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Es gibt moderne Sklaverei!

30. Jänner 2016 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
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Wien ist Ziel- und Transitstadt für Menschenhandel. Vielen Opfern wird ein Job in Wien versprochen, wenn sie dann hier sind, rasselt die Falltür ins Schloss. Gastbeitrag zum Weltgebetstag gegen Menschenhandel am 8. Februar von Dr. Gudrun Kugler


Wien (kath.net) Eine Sozialarbeiterin sprach kürzlich zwei Prostituierte in Wien an. Die beiden Frauen hatten eine Frage: Sie wollten wissen, in welcher Stadt sie sich befanden.

Wien ist Ziel- und Transitstadt für Menschenhandel. Die meisten Opfer sind Frauen und Mädchen, die sexuell ausgebeutet werden. Die meisten stammen aus Osteuropa, insbesondere aus Bosnien und Herzegovina, Serbien, Rumänien, Bulgarien. Vielen Opfern wird ein Job in Wien versprochen. Wenn sie dann hier sind, rasselt die Falltür ins Schloss. Auch die Asylwerber, gerade die minderjährigen Unbegleiteten, sind in Gefahr. In sogenannten „Breaking Houses“ werden die Mädchen so lange geschlagen und vergewaltigt, bis sie innerlich aufgeben. Wer in Wien kein Geld mehr bringt, wird in eine andere Stadt verkauft. Der Bericht „Trafficking in Human Persons“ des US-State Departments für 2015 attestiert Österreich, dass man das Problem verstanden hat und auf einem guten Weg ist, dass man aber noch viel mehr tun könnte und sollte.

Ausbeutung kommt unter anderem in den Wirtschaftssektoren Bau-, Land- und Forstwirtschaft, Gastgewerbe, Haushaltsführung, der 24-Stunden-Pflege und – wie am meisten bekannt und am häufigsten – in der Prostitution vor. Es werden auch Menschen ausgebeutet, indem sie zur Bettelei oder zur Begehung strafbarer Handlungen gezwungen werden. All diese Formen ereignen sich oft in einem Gewaltkontext, also unter Androhung oder Ausübung von Gewalt, falls sich die Betroffenen widersetzen.

Laut Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) sind weltweit 20,9 Mio. Menschen von Zwangsarbeit, einschließlich Arbeitsausbeutung und sexueller Ausbeutung. Verdachtsfälle von Opfern von Kinderhandel nehmen zu: Nach Schätzungen des UN-Kinderhilfswerks UNICEF werden weltweit jedes Jahr 1,2 Millionen Kinder Opfer von Kinderhandel.


Schätzungen des Europarats geben 500.000 Menschen pro Jahr in Europa an. 11000 registrierte Opfer in der EU pro Jahr, 80% Frauen, 2% unter 11 Jahren alt. Davon sind ca. 65% selbst aus der EU.

Eine österreichische Opferschutzeinrichtung für Frauen und Mädchen ab 15, betreute zum Beispiel zwischen 2012 und 2014 506 weibliche Opfer von Menschenhandel. Seit 2013 gibt es ein eigenes Pilotprojekt in Wien zur Betreuung von männlichen Opfern. Man stelle sich die Dunkelziffer und das damit verbundene Leid – auch in Österreich – vor.

Trotz der hohen Opferzahlen kommt es zu fast keinen Verurteilungen: 2013 wurden zwei Personen wegen dem Tatbestand des "Menschenhandels" sowie 12 Personen wegen dem Tatbestand des "Grenzüberschreitenden Prostitutionshandels" verurteilt.

„Menschenhandel ist eine schändliche Plage, unwürdig einer zivilen Gesellschaft“, sagt Papst Franziskus, weil „Männer, Frauen und Kinder als Arbeitskräfte oder zur Befriedigung der Lust versklavt und missbraucht werden, oft auch gefoltert und verstümmelt“. Jeder von uns soll sich dazu aufgerufen fühlen, die Stimme jener Brüder und Schwestern zu sein, die in ihrer Würde gedemütigt werden“. Den 8. Februar hat der Papst zum internationalen Gebetstag gegen Menschenhandel erklärt. Die österreichische Bischofskonferenz veranstaltet deshalb ein offenes Symposium in Verbindung mit gemeinsamem Gebet in Wien am 8.2. von 17:30 bis 20:00. Oberst Tatzgern, Leiter der Abteilung Menschenhandel im Bundeskriminalamt, und Schwester Mayrhofer, die Frauen rettet und betreut, schildern das Problem anhand ihrer Erfahrungen.

Österreich ist hier besonders betroffen, weil es das „erste reiche Land“, das an östliche Länder grenzt, und weil die Prostitution in anderen Ländern verboten ist, bleiben viele Menschenhändler mit ihren Opfern in Österreich.

