
Wegen Predigten im Internet: China verhaftet Dutzende Pastorenvor 4 Tagen in Chronik, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Online-Unterdrückung von Religionen nimmt im Reich der Mitte zu - Begründung der Verfolgung mit "nationaler Sicherheit" und Kampf gegen "Extremismus".
Peking (kath.net/ KAP)
In China hat die Polizei in Shanghai, Peking, Henan und weiteren Regionen Dutzende Pastoren festgenommen. Unter den Festgenommenen sei auch der prominente Pastor Jin Mingri, Gründer der staatlich nicht genehmigten Zion Kirche in Beihai, berichtete das Nachrichtenportal Radio Free Asia (RFA). Jin und den anderen Festgenommenen werde die illegale Nutzung von Online-Netzwerken vorgeworfen. Die meist illegalen Hauskirchen wie die in vielen chinesischen Städten präsente Zion Kirche nutzen das Internet für Onlinemessen und -predigten.
Chinas kommunistische Führung hat im vergangenen September umfassende Vorschriften zur Kontrolle der Online-Aktivitäten von Geistlichen erlassen. Die Vorschriften der "Nationalen Verwaltung für religiöse Angelegenheiten" gelten für alle in China tätigen Geistlichen, einschließlich derer aus Hongkong, Macau und Taiwan sowie für ausländische Geistliche auf dem chinesischen Festland. 
Online-Predigten und Religionsunterricht sind nur für registrierte religiöse Organisationen wie Tempel, Kirchen und Seminare mit einer staatlichen Lizenz für Internet-Religionsinformationsdienste zugelassen. Die Nutzung privater Social-Media-Konten, Livestreams, WeChat-Gruppen oder informelle Foren ist für die Verbreitung religiöser Lehren verboten. Geistliche dürfen zudem keine generative KI zur Produktion oder Verbreitung religiöser Inhalte nutzen. Ebenfalls verboten sind die "Unterstützung oder Teilnahme" an "religiöser Infiltration aus dem Ausland".
Die Verfolgung von Religionen wird in China mit der "nationalen Sicherheit" und dem Kampf gegen "Extremismus" begründet. Präsident Xi Jinping propagiert eine "vereinigende Ideologie". Mit dem Vatikan besteht ein Abkommen, das insbesondere die Ernennung von katholischen Bischöfen regelt. Dennoch kommt es auch hierbei immer wieder zu Spannungen.
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