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Pontifex Maximus 2023 – ein Brückenbauer?

24. Juli 2023 in Kommentar, 35 Lesermeinungen
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„Es ist heute alles möglich, freieste 'Gestaltung', Missachtung fast aller Regeln... nur eines darf nicht sein: Die Feier der Hl. Messe, wie sie während des Konzils von allen Konzilsvätern gefeiert wurde.“ Gastkommentar von Msgr. Joachim Schroedel


Kairo (kath.net) Im Regelfall hätte man eine Würdigung geschrieben. Vor 35 Jahren reagierte der Heilige Papst Johannes-Paul II. „mit großer Betrübnis“ in seinem motu proprio „Ecclesia Dei“ vom 2. Juli 1988 auf die Entscheidung von Erzbischof Lefebvre, ohne Erlaubnis des Heiligen Stuhls Bischofsweihen vorzunehmen.

Darin lesen wir: “Ferner muss überall das Empfinden derer geachtet werden, die sich der Tradition der lateinischen Liturgie verbunden fühlen, indem die schon vor längerer Zeit vom Apostolischen Stuhl herausgegebenen Richtlinien zum Gebrauch des Römischen Meßbuchs in der Editio typica vom Jahr 1962, weit und großzügig angewandt werden. (Vgl. Kongregation für den Gottesdienst, Schreiben Quattuor abhinc annos., 3. Oktober 1981)“

Der derzeitige Papst geht mit seinem am 16. Juli 2021 erlassenen motu proprio „Traditionis custodes“ gegen den Hl Johannes Paul vor, der vor 33 Jahren “weit und großzügig” die Zulassung der Editio Typica des Missale von 1962 empfahl.

De facto beendet er damit auch das motu proprio „Summorum Pontificum“ von Papst Benedikt. Der Text versteigt sich zu der Äußerung: „Die von den heiligen Päpsten Paul VI. und Johannes Paul II. in Übereinstimmung mit den Dekreten des Zweiten Vatikanischen Konzils promulgierten liturgischen Bücher sind die einzige Ausdrucksform der lex orandi des Römischen Ritus.“

Damit sind liturgische Traditionen, die nicht die Liturgie des Missale Pauls VI. sind, erklärtermaßen KEINE Ausdrucksform der „lex orandi“ der Kirche. Sie sind nur mueseale und letztlich „ungültige“ Formen der Heiligen Messe.


Ich habe vor fast 50 Jahren mit dem Theologiestudium in Mainz begonnen. Ab und an gab es in privaten Räumen oder Sälen die “Alte Messe” (von der es hieß, sie sei „verboten“). Einige Mitbrüder schlichen sich in diese Messfeiern, wohl mit allen Vorsichtsmaßnahmen, damit der Regens das nicht erfahren würde.

Dann der Durchbruch: 5 Jahre nach meiner Priesterweihe kam “Ecclesia Dei”. Ein großer Schritt zur Versöhnung und zur Freude! Nochmals 19 Jahre mussten vergehen, bevor Benedikt die beiden Formen des einen römischen Ritus für legal erklärte! Das motu proprio „Summorum pontificum“ vom 7.7.07 war ein großer Segen für die Inklusion vieler Gläubiger!!

Viele junge Menschen entdeckten die „Alte Messe“ als Ort der intensiven Begegnung mit dem lebendigen, fleischgewordenen Christus in der allerheiligsten Eucharistie, die sogenannten „ecclesia-dei-Gemeinschaften“ (als Priester- und Ordensgemeinschaften) erblühten. Nicht zuletzt steigt dort ständig die Zahl der Priesterberufungen.

Papst Franziskus geht es doch, nachgewiesen, immer um Inklusion und Brückenbauen. Zu den Kirchenfernen, zu anderen Religionen. Die Ernennung des neuen Chefs des Dikasteriums für Glaubensfragen, des zukünftigen Kardinal Fernandez, scheint zu bedeuten: der Papst will keine „Kontrolle des Glaubens“ mehr.

Er formuliert in einem Brief an den Neuerwählten: "Wir brauchen eine Theologie, die auf ein grundlegendes Kriterium achtet: zu bedenken, dass 'alle theologischen Vorstellungen, die letztlich die Allmacht Gottes selbst und insbesondere seine Barmherzigkeit in Frage stellen, unzureichend sind'. Wir brauchen eine Denkweise, die überzeugend einen Gott darstellen kann, der liebt, der vergibt, der rettet, der befreit, der die Menschen fördert und sie zum brüderlichen Dienst ruft."

Liebe, Vergebung, Befreiung, den Menschen fördern... wundervoll mag das klingen. Doch zu messen sind diese Aussagen an den Taten des Heiligen Vaters. Gerne höre ich von dessen Barmherzigkeit.

Aber gegen diejenigen, die einfach katholisch sei wollen, wie sie es gelernt hatten und heute durch viele treue, katholische Priester immer noch lernen – das ist für ihn eher störend. Um das Mindeste zu sagen.

Sind Bischöfe wirklich immer die „Wächter der Tradition“? Traditionis custodes, das motu proprio vom 16.7.2021, ist auch (wie auch immer die Zielrichtung des Textes sei) ein Ruf an die Bischöfe, Bewahrer der Tradition zu sein. Wachen denn die Bischöfe in Deutschland überhaupt noch über etwas? Was die Heilige Messe betrifft: Es ist heute alles möglich, freieste „Gestaltung“, Missachtung fast aller Regeln.... nur eines darf nicht sein: Die Feier der Heiligen Messe, wie sie während des gesamten Konzils von allen Konzilsvätern täglich gefeiert wurde.

Der oberste „Wächter der Tradition (und des Glaubens)“ war immer der Nachfolger des Heiligen Petrus. Er ist auch der Pontifex Maximus, der „Oberste Brückenbauer“. Doch die Brücken zu denen, die seit 35 Jahren, in den Spuren der beiden Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. die Heilige Messe feiern wollen, frohe und zumeist dankbar-moderne Katholiken sein wollen, sind quasi abgebrochen.

Vor wenigen Tagen sagte mir ein mir bekannter Katholik, der noch nie mit der „Alten Liturgie“ in Kontakt war, sinngemäß: Diese Alte Messe muss wohl hoch wertvoll und brisant sein. Die will ich kennen lernen. Wohlan, Bruder.

Msgr. Joachim Schroedel (siehe Link) war von 1995 bis 2014 der Auslandsseelsorger für die deutschsprachige katholische Gemeinde Kairo und Leitung der Auslandsseelsorge für die Länder Syrien, Jordanien, Libanon, Sudan und Äthiopien. Als die Deutsche Bischofskonferenz die deutschsprachige Seelsorgestelle Kairo 2014 aufgab, wurde er von seinem Bischof, Kardinal Karl Lehmann (Mainz), auf eigenen Wunsch emeritiert, er blieb weiterhin als Ruhestandsgeistlicher in der Kairoer Markusgemeinde. Seine Erfahrungen als Priester in Ägypten hat er 2016 in seinem Buch „Mit Segenskreuz und Handy“ veröffentlicht.

Foto Msgr. Schroedel (c) Joachim Schroedel

 


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