Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  13. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  14. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  15. Der Teufel sitzt im Detail

Papst räumt verlangsamte vatikanische Reaktion auf Maciel-Skandal ein

24. November 2010 in Chronik, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Benedikt XVI. in Interview-Buch: Vor 2000 hätten gesicherte Zeugnisse dafür gefehlt, dass die Anschuldigungen, die existierten, auch den Tatsachen entsprächen.


Madrid (kath.net/KAP) Papst Benedikt XVI. hat im Interview-Buch "Licht der Welt" eingeräumt, dass die Verantwortlichen der zuständigen vatikanischen Kongregationen "leider nur sehr langsam und verspätet" auf den Missbrauchs-Skandal um den Gründer der Kongregation der "Legionäre Christi" (LC), P. Marcial Maciel Degollado, herangekommen seien.

Benedikt XVI. erklärte, dass die Tatsachen um Maciel Degollado "irgendwie sehr gut verdeckt" gewesen seien.

Maciel, der 2008 im Alter von 88 Jahren starb, hatte intime Verbindungen mit den wohlhabenden Mexikanerinnen Blanca Gutierrez Lara und Norma Hilda Banos, aus denen drei Kinder hervorgingen. Weites hatte der Ordensgründer über Jahre hinweg Seminaristen sexuell missbraucht.

Erst seit dem Jahr 2000 habe es "konkrete Anhaltspunkte" gegen Maciel gegeben, sagte der Papst im Interview mit Seewald. Vorher hätten eindeutige Zeugnisse dafür gefehlt, um wirklich Gewissheit zu haben, dass die Vorwürfe zutreffen.

"Für mich bleibt Marcial Maciel eine mysteriöse Gestalt", so Benedikt XVI. "Da ist einerseits ein Leben, das, wie wir nun wissen, jenseits des Moralischen liegt, ein abenteuerliches, vertanes, verdrehtes Leben. Andererseits sehen wir die Dynamik und die Kraft, mit der er die Gemeinschaft der Legionäre aufgebaut hat."


Nach der Apostolischen Visitation sei ein Delegat eingesetzt worden, der mit einer Gruppe von Mitarbeitern die nötigen Reformen vorbereite. Natürlich seien Korrekturen zu machen, "aber im Großen und Ganzen ist die Gemeinschaft gesund".

"Es gibt hier viele junge Menschen, die mit Begeisterung dem Glauben dienen wollen", so der Papst weiter. "Diese Begeisterung darf man nicht zerstören. Viele sind von einer falschen Gestalt letztendlich doch zum Richtigen gerufen worden. Das ist das Merkwürdige, der Widerspruch, dass sozusagen ein falscher Prophet doch eine positive Wirkung haben konnte. Diesen vielen jungen Menschen muss neu Mut gegeben werden. Es braucht eine neue Struktur, damit sie nicht ins Leere fallen, sondern, richtig geleitet, weiter der Kirche und den Menschen einen Dienst tun können."

Benedikt XVI. hatte im Juni den LC-Generaloberen P. Alvaro Corcuera Martinez del Rio empfangen. Dem Vernehmen nach war es in dem Gespräch um die Zukunft der durch den Skandal angeschlagenen Kongregation gegangen. Die inhaltliche Ausrichtung und die internen Strukturen der Gemeinschaft müssten grundlegend revidiert werden, hieß es.

Im Visitationsbericht wird Maciel "objektiv unmoralisches Verhalten" vorgeworfen. Erst im März dieses Jahres hatten sich die "Legionäre Christi" offiziell von ihrem Gründer distanziert. Sie bestätigten zudem, dass er Vater dreier Kinder aus Verbindungen mit Blanca Gutierrez Lara und Norma Hilda Banos gewesen sei. Im November 2009 bat der Orden die Missbrauchsopfer Maciels um Entschuldigung.

Die "Legionäre Christi" sind eine weltweit tätige Gemeinschaft päpstlichen Rechts. Der 1941 von Maciel in Mexiko gegründeten Kongregation gehören gegenwärtig etwa 800 Priester und 2.500 Seminaristen in 22 Ländern an.


Das Buch des Jahres - Bestellung ab sofort bei kath.net - Auslieferung ab dem 24. November 2010!

