Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Grazer Theologin Martina Bär: ‚Gott ist im Grunde transgender’
  2. Theologe Johannes Hartl ungewohnt scharf: „Sonntagsgottesdienst zum Abgewöhnen gestern“
  3. Kein Diakonat der Frau
  4. Hollerich: Alternativen zur kirchlichen Machtpyramide gesucht
  5. Besser die Höllenfahrt bei Don Giovanni meditieren!
  6. Die Synode in Rom und das Kirchenvolk - Ein plumper Etikettenschwindel!
  7. Weihesimulation in Rom am Rande der Synode UND am Ende wartet die Exkommunikation!
  8. 21 künftige Kardinäle im Kurzporträt
  9. CDU will Aufenthaltsverbot für 'Judenhasserin' Greta Thunberg in Deutschland!
  10. Papst: Von der Leyen brachte mich zum Nachdenken über Frauenrolle
  11. „Kirche hat differenzierte, realistische, hoffnungsvolle Vision der sexuellen Natur der Menschheit“
  12. Kardinal Müller krankheitsbedingt noch nicht bei Synode
  13. „Erledigt Netanjahu das Terrorregime im Iran, geht er als großer Staatsmann in die Geschichte ein“
  14. ‚Trusted Flagger’ – Meldestelle für fragwürdige Inhalte oder Zensur im Internet?
  15. Warum Satan vor Maria zittert

Pater Kraschl: „Christus lehrte seine Jünger den Weg einer Liebe, die allen Hass überwindet“

9. Oktober 2022 in Spirituelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Frag den Theologen – „Es kann durchaus berechtigt sein, fremde Überzeugungen oder Handlungen abzulehnen oder gegen sie anzugehen. Das sollte jedoch nicht dazu führen, Hassgefühle gegen andere zu hegen oder den Stab über sie zu brechen.“


Salzburg (kath.net/Antonius) kath.net übernimmt den Beitrag von Pater DDr. habil. Dominikus Kraschl OFM aus dem „Antonius“ in voller Länge und dankt der Zeitschrift der österreichischen Franziskaner für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung.

Lieber P. Dominikus,
der Fall einer Ärztin in Österreich, die sich nach Anfeindungen aus der corona-kritischen Szene das Leben genommen hat, hat auch unter Gläubigen tiefe Betroffenheit ausgelöst. Wäre es nicht geboten, dass sich die Kirche deutlicher gegen solchen Hass positioniert?
Klaudia R., Wien

Man sollte eigentlich meinen, es verstünde sich von selbst: Anfeindungen, Beleidigungen oder Bedrohungen anderer Personen sind verwerflich und bisweilen sogar strafbar.

Dennoch ist nicht zu übersehen: Die digitalen Kommunikationsmittel können schneller als man denkt dazu verführen, dem eigenen Frust, Ärger und Zorn unbesehen Luft zu machen – sehr oft gegenüber Andersdenkenden.

Was tun?

Wie soll die Kirche sich dazu verhalten? Wie soll ich mich als Christ dazu verhalten? Bringt es etwas, den moralischen Zeigefinger zu erheben oder an der Empörungsspirale zu drehen? Oder stünde es uns als Christen besser an, mit gutem Beispiel voranzugehen?


Eine der ältesten Bezeichnungen des christlichen Glaubens ist „der Weg“ (Apg 22,4). Christus lehrte seine Jünger den Weg einer Liebe, die allen Hass überwindet. Die Kirche ist gerufen, auf dem Weg Christi voranzuschreiten und ihn anderen zu bezeugen.

Dieser Weg besteht darin, an demjenigen Maß zu nehmen, von dem Christus sagt, er sei der allein Gute (Mk 10,18): „Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist“ (Mt 5,48), der die Sonne aufgehen lässt über Bösen und Guten und der es regnen lässt über Gerechten und Ungerechten (Mt 5,45).

Unterscheiden!

An Gott und seiner Güte Maß zu nehmen bedeutet konkret, die Wertschätzung anderer Personen nicht an die Wertschätzung ihrer Überzeugungen oder Handlungen zu knüpfen. Es kann durchaus berechtigt sein, fremde Überzeugungen oder Handlungen abzulehnen oder gegen sie anzugehen. Das sollte jedoch nicht dazu führen, Hassgefühle gegen andere zu hegen oder den Stab über sie zu brechen.

Von Gott wird gesagt, dass er die Sünde hasst (Ps 5,5), den Sünder hingegen liebt. Er liebt ihn, weil er ihn nach seinem Bild und Gleichnis erschaffen, ihm eine einzigartige Würde verliehen und zur Teilhabe an seiner freudvollsten Liebe berufen hat (Gen 1,26f; Joh 15,9).

Auch Jesu Aufruf zur Feindesliebe gründet in der Berufung, an Gott und seiner Güte im Denken, Urteilen und Handeln Maß zu nehmen. Aber wie kann es in der Praxis gelingen, mit unseren negativen Emotionen anderen gegenüber gut umzugehen und nicht Kränkung mit Kränkung zu vergelten (1 Petr 3,9)? Folgende neun Punkte können dabei eine Hilfe sein:

9 Tipps für die Praxis
1.    Gestehe dir Gefühle wie Ärger, Wut oder Abneigung ein und nimm sie vorurteilsfrei wahr!
2.    Benenne die vorfindlichen Gefühlsregungen! Was wir beim Namen nennen können, beginnt an Macht über uns zu verlieren.
3.    Vergiss nicht, dass Gefühle immer auch Ausdruck von Lebendigkeit sind; sie wollen eine Quelle von Lebensenergie sein!
4.    Gefühle kommen und gehen: Mach dir deshalb bewusst, dass du Gefühle hast, aber nicht deine Gefühle bist!
5.    Lass dir im Umgang mit negativen Gefühlen Zeit, «denn im Zorn tut der Mensch nicht das, was vor Gott recht ist.» (Jak 1,20)
6.    Sobald die Zeit reif ist, triff eine bewusste Entscheidung – beispielsweise, indem du ein klären-des Gespräch suchst!
7.    Gib deinen Gefühlen eine angemessene Gestalt!
8.    Lerne zu unterscheiden, was äußere Ursache (z. B. ein Unrecht) und was «nur» innerer Auslöser negativer Emotionen ist (z. B. eine Wunde)!
9.    Habe mit dir selbst Geduld und lerne aus deinen Fehlern!

Wer diese Punkte in seinem Umgang mit anderen, aber auch im Umgang mit den sozialen Medien beherzigt, wird in den Tugenden der Besonnenheit, Selbstbeherrschung und Selbsterkenntnis ebenso wie in der Kunst respektvoller Kritik wachsen. Die christliche Berufung besteht darin, den Weg zu gehen, den Christus uns gewiesen und mit seinem Leben bezeugt hat. Mit bloßen Appellen kommt man dabei nicht sehr weit. Nachhaltiger dürfte es sein, die Schönheit der Nachfolge Christi für alle Menschen guten Willens sichtbar zu machen; denn die Schönheit des Guten hat ihre eigene Anziehungskraft.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Chris2 9. Oktober 2022 
 

Liebe Österreicher, die Ihr heute die Wahl habt,

bitte erinnert Euch an das, womit Euch van der Bellen Euch gleich nach seiner Wahl gedroht hatte:
"Und wenn das so weitergeht, bei dieser tatsächlich um sich greifenden Islamophobie, wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen. Alle, als Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun."

www.diepresse.com/5207179/wir-werden-alle-frauen-bitten-muessen-ein-kopftuch-zu-tragen-aus-solidaritaet


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
  2. Theologe Johannes Hartl ungewohnt scharf: „Sonntagsgottesdienst zum Abgewöhnen gestern“
  3. Weihesimulation in Rom am Rande der Synode UND am Ende wartet die Exkommunikation!
  4. Kein Diakonat der Frau
  5. 21 künftige Kardinäle im Kurzporträt
  6. „Das ist Leben. Auf dieser Erde… Danke Jesus“
  7. Warum Satan vor Maria zittert
  8. Grazer Theologin Martina Bär: ‚Gott ist im Grunde transgender’
  9. Zählen Uriel und Raguel zu den Erzengeln?
  10. Gänswein weihte am Samstag zwei Neupriester im Stift Heiligenkreuz
  11. Erschreckend: In Spanien 2023 erstmals über 100.000 Abtreibungen, Anstieg um 4,9 % Prozent
  12. Niederlande: Euthanasie für 17-Jährige mit Depressionen und Angststörungen
  13. Besser die Höllenfahrt bei Don Giovanni meditieren!
  14. „Erledigt Netanjahu das Terrorregime im Iran, geht er als großer Staatsmann in die Geschichte ein“
  15. #UnbornLivesMatter: Tausende bei Marsch fürs Leben in Wien 2024

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz