SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:
Top-15meist-diskutiert- Grazer Theologin Martina Bär: ‚Gott ist im Grunde transgender’
- Diplomatische Krise nach Papstworten zu Abtreibung in Belgien
- Kein Diakonat der Frau
- Papst verteidigt Teilnahme von Laien bei Bischofssynode
- Weihesimulation in Rom am Rande der Synode UND am Ende wartet die Exkommunikation!
- 21 künftige Kardinäle im Kurzporträt
- Afrikanische Bischöfe suchen Leitlinien für Umgang mit Polygamie
- Es geschehen Zeichen und Wunder!
- Bosbach: „70 bis 80 Prozent der Bevölkerung tragen diese Migrationspolitik nicht mehr mit“
- „Erledigt Netanjahu das Terrorregime im Iran, geht er als großer Staatsmann in die Geschichte ein“
- USA: 21-jähriger Basketballprofi wird Priester
- Prälat Klaus Krämer neuer Bischof für Rottenburg-Stuttgart
- Schönborn bei Synode in Rom: Kirche im Globalen Süden zuhören
- Zählen Uriel und Raguel zu den Erzengeln?
- „Meine Freunde in Nordisrael erleben seit einem Jahr fast täglichen Raketenbeschuss durch Hisbollah“
|
Kurienkardinal Müller gegen staatlich gelenktes Mainstreaming27. Februar 2016 in Weltkirche, 7 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Abzulehnen ist der Staat im Dienste einer Ideologie, en Mehrheitswille, der die Grundrechte beschneidet.
Köln (kath.net/ KNA) Kurienkardinal Gerhard Müller wendet sich gegen ein «staatlich und ideologisch gelenktes Mainstreaming». Der Präfekt der Glaubenskongregation kritisierte am Samstag in Köln gesellschaftliche Gruppen, die sich des Staates bemächtigen, «um durch die Möglichkeiten der schulischen Erziehung, der universitären Bildung und der medialen Information und Meinungsbildung eine dominante Ideologie zu begünstigen». Eine solche Gleichschaltung verrate «obrigkeitsstaatliches und totalitäres Denken». Menschen widersetzten sich «mit vollem Recht» einer «augenblicklich dominanten Ideologie» in Medien, Parlamenten und Rechtsprechung, sagte der Kardinal. Als Beispiele für solche Ideologien nannte er Strömungen, die Abtreibung als Menschenrecht betrachteten oder die Ehe als beliebige Sexualgemeinschaft umdefinierten.
Nach den Worten von Müller setzt Freiheit die Möglichkeit voraus, gemäß dem eigenen Gewissen zu leben und sich unsittlichen Befehlen oder Zumutungen zu widersetzen. Die freiheitliche Demokratie beruhe auf der unbedingten Anerkennung von Menschenwürde und Menschenrechten, die dem Mehrheitswillen ein für alle Mal entzogen seien. Demokratie heiße nie einfach, dass die Mehrheit auch über Moral und Gewissen entscheide. Demokratie heiße vielmehr, dass parlamentarische Mehrheit und Minderheit gemeinsam die Unverfügbarkeit der Würde und der natürlichen Rechte und Pflichten des Menschen respektierten. Der Kardinal warnte vor einem falschen Verständnis von Freiheit. Sie werde verfehlt, «wenn sie nur als Berechtigung aufgefasst wird, alles zu tun, was uns als Individuum oder Gesellschaft gefällt, nützt und Spaß macht oder der rücksichtslosen Selbstverwirklichung dient». In diesem Sinn unfrei und Sklaven ihres vernunftwidrigen Tuns seien «Kriegstreiber, Menschenhändler, Drogendealer, Terroristen, Kinderschänder, Vergewaltiger, Diebe, Lügner, Ehebrecher, die Zyniker und Frivolen, die Tagediebe und Ausbeuter und alle, die gegen den Dekalog handeln». Müller forderte auch die Anerkennung der Religionsfreiheit, die niemals nur individuell ausgelegt werden dürfe und eine soziale Komponente habe. Zu den unveräußerlichen Menschenrechten gehöre auch die Freiheit, sich mit einem gemeinsamen Bekenntnis zu einer Gemeinschaft zusammenzufügen und einen öffentlichen Kult zu pflegen. Den religiösen oder weltanschaulichen Gemeinschaften dürfe die gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen Leben nicht verwehrt werden. Müller äußerte sich beim «Rhein-Meeting», einer dreitägigen Tagung der Gemeinschaft «Comunione e Liberazione» zu gesellschaftspolitischen und religiösen Themen. (C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche mediale Nutzung und Weiterleitung nur im Rahmen schriftlicher Vereinbarungen mit KNA erlaubt.
