Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  2. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  3. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  4. R.I.P. Paul Badde!
  5. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  6. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  7. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“
  8. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  9. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  10. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan
  11. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  12. Ein Zombie spaltet die amerikanische Rechte
  13. Wiederentdecker des Antlitzes Jesu: Paul Badde (1948-2025)
  14. Die BBC hatte eine Trump-Rede gezielt frisiert, so dass sie zum angeblichen Gewaltaufruf wurde
  15. Im Winter ohne Strom, Heizung und Wasser - mitten in Europa!

Salzburger Erzbischof stellt sich hinter 'Auerbacher Schulschwestern'

5. Jänner 2002 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In einem Leserbrief an die TAGESPOST übt Erzbischof Eder (Salzburg) heftige Kritik an den verantwortlichen Behörden „So gingen seinerzeit die Nazis vor“


Bayern (kath.net / news.stjosef.at)
Die "Schulschwestern Unserer Lieben Frau in Auerbach" (Oberpfalz) stehen seit einigen Monaten im Mittelpunkt eines einseitigen Medieninteresses: Mit Ende des Schuljahres 2001/2002 geben sie Leitung und Unterricht in der Realschule Auerbach auf. Zu diesem Schritt wurden sie veranlasst, weil die Stadt und der Landkreis auf Druck des bayrischen Kultusministeriums verlangten, die Schulleitung zu ersetzen sowie eine Lehrkraft vom Unterricht zu entlassen. Der Orden sieht diese Forderungen als nicht gerechtfertigt an und zieht nun die Konsequenzen. Der Hintergrund: Die Schwestern tragen bestimmte Inhalte des Sexualkunde-Unterrichts nicht mit und hatten deshalb Teile von Schulbüchern "zensuriert". Der Widerspruch dagegen war äußerst heftig.
Nach dem Bischof von St. Pölten, Kurt Krenn, stellt sich nun ein weiterer österreichischer Bischof hinter die „Auerbacher Schulschwestern“, die übrigens zu den wenigen Ordensgemeinschaften gehören, die einen relativ starken Zuwachs haben.

Aufgrund der Brisanz des Inhaltes veröffentlicht KATH.NET den Leserbrief von Erzbischof Georg Eder auszugsweise:

Was man in den letzten Wochen aus dem katholischen Bayern hörte – ich meine das Drama um die Auerbacher Schulschwestern -, lässt den Außenstehenden (aber nicht Unwissenden) zunächst ungläubig erstarren und dann sehr nachdenklich werden.
Anzeige – Entfernung der Schulleitung – Verordnung – Verbannung des Ordens – Beschlagnahmung der Gebäude. So gingen seinerzeit die Nazis vor, wenn es darum ging, den Einfluss der Kirche auf Kinder und Jugend zu brechen. Wie sich die Methoden gleichen! Einzig die Akteure ändern sich.

Ich möchte einmal nachfragen, wie es in unserem Nachbarland um die Gewissensfreiheit bestellt ist. Wenn sich die Schwestern - und das weiß ich aus erster Quelle – im Gewissen verantwortlich fühlten, im Sexualkundeunterricht einmal nicht dem säkularisierten Staat, sondern der Lehre der Kirche zu folgen, in deren Dienst sie stehen – wie ist das zu beurteilen?...

Zur Verbindung mit dem Engelwerk, das ich aufgrund einiger Erfahrung gut genug kenne: Die Schwestern haben mit dem Opus Angelorum nicht das Geringste zu tun, das kann ich bezeugen. Wenn man aber das Engelwerk zu den Sekten rechnet, ist das eine Diffamierung. Die Vertreter des Opus Angelorum haben 1993 die Entscheidung der Glaubenskongregation angenommen und auch durchgeführt. Der Akt ist geschlossen.

Bleibt noch die – zu Recht umstrittene – Sexualaufklärung in den Schulen. Hierzulande wird sie projekthaft schon in den Kindergarten verlegt, mit dem Hinweis, dass man so die Kinder vor dem Missbrauch besser schützen könne. Ich frage mich: Wenn der sexuelle Missbrauch – und das ist statistisch erwiesen – zum allergrößten Teil durch die eigenen Väter und „Onkel“ erfolgt, wie kann sich ein „aufgeklärtes“ Kind besser vor Männerarmen schützen als ein nicht aufgeklärtes? F. W. Foerster sagte einmal, dass die Aufklärung weit mehr Zunder bringt, als die beste moralische Rede löschen kann. (Im Übrigen haben hier offensichtlich auch die lokalen und zentralen Instanzen der Kirche versagt).

Ich fordere das staatliche Schulamt auf, das schwere Unrecht, das den Schulschwestern angetan wurde, gutzumachen und in Zukunft auch das Elternrecht und die Gewissensfreiheit aller – der Eltern, der Kinder und der Lehrer – zu respektieren.
(Georg Eder, Erzbischof von Salzburg)



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Gesellschaft

  1. Zwischen Wölfen und Brüdern
  2. „Alte Fragen, überraschende Antworten“
  3. Mike Johnson: Westen muss sich wieder auf christliche Werte besinnen
  4. Unschuldig angeklagt und verurteilt
  5. Scott Hahn: ‚Mit Kompromissen gewinnen wir nicht’
  6. Verkauf eines Feminismus-kritischen Buchs auf Facebook und Instagram gesperrt
  7. Österreichs Integrationsministerin richtet „Dokumentationsstelle politischer Islam“ ein
  8. Eine Kathedrale in Istanbul - und eine in Nantes
  9. US-Stadt will barbusige Frauen in öffentlichen Parks erlauben
  10. „Wäre das Kinderkopftuch eine christliche Tradition, wäre es schon lange verboten“






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Paul Badde!
  2. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  3. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Wiederentdecker des Antlitzes Jesu: Paul Badde (1948-2025)
  6. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  7. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  8. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  9. Ein Zombie spaltet die amerikanische Rechte
  10. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  11. Bevor ich diese Manifestationen gesehen habe, dachte ich, es wäre nur eine Erfindung“
  12. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan
  13. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  14. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  15. Wo ist das Herz der Kirche?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz