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Meisner: Situation der Kirche wie zu Zeiten der Säkularisierung

6. Februar 2014 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
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Der Kölner Kardinal Joachim Meisner sieht die Kirche vor neuen Aufbrüchen. «Wir leben in einem Übergang, und man muss nur gespannt sein und hingucken, wo etwas Neues kommt»


Köln (kath.net/KNA) Der Kölner Kardinal Joachim Meisner (Foto) sieht die Kirche vor neuen Aufbrüchen. «Wir leben in einem Übergang, und man muss nur gespannt sein und hingucken, wo etwas Neues kommt», sagte er am Mittwoch vor Journalisten in Köln. Die Situation sei zu vergleichen mit der Säkularisierung Anfang des 19. Jahrhunderts, als viele Klöster und Orden weggebrochen seien. «Die Bischöfe dachten damals, jetzt geht die Welt, geht die Kirche unter.» Dann habe jedoch ein neuer «diakonischer Frühling» zahlreiche Ordensgründungen gebracht. «Jetzt sind wir wieder in einer anderen Epoche, wo die Gemeinschaften des 19. Jahrhunderts ihren Dienst getan haben, und es wachsen neue», sagte der Erzbischof.

Er äußerte sich bei der Vorstellung des Buchs «Mit Gott reden wie mit einem Freund. Geistliche Aufbrüche im Erzbistum Köln». In ihm stellt die Autorin Gudrun Schmidt 16 geistliche Gemeinschaften und Orden vor.


«Die geistlichen Gemeinschaften stehen nicht in der Peripherie der Kirche, sind keine Randerscheinung, sie stehen im Zentrum», unterstrich Meisner. Dies sei eine große Hoffnung. «Hier bereitet sich wahrscheinlich ein neues Pfingsten vor, von dem die meisten Zeitgenossen noch gar keine Ahnung haben», so der Kardinal.

Der Kölner Weihbischof Dominik Schwaderlapp hob die Vielfalt der rund 30 geistlichen Gemeinschaften im Erzbistum hervor. Allen sei jedoch gemeinsam, dass sie Zeugnis von Gott geben wollten. Ebenso hätten alle ein «unverkrampftes Verhältnis» zu den Bischöfen und zum Papst und legten großen Wert auf Frömmigkeit durch die Feier der Eucharistie, durch Beichte und Marienverehrung. Dass es im Erzbistum Köln «ein offenes Herz und offene Türen» für die vielen Gruppierungen gebe, sei Kardinal Meisner zu verdanken, sagte Schwaderlapp, der Bischofsvikar für die geistlichen Gemeinschaften ist.

Autorin Gudrun Schmidt berichtete, sie sei von allen Gemeinschaften «mit offenen Armen empfangen» worden. Ihr Buch könne jedoch nur ein Schlaglicht sein. Sie zeigte sich vor allem beeindruckt von der Vielzahl junger Menschen, die etwa nachts im von den Laienspiritanern betriebenen «Notel», der Notschlafstätte für obdachlose Drogenabhängige, für bedürftige Menschen Wäsche waschen. Unter anderem stellt die Journalistin in dem Buch die Initiative «Nightfever», die Fokolarbewegung, die Legionäre Christi, das Opus Dei, den Neokatechumenalen Weg, die Straßenseelsorge der Franziskaner, die Laiengemeinschaften Emmanuel und die Dominikanische Gemeinschaft sowie eine Eremitin vor.

Schmidt, Gudrun: "Mit Gott reden wie mit einem Freund. Geistliche Aufbrüche im Erzbistum Köln." Köln: Drei-Kronen-Reihe 2013. 140 Seiten mit zahlreichen Fotos. Zu bestellen bei der Pressestelle des Erzbistums Köln (Hrsg) unter 0221/16 421 411 oder unter [email protected] .

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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