Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  2. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  3. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  4. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  5. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  6. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  7. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  8. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  9. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  10. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  11. Der Anker und der Mann mit dem hörenden Herzen
  12. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  13. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  14. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?
  15. Dziwisz: "Das Leiden von Franziskus war fast eine Nachahmung dessen, was Johannes Paul II. erlitt"

Kardinal Kasper sieht Ökumene in "Zwischenphase"

3. Oktober 2018 in Weltkirche, 29 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Früherer vatikanischer "Ökumeneminister": Evangelische Christen mit katholischen Ehepartnern, die "persönlich überzeugt sind, dass sie den Leib des Herrn empfangen", sollten zur Kommunion gehen können, wenn ihr Leben zum Sakrament passe.


Innsbruck (kath.net/KAP) Ein vorsichtig positives Zwischenresümee zum Stand der Ökumene hat der ehemalige Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, gezogen. In den Beziehungen der katholischen Kirche zu anderen christlichen Konfessionen sei in den vergangenen Jahrzehnten "sehr viel gewachsen, wenn auch noch wesentliche Fragen offen sind", sagte der emeritierte Kurienkardinal in einem Interview für die aktuelle Ausgabe der Kirchenzeitung "Tiroler Sonntag". Die Ökumene, die ein "Geschenk des Heiligen Geistes" sei, befinde sich in einer "Zwischenphase", in der man nichts überspringen oder erzwingen dürfe, so Kasper: "Wir dürfen darauf vertrauen, dass der Heilige Geist nun auch weiterführt, was er angestoßen hat."

In der Zeit seiner Jugend und seiner ersten Priesterjahre hätte es noch "furchtbare Schimpfwörter für die Lutheraner" gegeben, erinnerte sich der heute 85-jährige aus Deutschland stammende Kardinal zurück. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) sei jedoch "viel in Bewegung gekommen", Neues gewachsen und oft auch tiefe Freundschaft entstanden, und zwar auf persönlicher Ebene wie auch auf offizieller im Verhältnis der Kirchen zueinander. "Es vergeht keine Woche in Rom, wo der Papst nicht irgendwelche Repräsentanten anderer Kirchen empfängt - als Brüder und Schwestern. Und ein evangelischer Bischof ist für den Papst nicht einfach ein Laie", verdeutlichte Kasper.


Wesentliche Fragen im Verhältnis zwischen den Kirchen seien jedoch weiterhin offen, bemerkte der frühere vatikanische "Ökumeneminister". Er selbst halte es zudem für eine "Utopie, dass einmal alle Christen in einer Kirche sein werden", sagte Kasper. "Aber ich sehe sehr viele Gruppen von anderen Christen, Orthodoxe wie Evangelische, die sehr nahe bei uns sind." Es sei daher eine "Frage der Zeit" und erfordere Geduld, "dass zusammen wächst, was zusammen gehört". Wesentlich sei dabei nicht nur die Theorie, sondern die gelebte christliche Praxis, so Kasper: "Ich habe manchmal den Eindruck, es gibt evangelische Christen, die sind mir näher als manche Katholiken, seien es ganz Liberale oder seien es Ultrakatholische."

Klares Ziel sei für ihn eindeutig die "Eucharistiegemeinschaft" als Zeichen der Kirchengemeinschaft, sagte Kasper in dem Interview. Man sei derzeit noch nicht soweit, um diese Gemeinschaft zu vollziehen. Hätten sich aber evangelische Christen mit katholischen Ehepartnern in einer katholischen Gottesdienstgemeinde beheimatet, sollten sie nach Kaspars Meinung zur Kommunion gehen können - "wenn sie persönlich überzeugt sind, dass sie den Leib des Herrn empfangen. Das ist schon die Bedingung. Und das Leben muss zum Sakrament passen."

Fehlende Berufungen eine "Existenzfrage"

Die Eucharistie sei "Zentrum und Höhepunkt kirchlichen Lebens" und könne nur von Priestern geleitet werden, betonte der Kardinal. Entsprechend könne auch die katholische Kirche zwar viele Aufgaben an Laien übertragen, dürfe dabei als "sakramentale Kirche" jedoch "nicht ohne Priester sein", weshalb die fehlenden Priesterberufungen in westlichen Ländern eine "Existenzfrage" für die Kirche darstellten.

Dabei gebe es "vermutlich mehr Berufungen als wir denken. Viele kommen nicht zum Durchbruch", fügte Kasper hinzu. "Viri probati" - also in Ehe und Gemeinde bewährte verheiratete Männer, die zu Priestern geweiht werden - könne er sich in Einzelfällen vorstellen, und auch über die Änderung der Zulassungsbedingungen zum Amt "soll man diskutieren". "Aber darin liegt nicht die erschöpfende Antwort", betonte der Kardinal.

Wichtiger wäre es, in den Familien und Gemeinden "das Bewusstsein der Mitverantwortung für Berufungen wecken", jungen Menschen in ihrem persönlichen Ringen "positive Unterstützung" zu bieten und Mut zur bewussten Beziehung mit Jesus zu machen. "Versuchen wir wieder zu vermitteln, dass Priesterberufung etwas Positives ist", sagte Kasper. Dazu gelte es auch der Überbelastung und Vereinsamung von Pfarrern entgegenzuwirken, u.a. durch Formen gemeinschaftlichen Lebens.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kasper

  1. Kasper erstaunt über Reaktion in Deutschland auf das Papstschreiben
  2. Kasper: „Deutschland nicht der allerlebendigste Teil der Weltkirche“
  3. „Warum schwärzt Kasper jetzt Müller quasi als 'Luther redivivus' an?“
  4. Rudert Kardinal Kasper zurück?
  5. Zorniger Kardinal Kasper bläst zum Halali auf Vatikanmitarbeiter
  6. Kardinal Kaspers neues Büchlein ist „widersprüchlich“
  7. Kasper laut Medien: Schweigen von Franziskus bedeutet Zustimmung
  8. Kasper: Häresie-Vorwurf gegen Papst "völlig unangebracht"
  9. Kardinal Kasper: Franziskus ist ein prophetischer Papst
  10. Kardinal Kasper: „Das sind Fake News“!







Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  2. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  5. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  6. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  7. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  8. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  9. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  10. Der Volkspapst – Was bleibt vom Franziskus-Pontifikat?
  11. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  12. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  13. Papst Franziskus wurde nun in Santa Maria Maggiore beigesetzt
  14. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  15. Papst-Beerdigung findet im kleinen Kreis statt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz