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Höchste Zeit, Christus wiederzuentdecken

1. September 2023 in Spirituelles, 8 Lesermeinungen
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Weg des Modernismus in die Gottlosigkeit - Ein Beitrag von Anton Wengersky / VISION 2000


Wien (kath.net/http://vision2000.at)
„Lumen Christi“ –  Das Licht unseres Glaubens. In der Oster­nacht ist es aus der Dunkelheit des Kirchenschiffs in die strah­lende Helle der Osterfreude ge­wachsen. So führt uns der Glaube aus unseren Finsternissen ans Licht, das Christus selber ist. Aber es gibt auch den umgekehrten Weg.

 Die Stufen auf dem Abstieg in die Gottlosigkeit 

Da bin ich kürzlich fasziniert über die Darstellung eines Abstiegs gestolpert: ,,The descent of the modernists“, gezeichnet von E.J. Pace. Die Abbildung stammt aber nicht etwa, wie man meinen sollte, aus unserer Zeit. Sie wurde in Christian Cartoons im Jahr 1922 veröffentlicht, ist also schon 100 Jahre alt. Und zeigt doch auf, was wir heute schmerzlich um uns herum erleben: Den Abstieg vieler Theologen aus den hellen Räumen des christlichen Glaubens hinunter in den finsteren, lichtlosen Keller des Unglaubens und letztlich der Gottlosigkeit, des Atheismus.

Überraschend die Aktualität der Aufschrift auf den einzelnen Stufen dieses Abstiegs. Mir springt als erstes in die Augen „No miracles“: Es gibt keine gottgewirkten Wunder, es darf sie nicht geben. Vor längerer Zeit war im Ökumenekreis unserer Pfarrei ein Jesuitenpater als Referent. Er vertrat gerade diese Position. Weder heutige Wunder noch die in der Bibel berichteten Wunder Jesu ließ er als Fakt gelten. In unserer sich an den Abend anschließenden Korrespondenz kam heraus, dass es für ihn, der als Priester am Altar steht, auch keine gottgewirkte Transsubstantiation in der Wandlung gibt.

Was der Pater wohl heute zu den seither vom seligen Carlo Acutis zusammengetragenen Fakten zu den vielen, unseren Weg durch die Zeit begleitenden eucharistischen Wundern zu sagen hätte? Als Beispiel ein eucharistisches Wunder, das sich zur Zeit unseres Heiligen Vaters Papst Franziskus als Erzbischof von Buenos Aires dort in den 1990er Jahren zugetragen hat.
Eine konsekrierte Hostie war zu Boden gefallen. Nach kirchlicher Vorschrift wurde sie in ein Gefäß mit Wasser gelegt, um sie aufzulösen. Sie löste sich nicht auf und bekam rötliche Flecken. Das wurde Erzbischof Bergoglio gemeldet, der in der ihm eigenen Gelassenheit beschloss, weiter zuzuwarten. Erst drei Jahre später, die Hostie hatte sich immer noch nicht aufgelöst, stimmte er einer Untersuchung zu. Bei dieser kam der forensische Kardiologe Prof. Frederick Zugibe von der Columbia University New York zu dem Ergebnis: „Die Probe, die sie mir gebracht haben, stammt aus einem Herzmuskel, dem Myocard und genauer gesagt aus dem linken Ventrikel.“ Auch habe er aktive weiße Blutkörperchen gefunden.


Als dem Professor auf die Frage, woher die Probe stamme, gesagt wurde, es handle sich um eine konsekrierte Hostie, war seine Reaktion: ,,Das kann ich nicht glauben!“ und: „Als Sie mir die Probe brachten, lebte das Herz noch!“ Das am 17.3.2006 übermittelte Untersuchungsergebnis: Die aus der konsekrierten Hostie entnommene Probe stamme vom lebenden Herzen einer schwer leidenden Person. Ein gewaltiges, unseren Glauben und unser Glaubenswissen um die Realpräsenz Jesu im Sakrament stärkendes Wunder.

Vor „No miracles“ würde ich heute noch eine Stufe „From Theism to Deism“ einfügen. Denn nicht wenige Theologen haben den Glauben an einen persönlichen Gott, der die Welt nicht nur geschaffen hat, sondern weiterhin lenkt, ersetzt durch die Vorstellung von einem Schöpfergott, der zwar die Welt mit all ihren Gesetzen einmal geschaffen hat, aber seither nicht mehr in Seine Schöpfung hineinwirkt. Diese deistische Position scheint mir eine Folge des um sich greifenden Glaubens an die bis heute nicht verifizierte Evolutionshypothese.

Wer an die Evolution glaubt, kommt mit „Gottes Hand aus den Wolken“, wie das abfällig genannt wird, also mit der „creatio continua“ (Gottes Weiterwirken in der Schöpfung) nicht zurecht. Haben wir denn nicht Jesu eigenes, auch heute gültiges Wort: ,,Mein Vater ist noch immer am Werk, und auch ich bin am Werk“ (Joh 5, 17)?

Auch die nächste Stufe des Abstiegs „No virgin birth“ ist heute ebenso aktuell, wie vor hundert Jahren. Denn die Geburt Jesu aus der Jungfrau Maria bleibt bei nicht wenigen zeitgenössischen Theologen auf der Strecke. Sie sehen Joseph als den natürlichen Vater Jesu. Unseren Glaubenssatz von der Gottesgebärerin als „Jungfrau Maria“ haben sie über Bord geworfen und zur Umdeutung in ihrem Sinne aus Maria, der Jungfrau, kurzerhand eine „junge Frau“ gemacht.

Die nächste Stufe „No atonement“ kann ich mangels theologischer Englischkenntnisse nicht korrekt verstehen. Geht es hier vielleicht um den Opfercharakter der Heiligen Messe, den das II.Vatikanische Konzil in seiner Liturgiekonstitution so vielfach betont hat? Und den das der Präfation vorhergehende, heute leider oft fortgelassene Gebet ,,Betet, Brüder und Schwestern, dass mein und euer Opfer…“ gut zum Ausdruck bringt?  Muss die Eucharistiefeier nicht immer beides sein: Mahl und Sühneopfer zugleich?

Für den Abstieg zum Unglauben auch heute relevant ist die nächste Stufe „No resurrection“. Vordem war es für jeden Christen selbstverständlich, dass es beim Osterereignis um die leibliche Auferstehung des am Karfreitag am Kreuz verstorbenen Jesus am Ostermorgen geht, die Auferstehung also, obzwar sie die ganze Person betrifft, eine Sache des Leibes ist. Dieses Wissen wird den Gläubigen heute von den eigenen Bischöfen vorenthalten.

Durch die deutsche Fehlübersetzung mit „Wir glauben an die Auferstehung der Toten“ im Glaubensbekenntnis der Sonntagsmesse anstelle des lateinischen Originaltextes Credo „carnis resurrectionem“, zu deutsch wörtlich „Ich glaube an des Fleisches Auferstehen“. Bezeichnend auch, dass das Credolied 467 „Wir glauben an des Leibes Auferstehn“ vom Redaktionsteam in das aktuelle Gotteslob nicht mehr übernommen wurde.

In die Richtung der Verdunkelung des Glaubenssatzes von der leiblichen Auferstehung geht auch die heute in der katholischen Kirche häufig verwendete Bezeichnung des Requiems für einen lieben Verstorbenen als ,,Auferstehungsmesse“ – obwohl anschließend dessen toter Leib ins Grab gelegt und den Würmern zur Speise gegeben wird. Bei uns hat ein vortragender priesterlicher Theologieprofessor die Auferstehung Jesu gleich auf Karfreitag vorverlegt. Der Streit um das nach Jesu Auferstehung zwingend leere Grab beutelt die deutsche Theologendiskussion schon seit vielen Jahrzehnten. Dabei wird die Auferstehung entmaterialisiert und so gleichzeitig entkernt. Unser Glaubenswissen vom leiblichen Charakter der Auferstehung geht so vielen verloren.

Die Dunkelheit am Fuß der im Cartoon aufgezeigten Abstiegs­treppe ist nicht selbst etwas. Die tiefe Finsternis dort unten ist vielmehr durch eine Abwesenheit gekennzeichnet. Durch die Abwesenheit von Licht. Durch die Abwesenheit desjenigen, der einst von sich gesagt hat ,,Ich bin das Licht der Welt“ (Joh 8,12).

Und gottlob: Keine Treppe ist eine Einbahnstraße! Selbst wer schon die eine oder andere Treppenstufe der im „Christian Cartoon“ von 1922 aufgezeigten Treppenstufen hinuntergestiegen ist, kann wieder umkehren. Mit tiefer Freude erleben wir heute die große, oft sogar öffentlich Zeugnis gebende Schar vieler junger Leute, auch junger Priester, die zum Licht hinaufgestiegen sind. Zu dem, der von sich gesagt hat: „Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt“ (Joh12,46).


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