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USA: Gericht verbannt Gedenkstein mit den Zehn Geboten

16. Oktober 2015 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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Der protestantische Prediger Franklin Graham (Charlotte/US-Bundesstaat Nord Carolina) kritisierte die Entscheidung des Gerichts scharf.


Montgomery (kath.net/idea)Ein umstrittener Gedenkstein mit den Zehn Geboten wird nicht vor das Gerichtsgebäude der Stadt Montgomery (US-Bundesstaat Alabama) zurückkehren. Das Oberste Gericht der USA hat den Einspruch des ehemals Obersten Richters von Alabama, Roy Moore, abgelehnt. Moore hatte das Monument nach seiner Ernennung im Jahr 2000 mit der Begründung aufstellen lassen, dass die Zehn Gebote die moralische Grundlage der US-Gesetzgebung seien. Nach einer Klage war das mehr als zwei Tonnen schwere Granit-Denkmal 2003 aus der Rotunde des Gerichts entfernt worden. Weil Moore sich weigerte, das Denkmal entfernen zu lassen, war er entlassen worden. Der Jurist nannte die jüngste Gerichtsentscheidung „heuchlerisch“. Das Gericht beginne seine Sitzungen regelmäßig mit dem Wunsch „Gott schütze die Vereinigten Staaten und dieses hohe Gericht“. Offenbar sei dies aber nicht ernst gemeint.


Graham: „Was denken sich diese Menschen?“

Der protestantische Prediger Franklin Graham (Charlotte/US-Bundesstaat Nord Carolina) kritisierte die Entscheidung des Gerichts scharf. Er verglich die Entfernung der Steintafel aus der Öffentlichkeit mit den Taten der islamistischen Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS), die im Nahen Osten christliche Gebäude und Symbole zerstört. „Was denken sich diese Menschen“, fragte der 63-Jährige, der Präsident des Hilfswerks „Samaritan‘s Purse“ (Geldbörse des Samariters) ist, über das Soziale Netzwerk Facebook. „Wir brauchen Gottes Gesetze. Denn sie sind es, die wesentlich dazu beitragen, dass die Gesellschaft gedeiht.“

US-Kongress will Eidesformel „So wahr mir Gott helfe“ schützen

Allerdings gibt es in den USA auch eine gegenläufige Entwicklung zu dieser jüngsten Gerichtsentscheidung. So soll die religiöse Eidesformel „So wahr mir Gott helfe“ geschützt werden. Nach kontroverser Debatte verabschiedete der US-Kongress einen entsprechenden Gesetzesentwurf. Danach sollen künftig Bundesgerichte einschließlich des Obersten Gerichtshofes keine Klagen mehr annehmen müssen, die sich gegen die traditionelle Formel richten. Im Juni hatte das Oberste Gericht auf Grund eines Formfehlers das Urteil eines Bundesgerichts von 2002 außer Kraft gesetzt. Das hatte erklärt, die religiöse Formel mache den Eid verfassungswidrig. Die Formel „under God“ ist seit 1954 Bestandteil der Vereidigung vor US-Gerichten.


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