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!
Lesermeinungen | 1. März 2016 | | | Nein, Demokratie ist nicht nur dann, wenn der Katechismus Gesetzescharakter hat! (T2) Die kniffligste Frage ist sicher die Abtreibung. Aber das Problem ist "unbedingten Anerkennung von Menschenwürde " ... denn die Menschenwürde (zu der auch Leben, Gesundheit der Mutter gehören) erschöpft sich nicht mit der des werdenden Lebens. Somit ist sie bedingt, denn selbst die katholische Lehre sagt nicht, dass Mütter sich selbst opfern müssen. Sowenig wie die Kirche das Recht auf Selbstverteidiung (auch und gerade im Sinne einer militärischen) bestreitet.
Ebenso weiß dieser Mann sicherlich, dass "natürlichen Rechte und Pflichten des Menschen " in der philosophischen und ethischen Debatte nicht nur als "göttliches Recht" aufgefasst wird. Es gibt auch ein Naturrecht ohne Gott.
"gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen Leben " Realistisch betrachtet sind die ernsthaften Christen (ich nehme dazu mal die Zahl der regelmäßigen Kirchgänger) schlicht eine ziemliche Minderheit.
Sollten die moralische und ethische Fragen letztverbindlich demokratisch definieren dürfen? | 0
| | | 1. März 2016 | | | Nein, Demokratie ist nicht nur dann, wenn der Katechismus Gesetzescharakter hat! (T1) Ich möchte mal hiermit beginnen:
«um durch die Möglichkeiten der schulischen Erziehung, [...] eine dominante Ideologie zu begünstigen»
Entschuldigung, aber ich bin (ländliche Region) in den 80ern/90ern zur Schule gegangen - und wenn eine Ideologie strukturell (Religionsunterricht!) begünstigt wurde, dann das Christentum.
Weiter mit "und alle, die gegen den Dekalog handeln" ... damit werden dann alle Agnostiker, Anhänger nicht abrahamitischer Religionen und Atheisten demokratisch marginalisiert. Mithin: Wir schaffen die Religionsfreiheit ab und erheben eine der christlichen, jüdischen oder islamischen Konfessionen zur Staatsreligion.
"die dem Mehrheitswillen ein für alle Mal entzogen seien." Zu Simplizistisch. Ja, unsere Verfassungen entziehen der einfachen parlamentarischen Mehrheit Änderungsmöglichkeiten. Aber letztlich (siehe Assad, Ben Ali, Jaruselski, etc.) kann man keinen Staat gegen die überwältigende Mehrheit der Menschen aufrecht erhalten. | 0
| | | Kant 29. Februar 2016 | | | Kath. Soziallehre – Feind der offenen Gesellschaft? Inhaltlich volle Zustimmung, aber rechtsphilosophisch noch „up to date“? Muß die katholische Soziallehre da nachrüsten? Mir scheint, daß Kard. Müller mit seiner Meinung, „Demokratie heiße nie einfach, dass die Mehrheit auch über Moral und Gewissen entscheide“, die von Popper in den Diskurs eingeführte Unterscheidung zwischen offener und geschlossener Gesellschaft nicht berücksichtigt. Es gibt nichts, was ein für alle Mal festgelegt ist, sonst wird die offene zur geschlossenen Gesellschaft. Aber ... die Menschenrechte? Niemand bestreitet, daß die Menschenrechte „unantastbar“ sind, aber man streitet dann eben darüber, was ein Menschenrecht ist. Aber ... die Grundlagen der freiheitlichen Demokratie? Niemand bestreitet, daß diese Grundlagen „unantastbar“ sind, aber man streitet doch darüber, was zu diesen Grundlagen gehört. Und auch dieser Streit (Menschenrechte, Grundlagen) kann letztlich nur wieder nur demokratisch, d.h. durch Mehrheitsentscheidung aufgelöst werden. | 0
| | | deepthought 29. Februar 2016 | | | wohltuhend dass noch jemand unserer "Hirten" die Wahrheit sagt. Da braucht man immer mehr Mut, schließlich sind die "Guten" in den eigenen Reihen.. Ich stehe immer wieder kurz vor dem Austritt aus der KK, weil wir hier nur noch Selbstglobalisierung, "Vielfalt", Integrations-Versklavung, Islamloghudelei und Anpassung an den Zeitgeisthedonismus erleben und unsereiner das auch noch finanzieren soll. | 2
| | | FNO 29. Februar 2016 | | | katholisch.de bzw. KNA hatten den Veranstalter falsch bezeichnet: 'Müller äußerte sich beim "Rhein-Meeting", einer dreitägigen Tagung der Gemeinschaft "Communio e Liberazione" zu gesellschaftspolitischen und religiösen Themen.' Peinlich. | 3
| | | Helena_WW 29. Februar 2016 | | | EthikLebensschutz rk Kirche vs. Leihmutter soll Drilling abtreiben Ich habe am Wochenende folgenden Artikel in der Welt online gelesen, der mich sehr irritiert, erschüttert und traurig macht.
http://www.welt.de/vermischtes/article152710683/Leihmutter-soll-einen-Drilling-abtreiben.html
bitte den ganzen Artikel lesen, um den teuflichen Irrsinn und Geschäftsmodelle dieser Fertilitätszentren, Reproduktionsmediziner zu schauen. In welcher Frankenstein-Welt leben wir? | 3
| | | kreuz 27. Februar 2016 | | | danke Kardinal Müller wünsche Ihnen hier 100 positive Zustimmungen! wir ächzen hier - nördlich der Alpen- unter dem "staatlich gelenkten mainstreaming", und Ihr Satz sollte in jedem Religionsunterricht behandelt werden:
"in diesem Sinn [Definition Freiheit als Berechtigung von allem was Spaß macht] unfrei und Sklaven ihres vernunftwidrigen Tuns seien «Kriegstreiber, Menschenhändler, Drogendealer, Terroristen, Kinderschänder, Vergewaltiger, Diebe, Lügner, Ehebrecher, die Zyniker und Frivolen, die Tagediebe und Ausbeuter und alle, die gegen den Dekalog handeln". | 27
| |
Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net) kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen. |
Mehr zuStaat- Kardinal Erdö betont Bedeutung der Religion für modernen Staat
- Der Staat und das Recht auf ein Kind
|
Top-15meist-gelesen- Prälat Klaus Krämer neuer Bischof für Rottenburg-Stuttgart
- Es geschehen Zeichen und Wunder!
- Diplomatische Krise nach Papstworten zu Abtreibung in Belgien
- Kein Diakonat der Frau
- Weihesimulation in Rom am Rande der Synode UND am Ende wartet die Exkommunikation!
- 21 künftige Kardinäle im Kurzporträt
- „Meine Freunde in Nordisrael erleben seit einem Jahr fast täglichen Raketenbeschuss durch Hisbollah“
- „Das ist Leben. Auf dieser Erde… Danke Jesus“
- Estnische Bistumssprecherin Paas: „Das ist pure Freude! Das ist in der Tat ein historischer Moment!“
- Zählen Uriel und Raguel zu den Erzengeln?
- Meldestelle "www.christenschutz.at": Einbruch in die Karlskirche durch Antifa vermutet
- Grazer Theologin Martina Bär: ‚Gott ist im Grunde transgender’
- Gänswein weihte am Samstag zwei Neupriester im Stift Heiligenkreuz
- Bosbach: „70 bis 80 Prozent der Bevölkerung tragen diese Migrationspolitik nicht mehr mit“
- Papst verteidigt Teilnahme von Laien bei Bischofssynode
|