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Eine Wunde geht auf

20. Dezember 2011 in Chronik, 46 Lesermeinungen
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Der niederländische Missbrauchsbericht markiert nur einen Anfang - In die Bestürzung über die Kirche mischen sich auch Anfragen an die niederländische Gesellschaft insgesamt. Von Burkhard Jürgens (KNA)


Den Haag (kath.net/KNA) Der Sturm ist noch nicht vorbei. Nach der Veröffentlichung eines Berichts über Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche der Niederlande haben sich die Bischöfe entschuldigt. Utrechts Erzbischof Wim Eijk, Vorsitzender der Bischofskonferenz, sprach von «Scham und Schmerz», kündigte Entschädigungen in Höhe von individuell 5.000 bis 100.000 Euro an.

Am Sonntag wurde in den Gottesdiensten ein Hirtenbrief verlesen, in dem die Bischöfe ihren Umgang mit dem Skandal darlegten. Das war als konstruktive Maßnahme gedacht. Bei Opfern, so das Echo in den Medien am Montag, kam sie nicht gut an.

In dem Schreiben erläutern die Oberhirten, wie sie bislang angesichts der Missbrauchsfälle agierten: dass sie die Aufarbeitung der dunklen Vergangenheit mitgetragen hätten, auch mit aktiven Recherchen. Sie verweisen auf die Kompensationszahlungen, sagen eine strengere Auswahl von Priesteramtskandidaten und eine bessere Ausbildung in den Seminaren zu, wie es auch der Vatikan verlangt.

Auf Seiten der Betroffenen hingegen regiert Enttäuschung. Wim Deetman, früherer Minister und Leiter der Missbrauchskommission, hatte vorgeschlagen, dass die Bischöfe einen aus ihren Reihen ernennen, der als Kontaktmann für das Gespräch mit den Opfern fungiert. Die Kirchenführer hingegen möchten die Verantwortung nicht einem einzelnen auflasten. Sie wollen ein Gremium, bestehend aus einem Bischof, einem Vertreter der Orden und zwei Experten. Unter Missbrauchsopfern gibt es teils den Wunsch nach einem bischöflichen Bußakt. Vor allem aber sind viele verbittert, dass kaum jemand juristisch zur Verantwortung gezogen werden wird.


Der Deetman-Bericht untersuchte sexuellen Missbrauch in katholischen Einrichtungen aus der Zeit von 1945 bis 1981. Anders als in Deutschland prüfte die Kommission nicht nur die Vorwürfe derer, die sich von sich aus meldeten, sondern befragte aktiv eine repräsentative Gruppe von 34.000 Personen - ehemalige Schüler aus Internaten und offenen Schulen, Missbrauchte und nicht Missbrauchte, Katholiken und Nichtkatholiken. Daraus ergab sich, dass jeder fünfte Zögling eines kirchlichen Internats Übergriffe erlebte - eine Quote, die doppelt so hoch ist wie außerhalb dieser Einrichtungen.

Zwischen 10.000 und 20.000 Kinder und Jugendliche dürften demnach in dem untersuchten Zeitraum landesweit missbraucht worden sein, wobei Missbrauch nach der Definition bei einem unerwünschten Anfassen beginnt. Die Kommission verzeichnete Anschuldigungen gegen rund 800 Kirchenmitarbeiter; 105 sind noch am Leben.

Aber die Fälle sind durch die Bank verjährt. Daher gilt als unwahrscheinlich, dass Täter rechtlich belangt werden. Freilich ist auch die Reputation einzelner Bischöfe in Mitleidenschaft gezogen. Kardinal Adrianus Simonis, der beteuerte, von Missbrauchsfällen nichts gewusst zu haben, hatte in Utrecht einen bereits als pädophil aufgefallenen Priester eingestellt. Bischof Ronald Bär, emeritierter Bistumsleiter von Rotterdam, weihte fünf Kandidaten zu Klerikern, die sich später an jungen Menschen vergingen. Bär selbst, heute 83, soll seinerzeit Hausverbot im Priesterseminar gehabt haben, weil er angeblich sexuelle Kontakte zu den angehenden Geistlichen suchte.

In die Bestürzung über die Kirche mischen sich auch Anfragen an die niederländische Gesellschaft insgesamt. Die Nachkriegsgeneration war zu Härte und Schweigsamkeit erzogen worden. Kritik an Autoritätspersonen zu üben, gehörte wie in Deutschland nicht zum Erziehungskonzept. Vor dem Hintergrund seines Berichts stellte Deetman auch die Frage, was in der gegenwärtigen Gesellschaft falsch läuft, dass Phänomene wie Kinderpornografie oder innerfamiliäre Gewalt überhaupt entstehen.

Nicht nur die katholische Kirche in den Niederlanden hat noch viel Aufarbeitung vor sich. Derzeit arbeitet eine Kommission unter Leitung der früheren Generalstaatsanwältin Rieke Samson die Missbrauchsvergangenheit an staatlichen Einrichtungen auf. Der Bericht soll im nächsten Jahr vorgelegt werden, vielleicht auch erst 2013. Bis jetzt zeichnet sich ab, dass die Fälle weniger zahlreich sein werden - was mit engeren Kriterien gegenüber dem Deetman-Bericht zu tun hat -, aber erschreckend viele schwere Delikte wie Vergewaltigungen umfasst. Es scheint, als ziehe eine neue Sturmfront herauf.

