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Abtreibungen im LKH Bregenz: weder „Lösung“ noch „übergangsweise“

30. August 2023 in Prolife, 3 Lesermeinungen
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Dass sich eine Regierung für die Tötung von ungeborenen Kindern einsetzt, war erschreckend. Trotzdem wurde eine letzte rote Linie nicht angerührt: dass Abtreibungen in einem öffentlichen Krankenhaus durchgeführt werden.


Bregenz (kath.net/Jugend für das Leben) Der Mediziner Benedikt Hostenkamp ist seit vielen Jahren die einzige Person in Vorarlberg, welche Abtreibungen ohne Indikation durchführt. Nun möchte er innerhalb der nächsten Wochen in Pension gehen. Seit schon fast einem Jahr versucht daher die Vorarlberger Landesregierung, dafür zu sorgen, dass auch nach seiner Pensionierung Abtreibungen in Vorarlberg durchgeführt werden. Dass sich eine Regierung für die Tötung von ungeborenen Kindern einsetzt, war erschreckend. Trotzdem wurde eine letzte rote Linie nicht angerührt: dass Abtreibungen in einem öffentlichen Krankenhaus durchgeführt werden.

Diese rote Linie war bisher unantastbar. Landeshauptmann Wallner hat sich über viele Jahre wiederholt für das Leben ungeborener Kinder ausgesprochen. In den letzten Monaten hat er sich auf viele der zahlreichen Zuschriften von besorgten Bürgern mit folgendem Satz zurückgemeldet: „Es ist mir auch wichtig zu betonen, dass es weiterhin keine Abtreibungen in den Vorarlberger Krankenhäusern geben wird.“ Dies ist kohärent mit dem Parteiprogramm der ÖVP, wo es heißt, dass die Partei Abtreibung ablehne, und mit seinen früheren zahllosen Aussagen zum Thema. Doch mit vergangenem Mittwoch wurde auch diese rote Linie überschritten. Laut ORF-Bericht möchte Landesrätin Rüscher eine Abtreibungspraxis direkt im LKH Bregenz einrichten.


Moralischer Widersinn, gefährdete Gewissensfreiheit

Falls dieses Vorhaben wirklich umgesetzt werden sollte, würden im LKH Bregenz in einem Raum Kinder geboren, im nächsten Raum Kinder abgetrieben werden. Das Krankenhauspersonal – von Krankenschwester bis Reinigungskraft – würde nach und nach dazu genötigt werden, an Abtreibungen mitzuwirken; das lässt sich erfahrungsgemäß im laufenden Betrieb eines Krankenhauses schlichtweg nicht vermeiden.

Doch der allerwichtigste Punkt: Am LKH Bregenz würden Kinder getötet werden, und Frauen würden durch diese Abtreibungen sehr oft psychisch, aber immer seelisch schwer verletzt werden. Weder Kinderleben zu beenden noch Frauen in ihrer physischen und psychischen Integrität zu verletzen ist Aufgabe des Gesundheitswesens, wie auch LHM Wallner schon so oft öffentlich betont hat.

Jugend für das Leben wendet sich an Landeshauptmann Wallner

„Wir fordern Landeshauptmann Wallner eindringlich dazu auf, dass er in dieser Frage schnellstmöglich ein Machtwort spricht und das Vorhaben von Landesrätin Rüscher öffentlich verurteilt. Wir richten uns damit an ihn auch als Mann mit Handschlagsqualität, als Katholik sowie als Familiensprecher der ÖVP Vorarlberg“, so Gabriela Huber, Vorsitzende von Jugend für das Leben. „Zudem weiß Landeshauptmann Wallner selbst sehr genau, dass die im stillen Kämmerchen beschlossene Abtreibungseinrichtung im LKH Bregenz sehr wahrscheinlich keine Übergangslösung bleiben, sondern für die nächsten Jahrzehnte weiter bestehen würde. Hier ist die Abtreibungsklinik in Salzburg ein mahnendes Beispiel“, betont Huber abschließend.


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Lesermeinungen

 lesa 31. August 2023 

Das "kleinere Übel" hat große Zerstörung zur Folge

"In so vielen Bereichen nennt der Mensch heute das Böse gut und das Gute böse.
Sich für das Leben zu entscheiden heißt, dem Weg zu folgen, den Gott befiehlt. Er sagt: Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen. (Dt. 30, 19)
Warum der Verfall der Demokratien des Westens sagen, den Abfall von der moralischen Prinzipien, auf welchen diese einst christlichen Gesellschaften gegründet wurden? Seit Jahren beobachten wir mit Schrecken, dass unsere Nationen sich in einer Abwärtsspirale befinden wie leider auch unsere Kirche im Westen.
Was ist die Folge der Theorie vom „kleineren Übel“? Eine zerstörte Gesellschaft, die Auflösung der Familie, wie es sie nie zuvor in der Kirche gegeben hat, eine gespaltene und kompromittierte Kirche, ein Abfall vom Glauben, der in der gesamten Kirchengeschichte beispiellos ist, die massenhafte Zerstörung menschlichen Lebens –
mehr als 60 Millionen ermordete Kinder jährlich. (M. O´Brien)


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 lesa 31. August 2023 

1 Widerstand gegen den Irrtum des "kleineren Übels"

In der Ansprache vor Bischöfen und Parlamentariern, die sich am 24. März 2007 versammelt hatten, um die „Werte", des sich neu bildenden Europas zu diskutieren, stellte Benedikt XVI. fest, dass die „Apostasie“, der Abfall Europas von seiner christlichen Identität, die Ursache der gegenwärtigen Krise sei und betonte, dass Politiker, die dem Wohl ihrer eigenen Völker und der Zukunft der Demokratie dienen wollen, nicht der Verführung durch Argumente des „kleineren Übels“ nicht erliegen dürfen. Er sagte: „…der Kompromiss kann wohl ein legitimer Ausgleich von verschiedenen Einzelinteressen sein; er verwandelt sich aber in ein Grundübel, wenn er Vereinbarungen mit sich bringt, die für die Natur des Menschen schädlich sind."


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 lesa 31. August 2023 

2 Beugt euch nicht der Logik der Macht als Selbstzweck

"Eine Gemeinschaft, die aufgebaut wird, ohne die echte Würde des Menschen zu achten, insofern sie vergisst, dass jede Person als Abbild Gottes geschaffen ist, gereicht am Ende niemandem zum Wohl. Deshalb scheint es immer unerlässlicher, das sich Europa von dieser heute so weit verbreiteten pragmatischen Haltung hüte, die den Kompromiss über die wesentlichen menschlichen Werte systematisch rechtfertigt, als handle es sich um die unvermeidliche Annahme eines vermeintlich kleineren Übels. Ein derartiger, als ausgewogen präsentierter Pragmatismus ist im Grunde nicht so, gerade weil er jene Dimension der Werte und Ideale verneint, die der menschlichen Natur innewohnen…
Seid deswegen auf europäischer Ebene aktiv präsent in der öffentlichen Debatte und begleitet diesen Einsatz mit einem wirksamen kulturellen Handeln. Beugt euch nicht der Logik der Macht als Selbstzweck.“ Benedikt XVI. an Bischöfe und Parlamenterier 24.3.2007)


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