Login




oder neu registrieren?



Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Rom-Schreiben an Deutsche Bischöfe: Keine Änderung bei Priesterweihe und bei Homosexualität!
  2. Wallfahrt nach Altötting am 8. Dezember - Schicken Sie uns Ihr Anliegen!
  3. Es dürfte fix sein: Papst maßregelt Kardinal Burke!
  4. „Wirklich nur pastorale Änderungen? Keine Änderungen an der Glaubenslehre?“
  5. Bätzing bleibt beratungsresistent, reagiert stinksauer auf „unbrüderliche“ Kritik aus Polen
  6. Will Papst Franziskus Kardinal Burke Wohnung und Gehalt streichen?
  7. ‚Mein Hauptverbrechen scheint zu sein, das ans Licht zu bringen was andere im Dunkeln lassen wollen’
  8. Münchner Landgericht: Klima-Kleber sind 'kriminelle Vereinigung'
  9. „Ich teile die Sorge von Papst Franziskus ganz persönlich“
  10. ,Gottes Kinder sind nicht käuflich‘
  11. ‚Meine Reise aus der LGBT-Welt’
  12. Rabbinerversammlung übt scharfe Kritik an Papstaussagen zum Hamas-Terror
  13. Deutsche Tageszeitung beendet Gender-Unsinn nach Kündigungswelle!
  14. US-Behörde schlägt Regelung vor, die Pflegefamilien zur LGBT-Ideologie verpflichten würde
  15. "Dieses Maß der Barmherzigkeit ist das Gerichtsmaß. Nach dem wird jeder gerichtet."

Türkische Militäroperation: Christen zwischen allen Fronten

22. Oktober 2019 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In Nordsyrischen fliehen Christen vor den türkischen Truppen - In der Türkei müssen christliche Amtsträger für den Erfolg der Türkei beten


Wien (kath.net/KAP) Während in Nordsyrien die Christen vor den türkischen Truppen und deren verbündeter Milizen fliehen, kommen aus der Türkei Nachrichten, dass die christliche Minderheit für den Sieg der türkischen Truppen betet. So gibt es derweilen entsprechenden Botschaften der orthodoxen, syrisch-orthodoxen und armenischen Kirchenführer.

Der Wiener Politologe und Nahost-Experte Thomas Schmidinger berichtet in seinem im "Standard" (Montag) veröffentlichten Blog davon, dass mit den Kurden auch die christliche Bevölkerung aus der syrischen Grenzregion flieht. Am Sonntag räumten die kurdischen Einheiten und Zivilisten demnach etwa die Grenzstadt Ras al-Ain und mit ihnen flohen auch die Christen: syrisch-orthodoxe, syrisch-katholische, assyrischen und armenische Christen. Schon zuvor waren die Christen aus der Grenzstadt Tall Abyad geflohen. Auch in Qamishli und Derik - beides Städte liegen die innerhalb der von der Türkei beanspruchten "Sicherheitszone" - würden die Christen bereits auf gepackten Koffern sitzen. Laut dem in Erbil ansässigen Nachrichtenportal "Rudaw" ist bereits ein Drittel aller Christen aus Qamishli geflohen.

Nach türkischen Bombardements sind demnach auch alle von Christen bewohnten Dörfern entlang der Grenze zur Türkei menschenleer. Besonders tragisch: Bei den Christen jener Region handelt es sich zu einem Gutteil um die Nachkommen jener Christen, die den Genozid an den Armeniern und anderen christlichen Gemeinschaften 1915 überlebten.


Der Krieg der letzten Jahre habe etwa die armenischen Gemeinden bereits ausgedünnt, so Schmidinger. Trotzdem würden bis heute mehrere tausend Armenier in den kurdischen Autonomiegebieten Nord- und Ostsyriens leben. Die Armenier würden dort eine anerkannte Komponente der Bevölkerung bilden. In Qamishli gebe es etwa armenische Schulen, in denen die Kinder auf Armenisch und Arabisch unterrichtet werden.

Tragisch ist laut Schmidinger auch die jüngste Geschichte der armenischen Gemeinde von Tal Abyad verlaufen. Als der IS die Stadt übernommen hatte, mussten die meisten Christen fliehen. Nur wenige blieben und zahlten die Jizya, die Kopfsteuer, die der IS sich auf klassisch-islamisches Recht berufend von den Angehörigen der Buchreligionen verlangte. Die dortige Kirche zum heiligen Kreuz wurde bereits im Oktober 2013 niedergebrannt und geschändet. Erst nach der Befreiung der Stadt durch die kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG - heute Teil der Syrischen Demokratischen Kräfte SDF - wurde die Kirche mit kurdischer Hilfe wieder aufgebaut. Viele der geflohenen Armenier kehrten zurück.

Nun musste die Gemeinde erneut die Stadt verlassen. Die türkischen Eroberer hätten PKK-Fahnen in die Kirche gestellt und einige Fotos gemacht um zu "beweisen", dass die YPG die Kirche geschändet hätten, so Schmidinger: "Seit die Türkei die Stadt beherrscht, ist wieder kein Platz für die christlichen Minderheiten. Am Wochenende tauchten erstmals Bilder auf, die belegen, dass eine der mit der Türkei verbündeten islamistischen Milizen, die Jabhat al-Shamiyah, Häuser von Armeniern und ebenfalls christlichen Assyrern geplündert und als beschlagnahmt gekennzeichnet hatten."

Gebet für türkisches Militär

Unterdessen mussten sich am Sonntag an die drei Dutzend Angehörige aller in der Türkei anerkannten christlichen Minderheiten im syrisch-orthodoxen Kloster Deyruzzafaran in unmittelbarer Nähe der Front "im Gebet zur Unterstützung der türkischen Militäroperation in Syrien" versammeln. Das Kloster liegt unweit der südosttürkischen Stadt Mardin nur wenige Kilometer von der syrischen Grenze entfernt. Die türkischen Medien berichteten ausführlich über das Ereignis, von dem Beobachter ausgehen, dass es in dieser Weise nicht freiwillig stattfand.

Abt Saliba Özmen vom Kloster Deyrulzafaran betonte jedenfalls vor laufender Kamera die Gebete der christlichen Minderheit in der Türkei für "die Kämpfer in Nordost-Syrien". Auch der syrisch-orthodoxe Bischof von Istanbul, Yusuf Cetin, betete in einer Videobotschaft für "Erfolg und Wohlbefinden der türkischen Soldaten". Beim Gebet in Deyrulzafaran wurde auch eine entsprechende Botschaft des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. verlesen.

Schon vor gut einer Woche hatte der "Locum tenens" des armenisch-orthodoxen Patriarchats von Konstantinopel, Erzbischof Sahak Masalyan, eine Unterstützungserklärung für die türkische Invasion in Syrien abgeben. Darin heißt es wörtlich: "Wir beten für die Operation Friedensquelle, welche die Bekämpfung von Terroristen und die Sicherung der Grenzen zum Ziel hat." Weiter spricht seine Deklaration davon, dass Frieden nicht immer mit friedlichen Mitteln erzielt werden könne. Die türkischen Medien veröffentlichten die Botschaft des Erzbischofs mit seinem Bild unter dem Titel "Volle Unterstützung des armenischen Patriarchats für die türkische Anti-Terror-Operation in Nordostsyrien."

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto: Symbolbild


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Syrien

  1. Neuer Bischof von Aleppo ernannt - 2014 von Milizen entführt
  2. Syrien: „Eine knappe Minute war schlimmer als 12 Jahre Krieg“
  3. Syrien: Bedrängte Weihnachten in der Islamisten-Hochburg Idlib
  4. Syrien: Erster christlicher Gottesdienst in Idlib seit 10 Jahren
  5. Libanon und Syrien: „Die Menschen versuchen, mit einem US-Dollar pro Tag zu überleben“
  6. Zehn Jahre Syrienkonflikt: „Kirche in Not“ fordert Erleichterungen für humanitäre Hilfen
  7. Syrien: Homs hat einen neuen syrisch-orthodoxen Erzbischof
  8. Syrien: Wiederaufgebaute maronitische Kathedrale von Aleppo eingeweiht
  9. Christen in Syrien verlangen Aufhebung der westlichen Sanktionen
  10. Syrien: Neun Jahre Krieg – und nun auch noch das Virus







Top-15

meist-gelesen

  1. Wallfahrt nach Altötting am 8. Dezember - Schicken Sie uns Ihr Anliegen!
  2. Rom-Schreiben an Deutsche Bischöfe: Keine Änderung bei Priesterweihe und bei Homosexualität!
  3. Es dürfte fix sein: Papst maßregelt Kardinal Burke!
  4. ,Gottes Kinder sind nicht käuflich‘
  5. Will Papst Franziskus Kardinal Burke Wohnung und Gehalt streichen?
  6. „Ich teile die Sorge von Papst Franziskus ganz persönlich“
  7. Bätzing bleibt beratungsresistent, reagiert stinksauer auf „unbrüderliche“ Kritik aus Polen
  8. ‚Meine Reise aus der LGBT-Welt’
  9. ‚Mein Hauptverbrechen scheint zu sein, das ans Licht zu bringen was andere im Dunkeln lassen wollen’
  10. Rabbinerversammlung übt scharfe Kritik an Papstaussagen zum Hamas-Terror
  11. „Wirklich nur pastorale Änderungen? Keine Änderungen an der Glaubenslehre?“
  12. "Dieses Maß der Barmherzigkeit ist das Gerichtsmaß. Nach dem wird jeder gerichtet."
  13. Der 'Mainzer Katholikenrat' - Ein Verein von Heuchlern und Feiglingen vor dem Herrn
  14. Liebesgrüße aus Rom
  15. Obdachlose bekommt ihre Zwillinge direkt neben der Kathedrale, Priester leistet spontan Geburtshilfe

© 2023 kath.net | Impressum | Datenschutz