Bischofskonferenz nach der Entscheidung im Bundestag). Eine grundsätzliche Umkehr nicht nur der Politik sondern auch der Kirchen, ist nötig. Wir brauchen ein Nein zur Tötung ohne jedes Ja. Dafür müssen neue Dämme errichtet werden. Das biblische Gebot “Du sollst nicht töten” muß wieder uneingeschränkt gelten.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Klonen

  1. Im geheimen Labor
  2. Klonen von Embryonen: 'Kein Durchbruch, sondern Horrormeldung'
  3. Schweiz: Protest gegen Bericht über Klonen von Menschen
  4. Kritik an Klonexperimenten in Südkorea und Großbritannien
  5. Umstrittene Preisvergabe: Machen Steuergelder das Klonen salonfähig?
  6. UN-Generalversammlung verabschiedet Anti-Klon-Deklaration
  7. UNO stimmt für totales Klonverbot
  8. Wirbel um Medizinpreis für Schöpfer des Klonschafs Dolly
  9. Bioethikexperte: Klon-Kompromiss ist Schritt in die richtige Richtung
  10. EU-Abgeordnete vor UNO-Abstimmung für umfassendes Klonverbot







Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  2. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  5. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  6. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  7. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  8. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  9. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  10. Der Volkspapst – Was bleibt vom Franziskus-Pontifikat?
  11. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  12. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  13. Papst Franziskus wurde nun in Santa Maria Maggiore beigesetzt
  14. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  15. Papst-Beerdigung findet im kleinen Kreis statt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz