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Zwei Wirkungsbereiche des Heiligen Geistes in der Kirche: Kraft und Sanftheit

19. Mai 2024 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Franziskus: nicht mit Arroganz und Zwang, auch nicht mit Berechnung und List. Seine Früchte in uns wachsen und reifen lassen, nämlich Freude, Frieden, Güte, Treue für alle einladend. Die Hoffnung auf die Zukunft


Rom (kath.net) Pfingsten im Vatikan. Papst Franziskus stand der heiligen Messe in der vatikanischen Basilika vor. Vor dem Alleluja wurde die „Sequenz an den Heiligen Geist“ gesungen.

„Sanft, achtsam, behutsam vollzieht sich das Werk des Wiederaufbauens, das der Geist in uns vollbringt. Er tritt nicht als Vollstrecker oder Rächer auf den Plan, sondern als „Gast, Tröster, Schutz, Bestärkung“ (vgl. Sequenz Veni Sancte Spiritus), um seine Früchte in uns wachsen und reifen zu lassen, nämlich Freude, Frieden, Güte, Treue (vgl. Gal 5,22).“

„Mit der gleichen Kraft: nicht mit Arroganz und Zwang, auch nicht mit Berechnung und List, sondern mit der Energie, die aus der Treue zur Wahrheit kommt, die der Geist unsere Herzen lehrt und die er in uns wachsen lässt. Und so geben wir nicht auf, sondern sprechen weiterhin vom Frieden zu denen, die den Krieg wollen; von Vergebung zu denen, die Rache säen; von Aufnahme und Solidarität zu denen, die die Türen verriegeln und Schranken errichten; vom Leben zu denen, die den Tod wählen; von Respekt zu denen, die es lieben, andere zu demütigen, zu beleidigen und auszuschließen; von Treue zu denen, die jede Bindung ablehnen, weil sie Freiheit mit einem oberflächlichen, stumpfen und hohlen Individualismus verwechseln. Ohne uns von Schwierigkeiten einschüchtern zu lassen, oder von Spott und Widerständen, an denen es gestern wie heute im apostolischen Leben nie mangelt (vgl. Apg 4,1-31).

Zugleich will unsere Verkündigung sanft sein, so dass sie für alle einladend ist, um alle wo auch immer existierenden »selbstlosen Bestrebungen […], durch die die Menschheitsfamilie sich bemüht, ihr eigenes Leben humaner zu gestalten« (Gaudium et spes, 38) zu fördern und zu stärken; um jedem Mann und jeder Frau guten Willens demütig und liebevoll beizustehen, ihre Bemühungen zu unterstützen und dabei niemands Beitrag zu verachten oder zurückzuweisen. Wie Jesus, der „kein geknicktes Rohr“ zerbricht und „keinen glimmenden Docht“ auslöscht (vgl. Mt 12,20; Jes 42,3), sondern mit Weisheit, Behutsamkeit und Dankbarkeit jede noch so kleine Anstrengung zum Aufbau seines Reiches und für eine bessere und hoffnungsvolle Zukunft begrüßt und fördert.“

***

kath.net veröffentlicht die Predigt von Papst Franziskus am Hochfest Pfingsten 2024

Der Pfingstbericht (vgl. Apg 2,1-11) zeigt uns zwei Wirkungsbereiche des Heiligen Geistes in der Kirche: in uns und in der Sendung. Dieses Wirken weist zwei Merkmale auf: Kraft und Sanftheit.


Das Wirken des Geistes in uns ist kraftvoll, wie es die Zeichen des Windes und des Feuers versinnbildlichen, die in der Bibel oft mit Gottes Macht in Verbindung gebracht werden (vgl. Ex 19,16-19). Ohne diese Macht wären wir allein niemals in der Lage, weder das Böse zu besiegen, noch die Begierden des Fleisches zu überwinden, von denen der heilige Paulus spricht, um diese Triebe der Seele zu besiegen: die Unreinheit [...], den Götzendienst [...], den Streit [...], den Neid (vgl. Gal 5,19-21); mit dem Geist können sie überwunden werden, er gibt uns dazu die Kraft, denn er tritt in unser Herz ein, das „dürr, starr und kalt“ ist (vgl. Sequenz Veni Sancte Spiritus). Diese Triebe zerstören unsere Beziehungen zu anderen und spalten unsere Gemeinschaften und er, der Heilige Geist, tritt in das Herz ein und heilt alles.

Das zeigt uns auch Jesus, als er sich, vom Geist bewegt, für vierzig Tage in die Wüste zurückzieht (vgl. Mt 4,1-11), wo er versucht werden sollte. Und in dieser Zeit wächst er auch in seinem Menschsein, es wird gestärkt und für die Sendung vorbereitet.

Gleichzeitig ist das Wirken des Parakleten in uns auch sanft: es ist stark und sanft. Der Wind und das Feuer zerstören nämlich weder das, was sie berühren, noch verbrennen sie es: Der Wind erfüllt das Haus, in dem sich die Jünger befinden, und das Feuer lässt sich behutsam, in Form von Feuerzungen, auf dem Haupt eines jeden nieder. Und auch diese Behutsamkeit ist ein Wesensmerkmal des Handelns Gottes, das wir in der Bibel oft finden.

Und es ist schön zu sehen, wie dieselbe kräftige und schwielige Hand, die zuerst die Schollen der Leidenschaften durchpflügt hat, dann behutsam die Setzlinge der Tugend pflanzt, sie „gießt“, „pflegt“ (vgl. Sequenz) und liebevoll beschützt, damit sie wachsen und stärker werden und wir nach der Mühsal des Kampfes gegen das Böse die Süße der Barmherzigkeit und der Gemeinschaft mit Gott verkosten können. So ist auch der Geist: stark, er gibt uns die Kraft zu siegen, aber er ist auch zart.  Es ist die Rede von der Salbung des Geistes, der Geist salbt uns, er ist mit uns.

 So heißt es in einem schönen Gebet der frühen Kirche: »Deine Sanftmut, o Herr, bleibe bei mir, und ebenso die Früchte deiner Liebe« (Oden Salomos, 14,6).

Der Heilige Geist, der auf die Jünger herabgekommen ist und ihnen beisteht – das ist der „Paraklet“ –, wirkt, indem er ihre Herzen verwandelt und sie mit einer »Kühnheit [beseelt], die sie anleitet, anderen ihre Erfahrungen mit Jesus und die Hoffnung, die sie erfüllt, mitzuteilen« (Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 24). Das bezeugen später Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat, als man von ihnen verlangt, »[niemals] wieder im Namen Jesu zu verkünden und zu lehren« (Apg 4,18), und sie dann antworten: »Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben« (V. 20). Und um dies zu antworten, haben sie die Kraft des Heiligen Geistes.

Und das ist auch für uns wichtig, die wir in Taufe und Firmung den Geist empfangen haben. Vom „Abendmahlssaal“ dieser Basilika aus sind wir wie die Apostel ausgesandt, besonders heute, allen das Evangelium zu verkünden und dabei »immer weiter zu gehen, nicht nur im geographischen Sinne, sondern auch dazu, ethnische und religiöse Barrieren zugunsten einer wahrhaft universalen Mission zu überwinden« (Redemptoris missio, 25). Und dank des Heiligen Geistes können und müssen wir dies mit der gleichen Kraft und der gleichen Sanftheit tun.

Mit der gleichen Kraft: das heißt, nicht mit Arroganz und Zwang - der Christ ist nicht überheblich, seine Kraft ist eine andere und die Kraft des Geistes -, auch nicht mit Berechnung und List, sondern mit der Energie, die aus der Treue zur Wahrheit kommt, die der Geist unsere Herzen lehrt und die er in uns wachsen lässt.

Und so fügen wir uns dem Geist, wir beugen uns nicht der Kraft der Welt, sondern sprechen weiterhin vom Frieden zu denen, die den Krieg wollen; sprechen von Vergebung zu denen, die Rache säen; sprechen von Aufnahme und Solidarität zu denen, die die Türen verriegeln und Schranken errichten; sprechen vom Leben zu denen, die den Tod wählen; sprechen von Respekt zu denen, die es lieben, andere zu demütigen, zu beleidigen und auszuschließen; sprechen von Treue zu denen, die jede Bindung ablehnen, weil sie Freiheit mit einem oberflächlichen, stumpfen und hohlen Individualismus verwechseln. Ohne uns von Schwierigkeiten einschüchtern zu lassen, oder von Spott und Widerständen, an denen es gestern wie heute im apostolischen Leben nie mangelt (vgl. Apg 4,1-31).

Und zugleich, während wir mit dieser Kraft handeln, will unsere Verkündigung sanft sein, so dass sie für alle einladend ist. Vergessen wir das nicht: Alle, Alle, Alle. Vergessen wir nicht jenes Gleichnis von den Gästen des Hochzeitsmahls, die nicht hingehen wollten: „Geht also an die Kreuzungen der Straßen und bringt alle mit, alle, alle, Gute und Böse, alle“ (vgl. Mt 22,9-10). Der Geist gibt uns die Kraft, voranzugehen und alle mit Sanftheit zu rufen, er gibt uns die Sanftheit, um alle aufzunehmen.

Wir alle, Brüder und Schwestern, bedürfen so sehr der Hoffnung, das ist nicht Optimismus, nein, das ist etwas anderes. Wir brauchen Hoffnung. Wir brauchen Hoffnung. Die Hoffnung wird als ein Anker dargestellt, dort, am Ufer, und wir sind die, die wir uns an das Seil klammern, der Hoffnung entgegen. Wir brauchen die Hoffnung, wir brauchen eine Perspektive des Friedens, der Geschwisterlichkeit, der Gerechtigkeit und der Solidarität. Dies ist der einzige Weg des Lebens, es gibt keinen anderen. Gewiss, leider scheint er oft nicht einfach, ja abschnittsweise ist er gar verschlungen und steil. Aber wir wissen, dass wir nicht allein sind: Wir haben diese Sicherheit, dass wir ihn mit der Hilfe des Heiligen Geistes, mit seinen Gaben, gemeinsam gehen können und ihn auch für andere mehr und mehr gangbar machen können.

Erneuern wir, Brüder und Schwestern, unseren Glauben an die Gegenwart und Nähe des Trösters und beten wir weiterhin:

Komm, Schöpfergeist, erleuchte unseren Verstand,
erfülle unsere Herzen mit deiner Gnade, leite unsere Schritte,
schenke unserer Welt deinen Frieden.
Amen.

 


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