Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Berlin ist seit Sonntag um eine 'evangelische' Kirche reicher
  2. „Den 25.11.2024 notieren als den Todestag des Altarraums – nach langem, qualvollem Leiden. RIP“
  3. Was für ein Tohuwabohu um das Lebensrecht für kleine Kinder in Deutschland!
  4. Der Papst kommt nicht, aber US-Präsident Donald Trump kommt zur Wiedereröffnung von Notre-Dame!
  5. "Hirtenwort der Bischöfe zum Lebensrecht des ungeborenen Kindes erforderlich! JETZT!"
  6. Kaminski: Es gibt keinen gesellschaftlichen Wandel, der die Tötung ungeborener Menschen rechtfertigt
  7. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  8. „Vieles hat für mich die spirituelle Ausstrahlung einer Sparkasse“
  9. Neue polyreligiöse Mehrzweckhalle eröffnet
  10. Donald Trump, der 'Katholiken'-Präsident!
  11. Islamkritiker Michael Stürzenberger wegen Volksverhetzung zu 3.600 Euro Geldstrafe verurteilt
  12. Klima und Migration statt Evangelium
  13. Umstrittenes britisches Sterbehilfe-Gesetz erhält in zweiter Lesung die parlamentarische Billigung
  14. Bischof Egan: ‚Großbritannien ist kein christliches Land mehr.‘
  15. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024

„Wenn es wirklich einen ‚Friday for future‘ gibt, dann nur den Karfreitag“

17. Dezember 2021 in Kommentar, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Das „Bekenntnis zu Gott dem Schöpfer erscheint heute fast als skandalös… die Wiederholung zeitgeistiger Umweltparolen scheint einfacher, medienwirksamer und ‚erfolgreicher‘ zu sein.“ Gastbeitrag von Joachim Heimerl


Wien (kath.net) Umweltschutz und Klimakatastrophe sind längst zu vorherrschenden Themen in unserer Gesellschaft geworden und beherrschen zunehmend auch die kirchliche Verkündigung. Ohne Frage ist es für die Kirche selbstverständlich, dass sie für die Bewahrung der Schöpfung eintritt, und sie hat das bereits lange vor den heutigen Klimaaktivisten getan.

Wenn die Kirche jedoch heute medienwirksam den Schulterschluss mit Klimaaktivisten sucht, so unterscheidet sie sich inhaltlich von ihnen oft kaum noch. Sie scheint in Fragen des Umweltschutzes beinahe zu einer von vielen Nichtregierungsorganisationen geworden zu sein und hinterlässt gerade dort, wo sie entschieden den Schöpfungsglauben und eben nicht den bloßen Umweltschutz verkündigen müsste, ein religiöses Vakuum.

Genau dieses Vakuum versuchen die modernen Umweltbewegungen zu füllen, wenn sie fast messianische Heilsgestalten aufbauen und zugleich ein ebenso neues wie schlichtes „Credo“ formulieren, nach dem die Rettung der Menschen und ihrer Erde von nichts anderem mehr abhängen soll als von den Menschen selbst. Das berechtigte Anliegen des Umweltschutzes ist so nahezu zu einer Ersatzreligion geworden, in welcher der Mensch nur noch um sich selbst kreist, angetrieben von der Drohbotschaft der Klimakatastrophe und von Ängsten des nahenden Weltuntergangs. Dabei wird der Index (verfehlter) Klimaziele zum Countdown des Absturzes in eine Hoffnungslosigkeit, der man in vergleichbarer Düsternis wohl nur noch im „Inferno“ von Dantes „Göttlicher Komödie“ begegnen kann.


In dieser ausweglosen Tristesse kann die Kirche nicht eine von vielen Stimmen im Chor der Hoffnungslosen und der Untergangspropheten bleiben. Ihre Aufgabe ist es vielmehr, eine in sich selbst und in ihre Ängste zutiefst verkrümmte Menschheit aufzurichten, damit sie den Blick zu dem erhebe, von dem allein alle Rettung kommt, denn nicht Geschöpf und Schöpfung erhalten sich selbst, sondern nur ihr Schöpfer hält sie am Leben.

Das Bekenntnis zu Gott, dem Schöpfer, das nicht ohne Grund am Anfang des Credos steht, erscheint in der heutigen Zeit freilich fast als skandalös, und vermutlich scheuen aus diesem Grund nicht wenige in der kirchlichen Verkündigung davor zurück; die Wiederholung zeitgeistiger Umweltparolen scheint einfacher, medienwirksamer und „erfolgreicher“ zu sein als die katholische Schöpfungslehre, über die man lieber schamvoll schweigt und an die man, wie zu vermuten steht, selbst kaum noch glauben mag. Nach Thomas von Aquin aber bedeutet nicht an den Schöpfer zu glauben, gar nicht mehr zu glauben, denn die Schöpfung ist nichts anderes als der Ausweis ihres allmächtigen Schöpfers. Von ihm bekennen wir, dass er alles aus dem Nichts ins Dasein gerufen hat, die sichtbare Welt ebenso wie die unsichtbare. Wir bekennen aber auch, dass der Schöpfer seine Schöpfung erhält und sie in seiner Vorsehung zum Ziele führt. Insofern ist die Schöpfung, wie es der Katechismus sagt, noch immer „auf dem Weg“ (KKK 302). Am Ende dieses Weges stehen aber eben nicht Klimakatastrophe und Weltuntergang, sondern die Vollendung der Schöpfung. Genau das ist die tröstende und rettende Botschaft, welche die Kirche einer Welt auszurichten hat, die meint ihr Heil hinge nur von sich selbst und von einem vordergründigen Umweltschutz ab und die gerade deshalb nur eine heillose Welt bleiben kann.

Auch wenn eine klare Haltung zur Umwelt vonnöten ist, ist sie so doch nie die erste und wichtigste Haltung des Christen. Seine Haltung muss auch hier immer einzig und allein die Haltung Jesu sein, die Haltung kindlicher Hingabe an den himmlischen Vater, der alles geschaffen hat und der alles erhält: „Macht Euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? (…) Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben“ (Mt 6, 31-33). In diesem Sinne bleibt für uns katholische Christen die Grundlage unseres Umgangs mit der Schöpfung immer das Evangelium und die hierauf aufbauende Lehre der Kirche. Aus diesem Grund brauchen wir keine Angst vor der Zukunft zu haben und müssen uns nicht in die angeblich rettenden Hände der Klimaaktivisten zu werfen. Wir brauchen auch nicht an den Demonstrationen von „Fridays for future“ teilzunehmen, denn wir wissen, das Heil kommt nicht aus uns selbst. Wir wissen: Es gibt nur einen Heiland und wenn es wirklich einen „Friday for future“ gibt, dann nur den Karfreitag. Das ist unser Glaube, der uns selbst, der die ganze Welt und die Schöpfung umfasst. Wenn die Kirche dies nicht oder nicht überall eindeutig bekennt, dann büßt sie nicht nur ihre missionarische Sendung ein, sondern sie macht sich selbst inmitten einer Welt überflüssig, die die frohe Botschaft des Evangeliums nicht mehr kennt und die an ihre Stelle längst düstere Ersatzreligionen gesetzt hat, auch wenn diese im grünen Gewand der Umweltbewegung daherkommen.

Der Autor Dr. Joachim Heimerl ist Priester der Erzdiözese Wien und Oberstudienrat.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 stephanus2 17. Dezember 2021 
 

Grandiose Artikelüberschrift :

"wenn es wirklich einen Friday for Future gibt, dann nur den Karfreitag "

Makes my day :)


6
 
 Bene16 17. Dezember 2021 
 

Danke

"Ihre (der Kirche) Aufgabe ist es vielmehr, eine in sich selbst und in ihre Ängste zutiefst verkrümmte Menschheit aufzurichten, damit sie den Blick zu dem erhebe, von dem allein alle Rettung kommt, denn nicht Geschöpf und Schöpfung erhalten sich selbst, sondern nur ihr Schöpfer hält sie am Leben."
Diese Grundwahrheit ist grossartig formuliert!!!


6
 
 Diadochus 17. Dezember 2021 
 

Herz Jesu

Viele Gottgeweihte haben ihr Bekenntnis, ihren Glauben vergessen. Wer im Herzen Jesu seine Heimat gefunden hat, hat den Schulterschluss mit den Umweltaktivisten nicht nötig. Wer Jesus hat, hat alles und darf alles im Herrn erhoffen. Herr Jesus, sende aus Deinen Geist, und alles wird neu geschaffen und Du erneuerst das Antlitz der Erde.


5
 
 Stefan Fleischer 17. Dezember 2021 

Es ist doch klar

Solange wir Gottesdienste immer mehr so feiern, dass für Gott nur noch eine Statistenrolle übrig bleibt, kann es nur noch schlimmer kommen.


6
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Berlin ist seit Sonntag um eine 'evangelische' Kirche reicher
  2. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  3. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  4. „Den 25.11.2024 notieren als den Todestag des Altarraums – nach langem, qualvollem Leiden. RIP“
  5. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  6. Donald Trump, der 'Katholiken'-Präsident!
  7. Der Papst kommt nicht, aber US-Präsident Donald Trump kommt zur Wiedereröffnung von Notre-Dame!
  8. Der ermordete Gott und die leeren Kirchen, oder: Zeichen des verdunstenden Glaubens. Die Hoffnung
  9. Kickl-Lob von Schönborn: "Weiß, dass ich mich damit nicht beliebt mache"
  10. „Vieles hat für mich die spirituelle Ausstrahlung einer Sparkasse“
  11. Neue polyreligiöse Mehrzweckhalle eröffnet
  12. Was für ein Tohuwabohu um das Lebensrecht für kleine Kinder in Deutschland!
  13. Klima und Migration statt Evangelium
  14. Christlicher Prediger warnt vor neuem Taylor Swift-Album
  15. Happy Thanksgiving - Die "immer wachsame Vorsehung" des allmächtigen Gottes

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz