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Karsamstag: der Abstieg Christi in das Reich des Todes als die Vollendung göttlicher Liebe

vor 2 Tagen in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Die Tiefe des Karsamstags. Kein Herz ist zu verschlossen, keine Nacht zu dunkel, kein Grab zu versiegelt für die Liebe Gottes. Christus tritt in die Finsternis, um jeden an der Hand zu nehmen und ins Licht zu führen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, ein Gerechter für Ungerechte, damit er euch zu Gott hinführe, nachdem er dem Fleisch nach zwar getötet, aber dem Geist nach lebendig gemacht wurde. In ihm ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt“ (1 Petr 3,18-19).

Papst Leo XIV. setzte in seiner Katechese bei der heutigen Generalaudienz seine Betrachtung über das Geheimnis des Karsamstags fort: „Es ist der Tag des österlichen Geheimnisses, an dem alles unbeweglich und still zu sein scheint, während sich in Wirklichkeit eine unsichtbare Heilstat vollzieht: Christus steigt in das Reich der Unterwelt hinab, um allen, die in der Finsternis und im Schatten des Todes waren, die Botschaft der Auferstehung zu bringen“. Dieses Ereignis, so der Papst, das die Liturgie und die Tradition überliefert haben, stelle die tiefste und radikalste Tat der Liebe Gottes zur Menschheit dar:  „Es genügt nicht zu sagen oder zu glauben, dass Jesus für uns gestorben ist: Es gilt zu erkennen, dass die Treue seiner Liebe uns dort aufsuchen wollte, wo wir uns selbst verloren hatten, dorthin, wo nur die Kraft eines Lichtes vordringen kann, das imstande ist, das Reich der Finsternis zu durchqueren“.

Die biblische Vorstellung von der Unterwelt sei weniger ein Ort als eine Existenzweise, so der Papst, „jene Bedingung, in der das Leben seiner Kraft beraubt ist und Schmerz, Einsamkeit, Schuld und Trennung von Gott und den anderen herrschen“. Christus erreiche uns auch in diesem Abgrund, er überschreite die Tore dieses Reiches der Finsternis: „Er tritt, sozusagen, in das Haus des Todes ein, um es zu leeren, um seine Bewohner zu befreien, indem er sie einen nach dem anderen an der Hand nimmt“. Es sei dies die Demut eines Gottes, der nicht vor unserer Sünde einhalte, der sich nicht vor der extremen Ablehnung des Menschen fürchte.


Der Papst erinnerte an das Wort aus dem ersten Petrusbrief, wo es heißt, dass Christus „zu den Geistern gegangen ist, die im Gefängnis waren, und ihnen gepredigt hat“ (vgl. 1 Petr 3,19). Dieses Bild finde sich ausführlicher im apokryphen Nikodemus-Evangelium: „Nach dieser Überlieferung hat der Sohn Gottes die tiefste Finsternis betreten, um auch den Letzten seiner Brüder und Schwestern zu erreichen und auch dorthin sein Licht zu tragen. In dieser Handlung liegen die ganze Kraft und die ganze Zärtlichkeit der Osterbotschaft: Der Tod ist niemals das letzte Wort“.

Der Abstieg Christi sei nicht nur ein Ereignis der Vergangenheit, sondern betreffe das Leben aller Menschen.  Die Unterwelt sei nicht nur die Bedingung der Verstorbenen, sondern auch derer, die den Tod aufgrund des Bösen und der Sünde erlebten. So sei dies auch „die tägliche Hölle der Einsamkeit, der Scham, der Verlassenheit, der Mühsal des Lebens. Christus tritt in all diese dunklen Realitäten ein, um uns die Liebe des Vaters zu bezeugen. Nicht um zu richten, sondern um zu befreien. Nicht um zu beschuldigen, sondern um zu retten“.

Die Kirchenväter hätten in Schriften von außerordentlicher Schönheit diesen Augenblick als Begegnung zwischen Christus und Adam beschrieben, als Bild für jede Begegnung zwischen Gott und dem Menschen: „Der Herr steigt dorthin hinab, wo der Mensch sich aus Furcht versteckt hat, und er ruft ihn beim Namen, er nimmt ihn an der Hand, er richtet ihn auf, er führt ihn zurück ins Licht“. In den östlichen Ikonen der Auferstehung werde Christus dargestellt, wie er die Tore der Unterwelt zerbricht und Adam und Eva an den Handgelenken fasst: „Er rettet nicht nur sich selbst, er kehrt nicht allein ins Leben zurück, sondern zieht die ganze Menschheit mit sich. Das ist die wahre Herrlichkeit des Auferstandenen: Es ist Macht der Liebe, es ist Solidarität eines Gottes, der sich nicht ohne uns retten will, sondern nur mit uns“. So sei der Karsamstag der Tag, an dem der Himmel die Erde in ihrer Tiefe heimsucht: „Es ist die Zeit, in der jeder Winkel der Menschheitsgeschichte vom Licht der Auferstehung berührt wird. Und wenn Christus bis dorthin hinabsteigen konnte, dann kann nichts von seiner Erlösung ausgeschlossen werden. Nicht unsere Nächte, nicht unsere ältesten Schuldverstrickungen, nicht unsere zerbrochenen Bindungen“.

Der Abstieg Gottes sei kein Scheitern, sondern Vollzug seiner Liebe: „Es ist keine Niederlage, sondern der Weg, durch den er zeigt, dass kein Ort zu fern, kein Herz zu verschlossen, kein Grab zu versiegelt ist für seine Liebe. Das tröstet uns, das trägt uns. Und wenn es uns manchmal scheint, den Grund berührt zu haben, erinnern wir uns: Das ist der Ort, von dem Gott imstande ist, eine neue Schöpfung zu beginnen“. Der Karsamstag, so Papst Leo XIV., sei so die stille Umarmung, in der Christus die ganze Schöpfung dem Vater darstellt, um sie in den Heilsplan zurückzuführen.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern, beim Durchschreiten der Heiligen Pforte erinnern wir uns daran, dass wir in Christus aus dem Tod ins Leben hinübergegangen sind. Erneuern wir unseren Glauben an den Auferstandenen, dessen Licht die Dunkelheit dieser Welt und unserer Herzen erhellt.

Foto (c) Vatican Media

 


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Lesermeinungen

 matthieu vor 2 Tagen 
 

bewegend

Das sind großartige Worte und Beschreibungen der Heilstat Christi. Danke, lieber Papst Leo


4
 

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