(C) 2011 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 PPQR 25. Dezember 2011 

Teil 2

Anmerkungen zur Stellungnahme von Bischof Ackermann mit der Überschrift:
\"Es gab gravierende Fehler - wir haben die Vorgaben nicht konsequent umgesetzt\"
auf der Hompate des Bistums (http://cms.bistum-trier.de/)

Nicht nur im Falle des Pfarrers Klaus K. (einer der beiden jüngsten Fälle) wurden lange bekannte Fakten ignoriert.
Da gibt es noch den Fall eines ehemaligen Ordensangehörigen, der eingestanden hat, über mehrere Jahre eine angeblich \"einvernehmliche\" homosexuelle Beziehung mit einem minderjährigen
Schutzbefohlenen gehabt zu haben (verjährt), aber mit einem positiven Gutachten von Bischof Ackermann wieder in seiner Pfarrei installiert wurde.
Die DBK-Richtlinie lautet:
\"42. Die betreffende Person wird nicht in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im
kirchlichen Bereich eingesetzt.\"
Weder Kirchenrecht noch DBK-Richtlinien werden konsequent umgesetzt.

Das Ganze ist keine Wundheilung, das ist eine Farce, ist Täterschutz,


1
 
 PPQR 25. Dezember 2011 

@Claudia Caecilia

Ich wollte keineswegs den Eindruck erwecken, als würde ich Ihren Beiträgen nicht umfassend zustimmen.
So wie wir und viele andere hier diese Verbrechen aufgearbeitet sehen wollen, wäre es ja auch richtig.
Der Skandal ist, dass das nicht oder nur sehr zögerlich durch die offiziellen Stellen geschieht.

@GvdBasis
Zitat: \"Meine Frage war .... \"
Natürlich stellen Sie die Frage zu recht und ich stimme auch Ihnen zu. Aber die Antwort liegt doch eigentlich klar auf der Hand.
Die geeigneten und verfügbaren Heilmittel werden nicht bzw. unzulänglich angewandt (um in dem Bild zu bleiben).
Das Ziel ist: Sich um die Opfer zu kümmern und damit den Schaden für die Kirche möglichst gering zu halten.
Auch kann jeder geständige und reuige Straftäter mit mildernden Umständen rechnen oder geht straffrei aus (verjährt).
Es geht um Recht und Gerechtigkeit, nicht um Rache.
Zur angemessen Aufarbeitung eines Verbrechens gehört vor allem ausreichender Opferschutz und wi


1
 
 tradi.nl 24. Dezember 2011 
 

Eine Wunde ...

bricht dann auf, wenn sie nicht gut behandelt wurde (saeubern, desinfizieren, evtl. operieren etc.). Ist das nicht oder nur oberflaechlich geschehen, bildet sich Eiter, infiziert das gesunde Gewebe, und irgendwann platzt die Wunde.

Ich wuensche allen Lesern und kath.net Mitarbeitern ein gesegnetes Weihnachtsfest, ganz besonders allen Missbrauchsopfern. Der GottesDienerin64 gilt mein tiefes Mitgefuehl und Gebet.


1
 
 Claudia Caecilia 24. Dezember 2011 
 

@PPQR

Solche Wunden können aber vernarben, wenn das Opfer wirkliche Hilfe empfängt.
Es gibt erschreckend viele Mißbrauchsfälle in unserer Gesellschaft. Ich kenne einige Fälle, bei denen die Taten in der Familie passierten. Von 2 Frauen weiß ich, dass sie durch die Hilfe eines Priesters und eines Psychologen zur Ruhe kommen konnten.
Es ist nicht grundsätzlich so, dass Opfer kein geglücktes Leben mehr führen können.
Ich stimme Ihnen aber natürlich zu, dass viele verständlicherweise mit ihrem Leben nicht zurechtkommen.
Auch wenn den Opfern unser Mitgefühl gehört, dürfen wir als Christen die Täter nicht vergessen. GvdBasis hat vollkommen Recht.


1
 
 GvdBasis 23. Dezember 2011 

@ PPQR

Ja, das ist mir klar gewesen, dass sich das Wort \"Wunde\" auf die Kirche bezieht, auch ich hatte es so gemeint. Doch meine Frage war die: Sollten nicht auch Wunden, die letztendlich der Kirche selbst durch solche Sünden getaufter Menschen und womöglich sogar aus den Reihen des Klerus geschlagen werden, rasch wieder verheilen statt aufzubrechen und in der Kirche solche Probleme zu bereiten? Aber gut, vielleicht kann man diesen Vergleich mit einer Wunde in diesem Zusammenhang auch nicht unbegrenzt auf alles anwenden.


1
 
 PPQR 23. Dezember 2011 

@GvdBasis

Auch Ihre Ausführungen über \"die ganze Debatte ...\" mag zwar Ihr persönlicher Eindruck sein, er entspricht nicht den Tatsachen.
Es ist vielmehr so, dass Täter immer zuerst
versuchen, ihre Taten zu rechtfertigen.
Siehe FAZ-Artikel:
http://www.faz.net/themenarchiv/2.1199/ein-priester-erzaehlt-ich-habe-sie-gern-gehabt-1955797.html

Zählen Sie die \"Ichs\" in dem Artikel und Sie werden sofort erkennen, was mit \"täterzentriert\" gemeint ist.
Dieses Verhalten hindert den Täter daran, da er nur auf sich selbst und auf die Folgen seiner Tat(en) fixiert ist, das Leid seiner Opfer zu sehen, Schuld einzugestehen sowie Mitleid und Reue zu empfinden.


1
 
 GvdBasis 23. Dezember 2011 

Mein nur beschränkter Blickwinkel = Österreich

Meine Postings in diesem Thread beziehen sich auf Österreich, was ich hinsichtlich der von mir weiter unten erwähnten Freimaurer und Atheisten noch erwähnen wollte. Ich könnte dies durch Verlinken beweisen, aber damit würde ich auch noch Propaganda für entsprechende Agitation machen, also lasse ich das lieber.


0
 
 tradi.nl 23. Dezember 2011 
 

Persoenliche Entschuldigung..

..ist in den Niederlanden gaengige Praxis. Allerdings verweigern leider viele Taeter diesen Versoehnungsakt, und es kam auch mehrmals vor, dass der Taeter sich gegenueber dem Opfer zu rechtfertigen erdreistete.


1
 
 GvdBasis 23. Dezember 2011 

Zur Überschrift: Wunden heilen doch sonst recht schnell,

und so kann man sich fragen, warum es mit dieser Wunde nicht so war und wieso sie, statt abzuheilen, nun aufgeht bzw. aufbricht. - Nebenbei erwähnt, ich finde die Überschrift gut gewählt.

In der ganzen Debatte der letzten Zeit fehlt meines Erachtens aber noch der Blick auf die andere Seite, auf diese tragisch schuldig gewordenen Priester und deren Umkehr (?). Man schweigt über deren Schicksale, wie wenn sie die Pest hätten, obwohl man ansonsten in der Gesellschaft kaum noch Verurteilte in einer solchen Weise ächtet. Und auch das möchte ich noch ansprechen: öffentliche allgemeine Entschuldigungen können nicht die persönliche Entschuldigung von Mensch zu Mensch ersetzen, falls vom Opfer erbeten und erwünscht, sondern nur ergänzen.


1
 
 PPQR 22. Dezember 2011 

@Jose

Zitat: \"Die Taten sind \"verjährt\", für die Opfer leider nicht!\" Stimmt.
Selbst im Beitrag heißt es \"Aber die Fälle sind durch die Bank verjährt.\"
Ja wie denn anders, wenn der Untersuchungs-zeitraum 1981 endet!

Warum endet der Untersuchungszeitraum überhaupt 1981 und nicht 1991 oder 2011?
War das eine willkürliche Festlegung?
Welche Absicht könnte dabei zugrunde liegen?
Könnte das mit der Verjährung zusammen hängen oder ist das \"rein zufällig\"?

Ansonsten Business as usual.
Nur die Fehler zugeben und bedauern, die auch beweisbar sind:
http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=9052212/dbdxhl/

Warum läuft so vieles schief?


1
 
 PPQR 22. Dezember 2011 

@tradi.nl

Ich stimme Ihren sachlichen Ausführungen in vollem Umfang zu.

Es ist gar nicht selten (und frustrierend für eine konstruktive Diskussion), dass Kommentare
mitunter vorschnell ohne das nötige Detailwissen gepostet werden.
Wird dann noch kritiklos (d.h. ohne Berücksichtigung bereits vorliegender offizieller kirchlicher Kommentare und Eingeständnisse) die Institution Kirche als \"vorbildlich\" oder gar \"Opfer\" dargestellt, ist das eine Verkennung der Realität.
Die - meist ebenso unzutreffende - Reaktion kirchenferner und kirchenhassender Kreise ist dann vorprogrammiert.
Deshalb hilft allen Beteiligten - der Kirche wie den Opfern/Betroffenen - nur Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit.


1
 
 PPQR 22. Dezember 2011 

@Bodmann

Ihren Ausführungen stimme ich weitgehend zu.
Eine Präzisierung eines Kommentars möchte ich anfügen:
Zitat: Allerdings bin ich nicht bereit, in einer weitgehend säkularen Gesellschaft über Moral allgemein und Moral in der Kirche -sozusagen auf Augenhöhe- zu diskutieren.

Das ist wohl auch nur eine untergeordnete Perspektive. Beurteilt wird doch das Verhalten verantwortlicher Kleriker vor allem nach den kircheneigenen Richtlinien. Werden die vorgeschriebenen kirchlichen Rechtsmittel nicht oder zeitlich nicht angemessen angewandt spricht man von \"Vertuschung\". Das sinngemäße strafrechtliche Pendant ist die Strafvereitelung.


1
 
 Bodmann 21. Dezember 2011 
 

@Jose @ tradi.nl

Stimme ihren Ausführungen voll zu.Allerdings bin ich nicht bereit, in einer weitgehend säkularen Gesellschaft über Moral allgemein und Moral in der Kirche -sozusagen auf Augenhöhe -zu diskutieren, da sie diese Begriffe und deren Bedeutung weitgehend gar nicht kennt, und paradoxerweise moralische Kriterien in diesem Zusammenhang nur an die Kirche anlegt, aber nicht bei sich selbst..Also kann ich im öffentlichen Diskurs auch nur profan -rational argumentieren.Und das sind -auch beim Thema Mißbrauch- eben Zahlen, Definitionen,Relationen,VerhältnisnmäßigkeitenWidersprüche etc....Das hat mit Relativierung, Vertuschung oder Verschwörungstheorien überhaupt nichts zu tun.Daß das Ganze eine deprimierende Erfahrung ist, steht außer Zweifel .


1
 
 Jose 21. Dezember 2011 
 

Es ist wirklich nicht einfach,

dieser Tage der katholischen Kirche anzugehören.
Die Vergehen an Kindern sind einfach nur widerwärtig!
Wenn die Aufdeckung der Skandale den Opfern auch eine späte
Anerkennung ihrer Leiden und groß materielle Entschädigung einbringen sollte so bleibt doch der bittere Nachgeschmack der strafrechtlichen Folgelosigkeit .Die Taten sind \"verjährt\", für die Opfer leider nicht!


4
 
 tradi.nl 21. Dezember 2011 
 

Deetman-Rapport (Ergaenzung)

..Scham gesprochen, und die Opfer um Verzeihung gebeten.

Bitte hoeren wir doch auf, mit Verschwoerungstheorien und Relativierungsversuchen das Verbrechen des Kindermissbrauchs in der kath. Kirche klein zu reden. Damit ist niemandem gedient, schon garnicht den Opfern.


2
 
 tradi.nl 21. Dezember 2011 
 

Deetman-Rapport

Nochmal fuer alle, die den Rapport nicht gelesen haben:
a) Es geht nur um sexuellen Missbrauch.
b) Es geht nicht um Ohrfeigen etc.
c) Es betrifft nicht nur Geistliche, sondern
auch Lehrer, Erzieher etc., die in kath.
Internaten, Schulen, bei den Scouts etc.
taetig waren/sind.
d) Die Befunde sind auf 1200 Seiten
beschrieben.
e) Der Rapport ist fuer jeden zugaenglich.
f) Die geschilderten Verfehlungen sind
ungeschminkt und detailliert aufgelistet.
g) Die Untersuchung geschah im Auftrag
der Bischofs- und Ordenskonferenz.
h) Die Auftraggeber unterschreiben voll
und ganz \"...mit grosser Scham...\" den
Befund der Deetman-Kommission.

P.S.: Unser Hl. Vater hat in seinem Brief
an die irischen Bischoefe in aller
Deutlichkeit und Schaerfe zu den
Missbrauchsfaellen und deren Ver-
tuschung Stellung bezogen. Wieder-
holt hat er von seiner eigenen


2
 
 GvdBasis 21. Dezember 2011 

@ GottesDienerin64

Zitat: \"Dafür wird ... die katholische Kirche wiederholt der Vorwurf des beabsichtigten Wegguckens und Vertuschens gemacht\"
---
Halten Sie ein solches Versagen eines Bischof oder Kardinals, Ordensoberen oder kirchlicher Institutionen für absolut unmöglich und entsprechende Vorwürfe grundsätzlich für unbegründet? Oder wie meinen Sie das genau? Oder sollte solches Versagen - ja eben auch wieder vertuscht werden? Zur Klarstellung: Jeder Angriff auf die Kirche schmerzt natürlich auch mich sehr und geht mir jedesmal sehr nahe.


1
 
 Bodmann 20. Dezember 2011 
 

Mißbrauch 3

6.) Wo sind in der Kirche seit Mitte der 90 Jahre gravierende Verfehlungen größeren Ausmaßes vorgekommen , die nicht -soweit bekannt-dementsprechend geahndet wurden ?
7.) Es ist schon auffallend, daß eine Gesellschaft, die Prävention und Resozialisierung vor Strafe setzt,just in diesem Bereich , diese Haltung kath. Priestern verweigert..
Fazit:Die kath. Kirche sollte den schmerzhaften und unbequemen Weg der Aufklärung unbeirrbar weiterhin fortsetzen.Gott,der Herr, wird das Kesseltreiben gegenüber seiner Kirche -soweit um redliche Aufklärung bemüht- sicherlich nicht endlos tolerieren.Und dann werden nämlich die selbsternannten Richter( und Heuchler ) nach ihren selbstgestrickten Kategorien bemessen und beurteilt werden. Und dann gute Nacht.


2
 
 Konrad Georg 20. Dezember 2011 
 

Mißbrauch, oder die Möglichkeit, abzusahnen?

Im Raum Augsburg wurde ein Pater beschuldigt, sich an einem Mädchen vergangen zu haben.
Beurlaubung - Rehabilitation!
Der Verdacht ist nicht ganz unberechtigt, daß da jemand versucht hat, sich zu sanieren.
Auch das muß mit bedacht werden.


1
 
 Wolfgang63 20. Dezember 2011 
 

Homosexuell

@Bodmann: Doch, das Thema der Homosexualität der Täter wird durchaus diskutiert, auch schon vor dem Fall des schwulen Theologen David Berger. Wenn Sie einmal \"Priester homosexuell\" googeln, erhalten Sie zahlreiche entsprechende Treffer.

Ich bin übrigens selbst in einem Dorf aufgewachsen, in dem der katholische Priester ein homosexuelles Verhältnis zu einem Obdachlosen hatte; er wurde versetzt.


1
 
 Wolfgang63 20. Dezember 2011 
 

Pfeiffer

@HerbertKlupp: Pfeiffer selbst hat darauf hingewiesen, dass nur Personen bis 40 Jahre befragt wurde. Aufgrund früherer Studien schätze er die Mißbrauchrate durch Geistliche um etwa 20 höher ein.

Die Mißbrauchbeauftragte Bergmann wies darüber hinaus auf methodische Mängel seiner Studie hin.


1
 
 Wolfgang63 20. Dezember 2011 
 

Vergleich

@HerbertKlupp: Ihr Vergleich führt in die Irre.

Zur 100000 heisst es: \"More than 100,000 children are abused every year in the Netherlands alone. Mentally, physically, but also – as the data from the research for that report showed – sexually.\" Dies schliesst also jede Form von Missbrauch ein.

Zur 10000-20000 heisst es: \"being sexually abused by an offender working in the Roman Catholic Church before the age of 18 during the period between 1945 and 1981 is approximately 10,000 to 20,000.\" Hier geht es also nur um sexuellen Mißbrauch, der auf Seite 3 der englischen Zusammenfassung definiert wird.


1
 
 Bodmann 20. Dezember 2011 
 

Mißbrauch 2

3.) Die Tatsache , daß im katholischen Milieu vorwiegend Knaben Opfer sind, i.G zur Gesellschaft, wo 90 % der Opfer weiblichen Geschlechts sind..Hier nun das Zölibat als Grund anzuführen ,bedarf schon verwegener Interpretationen.Allein der naheliegende Gedanke, daß dann vorwiegend Persosnen mit homosexueller Tendenz dafür verantwortlich sind , darf aus political correctnes nicht gesellschaftlich diskutiert werden.( die Aufklärung läßt grüßen!!)
4.) Die meisten Mißbräuche liegen Jahrzehnte zurück.Eine Gegenüberstellung , wie in einem sauberen juristischen Verfahren notwendig , ist dadurch nicht gegeben.Siehe Niederlande, wo von 800 Beschuldigten nur noch 100 leben.
5.) Versetzung als Disziplinar- und Therapiemaßnahme.Dies wurde nicht nur bei Priestern, sondern genauso im staatlichen Bereich bei Lehrern angewendet.


2
 
 Bodmann 20. Dezember 2011 
 

Mißbrauch 1

Also ehrlich gesagt, mich stumpfen diese horrenden Zahlen, die mich vor 2 Jahren fast aus dem seelischen Gleichgewicht gebracht hätten, immer mehr ab ( leider, zum Schaden der wirklichen Opfer). Und zwar aus folgendem Grund::
1.) die mediale Zielrichtung ist einseitig fast nur gegen die katholische kirche gerichtet., obwohl bekannt ist, daß im häuslichen Umfeld mindestens eine Zehnerpotenz mehr Verfehlungen stattfinden.Bei einer von Kriminologen geschätzten Pädophilierate von 1-2% der Bevölkerung, können aber ,statistisch gesehen , solche Verbrechen nicht nur in der Kirche stattgefunden haben.
2.) die unpräzisen Angaben, was eigentlich sexueller Mißbrauch ist.Wenn man sich schon nicht darauf einigen kann,sollte zumindest eine prozentuale Angabe anhand einer Skala : Ohrfeigen-Prügel-nicht gewolltes Berühren-Berühren von Geschlechtsteilen- Vergewaltigung erfolgen, so daß dann dem Beobachter eine subjektive Bewertung möglich ist.


3
 
 GvdBasis 20. Dezember 2011 

Da auch erklärte Atheisten und Freimaurer sich der Sache annehmen,

nämlich um den Mißbrauch innerhalb der katholischen Kirche, hat man nie eine Garantie dafür, wohin die Reise letztendlich geht ... Da vermischen sich dann die unter Umständen redlich gemeint gewesenen Bemühungen, Gerechtigkeit walten zu lassen, mit anderen, weniger edlen Motiven. So kommt es dann zu einer verzerrten öffentlichen Berichterstattung, die nicht zuletzt auch dazu dient, das eigene Medien-Produkt gut zu verkaufen. Die verzweifelt nach Gerechtigkeit suchenden Opfer bleiben dabei auf der Strecke, denn die werden damit verkauft und verraten, und oft in Dinge hineingehetzt, die ihnen alleine so gar nicht in den Sinn gekommen wären und denen sie dann nicht gewachsen sind. Opfer sind sie trotzem, doppelte und dreifache manchmal sogar.


3
 
 Herbert Klupp 20. Dezember 2011 
 

Repräsentative Umfragen

Jedenfalls gibt es für Deutschland in 2011 eine repräsentative Umfrage des Kriminologischen Instituts Niedersachsen (Chr. Pfeiffer), wonach (in Deutschland) bei 11500 Befragten erstaunlicherweise nur ein EINZIGER \"kath Fall\" vorkam

Aber insgesamt ca 600 gaben an, in ihrer Jugend (sexuell) mißbraucht worden zu sein.

DAS scheinen mir die realen Dimensioonen zu sein - und nicht die antikatholische Hetze in den Medien, wo mittlerweile \"Kindesmißbrauch\" fast schon synonym zu \"kath Kirche\" gehandelt wird.


2
 
 Herbert Klupp 20. Dezember 2011 
 

Sexueller Mißbrauch oder was ?

Ich bin äußerst mißtrauisch gegenüber dem oben berichteten. Am Ende der holländischen Studie heißt es ja so schön

\"More than 100,000 children
are abused every year in the Netherlands alone\"

Das bedeutet zum einen, daß wahrscheinlich auch kleinste Beschwerden mitgezählt werden - und das ganze wird mit dem sexuellen \"fröhlich\" vermengt. DAS IST NICHT OK !

Zum anderen relativieren sich die \"kath Zahlen\":
Zehntausend in 65 Jahren bei 100.000 Gesamt pro Jahr ???


2
 
 Froschmann 20. Dezember 2011 
 

@EinChrist

Ich kenne viele tiefgläubiger Katholiken, die felsenfest davon überzeugt sind, dass die Missbrauchsvorwürfe eine Verschwörung von Protestanten, Juden und Atheisten sind, die der Kirche schaden wollen. Diese Katholiken sind der Überzeugung, dass Priester \"heilige Männer\" seien, die zu solchen Schandtaten nicht fähig sind.
Diese Katholiken sind sicher schlecht informiert, vielleicht auch naiv, aber sie sind von ihrer Ansicht ehrlich überzeugt.


4
 
 Wolfgang63 20. Dezember 2011 
 

Report in Englisch

Es gibt übrigens eine Zusammenfassung des Reports in Englisch; vielleicht fällt Ihnen dies wie mir leichter als das niederländische Original. Hier ist die Internetseite:

http://www.commissiedeetman.nl/english-summery.html

In der dort verlinkten PDF-Datei heisst es, wie auch tradi schon betonte, dass der Report \"at the request of the Conference of Bishops and the Dutch Religious Conference\" erstellt wurde. Einige Beobachter hatten daher vorher vermutet, dass Mißbrauch durch die Studie verschleiert wird. Um so mehr ist zu begrüßen, dass die katholische Kirche in den Niederlanden die Initiative ergriffen hat: Nur so ist Glaubwürdigkeit zu erreichen.


2
 
 GvdBasis 20. Dezember 2011 

@ Tadeusz

Ja, auch dieser Aspekt hat seine Berechtigung: der Mißbrauch mit dem Mißbrauch, um sich selbst Vorteile zu schaffen, sich ins Licht der Öffentlichkeit zu manövrieren, oder um ganz bewußt der Kirche zu schaden. Solche Trittbrettfahrer sind der größte Schaden für die tatsächlichen Opfer jeglicher Gewalt, die bleibende Verletzungen zurückgelassen haben. Und dann gibt es da noch das Dilema: Selbst wenn die Kirche oder wenn einzelne Personen ganz offen und ehrlich ein Versagen eingestehen wollten: sie würden von Feinden der Kirchen voller Schadenfreude und zum Gaudium des Volkes in der Luft zerfetzt werden - und wem dient das dann? Die Gesellschaft kommt nicht darum umhin, die Barmherzigkeit und das Verzeihen, und das Eingestehen eigener Schwächen und Fehler, ja schwerer Sünden neu zu begreifen und es wieder ganz neu zu lernen (von Jesus am besten), damit besser als derzeit umzugehen.


2
 
 Tadeusz 20. Dezember 2011 

Mich würde interessieren

um welche Kategorien des Vergehens genau es geht, die unter dem Begriff \"Mißbrauch\" zusammengefasst werden.

Außerdem möchte ich genau verstehen, welche weitere Kategorien sich im Begriff \"Sexueller Mißbrauch\" verstecken.

Wirklich geht es nur um die katholische Kirche? Die protestantischen Sekten haben dagen einen wirklich großen moralischen Rückgart gezeigt? Oder werden die Zahlen aller Mißbräuche einfach nur der katholischen Kirche zugeschustert...? Das gab es schon mehrmals in der Vergangenheit, daher will ich mich zunächst genauer informieren.

Allzuhäufig wurde mit einem paschalen Begriff \"Mißbrauch\" ein Front gegen Die Kirche und Gott aufgebaut, wobei solche Kampagnen einen grundsätzlich viel größeren Mißbrauch darstellen. Daher bin ich zunächst mißtrauisch und würde gern eine echte Analyse sehen statt durch pauschale mediale Vorurteilsstreuung beeinflußt werden.


2
 
 EinChrist 20. Dezember 2011 
 

@Froschmann

Das sollten Sie sich aber doch nochmal ueberlegen, einen solchen gewagten Unfug abzulassen.

Kein ehrlicher Katholik wird behaupten, es habe keine Missbrauchsfaelle gegeben. So ein Unfug. Ich selbst kenne einen Pfarrer persoenlich, der sogar dieses Jahr des Kindermissbrauchs ueberfuehrt wurde. Natuerlich hat es dies gegeben. Das sage ich als aufrichtiger und kirchentreuer Katholik.

Also, bitte nicht so einen Schwachsinn schreiben!


4
 
 Froschmann 20. Dezember 2011 
 

Es ist leider eine TATSACHE, dass es sexuellen Missbrauch durch katholische Priester gegeben hat - und wahrscheinlich auch noch gibt. Und ebenso ist es eine TATSACHE, dass die Vorgesetzten der schuldigen Priester die Missbrauchsfälle über Jahrzehnte vertuscht haben.
Leider sind viele Katholiken - besonders jene, die sich als besonders kirchentreu sehen - nicht bereit, dies einzuräumen. Bei diesen Katholiken findet man im wesentlichen zwei \"Argumentationen\":
1. Die Vorwürfe sind voll und ganz erlogen, die \"bösen\" Nicht-Katholiken wollen nur der heiligen katholischen Kirche schaden.
2. Es mag \"vielleicht\" Fälle von sexuellem Missbrauch gegeben haben, aber bei \"den anderen\" (z.B. Protestanten, Juden, Atheisten) \"war alles viel schlimmer\".
Argumentation 1 ist eine glatte Lüge. Argumentation 2 ist moralisch ebenso verkommen, denn das Fehlverhalten von katholischen Priestern und ihren Vorgesetzten wird nicht dadurch besser, dass \"die anderen\" eb


3
 
 Bastet 20. Dezember 2011 

@ Liebe GottesDienerin
Auch ich habe erst vor einer Woche von einer Freundin erfahren, dass sie als 4-jähriges Kind im fam. Umfeld missbraucht wurde. Das ist jetzt 55 Jahre her. Sie konnte vorher nie darüber sprechen.
Ich selber habe von uns. Pfarrer auch so manche Ohrfeige erhalten, was ich nicht als Missbrauch sehe, sondern die Folge davon, dass ich frech und vorlaut war.


4
 
 GvdBasis 20. Dezember 2011 

Ich stimme GottedDienerin64 völlig zu,

auch in dem von mir erwähnten Fall ist es so, dass die Kirche zumindest irgend etwas versucht zu unternehmen. Da gab es aber auch in der Kindheit tiefe Verwundungen, die alles weitere ja erst zu der Tragödie werden ließen, die es nun ist und die Voraussetzungen dafür geschaffen haben; und in diesem Bereich fehlt, wie GottedDienerin64 richtig sagt, jegliche Möglichkeit einer Aufarbeitung und somit Heilung. Ja, wirklich Ruhe zu finden ist meiner Ansicht nach für solche betroffene Menschen letztlich nur am Herzen des Herrn. Erlebbar wird dies aber für die Betroffenen nicht ohne Freundschaft und Mitgefühl der Menschen, die sie umgeben, denn diese verwendet auch Gott, um zu helfen. Man darf solche Menschen nicht alleine lassen und darf sie nicht auch noch mit Vorwürfen überschütten. Da ist Erbarmen gefragt, allzu oft ein Fremdwort in unserer Welt.


1
 
 tradi.nl 20. Dezember 2011 
 

@Stephaninus

Volle Zustimmung zu Ihrem Eintrag.


2
 
 tradi.nl 20. Dezember 2011 
 

@Noemi

Ich nehme an, dass Sie den Rapport der Deetman-Kommission nicht gelesen haben/nicht lesen konnten. Ich darf Ihnen und allen Lesern versichern: an der Integritaet der Kommission besteht KEIN Zweifel! Bei der Untersuchung ging es ausschliesslich um SEXUELLEN Missbrauch! Ich habe den hollaendischen Text sehr sorgfueltig gelesen und verstanden.


2
 
 GvdBasis 20. Dezember 2011 

Ja aber was ist das, die \"schmerzhafte Buße\"?

Zitat: \"An schmerzhafter Busse führt kein Weg vorbei. Wo immer möglich, soll materielle Grosszügigkeit geübt werden.\" (Stephanius)
---
In meinem Freundeskreis beschäftigt mich gedanklich so ein Fall seit dem Sommer dieses Jahres. Ich kann nur sagen: Eine finanzielle Abgeltung ist eine Hilfe, besonders wenn ein Mensch durch zugesprochene Therapien ja aus seiner zuvor geregelt gewesenen beruflichen Laufbahn hinausgeworfen wurde und so auch finanzielle Einbußen zu verkraften hat. Aber glauben Sie mir: dieses Geld heilt nicht die Wunden! Wo eine Entschuldigung, die Wiederherstellung des Rufes und der Ehre ausbleibt bzw. eine Erklärung, wie passieren konnte was passiert ist, dort bluten die Wunden weiter und verheilen nicht. Die fehlende Reue des Täters und derer, die wußten, aber nicht gehandelt haben, kann (selbst-)mörderisch sein, trotz einer sicher hilfreichen finanziellen Entschädigung. So beobachte ich es bei dem mir bekannten Fall, der mir oft die Tränen in die Augen treib


2
 
 Noemi 20. Dezember 2011 
 

@stephaninus

nur daß auch in dieser Studie fatalerweise Ohrfeigen u.a. Strafmaßnahmen als Mißbrauch gewertet wurden und so auch die Aussage \"jedes 4.Kind ..\".wertlos ist.
Das macht den wirklichen Mißbrauch nicht besser und relativiert gar nichts- nur man sollte wissen, daß auch hier entweder Unvermögen oder Absicht hinter der so hochgefahrenen Zahl der Fälle stecken.
Deshalb taugt diese Studie auch nicht als Basis für derlei pauschale Aussagen wie \"die Kirche, die Autoritätsgläubigkeit, die Hierarchien... \"
Sie wollen uns glauben machen, in Institutionen mit \"flacher\"Hierarchie gäbe es weniger MIßbrauch und instrumentalisieren so die Taten, um eigene Vorstellungen von KIrche herbeizuzwingen.
Das ist Mißbrauch des Mißbrauchs und ein wahrlich untaugliches Vehikel..


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 EinChrist 20. Dezember 2011 
 

Fuer mich

ist immer die Frage da, was genau unter Missbrauch definiert ist.
Denn, es muss nicht schon ein falsches Anfassen oder wirklich sexueller Missbrauch sein.
Auch ein Kind, das NIEMALS Liebe von seinen Eltern erfaehrt, ist ein Missbrauchsopfer. Es ist also ganz schwer, eine gute, sinnvolle Trennlinie zu finden....
Da wuerde mich einfach mal die Meinung eines Experten interessieren, wie genau das abgetrennt ist.


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 AlbinoL 20. Dezember 2011 

das Missbrauch ein großes Problem ist wissen wir...

