Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  6. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  7. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  8. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  9. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  10. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  11. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  12. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  13. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz
  14. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  15. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“

„Warum wurden wir nicht um Rat gefragt, als Englands große Kathedralen zu Nachtclubs wurden?“

25. September 2024 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Philip Campbell kritisiert im „Catholic Herald” die Nutzung der großartigen historischen Kathedralen in England – Die Kathedrale von Manchester sei „Gastgeber der Gothic-Rockband Corpus Delicti“ gewesen mit ihren äußert vulgären Songtexten


London (kath.net/pl) „Als eine Gruppe von Christen an einem kühlen Abend im Februar dieses Jahres vor der Kathedrale von Canterbury stand, Hymnen sang und als Wiedergutmachung für die sogenannten ‚Silent Discos‘ betete, die in diesem heiligen Raum stattfanden, wurde ihnen gesagt, dass sie überreagierten.“ Darauf macht Philip Campbell im renommierten britischen „Catholic Herald“ aufmerksam. Es sei doch nur eine „Silent Disco“, wurde in offiziellen Statements vertreten. Dies werde helfen, Leute anzulocken, außerdem brauche die Kathedrale das Geld. „Den Katholiken wurde gesagt, dass es sie sowieso nichts angehe.“ Verantwortlich für diese Nutzung der historischen (ursprünglich katholischen, jetzt anglikanischen) Kathedralen ist die anglikanische „Church of England“.

Seitdem habe es „trotz weit verbreiteter Kritik und einer Petition mit über 3.000 Unterschriften eine weitere Disco in der Kathedrale von Canterbury“ gegeben, „ausgerechnet am Fest Mariä Himmelfahrt, zusammen mit Dutzenden anderer ähnlicher Veranstaltungen im ganzen Land“., schildert Campbell weiter. So werde „die Peterborough Cathedral, die letzte Ruhestätte von Katharina von Aragon … im November nicht nur eine, sondern gleich zwei Clubnächte veranstalten. Die erste Veranstaltung – ‚Ibiza Classics‘ – findet am Allerseelentag statt. Sie werden bemerken, dass man inzwischen sogar den Vorwand, diese Veranstaltungen seien ‚still‘, aufgegeben hat.“


Der Autor weist darauf hin, dass „wenn man in England und Wales die Nutzung eines Gebäudes ändern möchte, man eine Baugenehmigung für eine ‚wesentliche Nutzungsänderung‘ beantragen“ müsse. „Damit soll der Gemeinde die Möglichkeit gegeben werden, mitzureden und Einwände zu erheben. Die Bestimmung erkennt an, dass ein Gebäude und das, was sein Eigentümer damit macht, wesentliche Auswirkungen auf die umliegende Gemeinde hat.“ Doch habe „die Church of England hat niemanden konsultiert, als es darum ging, diese heiligen Orte in Musiklokale umzuwandeln. Warum haben wir ein Gesetz, das einen Ladenbesitzer daran hindert, sein Geschäft in ein Haus umzuwandeln, der Church of England aber erlaubt, altehrwürdige Kathedralen in Nachtclubs umzuwandeln, ohne auch nur eine einzige Person um Rat zu fragen?“

Dann wird der Journalist deutlich: „Diese unverschämten und selbstgerechten Zurschaustellungen werden noch dadurch verschlimmert, dass es klare und lautstarke Opposition gibt. Es scheint, als hätten die Mächtigen entschieden, dass die Zukunft dieser alten heiligen Orte eine von Laserlichtern und wilden Raves sein soll.“

Er schildert weiter, dass die Kathedrale von Manchester dies schon seit geraumer Zeit zu tun scheine. „Sie vermarktet sich auf ihrer Website sogar als ‚ein idealer Ort für eine Reihe von vielseitigen Veranstaltungen, Konzerten, Markeneinführungen, Konferenzen und intimen Gourmet- und Gala-Dinners‘.“

So sei diese Kathedrale Anfang des Jahres „Gastgeber der Gothic-Rockband Corpus Delicti, deren Songtexte so vulgär sind, dass sie eher in Dantes siebten Höllenkreis als in eine Kathedrale aus dem 15. Jahrhundert gehören“, beschreibt er.

Auch wenn die Finanzlage der Church of England angespannt und die Instanthaltung der alten Kathedralen teuer seien, sei er sich sicher: „Aber wenn Sie die breite Öffentlichkeit bitten würden, eine kreative Liste alternativer Nutzungsmöglichkeiten für diese Kathedralen zu erstellen, bezweifle ich, dass viele, selbst die glühenden Atheisten, Nachtclubs ganz oben auf ihre Liste setzen würden.“

Campbell erläutert: „Unsere Kathedralen haben einen besonderen Platz in der englischen Psyche. Sie sind ‚tief mit der Geschichte und Identität der Nation verflochten‘ und stehen ‚als Symbol der Kontinuität in einer sich rasch verändernden Welt‘, um es mit den Worten von Roger Scruton auszudrücken. Viele von uns, auch wenn sie nicht der Church of England angehören, haben ein Interesse an diesen Gebäuden, sei es spiritueller oder sentimentaler Natur.“

Der Journalist schließt seinen kraftvollen Kommentar mit dem Hinweis, dass „diese Gebäude“ „besonders für Katholiken … eine heilige Qualität“ hätten. „Sie enthalten viele Reliquien und waren im Laufe der Jahrhunderte Schauplatz zahlreicher Messen. Wie Scruton sagte, kann man in der Stille dieser alten Kirchen ‚die angesammelten Gebete von Generationen spüren, das stille Zeugnis des Glaubens, das Jahrhunderte der Unruhe und des Wandels überdauert hat.‘ Deshalb sind diese Ereignisse so skandalös. Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir sagen, es reicht.“

Foto: Blick in die Kathedrale von Manchester (c) Wikipedia/Michael D Beckwith/Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Areopagita 26. September 2024 
 

Auch so was

Was einfach nur traurig macht. Wie weit wir doch sogar in unseren christlichen Gemeinschaften vo. Gott wegstürzen.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  12. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  13. Die Heiligkeit der Kirche. Wenn das Credo Schuberts schweigt und die Heiligen von heute antworten
  14. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  15. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz