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Pius XII: Gerechtigkeit schafft Frieden.

1. März 2022 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
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Pius XII: Gerechtigkeit schafft Frieden. Pius XII: Gerechtigkeit schafft Frieden. Kommentar von Franz Norbert Otterbeck


Köln (kath.net)

Morgen, am Aschermittwoch, jährt sich der Geburtstag von Eugenio Pacelli zum 146. Mal. Das ist kein rundes Jubiläum, auch keins für seine Wahl zum Papst Pius XII. vom 2. März 1939. In das Petrusamt gelangte der gebürtige Römer im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs, weshalb die aktuellen Ereignisse es dringend nahelegen, an sein vorbildliches Wirken als Diplomat und "pastor angelicus", engelgleicher Hirte, zu erinnern. In der jüngeren Vergangenheit wurde Pius XII, als "Hitler's pope" verunglimpft. Keine Verleumdung könnte ungerechter sein. So zahlt es Satan anscheinend heim, dass Pacelli die Gerechtigkeit auf seine Fahne geschrieben hatte: Opus iustitiae pax. Friede sei das Werk der Gerechtigkeit, oder, mit dem Titel eines Hirtenworts der deutschen Bischöfe von 1983 gesagt: Gerechtigkeit schafft Frieden. Damals ging es darum, der notwendigen Friedensbewegung eine Orientierung zu geben. Heute wieder.

Ich bin kein "Putin-Versteher". Seine Motive zum Krieg sind keinesfalls zustimmungsfähig. Mich überzeugt weder ein geschlossen "rechtes" noch ein geschlossen "linkes" Weltbild. Aber heute zählt nicht mehr das Argument. Sachverhalte werden nicht erörtert, sondern plakatiert. Ein christlicher Humanismus, der den Mut hat, gegen den Trend konservativ zu sein, aber gegen bloß strukturkonservative Gewohnheit auch Fortschritte zu wagen, wie es Pius XII. tat, steht mir näher. Die Verwirklichung des Rechtsgedankens erschöpft sich nämlich nicht darin, irgendwelche Gesetze zu machen, die "angesagt" sind. Das wusste der grandiose Jurist Pacelli besser als die meisten Staatsmänner (und -frauen) von heute. Auch das Völkerrecht soll dem Rechtsgedanken dienen, der über Gesetze und Verträge hinaus immer schon anwesend ist, in der Menschheitsfamilie. Schon in seiner Antrittsenzyklika sprach Pius XII. von der inneren Einheit des Menschengeschlechts. Im Vollsinn verstanden werden kann diese Tatsache nur, wenn sie im Angesicht Christi erläutert wird. Insofern scheint mir Putin kein Christ mehr zu sein, falls er es je war. Denn ein Christ überfällt keinen Nachbarn; ein Christ hofft auf Brudervölker und Schwester-Konfessionen.


Im Blick zurück darf die Frage aufgeworfen werden, ob der Westen, gar nicht so aufgeklärt und überlegen wie er sein will, berechtigte Interessen des russischen Volkes vorschnell abgewertet hat. Denn: Gerechtigkeit schafft Frieden; Ungerechtigkeit bereitet neue Konflikte vor. Aber im Blick nach vorn nützt das nicht mehr viel. Mit viel Glück und Gottes Segen kann es "nach Putin" nochmals gelingen, eine europäische Friedensordnung "aus der Taufe" zu heben, die ihren Zweck besser erfüllt als die Anfänge von 1918, 1945 oder 1989. Wobei daran zu erinnern ist, dass Europa "getauft" war; und sein eigentliches Glück erst mit einer "Tauferinnerung" wiederfinden wird. Das Europa des Glaubens wäre zu mehr Frieden fähig als nur Gemeinsame Märkte unter antichristlicher Ideologie. Die teilweise Rückkehr Sowjetrusslands zu den christlichen Wurzeln der Zivilisation hatte uns also durchaus eine Botschaft zu überbringen.

Pius XII. hat den Gedanken der Gerechtigkeit durchaus bewusst der Parole von bloßer "Gleichheit" entgegengestellt, die speziell der Kommunismus nicht zu verwirklichen vermochte. Auch ehemalige Sowjetkommunisten haben ideologischen Fesseln da abgelegt, wo sie die Bereicherung hemmten. Den Westen überholt haben manche, wie auch in China, in der durchaus ungerechten Bereicherung auf Kosten des Gemeinwohls. Aber nicht jede Ungleichheit ist eine Ungerechtigkeit: Denn nicht der Unterschied stiftet Krieg, sondern das Unrecht. Pacelli war als ehemaliger Nuntius in Deutschland der vielleicht deutschfreundlichste Papst seit Hadrian VI., wahrscheinlich deutschfreundlicher sogar als der bayerische Patriot Joseph Ratzinger. Aber gerade deutsche Theologen und Journalisten fügten ihm dann schweres Unrecht zu.

Um 1950 stand das Papsttum im höchsten Ansehen seit 1800. Denn "der Papst" hatte in jeder Hinsicht seiner Devise entsprochen. Die Inanspruchnahme von Unfehlbarkeit für das Dogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in die himmlische Herrlichkeit markiert diesen Höhepunkt. Damit - und mit der "antimodernen" Enzyklika 'Humani generis' - hatte sich Pius XII. aber auch schon, zunächst noch verhalten, den Unmut jener theologischen Strömungen zugezogen, die dann nachkonziliar dazu übergingen, die Tradition zu bombardieren. Für die im "Synodalen Orkus" deutschen Bekenntnisses alleinherrschende Kirchenpartei ist Pius XII. nur noch blasse Erinnerung an eine Karikatur von Papsttum, das mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden muss. Denn es stört die Selbstgerechtigkeit deutscher Ideologie. Man kann und will in diesen Tagen nicht schadenfroh sein. Aber es mutet schon ein bisschen gerecht an, dass die sexualfixierten "Reformkatholiken" für einen Moment von ihrer Selbstbeschäftigung ablassen müssen und einen Blick in die wirkliche "Weltzeit" richten, die man ansonsten komplett ignoriert. Denn dort gilt als "Zeichen der Zeit" nur das Ticken der Bombe, an der man selber für die Kirche bastelt. Hobby-Reichskanzler Bätzing, mit inhaltlich irgendwie "richtigen", aber doch völlig belanglosen Worten, nutzte die Ungunst der Stunde allerdings nur, um auf den Brief aus Polen vom 22. Februar nicht antworten zu müssen.

Sehr sehr viel größer ist die Welt, sehr sehr viel schwieriger ist die Zeit, als dass "deutsche Christen" ihre Kraft daran vergeuden dürften, die Kirche zu demolieren. Blickt nur in die Dokumente des jüngsten Konzils: Dort sind genug Anregungen dafür zu finden, wie die Kirche vor den Völkern der Welt dafür Zeugnis geben kann, dass Christus ihr Erlöser ist, der, der Frieden bringt. Auch Pius XII. war ein herausragender Zeuge des Friedens Christi. Man sollte eine Petition versuchen: Seligsprechung jetzt!




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Lesermeinungen

 lesa 3. März 2022 

Mein Gerechter wird aus dem Glauben leben (Heb)

Danke für den Artikel!
Gerechtigkeit im biblischen Sinn ist, vom Wortursprung her vom Moment des rechten, angemessenen "Gottesverhältnisses" her bestimmt. Es geht zuerst um die Beziehung zu Gott, die die Grundlage ist für den Frieden.


0
 
 FNO 1. März 2022 

@ Stefan Fleischer

Zustimmung und Zugabe:

www.youtube.com/watch?v=tFySLiIxI04


1
 
 Stefan Fleischer 1. März 2022 

Friede und Gerechtigkeit

"Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch.» (Joh 14,27) erklärt uns der Herr. Ich glaube, wir dürfen ruhig auch Friede mit Gerechtigkeit ersetzen: «Gerechtigkeit hinterlasse ich euch, meine Gerchtigkeit gebe ich euch; nicht eine Gerechtigkeit, wie die Welt sie gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.»
Allen guten Gaben kommen von Gott, also auch Friede und Gerechtigkeit. Menschlicher Friede und menschliche Gerechtigkeit sind immer ungenügend und unbefriediegend. Solange wir meinen, das würden wir selbst fertig bringen, dazu bräuchten wir Gott nicht, solange kann unsere Gerechtigkeit keinen Frieden stiften, im Gegengteil. Und solange wird unser Friede auch keine Gerechtigkeit schaffen, vielmehr die Stärkeren noch zur Ungerechtigkeit ermuntern.
«Kehrt um zu ihm, Israels Söhne, / zu ihm, von dem ihr euch so weit entfernt habt.» (Jes 31,6)


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