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Biblische Bildkraft und sittenstrenge Prediger

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Berlinale: Die Kirchen auf der Suche nach christlicher Symbolik auf der Leinwand Von Andreas Meier


Berlin (kath.net/IDEA)
Vom 7. bis 17. Februar gaben sich Filmemacher, Schauspieler und Regisseure aus aller Welt auf den Internationalen Filmfestspielen in Berlin (“Berlinale”) ein Stelldichein. Auch eine kirchliche Jury entscheidet über den Erfolg von Filmen, von denen einige biblische Symbolik aufbieten. Ein Streifzug durch die Neuerscheinungen.

Auf biblische Symbolik, von der unsere Filme wie unsere Kultur voll ist, achtet die erste der zehn unabhängigen Jurys bei der Berlinale: Seit 1972 verleiht ein von beiden Volkskirchen beschicktes Gremium Preise in allen drei Wettbewerben der Berlinale. Ausgezeichnet werden Filme, die konkrete Grundprobleme und Möglichkeiten menschlichen Lebens künstlerisch anspruchsvoll so darstellen, daß sie im Licht der Bibel erläutert werden können. Pfarrer Werner Schneider-Quindeau, Filmbeauftragteer der EKD, leitet die diesjährige Jury. Filme, sagt er, seien eine “kulturelle Praxis, die Affekte zum Ausdruck bringt”. Und das mache sie als aktuelle “Zeitdokumente” für Christen und Kirchen so wichtig. Die Kirchen verschlössen sich der Welt, wenn sie solche Dokumente nicht einbezögen: “In diesen Geschichten müssen wir das Evangelium erzählen.” Die Berlinale hat drei Teile: Einmal den Wettbewerb großer Filme um goldene Bären, zweitens das “Panorama”-Programm mit Filmen, die den Sprung in den Wettbewerb nicht geschafft haben, und drittens – als besonderer Leckerbissen – das internationale Forum des jungen Filmes, in dem ausgefallene und zuweilen aufsässige Filme oft hohen Niveaus gezeigt werden, die mit geringen Mitteln erstellt wurden. Im Unterschied zu den Wettbewerbsfilmen werden nur wenige Forumsfilme in den Kinos gezeigt, weil Filmverleiher sie nicht vertreiben wollen. So bleiben leider auch interessante Dokumentationsfilme weitgehend unbekannt, wie “Fahrt mit der Atlantic” von Michel Daerou. Er zeigt, wie 1939 knapp 5.000 Juden mit Schiffen von Preßburg (Slowakei) durch das Schwarze Meer nach Israel fuhren – und von den Briten gewaltsam auf die westindische Insel Mauritius in (einst napoleonische) Gefängnisse gezwungen wurden.

Filmpreis für einen Bezug zur Bibel

Zum fünften Mal wurde während der Berlinale der John-Templeton-Preis in Höhe von 4.700 Euro verliehen, den der britische Millionär für Filme gestiftet hat, die “einen hohen künstlerischen Wert haben und einen Standpunkt zum Ausdruck bringen sollten, der mit der Heiligen Schrift übereinstimmt oder die Diskussion darüber anregt”. Ausgezeichnet wurde die Ungarin Ibolya Fekete für ihren Film “Chico”, der das Leben eines gewaltbereiten Revolutionärs beschreibt. Geschildert wird etwa seine Mitwirkung als Ministrant an Gottesdiensten, seine Fahrt nach Jerusalem und seine schwere Verletzung durch eine Landmine im kroatischen Krieg. Der genesene Chico, der in der letzten Filmszene neben dem Altar einer zerstörten Kirche in Kroatien sitzt, rückt schließlich von seiner hemmungslosen Kampfbereitschaft ab und hört auf, seine Mitmenschen nur noch in Bündnisgenossen und Feinde einzuteilen. Der Preis wurde in einem Gottesdienst verliehen, in dem Hans-Werner Dannowski, Präsident der Ökumenischen Filmorganisation “Interfilm”, die Predigt hielt über Sätze aus dem Römerbrief (Römer 5,3-5): So wie Paulus auffordert, aus quälenden Bedrängnissen die entgegengesetzte Wirklichkeit der Barmherzigkeit und Geduld wachsen zu lassen, bleibt der Film nicht in der Lebenswirklichkeit Chicos, dem Tod vieler Kameraden und der eigenen Verletzung stecken. “Was den Film zu einem Kunstwerk macht, ist die Überführung dieser einen Wirklichkeitserfahrung in eine andere.”

Begegnung unter dem “Baum der Erkenntnis”“Gläubige von Vorurteilen über Filme befreien”

Unmöglich wäre es, alle 450 Filme der Berlinale auf einen Nenner zu bringen. Anstrengend genug für die ökumenischen Juroren, möglichst alle zu begutachten. Daß sehr häufig Grenzerfahrungen von Menschen behandelt werden, betonte die evangelische Römerin Gianna Urizio in der ökumenischen Jury. Im staatlichen italienischen Fernsehen RAI 2 ist sie Direktorin des vierzehntägigen evangelischen Beitrags Protestantismo. Ihr liegt viel daran, durch kirchliche Filmarbeit “Gläubige von Vorurteilen gegenüber Filmen zu befreien”.

Wie Slum-Bewohner leben und beten

Im Panorama-Programm begleitet uns Hiroshi Shinomiya in “Gottes Kinder – Vergessene Kinder” mit der Kamera in den größten Slum bei Manila. Er wohnte selber Monate in einer der schäbigen Hütten, um das Leben dreier Familien zu beobachten. Die Stärke des Films ist der Verzicht auf Belehrung über Gründe für das fürchterliche, aussichtslose Slum-Leben. Welche Grenzerfahrungen machen alle Beteiligten durch? Wir sehen Slum-Bewohner verzweifelt und hoffnungsvoll beten; Shinomiya sagte auf Nachfrage, natürlich sei er Christ.

Faye Dunaway: Regiedebüt über die Tochter eines Predigers

Von einer Grenzerfahrung ganz anderer Art berichtet die mehrfache Oscar-Preisträgerin Faye Dunaway in ihrem Regiedebut: “Der gelbe Vogel”. Benannt ist der 18minütige Kurzfilm nach einer Novelle von Tennessee Williams aus dem Jahr 1947. Geschildert wird, wie das junge Mädchen Alma Tutweiler als Tochter eines autoritären Predigers, der rücksichtslos seine Gemeinde mit Bibelansprachen von einer Länge über zwei Stunden aufhält, sich von einengenden Verhaltensvorschriften – vom Rauchverbot bis zur Wahl der Kleidung – befreit. Faye Dunaway sagte idea, daß sie sich keineswegs gegen ein Leben nach biblischen Geboten wende. Unerträglich sei es aber, wenn in “biblische Gebote” die eigenwillige Interpretation des sittenstrengen Predigers hineinschlüpfe. Die Schauspielerin betonte, wie wichtig ihr der Glaube an Jesus Christus sei. 1996 sei sie von einer evangelischen Gemeinschaft zur katholischen Kirche übergetreten. Am 16. Februar wird bekanntgegeben, welche Filme die kirchliche Jury mit einem Geldpreis auszeichnet.



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