Benedikt XVI.
Licht der Welt
Der Papst, die Kirche und die Zeichen der Zeit.
Ein Gespräch mit Peter Seewald
Verlag Herder
240 Seiten
geb.m.Schutzumschlag
ISBN 978-3-451-32537-3
Preis: 20,50 Euro

Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]

Copyright 2010 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich. Alle Rechte vorbehalten.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Ester 24. November 2010 
 

Ich kenne eine Menge

Gemeinschaften mit echt Heiligen Gründern, wo ich oft denke \"Naja!\"
Im übrigen, wie soll der Sünder den umkehren, wenn er denn denken muss, \"Das ganze Gerede von der Kanzle über die Barmherzigkeit Gottes ist nur Gerede\"
Ergo, man kann es drehen wie man will.
Es steht uns allen die Aufgabe bevor klarzumachen, dass Christus für die Sünder gestorben ist und einen Plan für die Bekehrung Europas hat.
Das funktioniert aber nur, wenn wir uns klarmachen, dass die Sünde in allererster Linie den Sündern selber schadet und zweitens die Kirche keine Vereinigung der \"Reinen\" ist.
Sorry, aber mir tun die Sünden der Kleriker weh und ich vermisse schon lange die Idee der (auch stellvertretenden) Buße , die z.B die Muttergottes in Lourdes gefordert hat innerhalb der Frommen.

Was wundert uns, wenn die Leute fallen, tief fallen wenn \"niemand für sie betet und opfert\"?


2
 
 AlbinoL 24. November 2010 

@all

Es muss ein sauberer Schnitt stattfinden denn ein Baum mit toten Wurzeln kann keine guten Früchte hervorbringen.
DePaolis hat durch seine kreierung als Kardinal jetzt noch mehr Einfluss um die Ordensgemeinschaft in eine neue Form zu bringen um die Toten Wurzeln ganz zu entfernen.


2
 
 alexius 24. November 2010 

Leider gibt es noch mehrere

betrügerischer Figuren, vor denen der Heilige Vater geschützt werden muß. An diesem Fall des Legionärsgründers ist auch ersichtlich, wie wichtig in Skandalfällen betr. Doppelleben von Klerikern Zeugen sind, die sich nicht von den Tätern und anderen rein kirchenpolitischen Interessensgruppen davon abbringen lassen, die volle Wahrheit des Erlebten und Erkannten auszusagen.


2
 
 AlbinoL 24. November 2010 

Schritt 1: Der erste Abgesetzt

Der Apostolische Visitator De Paolis hat Alvaro Corcuera von seinen Ämtern als Direktor von Italien entfernt und das Leitungsgremium der Legionäre von 5 auf 7 erweitert.
Die neuen 2 Mitglieder werden vom Visitator benannt.
Somit wird eine klare Trennung zwischen Ordensleitung und Nationaler Leitung geschaffen.
Neuer Leiter in Italien ist Oscar Nader.

www.corriere.it/cronache/10_novembre_23/legionari-cristo-nuovo-capo_efdda536-f6f1-11df-ba4f-00144f02aabc.shtml


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Legionäre Christi

  1. "Legionäre Christi" wollen Kampf gegen Missbrauch verstärken
  2. Pater John Connor LC neuer Generaldirektor
  3. Legionäre-Christi-Generalkapitel: Missbrauchsprävention ein Thema
  4. Kirche erkennt Gesamtstatuten der Föderation Regnum Christi an
  5. "Es gibt eine echte Sehnsucht nach Gott in Europa!"
  6. Vatikan erkennt Statuten in Gemeinschaft "Regnum Christi" an
  7. Legionäre Christi dementieren Berichte zu Konten in Steueroasen
  8. Legionäre Christi: Priesterseminar-Leiter räumt Vaterschaft ein
  9. 'Legionäre'-Provinzial Schöggl: Unser Orden überwindet Krise
  10. Legionäre Christi: Neue Statuten jetzt in Kraft







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  6. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  7. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  8. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Der Teufel sitzt im Detail
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Koch: Mit Glaube an ewiges Leben verdunstet auch Menschenwürde

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz