Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  6. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  7. Republik der Dünnhäutigen
  8. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  9. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  10. Die Achillesferse des Teufels
  11. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  12. Thomas von Aquin über Migration
  13. US-Bischof Daniel Thomas/Ohio: „Gott hat Transsexualität nicht vorgesehen“
  14. Manuel Ostermann, Vize-Vorsitzender der Polizeigewerkschaft: „Die Kriminalität explodiert“
  15. Katholischer Philosoph ausgeladen – ‚Erschießen werden wir ihn nicht ‘

Rezeptpflicht für 'Pille danach' aufgehoben

7. März 2015 in Deutschland, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kritik kommt von Ärzteverbänden und den „Christdemokraten für das Leben“


Berlin/Glashütten (kath.net/idea) Der Bundesrat hat am 6. März die Rezeptpflicht für die „Pille danach“ aufgehoben. Die Zustimmung der Länder erfolgte ohne Aussprache. Das Präparat ist ab dem 15. März in allen Apotheken erhältlich. Ausgenommen ist der Versandhandel. Kritik kommt von den „Christdemokraten für das Leben“ (CDL/Nordwald bei Münster) und von Medizinern. Konkret geht es um das Präparat EllaOne mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat (UPA) sowie um weitere Präparate mit dem Wirkstoff Levonorgestrel (LNG). Die „Pille danach“ soll eine ungewollte Schwangerschaft in den ersten fünf Tagen nach ungeschütztem Sex vermeiden. Die Bundesvorsitzende der CDL, Mechthild Löhr (Glashütten/Taunus), bezeichnete die Wirkstoffe als eine sehr hohe hormonelle Belastung und daher gefährlich für die Gesundheit. Es könne im Einzelfall – vor allem, wenn das Hormonpräparat wiederholt eingenommen werde – zu erheblichen Nebenwirkungen kommen.


Zudem sei in nicht seltenen Fällen bis zu fünf Tage nach dem Geschlechtsverkehr bereits ein Embryo entstanden. Dann könnten die Präparate laut internationalen Studien auch frühabtreibend wirken. Es habe beim Wirkstoff UPA bis heute niemand zweifelsfrei belegen können, dass keine derartige Wirkung bestehe. Für UPA könne dies sogar als gesichert gelten.

Durch die Freigabe werde die „Pille danach“ zu einem jederzeit frei verfügbaren „Lifestyle-Produkt“. Es sei zu befürchten, dass Frauen in Apotheken nicht ausreichend beraten werden. Löhr: „Hier geht es doch auch um Umsätze.“ Dass die freigegebenen Präparate in der Bundesratsverordnung als „Notfallkontrazeptiva“ beschrieben werden, kritisierte Löhr scharf: „Seit wann ist ungeschützter Verkehr ein ,Notfall‘? Staatlicherseits merken wir gar nicht mehr, welche Anmaßungen hinter solchen Formulierungen stecken.“ Der deutschen Politik warf sie vor, den nationalen Handlungsspielraum nicht ausreichend ausgeschöpft zu haben. Die EU-Kommission habe zwar für die gesamte Europäische Union die Rezeptfreiheit verlangt: „Reproduktive Gesundheit fällt aber in die Hoheit der Länder. Andere Staaten haben signalisiert, dass sie die Richtlinie nicht umsetzen wollen.“

Großer Markt für die Pharmaindustrie

Vor der Bundesratsentscheidung hatten viele Mediziner Kritik an der Freigabe geübt. Der Kongresspräsident der Frauenheilkundetagung „Foko 2015“, Werner Harlfinger (Mainz), äußerte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa die Sorge, dass die Zahl der ungewollten Schwangerschaften und der Abtreibungen steigen wird. Zudem seien die Präparate nicht für schwergewichtige Frauen geeignet. Ab 75 Kilogramm lasse die Wirkung von LNG nach, bei über 90 Kilogramm auch bei UPA. Die Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Prof. Birgit Seelbach-Göbel (Regensburg), glaubt, dass viele Frauen die „Pille danach“ einnehmen werden, die sie gar nicht brauchten, weil sie zum Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs gar nicht schwanger werden könnten. Gegenüber dpa sagte sie: „Es sieht nach Freiheit aus. Aber tatsächlich ist es vor allem ein großer Markt. Und die Pharmaindustrie profitiert.“ Die DGGG hatte sich gemeinsam mit dem Berufsverband der Frauenärzte sowie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin in einer Erklärung gegen die Freigabe gewandt. Begründung: „Die Rezeptpflicht und die frauenärztliche Beratung haben dazu beigetragen, dass Deutschland in Europa und weltweit mit seiner niedrigen Rate an Schwangerschaftsabbrüchen einen Spitzenplatz einnimmt.“ Eine medizinisch kompetente und vertrauliche Beratung in der Apotheke sei „problematisch und in den meisten Fällen unmöglich“.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Abtreibung

  1. Abtreibungszentrum von Planned Parenthood in Manhattan geschlossen
  2. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  3. „Die Tragödie von 73 Millionen Abtreibungen jährlich weltweit ist zur Normalität geworden“
  4. Polizei räumt besetzte Kirche in Flensburg
  5. ALfA kritisiert FEMM-Beschluss zu Abtreibung als Angriff auf europäische Grundwerte
  6. 10.000 Teilnehmer bei Staffellauf für den Lebensschutz in den USA
  7. USA: Ungefähr 60 Abtreibungskliniken stellen 2025 ihren Betrieb ein
  8. Spanien: Kinostart „Verwundet“ - Zeigt, wie Gottes Barmherzigkeit die Wunden der Abtreibung heilt
  9. US-Bischof Robert Barron betet erneut vor Abtreibungsklinik
  10. US-Bischöfe haben wieder zur ProLife-Novene aufgerufen: Beten für das Ende der Abtreibung






Top-15

meist-gelesen

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  3. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  6. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  7. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  8. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  9. Die Achillesferse des Teufels
  10. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  11. Republik der Dünnhäutigen
  12. Thomas von Aquin über Migration
  13. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  14. Legenden vom Heiligen Nikolaus
  15. Mailands Erzbischof: Kollaps der Gesellschaft droht

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz