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| ![]() Der Geist Gottes verträgt keine Traurigkeit6. Dezember 2008 in Buchtipp, keine Lesermeinung Exklusiv auf Kath.net im Dezember: Leseprobe aus dem Buch "Sinn und Glück" von P. Karl Wallner. Linz/Wien (www.kath.net) Wir Christen haben zur Zeit ein Defizit. Als Christus geboren wurde, rief der Engel über dem menschgewordenen Erlöser nicht: Ich verkünde euch ein großes Problem. Nein, er rief: Ich verkünde euch eine große Freude! Das Christentum ist die Religion der erlösten Freude. Aber um diese Freude muss sich offensichtlich jede Generation von Christen neu bemühen, denn nicht erst Nietzsche hat uns Christen gemahnt, dass wir doch erlöster ausschauen sollen. Schon um das Jahr 140 schrieb in Rom ein frischgetaufter Sklave, der nach seiner Bekehrung offensichtlich mit großer Begeisterung Christ war, den Satz: Der Geist Gottes verträgt keine Traurigkeit oder Verdrossenheit. Ergib dich also der Fröhlichkeit, die allezeit Gnade findet bei Gott und ihm wohlgefällig ist, und lass es dir in der Heiterkeit gut gehen. Der Name des Sklaven war Hermas, und seine Lehrschrift ist unter dem Namen Pastor Hermae als erste Bußschrift in die kirchliche Literatur eingegangen. Eine solche Mahnung brauchen wir auch heute, denn die Zeiten, in denen die Christen fröhlich waren, scheinen lange vergangen zu sein. Jeder, der heute ein wenig die kirchliche Situation beobachtet, wird wohl bestätigen müssen, dass sich im kirchlichen Raum die Heiterkeit immer mehr verflüchtigt. Im gleichen Maß, in dem die Freude verloren geht, greifen Frustration, Aggression und Zynismus um sich. Und das schadet der Kirche eminent! Um das Jahr 200 konnte Tertullian noch zur Verteidigung der Christen anführen, dass sogar die Heiden von ihrer Einheit, ihrem Zusammenstehen, beeindruckt waren, sodass sie mit den Worten auf die Christen hinwiesen: Seht, wie sie einander lieben! Wenn man manche innerkirchlichen Ereignisse der jüngeren Vergangenheit betrachtet, die Uneinigkeit in manchen Gemeinden, das oftmalige Gerangel zwischen Gläubigen und Priestern, Priestern und Bischöfen, ja dann sogar noch zwischen einzelnen Bischöfen und dem Papst, müsste man eher resigniert konstatieren: Seht, wie sie miteinander streiten! Ein bekanntes Sprichwort lautet: Mit einem Tropfen Honig fängt man mehr Fliegen als mit einem Fass Essig! Was in der Kirche oft an Frustration und Spaltung betrieben wird, ist eine programmatische Form der Antiwerbung. Kein Wirtschaftsunternehmen würde auf die Idee kommen, sein Produkt so zu präsentieren wie sich die Kirche präsentiert. Vom Bildschirm strahlen uns im Zwanzig-Sekundentakt in den Werbespots liabe Madeln und fesche Buam entgegen. Es ist offensichtlich: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes (Lk 16,8). Denn ein Produkt, das lächelnd angepriesen wird, kauft man gerne. Wir hingegen und das ist unsere eigentliche Tragödie präsentieren unser Christentum in einem frustrierenden Streit wider die Einheit und wider das Evangelium, in endlosem Gerede über Immer-wieder-Dasselbe. Was soll man denn einem griesgrämigen und verhärmten Kirchenfunktionär abkaufen? Seinen Frust? Nein, ein solches Christentum weckt keine Begeisterung! Man hat das Gefühl, hier läuft eine Art Antiprogramm zu der so notwendigen Neuevangelisierung: statt Mission nach außen, Frustration nach innen. Und was für eine Chance hätten wir doch mit unserem Produkt, um bei dem Vokabular der Wirtschaft zu bleiben! Gerade in der heutigen Zeit der technisch produzierten inneren Leere, des postmodernen oder vielleicht sogar schon postsäkularen Vakuums! Wir haben ja nicht irgendein Produkt anzubieten, sondern unser Geschenk an die Welt von heute ist die Fülle der Freude selbst. Der Herr will, dass seine Freude in uns sei und dass unsere Freude vollkommen werde (Joh 15,11). Hat er nicht auch zugesagt, dass er eine Freude schenken werde, die niemand von uns nehmen wird?! (Joh 16,22). Es wäre für die Menschen attraktiver, wenn wir ihnen durch unser innerkirchliches Verhalten beweisen würden, dass es schön und beglückend ist, Christ zu sein. Keine Frage also: wir brauchen eine erneuerte Freude, wir brauchen die Freude, die das Urgeschenk des Heiligen Geistes ist, wie Paulus schreibt: Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung (Gal 5,22). Das Osterlachen Ich möchte im Folgenden einen konkreten Weg zur christlichen Freude aufzeigen. Da fällt mir zunächst in dieser gegenwärtigen depressiven Stimmung unweigerlich der mittelalterliche Brauch des Risus paschalis ein: der Brauch des Ostergelächters. In der Zeit vom 14. bis 17. Jahrhundert war dieser Brauch im süddeutschen Raum sogar quasi-offiziell in der Liturgie verankert. In der Osterzeit war es üblich, dass der Priester in seine Osterpredigt einen Scherz, eine Anekdote, einen Witz oder sonst ein lustiges Ostermärlein einflocht, sodass die Gläubigen hellauf lachen mussten. Es konnte eine lustige Schilderung der Höllenfahrt, eine theatralische pointenreiche Erzählung des Sieges Christi über Tod und Teufel oder sonst eine belustigende Ausdeutung des Ostergedankens sein.
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