ABER diese Stuide mit einer Varianz von 100%(10-20k) kann unmöglich ernstgenommen werden.
10 000 bis 20 000..was ist das für eine Aussage?
Dann wird der \"Misssbrauch\" in keiner Weise abgegrenzt. Da wurde ca. so gefragt: Hatten Sie schlechte Erfahrungen mit Erwachsnen außerhalb ihrer Familie in ihrer Kindheit?
Wenns dann vom Pfarrer ab und zu ne Ohrfeige gab hat man halt ja gesagt und war ein weiteres Opfer. Wirklich schlimm sind die Vergewaltigungen und die sind in ihrer Zahl weitaus geringer.
Aus Wissenschaftlicher Sicht hat so eine Studie keinen Wert. Wem nützen diese Zahlen dann?
Doch nicht etwa den Medien als Schlagzeile?


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 tradi.nl 20. Dezember 2011 
 

Was im Artikel leider nicht deutlich wurde:

Die Deetman-Kommission arbeitete im Auftrag der Bischofskonferenz; von einem perfiden Angriff auf die katholische Kirche kann in diesem Fall wirklich keine Rede sein. Was die Medien daraus machen, steht auf einem anderen Blatt.


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 sttn 20. Dezember 2011 
 

@Stephaninus

Von Massenphänomen zu sprechen ist falsch, man kann eher davon sprechen das es im kirchlichen Umfeld auch nicht besser ist als anderswo. Das ist für sich natürlich auch schlimm.
Die Dimensionen des sexuellen Missbrauchs von Kindern in unserer Gesellschaft sind so gigantisch, das man von einer Volkskrankheit sprechen kann. In Deutschland zum Beispiel gibt es 200000 Fälle pro Jahr! Das sind keine gelegentlichen Verbrechen die sehr selten passieren.
Nur um mal zu verdeutlichen was das bedeutet: Jeder von uns kennt einen oder mehrere Missbrauchsopfer, ohne es aber jeweils zu wissen. Aber das bedeutet auch etwas anderes: Jeder von uns kennt mindewstens einen oder merhere Täter(innen). Das kann zum Beispiel der Nachbar sein doer der beste Freund. Und es müssen nicht immer nur Männer sein.
Das ist die erschreckende Dimemsion um die es geht ... der sexuelle Missbrauch ist eine Volkskrankheit.


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 st.michael 20. Dezember 2011 
 

Bitte differenzieren !

@Gottes Dienerin
Ein erschütterndes Zeugnis das Ihnen unser Gebet versichert.
Aber wie Sie, bin ich der Meinung, das zuerst einmal der kath.Kirche kräftig eins ausgewischt werden soll.
Auch die Zahl 34.000 ist natürlich riesengroß, aber es darf doch bemerkt werden das der Zeitraum von über 60 Jahren viele genaue Bestimmungen sowohl von Täter als auch von Opferseite schwierig bis unmöglich macht. Eine faire Aufarbeitung ist schlechterdings nicht möglich, also bleibt es in den meisten Fällen bei Anschuldigungen, die niemals bewiesen oder entkräftet werden können.
Außerdem muß gefragt werden, was alles in den Mißbrauchsbereich fällt.
Natürlich soll man nicht aufrechnen, aber die Zahl der \"zivilen\" Fälle geht in die Hundertausende.
Diese Aufarbeitung geht schleppend oder gar nicht voran und das ist ein Skandal denn Mißbrauch bleibt Mißbrauch.
Wie gesagt es soll hauptsächlich der Kirche geschadet werden, was ja auch trefflich gelingt.Damit wird den Opfern ein Bäre


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 Juditha 20. Dezember 2011 
 

\"Niederländische Gesellschaft insgesamt\"

Auch für die Niederlande gilt das Gleiche, wie für alle anderen europäischen Länder: Sexueller Missbrauch - wir lesen und hören nahezu wöchentlich über neue Missbrauchsfälle - findet überall statt, vor allem auch in den Familien! Das Leid, wie es @Gottesdienerin64 beschreibt, ist leider häufiger verbreitet als dies in der Vergangenheit bekannt war. Durch den Versuch vor allem die Kath. Kirche zu denunzieren, wurde das Tabu zu diesem Thema gebrochen - zum Glück. Leider gibt es immer noch diese Strömung, vor allem katholischen Priestern in irgendeiner Form \"sexuellen Missbrauch\" anzuhängen. Dinge werden skrupellos an den Haaren herbeigezogen, mit der offenkundigen Absicht, Priester zu diskreditieren. Aber dieser Schuss wird auch nach hinten losgehen, denn, was solche Eltern ihren Kindern vorleben - Denunziantentum - ist kein Deut besser, als das was die Nazischergen von ihren Mitläufern erwarteten.


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 Stephaninus 20. Dezember 2011 
 

Keine Einzelfälle

Die Niederlande zeigen überdeutlich: Missbrauch in der Kirche waren nicht prozentual wenige Einzelfälle, wie insbesondere manche kirchliche Kreise immer noch glauben machen wollen. Er war auch nicht das Problem von Progressisten. Missbrauch war ein Massenphänomen, ein riesiger Sumpf, geschützt gerade auch durch übermässigen Autoritätsglauben und nicht hinterfragbare Hierarchien. Den kirchlichen Vorgesetzten ging fast nur darum, das \"Image\" zu wahren, anstatt christliche Barmherzigkeit gegenüber den Opfern zu üben. Unsere Kirche muss zu recht nun leiden. An schmerzhafter Busse führt kein Weg vorbei. Wo immer möglich, soll materielle Grosszügigkeit geübt werden. Jeder Eindruck von Knausrigkeit wirkt - voll verständlich - einfach nur fatal.


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