Menschenhandel ist ein Problem, das man auf dem ersten Blick nicht sieht. Ausbeutung findet meist hinter geschlossenen Fenstern statt. Wir erleben eine moderne Form der Sklaverei.

Österreich – Politik, Justiz, Zivilgesellschaft, Kirche und Religionsgemeinschaften müssen nun alle Anstrengungen unternehmen, damit es hinter unauffälligen Wiener Fenstern keine Sklaverei gibt. Dazu gehört es, Bewusstsein zu schaffen, dass dieses Problem überhaupt existiert. Dazu gehört es, den nationalen Aktionsplan gegen Menschenhandel aufzugreifen – im Vordergrund stehen nationale und internationale Zusammenarbeit und Prävention, Opferschutz und Strafverfolgung. Ebenso müssen Maßnahmenvorschläge, die der Europarat und das US State Department an Österreich und Wien richten, beherzt umgesetzt werden.

Wichtig ist es außerdem eine Kampagne, die die Nutzer der Prostitution für das Thema Menschenhandel und Zwangsprostitution sensibilisiert: Denn es sind oft die Freier, die schlussendlich die Frauen befreien. Ebenso müsste ein spezielles Unterstützungsprogramm im Bereich Kinderprostitution ansetzen. Die Anstrengungen um Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution zu identifizieren müssen verstärkt und Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die Täter auch wirklich verurteilt werden.

Im Dezember hat der Wiener Gemeinderat auf meine Initiative hin beschlossen, gegen Menschenhandel entschlossen vorzugehen und einen Menschenrechtsschwerpunkt für 2016 zu setzen. Ich werde am Ball bleiben!

Dr. Gudrun Kugler, MMF, ist Magister des Rechts und Master der Theologischen Studien und promovierte im Internationalen Strafrecht. Gudrun Kugler ist Gründungspartnerin von Kairos Consulting. In dieser Funktion betreibt sie unter anderem die katholische Heiratsvermittlung kathTreff und das Dokumentationsarchiv der Intoleranz gegen Christen in Europa. Außerdem ist sie Lehrbeauftragte am Internationalen Theologischen Institut für Studien zu Ehe und Familie und hat zahlreiche Bücher herausgegeben. Sie bloggt für christliche Singles und gibt dazu auch Bücher heraus. Von 2001 bis 2004 war sie Europavorsitzende der World Youth Alliance in Brüssel. Seit November 2015 ist Gudrun Kugler Wiener Landtagsabgeordnete und Gemeinderätin. Sie gehört der ÖVP an.

Einladung zum Gebet & Symposium gegen Menschenhandel



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Lesermeinungen

  2. Februar 2016 
 

unglücklich ausgedrückt

@ MAN

Ich vermute Frau Doktor Kugler meint, die Freier könnten helfen, in dem sie NICHT mehr zur Prostituierten gehen.

Ich denke das kann man nur erreichen, indem man die Gesellschaft aufgeklärt. Ich bezeichne aber die Medien und die Politik in Deutschland als unfähig aufzuklären.

Viele denken, die Zahl der Vergewaltigung sei dank Legalisierung der Prostitution zurück gegangen. Das ist natürlich Schwachsinn, wie man dem obigen Text entnehmen kann.


0
 
 MAN 1. Februar 2016 
 

Was ist gemeint?

Denn oft sind es die Freier, die schlussendlich die Frauen befreien?

Das verstehe ich nicht...


0
 
 Helena_WW 1. Februar 2016 
 

Auch in Deutschland gib es solch scheußliche Organisierte Kriminaltiät

durch mafiziöse Clanstrukturen, die sich seit Jahren rechtsfreie Räume geschaffen und ausgedehnt haben, ermöglicht durch wegschauende Multikulti Mentalität.
siehe auch :
http://www.focus.de/regional/berlin/islamwissenschaftler-klaert-auf-die-clans-sind-wie-eine-krebserkrankung-der-stadt_id_5224151.html

http://www.focus.de/politik/deutschland/drogen-belaestigung-gewalt-sozialarbeiter-klagt-an-was-in-koeln-geschah-passiert-hier-in-berlin-taeglich_id_5229067.html

Ergänzend hinzu habe ich grade folgende Kurzmeldung gelesn :
"Europol : Von 10.000 Flüchtlingskindern fehlt jede Spur.
Nach der Polizeibehörde, sind mindestens 10.000 Flüchtlingskinder nach ihrer Ankunft in Europa verschwunden. Die Polizeibehörde vermutet organisiertes Verbrechen dahinter."
Das lässt Schlimmstes befürchten.
Wir müssen mit kontrollierter Humanitärer Hilfe schon direkt in den Kriesengebieten und unmittelbarer Nachbarumgebung ansetzen, EU kontrollieren gegen Schlepper,Organisierte Kriminaltätsnetzwerke vorgehen.


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