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,Ich muss mir jetzt mal überlegen, was ich gleich sagen werde’

28. August 2006 in Deutschland, keine Lesermeinung
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Papst Benedikt privat: Der bayrische Bankdirektor Thaddäus Kühnel erzählt von seinen Autofahrten und Begegnungen mit Joseph Ratzinger.


München (www.kath.net) Er bringt dem Papst bayrische Schmankerl und leitet nebenbei eine Bank: Thaddäus Kühnel ist seit 28 Jahren mit Benedikt XVI. gut befreundet und wird häufig als sein „Kurier“ bezeichnet. Im Interview mit dem ZDF erzählte er, was es damit auf sich hat.

Als Kardinal Ratzinger 1982 nach Rom berufen wurde, habe er ihm versprochen, all die „bayrischen Dinge“ nach Rom zu bringen, schilderte Kühnel, der 1978 Joseph Ratzinger als Kardinal im Haus der Barmherzigen Schwestern in Bad Adelholzen kennen lernte. „Das habe ich getan und tue es bis heute.“

„Das erste, was ich mit meinem Auto nach Rom transportiert habe, war eine Osterkerze, außerdem Adelholzener Fruchtnektare und Mineralwasser“, erzählte er. „Zu Weihnachten kamen dann die ersten Adventskränze, die gibt es in Italien nämlich nicht.“

„Heute sind es vierzig Stück. Kurz vor Weihnachten bringe ich noch einmal eine Fuhre mit Christbäumen in den Vatikan. Meistens so sechs bis sieben, die auf einen Skiträger aufgespannt werden. Die Bank Hauck und Aufhäuser unterstützt meine Touren und stellt mir alles zur Verfügung, was ich dafür brauche.“

Besonders freue sich der Papst über die selbstgebackenen Plätzchen der bayrischen Pfarrhaushälterinnen und aus den Klöstern sowie über die Schokolade eines Herstellers aus Aachen, verriet der Bankdirektor.

Er habe den Kardinal auch immer gefahren, wenn er nach Bayern kam. „Ich habe ihn am Flughafen abgeholt und nach Pentling gebracht oder nach Regensburg zu seinem Bruder. Oft hatte ich bei gemeinsamen Fahrten die ganze Familie im Auto: den Kardinal, seinen Bruder Georg und seine Schwester Maria. Sehr schön waren auch die gemeinsamen Urlaube in Mallersdorf, Brixen, Linz, Klagenfurt und Bad Hofgastein, meist mit der ganzen Familie.“

Auf die Frage, ob der Papst Humor habe, meinte Kühnel: „ Ja, natürlich, besonders gerne mag er Karl Valentin. Den zitiert er gerne und musste dabei immer furchtbar lachen. Wir haben auf unseren Fahrten gelacht, geredet, gebetet, aber auch viel geschwiegen. Wenn ich ihn am Flughafen abholte und er ins Auto stieg, wusste ich immer gleich, wie er drauf war, ob er nachdenken musste oder an einer Predigt arbeitete.“

„Das macht er alles im Kopf, er hat ein Gedächtnis wie ein Computer. Seine letzte große Predigt, noch als Kardinal in Deutschland, hielt er Christi Himmelfahrt 2004. Als ich ihn dorthin gefahren habe, sagte er im Auto: ,Ich muss mir jetzt mal überlegen, was ich gleich sagen werde.’ Er sprach dann vor Tausenden von Menschen und auch das Fernsehen war da. Als er die Predigt beendet hatte, kamen viele Journalisten auf mich zu und wollten das Skript haben. Sie konnten einfach nicht glauben, dass er aus dem Stehgreif gesprochen hatte.“

Seit der Wahl Ratzingers zum Papst fahre er viermal im Jahr als Kurier nach Rom, erzählte Kühnel. Außerdem fliege er etwa alle vier Wochen in die Ewige Stadt, um den Papst zu besuchen. Auch nachdem der Kardinal zum Papst ernannt worden sei, wolle er „diese Tradition unbedingt aufrecht erhalten“.

„Wenn ich ihn persönlich besuche, dann erhalte ich vor Ort einen Anruf von seinem Sekretär, der mich dann beispielsweise für 18 Uhr bestellt“, schildert der Bankdirektor. „Mit dem Aufzug fahre ich drei Stockwerke hoch direkt in die Papstwohnung. Wunderschön ist der Ausblick von seinem Dachgarten aus: Die ganze Stadt Rom liegt ihm zu Füßen.“

„Dass ich das als Laie genießen darf, empfinde ich als Dank für die 23 Jahre, die wir befreundet sind. Wenn ich bei ihm bin, sagt er immer: ,Herr Kühnel, jetzt müssen wir uns erst mal einratschen.’ Wir erzählen ein bisschen, bis uns eine Schwester zum Abendessen ruft. Meistens bin ich so zweieinhalb Stunden mit ihm zusammen.“

Natürlich sei es heute viel schwieriger geworden, ihn zu treffen, gibt Kühnel zu. „Früher habe ich ihn einfach abgeholt und wir sind in die Stadt gefahren, in ein schönes Restaurant. Das geht natürlich heute nicht mehr. Als Papst kann er sich nicht frei bewegen, da steht dann eben schon die Sicherheit an erster Stelle.“

Was ihm jetzt besonders auffalle, sei, „dass seine ehemaligen Feinde jetzt plötzlich Freunde geworden sind, die ihn umgarnen“, meint Kühnel. „Früher haben Sie ihn wegen seiner konservativen Linie beschimpft. Wer ihn privat kennt weiß, dass er nie ein harter Mensch war. Er ist ein gutmütiger und sehr bescheidener Mann.“

Foto: SIR



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