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„Ich schweige nicht“ – Gegen Maulkörbe für Priester und gegen bischöflichen Machtmissbrauch

16. Februar 2023 in Kommentar, 30 Lesermeinungen
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„Während man sich den Kampf gegen Machtmissbrauch und Klerikalismus scheinheilig auf die synodalen Fahnen schreibt, greifen Bischöfe zu denselben Mitteln, um den eigenen Klerus auf Linie zu bringen.“ Von Joachim Heimerl


Linz (kath.net/joh) Über die „katholische“ Kirche in Deutschland kann man sich allenfalls noch wundern; man fragt sich, wo die wahren Katholiken sind?

Bei der Weltsynode in Prag waren sie jedenfalls nicht; da tauchten nur die üblichen Gesichter der deutschen „Synodalkirche“ auf: DBK-Vorsitzender Bischof Georg Bätzing und jene, die sich mit ihm von der römischen Kirche entfremdet haben und die dennoch behaupten „katholisch“ zu sein.

Am meisten erstaunt es, dass es so wenige Priester sind, die noch den katholischen Glauben verkünden; medial scheint jedenfalls nur noch ein gleichgeschalteter „Synodalklerus“ auf, der ebenso gut protestantisch sein könnte.

Tatsächlich ist die katholische Kirche in Bedrängnis und ihre Priester sind es zuallererst. Allerdings kommt diese Bedrängnis nicht von außen, sondern aus dem Inneren der Kirche; von den Bischöfen abwärts lastet sie auf all ihren Gliedern, man darf es ruhig sagen: Die deutschen Bischöfe sind nicht nur zum Problem der Kirche geworden, sondern zu ihren Feinden.

Besonders Priester sind hier in einer prekären Situation: Sie haben so gut wie keine Möglichkeit, sich gegen die deutsche Synodalkirche zu positionieren, zumindest dann nicht, wenn sie einer „synodalen“ Diözese angehören; das sind in Deutschland praktisch alle.

Zugleich wird an den Priestern die Verlogenheit des „synodalen“ Systems deutlich: Während sich die Bischöfe in den Medien als liberale Verfechter einer „synodalen“ Gesprächskultur verkaufen, hängen sie jenen Priestern Maulkörbe um, die ihre häretischen Ansichten nicht teilen und sich zum katholischen Glauben bekennen. Wer gegen den „Synodalen Weg“ aufmuckt, dem drohen empfindliche Restriktionen; der rechtgläubige Klerus wird von den Bischöfen gezielt mundtot gemacht und von synodalen Denunzianten in den Pfarren nur zu gern in den Ordinariaten angezeigt. Ein Priester schrieb mir: „Ich predige nur noch am Katechismus vorbei, nur dann kann keiner was sagen, auch der Bischof nicht.“  


Dagegen reüssieren dank eines neuen Arbeitsrechts all jene „Lai*innen“ im kirchlichen Dienst, deren Lebensform im Widerspruch zum katholischen Glauben steht – wer dies fassen kann, der fasse es! Alle anderen sehen sich regelrecht bedroht: Priester werden bevorzugt unter den Generalverdacht der Päderastie gestellt; das schüchtert ein und hat sich bereits in totalitären Systemen bewährt. Wenn das nicht reicht, werden sie an den „heiligen Gehorsam“ erinnert, den sie ihren Bischöfen bei der Weihe versprochen haben – das schüchtert erst recht ein und das soll es auch, denn das suggeriert etwas von fehlender Loyalität und dem Bruch eines heiligen Eids. Nichts könnte schlimmer sein, so scheint es wenigstens.

In der Tat ist der Gehorsam eine heilige Sache, er ist aber kein Kadavergehorsam und schon gar kein katholischer Fetisch; er gilt Christus, dem Haupt der Kirche, verpflichtet aber keinen Priester und keinen Diakon zum Gehorsam in der Häresie.

Im Gegenteil: Es ist die Pflicht eines jeden Priesters im Gehorsam gegenüber Christus und der Kirche, die Irrtümer zu benennen, die die deutsche Synodalkirche durch ihre Bischöfe verkündet, selbst wenn er dafür persönliche Nachteile erduldet. Nichts isoliert einen Priester heute mehr als sein Bekenntnis zu den Wahrheiten der katholischen Religion.
 
Gegenüber einem faschistischen und teuflischen System hat der Selige Pater Rupert Mayer tapfer bekundet: „Ich schweige nicht“ – und nur diese Haltung kann heute die Haltung der Priester sein, die dem Irrweg der deutschnationalen Synodalkirche widerstehen!

Deren Widersprüchlichkeit wird nicht zuletzt darin offenbar, dass sie zwar jedwede Freiheit proklamiert, jenen aber das staatlich verbriefte Recht auf Meinungsfreiheit verwehrt, die aus den eigenen Reihen Ihren abwegigen Vorstellungen entgegentreten.

Dass dies eine höchst perfide Form des Machtmissbrauchs ist, ist klar, und zugleich ist es das, was man gemeinhin so gern „geistlichen Missbrauch“ nennt. Kaum etwas könnte doppelbödiger sein: Während man sich den Kampf gegen Machtmissbrauch und Klerikalismus scheinheilig auf die synodalen Fahnen schreibt, greifen Bischöfe zu denselben Mitteln, um den eigenen Klerus auf Linie zu bringen.

Damit das gelingt, hat man in den Ordinariaten und teilweise auch in den Pfarren „Lai*innen“ das Ruder übergeben: Wo früher angeblicher „Klerikalismus“ herrschte schwingt nun der „Laizismus“ seine Knute; aus Bistümern wie Limburg, München-Freising und anderen werden Priester regelrecht vertrieben. Wer bleibt, geht häufig innerlich zugrunde. – Die Leidensgeschichten dieser Priester füllen inzwischen mein E-Mail-Postfach. Ein anderer Priester schrieb mir: „Wir sind in der Kirche Freiwild geworden“ – das spricht Bände.

Symptomatisch für diese Misere ist ein Fall, der Anfang des Jahres durch die Presse ging: In seiner Weihnachtspredigt vertrat Pater Joachim Wernersbach (Abtei Tholey) das christliche Menschenbild und stellte sich zurecht gegen den Wahnsinn der Gender- und LGBTQ-Ideologie.

Dass dies nicht ohne Widerspruch blieb, ist klar, traurigerweise nicht ohne Widerspruch aus der Kirche: Abt und Konvent verleugneten den Pater, der zuständige Bischof ließ ihn peinlichst im Stich. Außerhalb des Klosters darf Pater Joachim seitdem nicht mehr Seelsorger sein. Sein Schicksal ist das Schicksal eines modernen Bekenners, eines aufrechten Priesters, der nicht vor den synodalen Götzen sein Knie gebeugt hat – so wenig wie Pater Rupert Mayer.
 
Nach alten römischen Rechtsprinzip gilt: Wer schweigt stimmt zu! Zur Synodalkirche kann ich als Priester nicht zustimmen. Deshalb halte ich es mit Pater Joachim: Ich schweige nicht! All meine Mitbrüder im priesterlichen Dienst möchte ich daran erinnern: Wenn wir die wahre, eine, heilige katholische und apostolische Kirche nicht bezeugen, dann wird es niemand anderer tun. Lassen Sie sich deshalb nicht mundtot machen - von niemanden! Mut braucht Vorbilder: Pater Rupert Mayer und Pater Joachim Wernersbach sind welche. Seien Sie es auch!

Dr. Joachim Heimerl ist Priester und Oberstudienrat.


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