Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der Bischof von Trier ODER wie tief kann man als katholischer Bischof in Deutschland noch sinken?
  2. Graz-Seckau: Erneut liturgisch ‚grenzwertige’ Wandlungsworte bei Erstkommunionmesse in Hartberg
  3. Deutschland: Schüler konvertieren aus Angst zum Islam
  4. Islamisten marschieren durch deutsche Städte - der Verfassungsschutz und Kirchen schweigen!
  5. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  6. Etikettenschwindel in der Mutterhauskirche der Waldbreitbacher Franziskanerinnen
  7. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  8. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  9. Erzbischof Lackner zu Austrofaschismus: Kirchliches Versagen einbekennen
  10. 'Klima-Jesuit' Jörg Alt mit wirren Aussagen: 'Jesus hätte sich auf die Straße geklebt'
  11. ,Selbstaufgabe am Rande des Fatalismus‘
  12. Papst empfiehlt Brettspiele statt Zeit am Handy zu vertrödeln
  13. Deutsche Regierung hat kein Konzept gegen steigende Abtreibungszahlen
  14. Links schwenkt, Marsch!
  15. Polit-Kommentatorin Candace Owens ist katholisch geworden

Der Preis und sein Skandal

16. April 2018 in Kommentar, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Das Echo des diesjährigen „Echo“ ist bei Licht betrachtet eine unglaubwürdige Empörungswelle - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net/pw)
Es ist nicht neu, dass eine Preisverleihung in einem Skandal endet. Die diesjährige Verleihung des „Echo“ hat ein Echo, das noch nicht verklingen sollte. Völlig offener und unverhohlener Antisemitismus, der in Deutschland am Holocaustgedenktag mit einem Musikpreis geehrt wird, hätte man vor wenigen Jahren nicht einmal denken können. Der weitgehend linksgerichtete Kulturbetrieb macht mit seinen Moralvorstellungen vor der populären Musik nicht halt. Da ist ein Schlagersänger, der Volkslieder singt, natürlich „rechts“ und damit außen vor.

Auf den ersten Blick verwundert es, dass eine Gruppe von Rappern mit einem Preis ausgezeichnet werden kann, deren Texte so übel sind, dass sie dem Grunde nach an dieser Stelle nicht zitierfähig sind. Gut gemachter Rap ist eine sprachliche Meisterleistung. Was hier ausgezeichnet wurde, ist nur tumbe Polemik knapp unterhalb eines Hilfsschulniveaus. Doch die vorgespielte Dummheit hat Methode. Trotzdem geht es nicht an, dass Insassen des wohl schlimmsten Vernichtungslagers der bisherigen Menschheitsgeschichte dafür herhalte müssen.

Diese „Künstler“ gehören nicht mit einem Preis ausgezeichnet. Zwar hat in einem freiheitlichen Land keine Zensur stattzufinden, also ist auch solch ein unsäglicher Text nicht zu zensieren. Vielmehr ist mit Mitteln des Rechtsstaates und mit den Sanktionen, die der Anstand einer bürgerlichen Gesellschaft gebietet, solchem Treiben Einhalt zu gebieten.


Es ist auf den ersten Blick an Ironie nicht zu überbieten, wie der linke Kulturbetrieb solchen ethnisch motivierten Neoantisemitismus billigend in Kauf nimmt. Auf den zweiten Blick weiß, wer linke Ideologien kennt, natürlich um deren Feindschaft gegen Israel. Antizionismus, ein nur mühsam in ein rotes Mäntelchen verpackter Antisemitismus, war in allen kommunistischen Ländern en vogue. Der moderne Linksliberalismus vermag diesen noch einmal neu zu verkleiden und ihn „israelkritsch“ nennen. Man liest fast nur noch israelkritische Berichterstattung in linksliberal ausgerichteten Medien (das sind derzeit die meisten Leitmedien hierzulande). Gerne übersieht man z.B. palästinensische Terrorakte und berichtet schlagzeilenträchtig über israelische Vergeltungsmaßnahmen. Aus ähnlicher Quelle speist sich die jetzt gezeigte Akzeptanz gegen einen unter dem Label „Kunst“ verkauften Neoantisemitismus unserer Tage.

So könnte das Echo des „Echo“ vielleicht ein warnender Donner sein, der uns das „Nie wieder!“ ins Gedächtnis ruft, mit dem wir in Deutschland aufgewachsen sind und das uns als wertvolles Gut erschien, aus dem grausigen Erbe der Vorfahren einen friedlichen, in der Welt geschätzten Staat geschaffen zu haben.

Mit skandalösen Preisverleihungen verspielt man das nicht. Mit dem allerdings, was deren Wurzel ist, nämlich den Verlust von Anstand und Kultur, begibt man sich auf eine Abwärtspiste, auf der wir uns schon länger bewegen und die uns bei gleicher Tendenz erneut auch politisch in den Abgrund führen wird.

Skandalöse Preisverleihungen sind nichts Besonderes mehr. Respekt haben sollte man inzwischen eher vor Leuten, die ablehnen. Nie vergessen sollte man den Schneid eines Marcel Reich-Ranicki, der den Deutschen Fernsehpreis mit exzellenter Begründung ablehnte. Noch lange nicht vergessen ist ebenfalls der Skandal um den Katholischen Medienpreis im Jahr 2013. Damals hatte die Journalistin Lara Fritzsche ihre 5.000 Euro Preisgeld an ein sogenanntes „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“ gespendet, welches sich für Abtreibungen einsetzt. Man darf sich fragen, welchen Preis man eigentlich überhaupt noch annehmen könnte, ohne plötzlich mit einer Person in einer Reihe zu stehen, die sich lebensfeindlich, menschenverachtend oder wie im aktuellen Fall antisemitisch zeigt.

Das Echo des diesjährigen „Echo“ ist bei Licht betrachtet eine unglaubwürdige Empörungswelle. Warum ist man im Saal geblieben? Buh-Rufe im Sitzen und Schelte bei Sekt und Häppchen After Show sind zu billig. Gleichfalls ist es billig, Tage später auf der internationalen Empörungswelle zu schwimmen. Wo sind in solch einem Fall die doch immer so moralbesessenen katholischen Jugendverbände? Limonade aus Jugendhäusern zu verbannen scheint einfacher, als vor derartigen Auswüchsen von vermeintlicher Jugendkultur warnen und sich gegen antisemitischen Rap verwahren. Da ist zu viel Schweigen bei gleichzeitig zu viel falschem Lärm.

Der Rauch wird sich setzen und nächstes Jahr wird es einen neuen „Echo“ geben.

War was?

Archivfoto Peter Winnemöller



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Adamo 17. April 2018 
 

Die deutsche Musikbranche kocht,

so lautet eine Presseschlagzeile heute.
Etliche Prominente geben Ihre bereits verliehene Echo-Auszeichnung unter Protest wieder zurück. Die Proteste haben ihre Wirkung nicht verfehlt und das ist gut so.


2
 
 Otto02 16. April 2018 
 

Eine Schande für Deutschland

Diese Preisverleihung war eine Schande für Deutschland. Hätte ich in der Vergangenheit, oder an diesem Abend einen Preis bekommen, ich hätte ihn zurückgegeben.


4
 
 girsberg74 16. April 2018 
 

Tönerne Schellen!

Ich habe diesen Kommentar zum Anlass genommen, mal bei dem zitierten Marcel Reich-Ranicki in 2008 nachzusehen; war gut genutzte Zeit.

Frage: Wer verantwortet diesen Preis?

Ist sicherlich einer, der mit 1500 netto (in Worten: eintausenfünfhundert) monatlich nach Hause geht; von dem man mehr nicht erwarten darf, weil er vielleicht noch mit Zusatzeinküften seine Familie ernähren muss.


6
 
 supernussbi 16. April 2018 

Sensationeller Artikel!

Seit Jahren schauen wir zu, wie - richtig gesagt - Anstand und Kultur weiter verkommen sowie Irrationalität und Perversion noch das Letzte Kostbare Erbe von Gottes sensationeller Schöpfung und Liebe zur Unkenntlichkeit und Unbedeutsamkeit degradiert bzw. vernichtet wird. Der Gegenspieler Gottes triumphiert - auch in kirchlichen Gemäuern - WEHE, wer schweigt! Wo ist bei diesem ALLES IST MÖGLICH.... Ehe für alle, Gleichberechtigung im Sumpf von Egoismus und Perversion noch die WAHRE MENSCHLICHKEIT und GEGENSEITIGE ACHTUNG?


12
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Taylor sei mit Euch
  2. Die Erklärung „Dignitas infinita“ gibt wichtige Impulse
  3. Wenn der Pfarrer seine Haushälterin verantwortungsgemeinschaftet
  4. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  5. Es gibt keine Vollmacht zur Frauenweihe
  6. Der Katholikentag versteckt die Schönheit des Glaubens
  7. Ein unterkomplexes Schreiben blamiert die Bischöfe
  8. Den Akademien fehlt das Katholische
  9. Klima-Fasten ohne Klima-Ostern
  10. Die Volkskirche ist schon längst am Ende







Top-15

meist-gelesen

  1. Der Bischof von Trier ODER wie tief kann man als katholischer Bischof in Deutschland noch sinken?
  2. Graz-Seckau: Erneut liturgisch ‚grenzwertige’ Wandlungsworte bei Erstkommunionmesse in Hartberg
  3. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  4. Deutschland: Schüler konvertieren aus Angst zum Islam
  5. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  6. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  7. Etikettenschwindel in der Mutterhauskirche der Waldbreitbacher Franziskanerinnen
  8. Links schwenkt, Marsch!
  9. Polit-Kommentatorin Candace Owens ist katholisch geworden
  10. Österreichische Bischöfe: Du sollst kein GOLD kaufen, Cannabis ist aber ok!
  11. Salesianer-Oberer kündigt bei seiner Bischofsweihe Rücktritt an
  12. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  13. Paar entscheidet sich für das Leben seines behinderten Kindes – gegen den Rat der Ärzte
  14. Heute vor 10 Jahren war Heiligsprechung von Johannes Paul II. - Wer waren seine Eltern und Bruder?
  15. ,Selbstaufgabe am Rande des Fatalismus‘

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz