Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  2. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  5. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  6. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  7. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  8. „Wie retten wir die Welt?“
  9. Irischer Priester vergibt Mann, der ihn erstechen wollte
  10. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  11. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  12. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  13. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  14. "Gebet ist die wahre Kraft, die in der Kirche die Einheit aller fördert"
  15. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?

Das ZdK feiert das geplante „Selbstbestimmungsgesetz“

25. August 2023 in Aktuelles, 44 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Wer meint, wie Stetter-Karp/ZdK, den Entwurf für ein höchst problematisches Gesetz… vor der parlamentarischen Entscheidung kritiklos feiern zu müssen, daraus Vorschriften für die katholische Kirche … abzuleiten…“ Gastkommentar von Thorsten Paprotny


Bonn-Berlin (kath.net) Das „Zentralkomitee der deutschen Katholiken“, das – warum auch immer – von sich behauptet, die Interessen der deutschen katholischen Laien in der Gesellschaft und in der Öffentlichkeit zu vertreten, bejubelte am 23. August (https://www.zdk.de/veroeffentlichungen/pressemeldungen/detail/-Ein-guter-Tag-fuer-die-Menschenwuerde-ZdK-Praesidentin-begruesst-Entwurf-fuer-Selbstbestimmungsgesetz-1576H/) den Beschluss des Bundeskabinetts über das sogenannte Selbstbestimmungsgesetz.

Pathetisch sprach ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp von einem „guten Tag für Selbstbestimmung und Menschenwürde“ und erklärte zugleich: „Das neue Gesetz, über das der Bundestag voraussichtlich im Herbst abstimmt, wird einen Schlussstrich unter das über 40 Jahre alte Transsexuellengesetz ziehen, das dem Grundgesetz nie würdig war.“ Frau Stetter-Karp sieht einen „Paradigmenwechsel“, der auch für die römisch-katholische Kirche Konsequenzen haben müsse, und fordert ein, dass der „Einsatz für eine verbesserte gesellschaftliche Teilhabe von trans* und inter* Menschen mit der Einführung des Selbstbestimmungsgesetzes nicht enden darf. Es gibt noch viel zu tun.“ Die ZdK-Präsidentin lasse keinen Zweifel daran, „dass die Anerkennung der Rechte von trans* und inter* Menschen auch in der Kirche auf der Tagesordnung“ steht. Werden diese Rechte aber in der Kirche bestritten? Und welche Rechte überhaupt sind gemeint? Hier wird anscheinend ein genereller Diskriminierungsverdacht gegen die Kirche erhoben, der aber völlig grundlos ist, da die römisch-katholische Kirche jegliche Form der Diskriminierung scharf verurteilt.


Bedauerlicherweise zitiert Frau Stetter-Karp nicht den verbindlich gültigen Katechismus der römisch-katholischen Kirche, an den Katholiken, also auch die Mitglieder des ZdK, in Deutschland gebunden sind. In den Abschnitten 2357 und 2358 heißt es: „Homosexuell sind Beziehungen von Männern oder Frauen, die sich in geschlechtlicher Hinsicht ausschließlich oder vorwiegend zu Menschen gleichen Geschlechtes hingezogen fühlen. Homosexualität tritt in verschiedenen Zeiten und Kulturen in sehr wechselhaften Formen auf. Ihre psychische Entstehung ist noch weitgehend ungeklärt. … Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen hat tiefsitzende homosexuelle Tendenzen. Diese Neigung, die objektiv ungeordnet ist, stellt für die meisten von ihnen eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitgefühl und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Verfaßtheit erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.“

Zugestanden werden muss, dass jene Personen, die sich den „trans* und inter* Menschen“ zugehörig wissen, im Katechismus noch nicht explizit genannt wurden. So ist es gewiss geboten, selbstverständlich auch ihnen, in gleicher Weise wie dies für Homosexuelle formuliert ist, mit „Achtung, Mitgefühl und Takt“ zu begegnen. Sie sind zur Teilhabe am Leben der Kirche eingeladen, nach Maßgabe des Evangeliums Jesu Christi und der verbindlich gültigen Lehre der Kirche. Selbstverständlich ist: Die Kirche – und damit alle, die ihr angehören – muss entschieden und energisch jeder Form von Diskriminierung entgegentreten.

Wer aber meint, wie die ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp, den Entwurf für ein höchst problematisches Gesetz, das von der gegenwärtigen Bundesregierung vorgelegt wird, vor der parlamentarischen Entscheidung kritiklos feiern zu müssen und daraus für die katholische Kirche Weisungen zu einem Paradigmenwechsel abzuleiten, spricht vielleicht für die herrschende Meinung im eigenen Verband, mitnichten aber für die Mehrheit der in Deutschland lebenden Katholiken, die – ob gelegen oder ungelegen – nicht treue Jünger der sogenannten Fortschrittskoalition oder anderer säkularer Regimenter sind, sondern im Leben und Sterben zur Kirche des Herrn stehen. Das ZdK indessen scheint der sogenannten deutschen „Fortschrittskoalition“ zu huldigen, nicht aber dem König der Könige.

Dr. Thorsten Paprotny (siehe Link) lehrte von 1998-2010 am Philosophischen Seminar und von 2010 bis 2017 am Institut für Theologie und Religionswissenschaft der Leibniz Universität Hannover. Er publizierte 2018 den Band „Theologisch denken mit Benedikt XVI.“ im Verlag Traugott Bautz und arbeitet an einer Studie zum Verhältnis von Systematischer Theologie und Exegese im Werk von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI.

kath.net-Buchtipp
Theologisch denken mit Benedikt XVI.
Von Thorsten Paprotny
Taschenbuch, 112 Seiten
2018 Bautz
ISBN 978-3-95948-336-0
Preis 15.50 EUR


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  2. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  5. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  6. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  7. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  8. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  9. Papst Franziskus wurde nun in Santa Maria Maggiore beigesetzt
  10. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  11. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  12. Kardinal Parolin leitet die Papstwahl
  13. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  14. George Weigel: Konklave ist Richtungsentscheidung
  15. Das Konklave beginnt am 7. Mai

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz