Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  4. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  5. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  8. Die Hoffnung berühren – und leben. Die Kraft, die aus Christus kommt
  9. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  10. Papst an Seminaristen: Freundschaft mit Christus für Berufung zentral
  11. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  12. USA: 20.000 Ständige Diakone - Aber zu wenige kommen nach, trotz der Zulassung von Verheiraten!
  13. Die christliche Minderheit in Syrien wurde erneut Ziel extremistischer Gewalt
  14. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  15. US-Repräsentantenhaus untersucht möglichen Missbrauch von Steuergeld durch Planned Parenthood

Der Apostolische Palast bricht ein und die Zeit läuft davon

18. Jänner 2021 in Aktuelles, 21 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


‚Infiltration’ – mal anders. Wenn ein Haus vom Dach her zusammenbricht – die Fundamente: sie werden von anderem getragen werden müssen. Non prævalebunt, auch wenn die Zeit davonläuft. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Infiltration“ – mal anders. Wenn ein Haus vom Dach her zusammenbricht, und wenn es sich dabei um das Haus des Papstes handelt? Man kommt in dieser Zeit der sogenannten Pandemie, nach all diesen Jahren und der aktuell nur virtuellen Präsenz des Papstes nicht umhin, das Symbolische zu spüren. Der Apostolische Palast steht da. Verlässt man das Haus, erhebt sich auf der Schwelle der Blick unweigerlich zu dem, was nicht allein ein Monument ist. Und doch: der Petersplatz, la „Piazzetta“ ist leer und trostlos (was mit einer intensiven und tragischen Schönheit verbunden ist), Dinge wie das traditionelle Sonntagsgebet des Angelus gibt es nicht mehr, die „Generalaudienzen“ online sind nichts anderes als eine groteske Karikatur.

„Früher“ hieß es: wenn der Papst ans Fenster tritt, hört es auf zu regnen, damit die Leute auf dem Platz dem Wort des Nachfolger Petri gut folgen können. Jetzt: Wasser und „Infiltration“, im weiten und im konkreten Sinn, und das Konkrete ist symbolisches Zeichen für andere „Infiltrationen“, die sich im Gewebe der Kirche seit vielen Jahrzehnten ausbreiten, verbunden mit stinkendem Schimmel und der Zerstörung des Gewebes. Dazu kommt: diese konkrete Infiltration ist Folge einer besonderen und barbarischen „in-curia“ (heißt: „Vernachlässigung“). „Kurienreform“ anders.

Und nun bricht das Haus des Papstes von oben her zusammen, oder wie es auf Italienisch heißt: der Fisch beginnt, vom Kopf her zu stinken. Die Fundamente der „Una Sancta Ecclesia Catholica et Apostolica“ aber, außerhalb derer es kein Heil gibt, die Fundamente auch des Vatikans: sie liegen zum Glück anderswo, was immer deutlicher wird, auch wenn man es nun mit einbrechenden Heerscharen und den Folgen eines „Sacco di Roma 2.0“ zu tun hat.


Eine neue Geschichte. Was ist geschehen?

Vor einiger Zeit waren es einige herabgefallene Stuckelemente, die den Restauratoren des Vatikans Sorgen bereiteten und sofort die Aufmerksamkeit auf sich zogen: sie wurden auf den Marmorböden einer der schönsten Räumlichkeiten des Apostolischen Palastes, der „Sala Regia“ (1540 und 1573), gefunden. Die „Sala Regia“, der Königssaal – sie erhebt das Herz, einen Steinwurf von der Sixtinischen Kapelle entfernt, vor allem dann, wenn man alleine unter dem Gewölbe stehen kann (die Sala ist für die Öffentlichkeit in der Regel nicht zugänglich). Die katholische Welt kennt sie: zum Beginn eines Konklaves begeben sich die Kardinäle nach einer Andacht in der Paulinischen Kapelle durch die „Sala Regia“ in die Sixtinische Kapelle.

Von ihr aus gelangt man also wie gesagt in die „Sixtina“, in die (unter Benedikt XVI. mit einem neuen Altar ausgestattete) „Cappella Paolina“ und in die „Sala Ducale“. Sie gehört zu dem, was für den, der den Apostolischen Palast kennt und liebt, „Heimat“ ist, ein Herzstück. Die „Sala Regia“ mit Fresken des Vasari ausgestattet – mehr als ein „Kleinod“: ein Schatz mitten im Apostolischen Palast. Sie ist auch der Raum, in dem sich der Papst in der Regel mit den Botschaftern aller Welt zum Neujahrsempfang trifft.

Die Fragmente führten, wie Franca Giansoldati, Vatikanistin der römischen Zeitung „Il Messaggero“, ausführt, sofort zur schlimmen Entdeckung, dass der Schaden durch anhaltende Feuchtigkeit verursacht wurde.

Wegen starker Regenfälle und, wie es scheint, wegen des Wassers, das im Laufe der Zeit (weil die Abflüsse nicht so häufig wie früher gereinigt wurden) auf auf dem Dach des Apostolischen Palastes stagnierte, kam es dazu, dass die antiken Eichenbinder verfielen, die das Dach tragen.

„Einfach gesagt“: die großen, jahrhundertealten Massivholzbalken, die bisher das Gewicht des Dachs getragen haben, sind „eingeknickt“. Die Feuchtigkeit drang in das Innere und dann in die darunter liegenden Räume ein, bis sie an einigen Stellen die Decke und den Stuck erreichte.

Die Entdeckung von Stuckfragmenten auf dem Boden führte natürlich sofort zu einer Untersuchung. Gleichzeitig wurde die prächtige, unter dem Pontifikat Pauls III. (* 29. Februar 1468 in Canino; † 10. November 1549) geschaffene Stuckkassettendecke durch eine Firnisierung, bestehend aus einem Stoff und einem Spezialkleber, provisorisch repariert, um weitere Abfälle zu verhindern.

Die große Frage, die sich nun aufgetan hat, ist die nach dem Zustand der Traversen und ob sie noch halten können und wie lange. Die Techniker des Vatikans haben sich über das Risiko einer möglichen Verschlimmerung bei weiterem Regen Gedanken gemacht, auch weil die Wettervorhersagen im Moment nicht günstig sind und nicht das Beste erhoffen lassen. Die größte Gefahr besteht darin, dass die schweren Balken, die inzwischen verfallen sind, auf das Tonnengewölbe einstürzen.

Die Angelegenheit ist so heikel und brisant, dass sie den „obersten Etagen“ des Vatikans zur Kenntnis gebracht wurde. Viele fragen sich: wie konnte so etwas passieren? Wie ist es möglich, dass keiner das Problem der Feuchtigkeit in einem der Gebäude bemerkt hat, in dem sich die größten Kunstwerke der Welt befinden – und das in einem Raum, der nur einen Steinwurf von der Sixtinischen Kapelle entfernt ist?

Der Vatikan ordnete sofort eine Untersuchung und eine Studie an. Nun geht es darum, wie das Dach repariert werden kann, ohne zu viel und weiteren Schaden anzurichten. Zu den noch zu definierenden Hypothesen vor Ort gehört die, das Gebäude „schnell schnell“ mit einem umfangreichen temporären Dach, vielleicht aus PVC, zu überdecken. Inzwischen läuft die Zeit davon.

Nun denn: trotz aller „Infiltrationen“ – non prævalebunt!

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Vatikan

  1. Heiligsprechung von "Internetpatron" Carlo Acutis am 7. September
  2. Pünktlich zum Giro d'Italia: Neues Papst-Wappen in Vatikan-Gärten
  3. Zeitung: Franziskus hinterließ Finanzloch von zwei Milliarden
  4. Kritik an 'Krippe von Bethlehem' im Vatikan – Jesuskind auf einem Palästinensertuch
  5. Medien: Haushaltsdefizit des Vatikans um 5 Millionen gestiegen
  6. Vatikan verbietet Messe im Alten Ritus für spanische Wallfahrer
  7. Vatikan: Erklärung Dignitas infinita über die menschliche Würde
  8. Keine öffentliche offene Aufbahrung mehr für tote Päpste
  9. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  10. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche






Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  2. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  3. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  6. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  7. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  8. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  9. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  10. Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester
  11. Schlicht und authentisch: Neues Exorzisten-Drama im Kino
  12. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  15. Schottischer Priester feiert Messe auf Mount Everest

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz