
Papst Franziskus ordnet Apostolische Visitation für das Erzbistum Köln an!28. Mai 2021 in Aktuelles, 67 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Bischöfe von Stockholm und Rotterdam untersuchen Situation - UPDATE 19.00 - VIDEO-Stellungnahme des Kardinals "Dieses Gift der Polarisierung, dieses ausschließende „Du oder ich“ müssen wir als Christen überwinden."
Köln (kath.net/pm)
Das Erzbistum Köln teilt am Freitag mit, dass Papst Franziskus eine Apostolische Visitation der Erzdiözese Köln angeordnet hat. Dazu hat der Heilige Vater Seine Eminenz Anders Kardinal Arborelius OCD, Bischof von Stockholm, sowie Seine Exzellenz Monsignore Johannes van den Hende, Bischof von Rotterdam und Vorsitzender der Niederländischen Bischofskonferenz, zu Apostolischen Visitatoren ernannt.
Die Gesandten des Heiligen Stuhls werden sich im Laufe der ersten Junihälfte vor Ort ein umfassendes Bild von der komplexen pastoralen Situation im Erzbistum verschaffen und gleichzeitig eventuelle Fehler Seiner Eminenz Kardinals Woelkis, sowie des Erzbischofs von Hamburg, S.E. Mons. Stefan Heße als auch der Herren Weihbischöfe, S.E. Mons. Dominikus Schwaderlapp und Mos. Ansgar Puff im Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs untersuchen.
Rainer Maria Kardinal Woelki erläutert dies: "Bereits im Februar habe ich den Heiligen Vater in Rom umfassend über die Situation in unserem Erzbistum informiert. Ich begrüße, dass der Papst sich mit der Apostolischen Visitation ein eigenes Bild über die unabhängige Untersuchung und die Konsequenzen daraus verschaffen will. Kardinal Arborelius und Bischof van den Hende werde ich mit voller Überzeugung in ihrer Arbeit unterstützen. Alles, was der konsequenten Aufarbeitung dient, begrüße ich." 
Kurzstatement des Kardinals von Freitag Abend
„Es ist gut und richtig für die Aufarbeitung und die Folgen, dass es jetzt durch die Visitation auch einen nüchternen und differenzierten Blick von außen auf unser Erzbistum gibt. Ich habe mir nicht vorstellen können, welche immensen Auswirkungen die Aufarbeitung von Schuld nach sich zieht. Ich bin jedoch der tiefen Überzeugung, dass wir als Christen nicht die Zukunft gewinnen können, wenn wir uns nicht mit der Vergangenheit auseinandersetzen.
Mir liegt am Herzen, mit den Menschen hier im Erzbistum stärker in den Dialog zu kommen. Das ist zurzeit nicht ganz so einfach, weil wir wie überall in der Gesellschaft eine starke Tendenz zu Polarisierung haben. Dieses Gift der Polarisierung, dieses ausschließende „Du oder ich“ müssen wir als Christen überwinden.“
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