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Weiter so im Zentralkomitee

22. November 2021 in Kommentar, 10 Lesermeinungen
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Das „ZdK“ ist keine demokratische Einrichtung. Die entsandten Diözesanräte werden nicht gewählt, sondern durch eine der Homöopathie ähnliche Potenzierung bestimmt - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Rom (kath.net)

Schon wieder eine Wahl im katholischen Milieu. Diesmal ging es um den Vorsitz des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken. Das Rennen machte mit Irme Stetter-Karp zum zweiten Mal eine Frau. Mit dieser Wahl endet die Amtszeit von Thomas Sternberg. Stetter-Karp war lange bei der Diözese Rottenburg-Stuttgart angestellt. Sie leitete die Hauptabteilung Caritas, bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand Ende September. Einen Interessanten Aspekt zur öffentlichen Wahrnehmung dieses Gremiums lieferte die ARD- Nachrichtensendung „Die Tagesschau“, die schrieb wörtlich: „Das Zentralkomitee ist der Zusammenschluss von Vertretern der Diözesanräte sowie anderer Vertretungen und Persönlichkeiten.“

Auch in der öffentlichen Wahrnehmung setzt sich also zunehmend durch, dass das „ZdK“ nicht die gläubigen Katholiken vertritt, sondern lediglich ein Zusammenschluss von Kirchenfunktionären ist. In exakt diese Richtung gingen dann auch direkt die ersten Äußerungen von Irme Stetter-Karp, die Mitbegründerin der umstrittenen Organisation „Donum vitae“ ist. Sie sprach sich Weihepriestertum für Frauen aus, das bekanntlich in der katholischen Kirche nicht möglich ist. Ferner sah sie in der Kirche einen seit 50 Jahren bestehenden "immensen Reformstau". Dass es sich dabei tatsächlich um teilweise lehramtlich geklärte in Dauerschleife von selbsternannten Kirchenreformern gespielte Forderungen handelt, dürfte kaum verwundern. Dabei geht es der neuen „ZdK“- Präsidentin auch darum auszuloten, wo Mehrheiten zu gewinnen sind. Im Hinblick auf den synodalen Weg von DBK und „ZdK“ sagte sie in einem Interview mit der KNA wörtlich: „Am Ende müssen wir, gerade beim Synodalen Weg, Perspektiven für eine Mehrheit finden.“


Damit zeigt sie den Grundirrtum des umstrittenen synodalen Weges auf. In der Kirche geht es nicht um einen politischen Kompromiss, es geht vielmehr um die Wahrheit. Über Glaubensinhalte kann man nicht abstimmen. Majorität war noch nie ein Kriterium für Wahrheit. Das Vertrauen der Menschen erwirbt sich die Kirche garantiert nicht, indem sie die Wahrheit verleugnet und ihre eigene Wirklichkeit immer weiter verflacht. Die Kirche gewinnt Vertrauen durch Umkehr und Buße, durch Verkündigung der Wahrheit, durch sakramentale Seelsorge und nicht zuletzt den Dienst an den Armen um Christi Willen.

Die Neuwahl beim Zentralkomitee zeigt, dass dieses Gremium unfähig und unwillig ist, sich zu verändern. Statt den Glauben der Kirche in die Gesellschaft zu tragen, bleibt es dabei, von der säkularen Gesellschaft geprägte Ideenwelten in der Kirche zu installieren und den offenbarten Glauben der Kirche zu dekonstruieren. Die Unterstellung der neuen „ZdK“- Präsidentin, die Positionen der Kritiker des synodalen Weges seien in der Minderheit, ist schlicht eine Unterstellung. Es ist wahr, dass es auf dem synodalen Weg kaum eine Mehrheit für eine lehramtskonforme Position gibt. Es ist aber auch wahr, dass die Laienfunktionäre des „ZdK“ nur eine Minderheit der Katholiken vertreten.

Das „ZdK“ ist keine demokratische Einrichtung. Die entsandten Diözesanräte werden nicht gewählt, sondern durch eine der Homöopathie ähnliche Potenzierung bestimmt. Die einzigen gewählten Gremien in diesem Potenzierungsprozess sind die mit einstelliger Wahlbeteiligung bestimmten Pfarrgemeinderäte, die einen Vertreter an den Dekanatsrat geben, die einen Vertreter an die Diözesanrat geben, die dann die „ZdK“- Mitglieder bestimmen. Wer sich hier auch nur näherungsweise repräsentiert fühlt, hat möglicherweise ein Wahrnehmungsproblem. Die Verbandsvertreter hingegen, die die zweite Hälfte des „ZdK“ stellen, vertreten großzügig gezählte sechs Millionen Verbandsmitglieder. Es gibt hingegen in Deutschland 22 Millionen Katholiken. Auch hier findet keine angemessene Repräsentanz statt.

Unbeirrt nehmen allerdings die Bischöfe dieses Gremium nach wie vor als Repräsentanten der katholischen Laien in Deutschland wahr. Solange dies so ist, wird sich nichts ändern. Da nun inzwischen auch Bischöfe öffentlich die fünfzig Jahre alte Reformagenda der Laienfunktionäre vertreten, ist eine Änderung nicht zu erwarten. Wohin der Weg geht, ist leicht zu erraten. Es sind die zunehmende Häresie bis hin zu offener Apostasie, die am Ende ins Schisma führen werden. Was nicht zu erkennen ist und was bis zuletzt immer noch hoffen lässt, ist das zu erwartende Ausmaß. Möglicherweise ist es am Ende doch nur eine winzige Gruppe, die einen eigenen Weg sucht und die Kirche findet ihren Kern wieder. Man kann es nicht wissen. Das „ZdK“ jedenfalls hat gezeigt, dass es seinen eingeschlagenen Weg weitergehen will. Seit fünfzig Jahren laufen die Reformforderungen in Dauerschleife. Sie werden weiter laufen.


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